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Dieser Artikel behandelt die Schriftstellerin Zur Tatort Kommissarin siehe Blum und Perlmann Klara Blum chinesisch 朱白兰 朱白蘭 pinyin Zhũ Bailan 27 November 1904 in Czernowitz Osterreich Ungarn 4 Mai 1971 in Guangzhou China war eine deutschsprachige judische osterreichische sowjetische und chinesische Schriftstellerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Ubersetzungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKlara Blum wuchs als Tochter des Bukowiner Grossgrundbesitzers und langjahrigen Landtagsabgeordneten Josef Blum und der aus Stanislau Galizien stammenden Cipre Kaner Maschler in einer wohlhabenden judischen Familie in Czernowitz auf Ihre Mutter liess sich scheiden und fluchtete 1913 mit ihrer Tochter nach Wien da Klara aus finanziellen Grunden dem Vater zugesprochen worden war Klara besuchte das Mariahilfer Madchengymnasium und arbeitete nach der Matura 1922 als Privatlehrerin nbsp Volkshochschule Ottakring vormals VolksheimIn den fruhen 1920er Jahren war sie mit Alfred Adler und dessen sozialdemokratischen Anhangern in Kontakt gekommen Sie besuchte Adlers Kurse im Ottakringer Volksheim und nahm an individualpsychologischen Diskussionsrunden im Cafe Siller teil Die aufgeschlossene Haltung der Adler Schuler in Bezug auf die Frauenthematik regte sie an und fand Eingang in ihre Texte 1923 nahm sie das Studium der Psychologie an der Universitat Wien auf das sie jedoch aus wirtschaftlichen Grunden abbrechen musste Sie arbeitete als Journalistin fur verschiedene Zeitungen Als uberzeugte Zionistin ging sie 1929 nach Palastina kehrte jedoch schon bald enttauscht nach Osterreich zuruck Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied der SDAP und engagierte sich vor allem fur die Frauenemanzipation In den fruhen 1930er Jahren schrieb sie Rezensionen uber die Schriften von Sophie Lazarsfeld und Alice Ruhle Gerstel die sich fur Frauenrechte einsetzten 1932 hielt sie im Verein fur Individualpsychologie einen Vortrag zum Thema Pubertat und 1933 stellte sie sich fur individualpsychologische Sprechstunden in der Alserstrasse 71 zur Verfugung 1 1933 war sie Mitglied der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller Anfang der 1930er Jahre kam es uber die Frage der Einheitsfront mit den Kommunisten die Blum befurwortete zum Bruch mit der osterreichischen Sozialdemokratie Die Autorin naherte sich der Internationalen Vereinigung Revolutionarer Schriftsteller an von der sie 1934 mit einem Preis ausgezeichnet wurde der mit einer Studienreise in die Sowjetunion verbunden war Aus dieser Studienreise wurde ein Daueraufenthalt 1935 erhielt Klara Blum die sowjetische Staatsburgerschaft In der Sowjetunion veroffentlichte Klara Blum mehrere Gedichtbande in deutscher Sprache 1937 hatte sie eine kurze Liebesbeziehung mit dem chinesischen Journalisten und Regisseur Zhu Rangcheng Chinesisch 朱穰丞 pinyin Zhu Rangcheng die bestimmend fur Blums weiteres Leben sein sollte Als Zhu nach vier Monaten spurlos verschwand wollte Blum nicht an einen Zusammenhang mit den stalinistischen Verhaftungswellen glauben sondern vermutete ihren Geliebten auf einer Geheimmission in der Republik China Tatsachlich war Zhu nach seiner Verhaftung durch die sowjetischen Behorden in ein sibirisches Lager gebracht worden wo er 1943 starb Bis 1945 wurde Blum die Ausreise aus der Sowjetunion verweigert Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelangte Klara Blum uber die Stationen Warschau Prag Budapest Bukarest und Paris schliesslich 1947 mit Hilfe des judischen Hilfskomitees nach Shanghai in die Republik China ab 1949 Volksrepublik Sie glaubte unbeirrt weiter daran dass Zhu noch am Leben sei und liess sich auf der Suche nach ihm in China nieder 1952 wurde sie Professorin fur deutsche Sprache und Literatur an der Universitat in Nanjing 1957 an einer Hochschule in Guangzhou 1954 nahm die bis zu ihrem Lebensende uberzeugte Kommunistin die chinesische Staatsburgerschaft an und trug den Namen Zhu Bailan Es erschienen noch einige deutschsprachige Werke von ihr in der DDR darunter der Roman Der Hirte und die Weberin in dem sie ihre Beziehung zu Zhu Rangcheng schilderte Im Jahr 2008 wurde in Wien Donaustadt 22 Bezirk die Klara Blum Gasse nach ihr benannt Ein Teilnachlass von Klara Blum befindet sich im Deutschen Literaturarchiv Marbach 2 Werke BearbeitenDie Antwort Gedichte Verlag fur fremdsprachige Literatur Moskau 1939 Erst recht Gedichte Staatsverlag der nationalen Minderheiten Kiew 1939 Wir entscheiden alles Gedichte Verlag fur fremdsprachige Literatur Moskau 1941 Donauballaden Gedichte Verlag fur fremdsprachige Literatur Moskau 1942 Schlachtfeld und Erdball Gedichte und Nachdichtungen Verlag fur fremdsprachige Literatur Moskau 1944 Der Hirte und die Weberin Autobiographischer Roman Greifenverlag Rudolstadt 1951 Wien etc 2001 mit einem Essay von Julia Franck Berlin Die Andere Bibliothek Juli 2023 ISBN 978 3 8477 0463 8 als Dshu Bai Lan Nachwort zu Die Geister des Gelben Flusses Chinesische Marchen Greifenverlag Rudolstadt 1955 als Dshu Bai Lan Das Lied von Hongkong Novellen Greifenverlag Rudolstadt 1959 Titelnovelle Wien etc 2001 Der weite Weg Volk und Welt Berlin 1960 Lyrikreihe Antwortet uns Bd 24 Ubersetzungen BearbeitenLi Ji Wang Gue und Li Hsiang Hsiang Peking 1954Literatur BearbeitenBlum Klara In Exilliteratur Universitat Salzburg 2002 S 27 online mit Foto auf literaturepochen at auch PDF 538 KB Blum Klara In Siglinde Bolbecher Konstantin Kaiser Lexikon der osterreichischen Exilliteratur Deuticke Wien 2000 S 95 97 Blum Klara In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 3 Birk Braun Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1995 ISBN 3 598 22683 7 S 184 186 Blum Klara Dshu Bai lan In Lexikon sozialistischer deutscher Literatur Von den Anfangen bis 1945 Monographisch biographische Darstellungen Verlag Sprache und Literatur Halle Saale 1963 DNB 453033660 S 105 106 Blum Klara Chinese Name Dshu Bai lan In Herbert A Strauss Werner Roder et al Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Volume II Part 1 A K The Arts Sciences and Literature K G Saur Munchen u a 1983 S 123 Voransicht des Buches bei Google Books Klara Blum im Herbert Exenberger Archiv der Theodor Kramer Gesellschaft online auf theodorkramer at Nora Chelaru Klara Blum als Feuilletonistin und Journalistin fur die Ostjudische Zeitung 1924 1929 In Andrei Corbea Hoișie Ion Lihaciu Markus Winkler Zeitungsstadt Czernowitz Studien zur Geschichte der deutschsprachigen Presse der Bukowina 1848 1940 Parthenon Kaiserslautern Mehlingen 2014 ISBN 978 3 942994 07 1 PDF 6 2 MB auf academia edu Nora Chelaru Das zionistische Judenbild der Klara Blum in den Periodika Ostjudische Zeitung Czernowitz und Der judische Arbeiter Wien 1924 1933 Studie und Texte In Andrei Corbea Hoișie Sigurd Paul Schleichl Kulturen an Peripherien Mitteleuropas am Beispiel der Bukowina und Tirols Ed Universităţii Alexandru Ioan Cuza Iasi 2015 ISBN 978 606 714 122 1 und Hartung Gorre Konstanz 2015 ISBN 978 3 86628 528 6 PDF 20 5 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Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blum KlaraALTERNATIVNAMEN Zhu Bailan Dshu Bai LanKURZBESCHREIBUNG deutschsprachige judische osterreichische sowjetische und chinesische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 27 November 1904GEBURTSORT Czernowitz BukowinaSTERBEDATUM 4 Mai 1971STERBEORT Kanton China Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klara Blum amp oldid 237776610