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Dieser Artikel beschreibt den Ort Klings im Landkreis Schmalkalden Meiningen in Thuringen zu dem schlesischen Mundartdichter siehe Karl Klings 1867 1940 bzw zu dem Sozialisten Carl Klings Klings ist ein Ortsteil der Stadt Kaltennordheim im Landkreis Schmalkalden Meiningen in Thuringen KlingsStadt KaltennordheimWappen von KlingsKoordinaten 50 39 N 10 7 O 50 649166666667 10 113888888889 475 Koordinaten 50 38 57 N 10 6 50 OHohe 475 m u NHNFlache 6 51 km Einwohner 447 1 Jan 2021 1 Bevolkerungsdichte 69 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2013Postleitzahl 36452Vorwahl 036966Stadtteile der Stadt KaltennordheimStadtteile der Stadt Kaltennordheim Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Berge 1 3 Flusse 2 Geschichte 2 1 Ur und Fruhgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Fruhe Neuzeit 2 4 19 Jahrhundert 2 5 DDR Zeit 2 6 Gegenwart 2 7 Wappen 3 Religion 4 Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 1 1 Strassenverkehr 5 1 2 Schienenverkehr 5 1 3 Busverkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Blick auf Klings von NordenGeografische Lage Bearbeiten Klings befindet sich im sudlichen Teil der Thuringischen Rhon auch Vordere Rhon genannt und gehort zum Biospharenreservat Rhon Berge Bearbeiten Die Landschaft um Klings wird durch die Berge und Taler der Vorderen Rhon bestimmt Als hochster Punkt der Gemeinde gilt der Pinzler 661 m u NN Bemerkenswert sind auch die Berge und Hugel Sauergehau 658 9 m u NN Windberg 608 3 m u NN und Hohn 510 m u NN 2 Flusse Bearbeiten Vom Ortsnamen Klings wurde einst der Gewassername Klingser Bach abgeleitet der etwa 3000 m lange Quellbach mundet bei Diedorf in die Felda Die Wasserfuhrung des Klingser Bachs war ausreichend um die am Nordrand des Orts befindliche Lindenmuhle und die einstige Kirschmuhle betreiben zu konnen 2 Geschichte BearbeitenUr und Fruhgeschichte Bearbeiten nbsp Die Kirche nbsp Das Backhaus nbsp Im Ortszentrum nbsp Ein Brunnen vor der SchuleBereits vor 3000 Jahren in der Mittleren Bronzezeit siedelten Menschen der Fulda Werra Gruppe im Gebiet von Klings und Diedorf wie Bodenfunde aus dem Jahr 1928 am Windberg bestatigen 3 Ihnen folgten keltische Siedler welche die Rhon mit machtigen Befestigungsanlagen uberzogen darunter auch die Wallburg auf dem Umpfen bei Diedorf Mittelalter Bearbeiten Der Ort Klings gehorte im Fruhmittelalter zum frankischen Gau Tullifeld Zunachst gehorte das Feldatal zum Einflussgebiet des Bistums Wurzburg doch schon nach 1100 wurde die Reichsabtei Fulda in diesem Gebiet zum Territorialherren Bereits 869 wurde dem Kloster Fulda eine Hufe in Clingison geschenkt Klings gehorte zunachst zum Gericht Dermbach ab 1300 zum Burgbezirk der fuldischen Burg Fischberg die sich auf dem Berg Hohn befand Zu dieser Zeit fuhrte eine wichtige Handelsstrasse von Fulda uber Diedorf nach Schmalkalden Furstabt Heinrich VI von Hohenberg veranlasste um 1325 den weiteren Ausbau des Fischbergs zum Amtssitz schon 1398 wurde das Amt Fischberg als Pfand benutzt Es kam so ab 1511 an die henneberger Grafen 1512 wurde Fischberg in einer Fehde durch den Ritter Ernst von Brandenstein erobert Auch andere Machte uben ihren Einfluss aus 1334 verkauften die Herren von Frankenstein Besitz in Klingsen die fur sie der Ritter Johann von Buttlar als Lehen bewirtschaftete an das Bistum Wurzburg 3 In einer Fehde gegen die Grafen von Henneberg wurden Klings und die Nachbarorte Ober und Unteralba bei Dermbach von einem Reitertrupp unter Beteiligung der Ritter von Hausen von Hopfgarten und von Herbilstatt uberfallen geplundert und niedergebrannt Fruhe Neuzeit Bearbeiten Dem direkten Einfluss des Fuldaer Klosters entfremdet wurde schon 1550 in der Umgegend von Tann die Reformation durchgefuhrt 4 Ein Erdrutsch oder Bergsturz trug sich 1561 bei Klings zu daruber informiert ein zeitgenossisches Flugblatt Schwer wurde der Ort im Dreissigjahrigen Krieg mitgenommen 1631 hatte Klings 60 Wohnhauser und 65 Einwohner nach dem Krieg 1659 zahlte man nur noch 25 Wohnhauser und 26 Einwohner 5 Als Teil der hennebergischen Erbmasse ging das Amt Fischberg an das Herzogtum Sachsen 1707 erhielt die Abtei Fulda das Amt Fischberg zuruck und begann sofort einen Prozess der Rekatholisierung dabei spielten die 1718 im Nachbarort errichtete Propstei Zella und das neu geschaffene Kloster in Dermbach eine bedeutende Rolle 6 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 1803 brachte der Reichsdeputationshauptschluss die Auflosung der geistlichen und reichsritterschaftlichen Territorien in der Rhon Im Ergebnis entstand das Grossherzogtum Frankfurt Mit den territorialen Veranderungen nach dem Wiener Kongress von 1814 15 wurde das Dermbacher Gebiet wieder Teil des Eisenacher Oberlandes und gelangte 1815 an das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Amtsgerichtsbezirk Kaltennordheim 1879 wurden basierend auf der Volkszahlung von 1875 erstmals statistische Angaben zum Ort publiziert Klings hatte in diesem Jahr 76 Wohnhauser mit 384 Einwohnern Die Grosse der Flur betrug 580 5 ha davon Hofe und Garten 5 3 ha Wiesen 194 6 ha Ackerflache 208 8 ha Wald 35 3 ha Teiche Bache und Flusse 0 12 ha Auf Wege Triften Odland und Obstbauplantagen entfielen 136 2 ha Das Dorf hatte einen Viehbestand von 12 Pferden 226 Rindern 116 Schafen 57 Ziegen und 24 Schweinen Durch einen Grossbrand im Jahre 1874 wurde das Dorf zu 70 Prozent zerstort Die heutige Kirche wurde 1802 erbaut Die landwirtschaftlichen Ertrage waren wegen der rauen klimatischen Bedingungen und der steinigen Boden gering daher wurde die Weidewirtschaft bevorzugt Im Ort wurde im 19 Jahrhundert auch die Leineweberei betrieben 7 Nordlich vom Ort wurden am Hohn ein Steinbruch und eine Kiesgrube angelegt Der Bau der Feldabahn ermoglichte einen gewissen wirtschaftlichen Aufschwung DDR Zeit Bearbeiten Bei den Verwaltungsreformen in den Jahren 1950 und 1952 wurde der Ort Klings in den Bezirk Suhl und den neu geschaffenen Kreis Bad Salzungen eingegliedert Wahrend der DDR Zeit befand sich die Gemeinde im Sperrgebiet an der Grenze zur Bundesrepublik Deutschland und war somit von den Umlandbewohnern nur mit Passierschein zu erreichen Im Ort wurde eine LPG eingerichtet Gegenwart Bearbeiten 2013 wurde Klings nach Kaltennordheim eingemeindet die Verwaltungsgemeinschaft Oberes Feldatal wurde gleichzeitig aufgelost Im Zuge der Gebietsreform Thuringen 2018 bis 2024 strebte die Stadt Kaltennordheim die Eingemeindung der sudlichen Nachbargemeinden Aschenhausen Kaltensundheim Kaltenwestheim Melpers Oberkatz und Unterweid zum 1 Januar 2019 an und nahm dafur einen Wechsel aus dem Wartburgkreis in den Landkreis Schmalkalden Meiningen in Kauf der mit dem Inkrafttreten des Zweiten Gesetzes zur freiwilligen Neugliederung kreisangehoriger Gemeinden zum 1 Januar 2019 vollzogen wurde 8 Wappen Bearbeiten Das Wappen wurde vom Heraldiker Uwe Reipert gestaltet Religion BearbeitenGemass Zensus 2011 sind 70 der Einwohner von Klings evangelisch nur 3 katholisch 9 Die evangelisch lutherische Kirchengemeinde Klings gehort zum Pfarrbereich Kaltennordheim im Kirchenkreis Bad Salzungen Dermbach der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Fur die wenigen Katholiken ist die Pfarrei Maria Himmelfahrt in Zella Rhon Bistum Fulda zustandig Sehenswurdigkeiten BearbeitenDorfkirche 1879 erbaut Heimatstube Klings Burgruine Fischberg Auf dem Hohn befand sich die Burg Fischberg deren Reste zuletzt 1993 archaologisch untersucht wurden da dieser Berg durch den Steinbruchbetrieb abgetragen wird Die Burg soll bereits im Bauernkrieg zerstort worden sein 10 eine Schnitzwerkstatt im Ort und mehrere Dorfbrunnen die Hexenlinde ein bemerkenswerter Baum auf der Landesgrenze und markanter Aussichtspunkt 646 8 m u NN Der Sage nach wurde hier ein verirrter Musikant von einer Gruppe Hexen betrogen Die uber dreihundert Jahre alte Hollandische Linde wurde 1957 als Naturdenkmal ausgewiesen 11 Basaltsteinbruch geologischer Aufschluss Schnitzereien in der DorfmitteWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp HolzschnitzereienDie Einwohner der Gemeinde Klings arbeiten uberwiegend in den Betrieben der Umlandgemeinden Grosster Arbeitgeber vor Ort ist der Steinbruchbetrieb am Hohn wo Basalt abgebaut wird Bereits die Halfte des Berges ist so verschwunden Am sudlichen Ortsrand befinden sich die Gebaude und Stallungen einer Agrargenossenschaft Im Ort ist eine Schnitzwerkstatt ansassig Verkehr Bearbeiten Strassenverkehr Bearbeiten Durch den 1 6 km entfernten Nachbarort Diedorf verlauft die B 285 im Abschnitt Dorndorf Dermbach Diedorf Kaltennordheim Schienenverkehr Bearbeiten Der Betrieb der Feldabahn wurde 2003 eingestellt und 2008 wurde mit dem Ruckbau der Gleisanlage begonnen Die nachstgelegenen Bahnhofe befinden sich jetzt in der Kreisstadt Bad Salzungen und ostlich in Wasungen jeweils im Streckennetz der Sud Thuringen Bahn Busverkehr Bearbeiten Das Verkehrsunternehmen Wartburgmobil bindet den Ort mit seiner Linie 133 Richtung Dermbach und Kaltennordheim an Literatur BearbeitenAdelbert Schroter Land an der Strasse Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thuringischen Rhon St Benno Verlag Leipzig 1989 ISBN 3 7462 0430 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klings Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Klings Einwohnerzahl In kaltennordheim de Abgerufen am 15 Juli 2021 a b Thuringer Landesvermessungsamt TK25 Blatt 5326 Tann Rhon Erfurt 1999 ISBN 3 86140 090 1 a b Michael Weih Was ein Bodendenkmal erzahlt Die Burg Fischberg in der Rhon In Urgeschichte und Heimatforschung Heft 22 Weimar 1985 S 59 62 Adelbert Schroter Land an der Strasse Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thuringischen Rhon S 77ff Paul Lehfeld Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Heft XXXVII Jena 1911 S 216 Gerd Bergmann Das Eisenacher Land und seine wechselnden Ausdehnungen im Laufe der Zeiten In EP Report 2 Heimatblatter des Eisenacher Landes Marburg 1992 ISBN 3 924269 94 7 S 60 64 C Kronfeld Landeskunde des Grossherzogthumes Sachsen Weimar Eisenach Zweiter Teil Weimar 1879 S 52 ff Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 14 2018 S 795 ff aufgerufen am 2 Januar 2019 Zensus 2011 Memento des Originals vom 5 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ergebnisse zensus2011 de Paul Lehfeld Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Heft XXXVII Jena 1911 S 189 Biedermann Naturdenkmale im Wartburgkreis Landratsamt Wartburgkreis 2014 S 100f Ortsteile von Kaltennordheim Andenhausen Aschenhausen Fischbach Rhon Kaltenlengsfeld Kaltennordheim Kaltensundheim Kaltenwestheim Klings Melpers Mittelsdorf Oberkatz Unterweid Normdaten Geografikum GND 7558843 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klings amp oldid 237092010