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Klaus von Rosenstiel 7 Mai 1905 in Wilhelmshaven Konigreich Preussen 8 Juli 1973 in Leningrad Sowjetunion war ein deutscher Agrarwissenschaftler Pflanzengenetiker und Zuchtungsforscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlaus von Rosenstiel war der Sohn des gleichnamigen Fregattenkapitans und dessen Ehefrau Irmgard Freiin von Wangenheim Nach dem Abitur absolvierte Rosenstiel eine landwirtschaftliche Ausbildung Danach studierte er an der Friedrichs Universitat Halle Agrarwissenschaft Mit einer Doktorarbeit bei Theodor Roemer wurde er 1929 zum Dr rer nat promoviert 1 Von 1930 bis 1932 war er in Argentinien tatig wo er am Instituto Fitotecnico de Santa Catalina der Universidad Nacional de La Plata als wissenschaftlicher Assistent bei Wilhelm Rudorf arbeitete In diesem Rahmen unternahm er u a mit dem Zuchtungsforscher Erwin Baur 1930 31 eine Forschungsreise durch Sudamerika um insbesondere wilde Kartoffelarten zu entdecken Da Rosenstiel nach zweijahriger Assistententatigkeit in Argentinien keine neue Beschaftigung im Forschungsbereich finden konnte kehrte er nach Deutschland zuruck Anschliessend wurde er Abteilungsleiter fur den Bereich Weizenzuchtung am Kaiser Wilhelm Institut fur Zuchtungsforschung in Muncheberg durch den Institutsleiter Baur dessen Tochter Brigitte er im August 1932 ehelichte Noch vor dem Wahlsieg der Nationalsozialisten bei der Reichstagswahl Marz 1933 trat Rosenstiel 1932 in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei und in die Schutzstaffel Von 1932 bis 1939 dozierte er zudem an der Deutschen Hochschule fur Politik uber Vererbungslehre Er fuhrte Untersuchungen zur Weizenzuchtung und Mutationsforschungen durch Rosenstiel nahm an der im Februar 1935 angetretenen Deutschen Hindukusch Expedition teil von der er im Februar 1936 zuruckkehrte Sein Hauptaugenmerk bei dieser Expedition galt Getreidepflanzen und saatgut Rosenstiel stand in den folgenden Jahren in Konkurrenz zu seinem Kollegen Hans Stubbe Wahrend des Uberfalls auf Polen in einem Polizeibataillon kehrte er nach dem Einsatz auf seinen Posten am Kaiser Wilhelm Institut fur Zuchtungsforschung zuruck Im Zuge des Deutsch Sowjetischen Krieges wurde er 1941 Fachgruppenleiter Landwirtschaft bei der Zentrale fur Ostforschung die dem Reichsministerium fur die besetzten Ostgebiete RMfbO unterstellt war In dieser Funktion waren ihm Fachringleiter unterstellt er selbst leitete in Personalunion den Fachring Pflanzenbau und zuchtung Zusatzlich war er Referatsleiter fur Forschung bei der Chefgruppe Ernahrung und Landwirtschaft des Wehrwirtschaftsstabs Ost beim Oberkommando der Wehrmacht wo seine Aufgaben neben der Uberfuhrung von Material aus den landwirtschaftlichen Forschungsinstituten der Sowjetunion ins Deutsche Reich auch den Aufbau von Forschungseinrichtungen in den deutsch besetzten Gebieten der Sowjetunion umfassten Er koordinierte zudem die landwirtschaftliche Forschung in den besetzten Ostgebieten Im Sommer 1943 wurde ihm die Leitung des Instituts fur Pflanzenbau und Pflanzenzuchtung an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Gorki ubertragen und bald darauf wurde er mit dem Verdienstabzeichen der Kaiser Wilhelm Gesellschaft geehrt Im Juni 1944 wurde er zum SS Untersturmfuhrer befordert und ubernahm die Leitung der Landwirtschaftlichen Forschungsanstalt in Weissrussland Im Zuge der Ruckeroberung der deutsch besetzten Gebiete durch die Rote Armee setzte sich Rosenstiel zunachst auf das Gut Zoldan in Westpreussen ab Danach kehrte er auf das Rittergut Voldagsen zuruck Kriegsbedingt war das Kaiser Wilhelm Institut fur Zuchtungsforschung dorthin verlegt worden Nach Kriegsende wurde Rosenstiel aufgrund seiner NS Belastung im Oktober 1946 von seinem Institutsposten als Abteilungsleiter entbunden Danach leitete er den Bereich Saatzucht der Nordsaat GmbH in Waterneverstorf 1952 habilitierte er sich an der Agrarwissenschaftlichen Fakultat der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Als Privatdozent lehrte er Pflanzenzuchtung und Pflanzenbau Die CAU ernannte ihn noch 1967 zum apl Professor Im Sommer 1973 wollte er an einer internationalen Zuchtertagung in Leningrad teilnehmen Gleich nach seiner Ankunft in der Stadt wurde er von einem Auto erfasst Zwei Wochen spater starb er im Krankenhaus Ob es ein Unfall oder ein Mordanschlag war ist bis heute ungeklart Schriften BearbeitenUntersuchungen uber den Weizenmehltau Erysiphe graminis tritici D C seine physiologische Spezialisierung sowie die zuchterischen Moglichkeiten seiner Bekampfung Der Zuchter Zeitschrift fur Theoretische und Angewandte Genetik 10 1938 S 247 255 Uber die Erzeugung amphidiploider Roggen Weizen Bastarde Secalotrica Der Zuchter Zeitschrift fur Theoretische und Angewandte Genetik 15 1943 S 173 183 Landbau Forschung im Osten Parey Berlin 1944 mit Karl Isenbeck Die Zuchtung des Weizens Parey Berlin Hamburg 1950 Sonderausg aus d Handbuch der Pflanzenzuchtung mit Alfred Lein und Fritz Wienhues Die Analyse der Ertragskomponenten bei Weizen als pflanzenbaulich zuchterisches Problem In Wissenschaftliche Schriftenreihe des Land und hauswirtschaftlichen Auswertungs und Informationsdienstes H 2 Land u hauswirtschaftl Auswertungs u Informationsdienst Bad Godesberg 1951 Zur Vermehrung von Sommerwicken Kali Briefe Fachgebiet 3 Acker und Pflanzenbau Folge 9 August 1959 Uber die Mechanisierung von Zuchtgartenarbeiten Saatgut Wirtschaft Fachzeitschrift fur Samen und Saaten Nr 5 vom 30 Mai 1959 S 139 141 Uber Rationalisierung und Mechanisierung von Getreidezuchtarbeiten Vortrage fur Pflanzenzuchter 1962 Welche Erfahrungen liegen uber den Anbau von Grunfutter und Silomais vor Maisanbau Arbeiten der DLG Bd 72 Literatur BearbeitenSusanne Heim Kalorien Kautschuk Karrieren Pflanzenzuchtung und landwirtschaftliche Forschung an Kaiser Wilhelm Instituten 1933 1945 Wallstein Gottingen 2003 ISBN 3892446962 Susanne Heim Die reine Luft der wissenschaftlichen Forschung Forschungsprogramm Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Ergebnisse 7 Berlin 2002 Online Version PDF 349 kB Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Klaus von Rosenstiel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klaus von Rosenstiel in Beamte nationalsozialistischer Ministerien Klaus von Rosenstiel mit Bild Kieler Gelehrtenverzeichnis Wolfgang Bohm Biographisches Handbuch zur Geschichte des Pflanzenbaus 1997 Einzelnachweise Bearbeiten Dissertation Untersuchungen uber die Widerstandsfahigkeit von Haferarten und sorten gegen Haferflugbrand Ustilago avenae Pers Jens und ihre Vererbung Normdaten Person GND 128725168 lobid OGND AKS LCCN no2012161927 VIAF 42897252 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosenstiel Klaus vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Agrarwissenschaftler Genetiker Botaniker Hochschullehrer und SS FuhrerGEBURTSDATUM 7 Mai 1905GEBURTSORT WilhelmshavenSTERBEDATUM 8 Juli 1973STERBEORT Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus von Rosenstiel amp oldid 230194767