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Das Naturschutzgebiet Kleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang liegt westlich von Johanngeorgenstadt im Westen des Erzgebirgskreises in Sachsen Ein grosser Teil der Flache ist zusatzlich durch das FFH Gebiet Erzgebirgskamm am Kleinen Kranichsee geschutzt 1 2 Naturschutzgebiet Kleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaLage Johanngeorgenstadt Sachsen DeutschlandFlache 103 80 haKennung C25WDPA ID 164124Geographische Lage 50 25 N 12 41 O 50 418125 12 678738 Koordinaten 50 25 5 N 12 40 43 OKleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang Sachsen Einrichtungsdatum 17 Juni 2011 Kleiner Kranichsee 7 Juni 1939Verwaltung Erzgebirgskreisf2 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Kleiner Kranichsee 2 2 Butterwegmoor 2 3 Henneberger Hang 3 Schutzstatus 4 Schutzzweck 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebiet erstreckt sich auf etwa 2 5 km uber die Gemarkungen Johanngeorgenstadt und Wildenthal Die Hohenlage betragt etwa 850 m u NN am Henneberger Hang bis 945 m u NN am Kleinen Kranichsee 3 Im Suden wird das Naturschutzgebiet durch die Grenze nach Tschechien begrenzt wo sich das 6 02 ha grosse Naturreservat Male jerabi jezero anschliesst Geschichte BearbeitenKleiner Kranichsee Bearbeiten Hauptartikel Kleiner Kranichsee Der Kleine Kranichsee ist ein Kammhochmoor und das einzige im Erzgebirge dessen Kern sich auf deutscher Seite befindet Hier liegt es in einer kleinen Senke auf der Wasserscheide zwischen dem nach Norden entwassernden Flusssystem der Zwickauer Mulde und dem nach Suden entwassernden Flusssystem der Eger Das Hochmoor wurde bereits am 7 Juni 1939 unter Schutz gestellt und am 30 Marz 1961 auf 29 15 Hektar erweitert 4 Butterwegmoor Bearbeiten Das Butterwegmoor ein Regenmoor liegt nordwestlich des Kleinen Kranichsees Es ist durch ein dichtes Grabensystem stark entwassert worden Dieses Moorgebiet besitzt drei Moorkerne Der ostliche und der westliche Moorkern haben eine maximale Torfmachtigkeit von ca 1 8 Metern Das Moor wurde wahrscheinlich um 1850 zur forstlichen Nutzung tief greifend entwassert Ausserdem wurde ein etwa sechs Kilometer langer Graben auf einer Gesamtlange von elf Hektar angelegt Im ungefahr einen Hektar umfassenden nordlichen Moorkern setzt inzwischen eine deutliche Grabenverlandung mit Torfmoosen ein In diesen Bereich stehen Moorkieferngeholze mit ahnlichem Artenbestand an Torfmoosen und Zwergstrauchern auch Rauschbeere und Krahenbeere vereinzelt Moosbeere sowie Scheidiges und Schmalblattriges Wollgras Es existieren noch um 30 lebende Berg beziehungsweise Moorkiefern Die anderen Flachen im Butterwegmoor sind von Fichtenmoorwald bedeckt der randlich in ein Wollreitgras Fichtenwald ubergeht Eine forstliche Nutzung der Regenerationsflache erfolgt nicht 5 6 Es wurden im Jahr 2000 umfangreiche Bestandsaufnahmen und Erhaltungsvorschlage fur das Regenmoorgebiet Butterwegmoor erarbeitet Die Vorschlage wurden zwischen 2002 und 2004 umgesetzt Dabei errichtete man in den Entwasserungsgraben ausser im ostlichen Moorkern eine Reihe von Bretter und Rundholzdammen Diese bewirkten eine deutlich erkennbare Vernassung in diesen Teilbereichen Vermessung und Massnahmenplanung wurden nach dem Managementplan fur das Fauna Flora Habitat Gebiet durchgefuhrt Im ostlichen Moorkern wurden auch Wasserruckhaltemassnahmen realisiert 6 Henneberger Hang Bearbeiten nbsp Henneberger HangDer Henneberger Hang liegt zwei Kilometer sudwestlich von Johanngeorgenstadt und ist im Volksmund seit dem 1950er Jahren als Schiessplatz bekannt Im Jahr 1654 grundeten bohmische Exulanten die Bergstadt Johanngeorgenstadt Der daraufhin einsetzende Bergbau hat die Landschaft im Bezug auf Land und Forstwirtschaft erheblich verandert Nach Jahrhunderten wechselnder Bergbautatigkeiten wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1946 im Raum Johanngeorgenstadt durch die sowjetische Firma Wismut Uraninit abgebaut Wegen der militarischen Brisanz der Urangewinnung fur die sowjetische Atombomben Produktion wurde dieses Gebiet im Henneberger Hang als Sperrgebiet erklart und dort ein Truppenubungsplatz fur sowjetische Soldaten eingerichtet Als die Uranvorrate im Jahr 1957 aufgebraucht waren zog sich die Firma Wismut aus dem Gebiet zuruck und die kasernierte Volkspolizei und spater die Grenztruppen der Nationalen Volksarmee NVA ubernahmen den Truppenubungsplatz Nach dem Ende der DDR im Jahr 1990 wurde der Truppenubungsplatz der Grenztruppen in Johanngeorgenstadt aufgelost 5 7 Nach Abschluss der militarischen Nutzung wurden im Henneberger Hang nach und nach die Versiegelungsflachen entfernt und planmassig Naturschutzmassnahmen durchgefuhrt Heute gibt es dort ein abwechslungsreiches Biotopmosaik Auf dem sehr trockenen terrestrischen Standort wechseln sich Zwergstrauchheiden Nassflachen und Geholzgruppen ab Dort siedelten sich seltene Pflanzenarten an wie Keulen Barlapp Alpen Flachbarlapp Isslers Flachbarlappe und Gewohnlicher Flachbarlapp auch erste Orchideenarten wie Breitblattriges Knabenkraut Auch wachsen dort Pilzarten wie Heiderotling und Schwarzblauer Rotling Tauschende Erdzunge Heide Keule Blasser Adermoosling sowie Trichterformiger Kegeliger und Krautweide Saftling Auch sind dort zahlreiche Insektenarten wie Kleine Goldschrecke Kurzflugelige Beissschrecke Bunter Grashupfer Roesels Beissschrecke Rote Keulenschrecke Grosse Goldschrecke und Nachtigall Grashupfer auch Tagfalter wie zum Beispiel Hochmoorgelbling Wachtelweizen Scheckenfalter Rundaugen Mohrenfalter Grosser Perlmuttfalter Kleines Wiesenvogelchen und Dukatenfalter sowie Libellen Arten wie Speer Azurjungfer Torf und Braune Mosaikjungfer heimisch Ausserdem findet man die grosse Kreuzotter den Wiesenpieper und den Hermelin 5 7 Schutzstatus BearbeitenGrosse Teile des Naturschutzgebiets Kleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang unterliegen gemass 26 Absatz 1 Nummer 1 und 3 SachsNatSchG dem gesetzlichen Biotopschutz Ausserdem liegt das Gebiet im Naturpark Erzgebirge Vogtland in den Schutzzonen 1 und 2 Das Naturschutzgebiet Kleiner Kanichsee hat eine Flache von 29 15 Hektar Eine Verordnung nach dem Sachsischen Naturschutzgesetz gibt es zurzeit nicht Das Flachennaturdenkmal Hanelwiese Henneberg nordlich der Gaststatte Henneberg hat eine Flache von 1 4 Hektar und ist seit der Verordnung vom 29 September 1994 als Flachennaturdenkmal ausgewiesen Das Gebiet wurde auch als FFH Gebiet bestatigt SCI 010 E DE 5541 301 FFH Gebiet Erzgebirgskamm am Kleinen Kranichsee 5 Die folgenden Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH Richtlinie unterliegen dem Verschlechterungsverbot gemass Artikel 6 der Richtlinie Trockene Heiden FFH Lebensraumtyp 4030 Ausbildungstyp 3 Bergheide Artenreiche Borstgrasrasen prioritarer FFH Lebensraumtyp 6230 Berg Mahwiesen FFH Lebensraumtyp 6520 Lebende Hochmoore prioritarer FFH Lebensraumty p 7110 Ubergangs und Schwingrasenmoor FFH Lebensraumtyp 7140 Bergkiefern Moorwald prioritarer FFH Lebensraumtyp 91D3 Fichten Moorwald prioritarer FFH Lebensraumtyp 91D4 Montaner Fichtenwald FFH Lebensraumtyp 9410 5 8 Schutzzweck BearbeitenDer Moorkorper und die Regenerationsflachen im Kleinen Kranichsee mussen erhalten bleiben und sich weiterentwickeln konnen Ausserdem mussen das Butterwegmoor und dessen hydrologische Einzugsgebiete wegen ihrer Seltenheit besonderen Eigenarten und hervorragenden Schonheiten geschutzt werden Aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Grunden mussen der Moorkorper und seine Umfelder zur Dokumentation der nacheiszeitlichen Moorbildung im Kammgebiet des Erzgebirges erhalten bleiben Nach der EU FFH Richtlinie mussen insbesondere die Lebensraumtypen Lebende Hochmoore Ubergangs und Schwingrasenmoor Bergkiefern Moorwalder und Fichtenmoorwalder Montane Fichtenwalder Trockene Heiden Artenreiche Borstgrasrasen und Berg Mahwiesen erhalten bleiben Der Erhaltungszustand dieser Lebensraumtypen muss gesichert sein 5 Literatur BearbeitenFriedemann Klenke Red Naturschutzgebiete in Sachsen Hrsg Sachsisches Staatsministerium fur Umwelt und Landwirtschaft Dresden 2008 ISBN 978 3 932627 17 0 S 504 f Landkreis Erzgebirgskreis Naturschutzfachliche Wurdigung zum Naturschutzgebiet Kleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang im Erzgebirgskreis Annaberg 2011 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Referat Kommunikation und Offentlichkeitsarbeit 10E Erzgebirgskamm am Kleinen Kranichsee sachsen de Abgerufen am 28 August 2020 FFH Gebiet Erzgebirgskamm am Kleinen Kranichsee auf Kartendienst des BfN Kartendienst des Bundesamts fur Naturschutz Link zur Karte im Massstab 1 10 000 F Klenke 2008 S 504 a b c d e f Naturfachliche Wurdigung zum Naturschutzgebiet Kleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang im Erzgebirgskreis PDF Abgerufen am 5 Dezember 2017 a b Butterwegmoor Abgerufen am 5 Dezember 2017 a b Henneberger Hang PDF Abgerufen am 8 Dezember 2017 DE5541301 Erzgebirgskamm am Kleinen Kranichsee FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Abgerufen am 9 Dezember 2017 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven siehe dazu die Disk BfN hat umstrukturiert Naturschutzgebiete im Erzgebirgskreis nbsp Naturschutzgebiet nbsp Alte Leite Am Riedert Am Taufichtig Barenbach Bockautal Conradswiese Fichtelberg Friedrichsheider Hochmoor Grosser Kranichsee Halbmeiler Wiesen Hermannsdorfer Wiesen Hirschberg Seiffener Grund Hohlteich Hormersdorfer Hochmoor Kleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang Kuttenbach Lohenbachtal Moor am Pfahlberg Moor an der Roten Pfutze Moore sudlich von Schonheide Mothauser Heide Rauenstein Rauschenbachtal Rungstock Schieferbach Schwarzwassertal Schwarze Heide Kriegswiese Steinbach Vordere Aue Wettertannenwiese Zweibach Zwonitzer Moosheide Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleiner Kranichsee Butterwegmoor und Henneberger Hang amp oldid 235356545