www.wikidata.de-de.nina.az
Die Burg Fischberg war eine hochmittelalterliche Befestigung im Feldatal auf einem exponierten Berg oberhalb der Orte Klings Fischbach Landkreis Schmalkalden Meiningen und Diedorf Gemeinde Dermbach Wartburgkreis in der Vorderen Rhon in Thuringen FischbergFischberg 2009 Fischberg 2009 Alternativname n HohnStaat DeutschlandOrt Klings und Diedorf Dermbach Entstehungszeit um 1100Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand Graben und MauerresteStandische Stellung GrafenBauweise GewolbeGeographische Lage 50 39 N 10 7 O 50 655555555556 10 118858333333 510 Koordinaten 50 39 20 N 10 7 7 9 OHohenlage 510 m u NNBurgruine Fischberg Thuringen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 3 1 Siedlungsbefunde der Urnenfelderzeit 3 2 Mittelalter 4 Wissenschaftliche Erforschung 5 Status 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burgstelle der Gipfelburg befindet sich bei 510 m u NN auf dem Gipfel des Berges Hohn etwa 800 m nordostlich vom Zentrum des Dorfes Klings und 700 m sudwestlich vom Nachbarort Diedorf Uber den Burgberg verlauft die Gemarkungsgrenze dieser Orte Der westliche Teil der Burganlage ist durch den angrenzenden Steinbruchbetrieb bereits vernichtet 1 Beschreibung BearbeitenDie mittelalterliche Anlage war verhaltnismassig klein und bestand nach Grabungsbefund aus einem Bergfried einem Haupt und einem Nebenhaus sowie einer Umfassungsmauer Die Anlage nutzte die bereits vorhandenen Befestigungsgraben und Wallreste Die Toranlage wird im Suden vermutet wo auch heute noch ein Wirtschaftsweg zum Berg fuhrt Am Westhang des Burgberges befand sich eine Quelle die auf dem Eselsweg von der Burgbesatzung genutzt wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Sichtbare Strukturen am Sudrand nbsp Wallreste am Sudostrand nbsp Gewolbereste 1994 nbsp Hinweistafel zum Bodendenkmal nbsp Ansicht von OstenSiedlungsbefunde der Urnenfelderzeit Bearbeiten Das Terrain der Burg war bereits in der Urnenfelderzeit als Siedlungsplatz genutzt worden dies belegen 8 der etwa 284 registrierten fruhgeschichtlichen Keramikfragmente Als herausragend wird hierbei ein Backteller angesehen den die Ausgraber dieser Kulturepoche zuordnen Mit einem charakteristischen Kammstrich Muster verzierte Keramik datiert aus der Hallstattzeit In dieser Zeit wurde der Berg von den Kelten durch das Anlegen von Basaltsteinwallen befestigt Mittelalter Bearbeiten Eine von Fulda nach Erfurt uber Breitungen quer durch die Rhon verlaufende Altstrasse benutzte die bei Diedorf vorhandene Furtstelle an der Felda und war so von strategischer Bedeutung Bereits 1130 soll Erpho von Nithardishusen die Burg Fischberg und den zugehorigen Burgbezirk geerbt haben In diese Zeit fallt auch die Grundung des nahen Klosters in Zella Zum Burgbezirk gehorten die Orte und Wustungen Diedorf Fischbach Klings Empfertshausen Andenhausen Brunnhartshausen Kloster Zella Neidhartshausen Dermbach Oberalba Unteralba Glattbach Mebritz Fohlritz Urnshausen Wiesenthal und Lindenau Nach dem Verkauf der Burg Fischberg mit dem dazugehorigen Zentgericht Dermbach im Jahr 1214 ubernahmen die Grafen von Frankenstein fur etwa 100 Jahre dieses Gebiet Die Burg Fischberg wurde von diesen zunachst an das Kloster Fulda belehnt und wohl im Zusammenhang mit der militarischen Kapitulation vor Konig Adolf von Nassau 1295 verkauft 1326 berichten die Quellen von Baumassnahmen 1398 von der Verpfandung der Burg an die Grafen von Henneberg 1483 folgte die Verpfandung fur das gesamte Amt Fischberg 1512 wurde von der Einnahme und teilweisen Zerstorung der Burg durch Ernst von Brandenstein berichtet auch im Bauernkrieg wurde Fischberg nochmals ersturmt Mit dem Aussterben der Henneberger Grafen beanspruchten die sachsischen Herzoge das Amt Fischberg als Erbmasse dies fuhrte zu einem Jahrhunderte wahrenden Streit mit den Fuldaer Furstabten Die nach dem Dreissigjahrigen Krieg erneuerten Gebaude sollen noch im 18 Jahrhundert bewohnt gewesen sein dann aber als Baumaterial fur die Umlandgemeinden genutzt worden sein Wissenschaftliche Erforschung BearbeitenMit der Ausdehnung des Steinbruchgelandes in den 1980er Jahren wurde die Burgstelle zum Gegenstand archaologischer Untersuchungen In den Jahren 1993 und 1994 fuhrte das Thuringische Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie insgesamt funf Grabungen durch hierbei wurde die zeitliche Chronologie der Anlage bestimmt und zahlreiche Fundstucke geborgen Status BearbeitenDie Burgruine Fischberg ist ein geschutztes Bodendenkmal Das betreffende Gelande wird weiterhin durch einen Steinbruch Betrieb genutzt Sprengungen im Abbaufeld werden von Zeit zu Zeit erforderlich daher ist das Betreten strikt untersagt Lebensgefahr Literatur BearbeitenMichael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag Jena 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 101 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 631 1 S 323 Michael Weih Was ein Bodendenkmal erzahlt Burg Fischberg in der Rhon In Urgeschichte und Heimatforschung Heft 22 Weimar 1985 S 59 61 Adalbert Schroter Land an der Strasse Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thuringischen Rhon St Benno Verlag Leipzig 1989 ISBN 3 7462 0430 5 S 77 80 Bruno Kuhn Die Geschichte des Amtsbezirks Dermbach In Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte und Alterthumskunde Band 1 Friedrich Frommann Verlag Jena 1854 S 249 296 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Fischberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Burg Fischberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Thuringer Landesvermessungsamt TK25 Blatt 5326 Tann Rhon Erfurt 1999 ISBN 3 86140 090 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Fischberg amp oldid 217819318