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Die Kirche zur Unbefleckten Empfangnis in Eupen Provinz Luttich Belgien ist ein romisch katholisches Kirchengebaude und eine ehemalige Klosterkirche der Kapuziner In einigen Quellen und in der Bevolkerung sowie in Reisefuhrern wird sie deshalb auch einfach nur Klosterkirche Eupen oder Kapuzinerkirche Eupen genannt Unter ihrer franzosischen Bezeichnung Sainte Marie ist sie vor allem fur die frankophonen Einwohner der Stadt das religiose Zentrum Das heutige Kirchengebaude wurde zwischen 1773 und 1776 nach Planen des in Aachen lebenden Mailander Architekten Joseph Moretti erbaut Das sich sudlich anschliessende ehemalige Konventsgebaude wurde nach der Sakularisation und dem Abzug der Kapuziner im Jahr 1797 der Stadt ubertragen und dient seit 1863 als Rathaus von Eupen 1 Seit den 1990er Jahren gehort die Kirche zum Pfarrverband Eupen Kettenis im Dekanat 05 2 des Bistums Luttich und steht seit 1983 zusammen mit dem ehemaligen Konventsgebaude unter Denkmalschutz Klosterkirche mit dem ehemaligen Konventsgebaude heute Tourist Info Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Altare 3 1 1 Hochaltar 3 1 2 Seitenaltare 3 1 3 Altar der Marienkapelle 3 2 Altarraum 3 3 Kanzel 3 4 Orgel 3 5 Sonstige Ausstattungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm die im 17 Jahrhundert sich immer starker ausbreitende Haresie und die Verbreitung des Protestantismus in Eupen und Umgebung zu bekampfen wurden ab 1661 wallonische Kapuziner nach Eupen entsendet um sich fur die Sicherung des katholischen Glaubens einzusetzen Zu diesem Zweck ubertrug im Mai 1664 Graf de Hoen de Cortils Herr von Burg Stockem den Kapuzinern ein Grundstuck auf dem diese mit Genehmigung Maximilian Heinrichs von Bayern des Bischofs von Luttich und vehementen Vertreters der Gegenreformation ein Kloster mit Konventsgebaude und Klosterkirche erbauen durften Im Jahr 1668 war der Bau der ersten einschiffigen Klosterkirche vollendet ihre Konsekration auf das Glaubensgeheimnis der unbefleckten Empfangnis der Gottesmutter fand jedoch erst am 14 Juli 1680 durch den Lutticher Weihbischof Johann Anton Blavier statt Bereits 30 Jahre spater wurde sie massgeblich vergrossert Die Ordensbruder liessen ihr Grundstuck inklusive grossem Garten und Wiesenareal mit einer Mauer einfrieden und stellten an deren Sud West Ecke ein Gnadenbild der Gottesmutter unter einem Bretterdach auf das zahlreiche Pilger anzog Daraufhin wurde fur die Statue bereits um 1670 ein kleines Kapellchen am gleichen Standort erbaut das Maria zu den Engeln getauft und im Volksmund als het lieff Vreuken bzw gemass der Flurbenennung als Kapelle auf m Driesch bezeichnet wurde Als auch diese auf Grund der zunehmenden Anzahl von Pilgern zu klein geworden war ersetzten die Kapuziner sie im Jahr 1733 durch eine neue und grossere achteckige Kapelle mit einer Laterne auf dem Dach und einem grossen Rundbogenfenster Im holzvertafelten Innenraum fand auf einem Altar der durch ein Eisengitter von dem ubrigen Raum abgetrennt war das Marienbild seinen neuen Platz Der Kapelle wurde von zivilen Mitarbeitern verwaltet die die zahlreichen Opfergaben gemass geltender Verordnung zu je einem Drittel an die Klosterkirche an die Pfarrkirche St Nikolaus und an das Waisenhaus am Rotenberg verteilten Spater wurde dem Pilgerort auch eine Wunderheilung zugesprochen nachdem um 1780 ein gehbehinderter junger Mann nach dem regelmassigen Besuch der Kapelle wieder ohne Krucken gehen konnte In der Nacht zum 25 April 1771 zerstorte ein Feuer das der Uberlieferung nach womoglich durch Brandstiftung gelegt worden war einen Grossteil der Klosterkirche und des Konventsgebaudes wobei die am Rande des Grundstucks liegende Kapelle aber verschont blieb Daraufhin untersagte der zustandige Statthalter der Osterreichischen Niederlande Karl Alexander von Lothringen den weiteren Verbleib der Kapuziner in Eupen die jedoch auf Drangen der Eupener Burger im Jahr 1772 wieder zuruckkehren durften wobei allerdings ihre Zahl auf zwolf Konventsmitglieder begrenzt wurde Die Ordensbruder begannen sofort mit dem Wiederaufbau des Klosters und liessen zwischen 1773 und 1776 durch den Architekten Joseph Moretti in Zusammenarbeit mit dem Eupener Maurermeister Clemens Jerusalem eine neue Klosterkirche errichten Mit Hilfe zahlreicher Spenden der Burger konnte zudem in den folgenden Jahren die Ausstattung erneuert und komplettiert werden Nachdem Eupen 1795 durch die franzosischen Truppen besetzt worden war die auf dem Klostergelande ihre Gendarmerie deren Pferde sowie den Kommandanten und einen Kapitan samt Familie einquartierten waren die Kapuziner dazu gezwungen ein Jahr spater aufgrund des Gesetzes zur Sakularisierung der Kloster ihre Einrichtung zu schliessen und die Anlage zu verlassen Die Klosterkirche wurde 1797 den Katholiken fur ihre Gottesdienste und das Konventsgebaude 1798 auf Initiative des Burgers und spateren Kirchenverwalters Johann Egidius Beissel der zivilen Gemeindeverwaltung zur Miete uberlassen Dagegen wurde die Marienkapelle geschlossen und das Inventar verkauft das jedoch wenige Jahre spater wieder zuruckerworben werden konnte Infolge des Konkordats von 1801 wurde die ehemalige Klosterkirche im Jahr 1803 von dem nach der Sedisvakanz neu eingesetzten Lutticher Bischof Jean Evangeliste Zaepffel als chapelle auxiliaire Hilfskirche anerkannt und als Filialkirche der Eupener Hauptpfarre St Nikolaus zugeteilt Seitdem wird sie von dem Kirchenvorstand der Nikolauskirche mitverwaltet Zur gleichen Zeit veranlasste die franzosische Verwaltung die Umfunktionierung des ehemaligen Konventsgebaudes in eine Secundar Schule Seit 1920 wird die Kirche bevorzugt von den franzosischsprachigen Katholiken Eupens der Communaute Sainte Marie genutzt Da gemass den Ordensregeln der Kapuziner keine Orgel vorgesehen war und demnach beim Neubau der Kirche auf eine Orgelempore verzichtet worden war wurde es erst im Jahr 1813 durch eine betrachtliche Geldspende ermoglicht nachtraglich eine Orgelempore zu errichten und 1822 eine Orgel anzuschaffen Der spatere Organist Robert Mommer grundete erganzend fur die Pflege des kirchlichen Gesangs an der Klosterkirche am 29 August 1905 den Marienchor der Klosterkirche spater bekannt als Kgl MGV Marienchor Eupen 1905 3 Mit Hilfe der Mutterkirche und zahlreicher Spenden konnten in den Jahren 1868 bis 1888 sowie 1960 1961 und 1987 1988 weitere umfangreiche Restaurierungen und Sanierungen durchgefuhrt werden Gemeinsam mit der Nikolauskirche schloss sich die Klosterkirche in den 1990er Jahren dem neuen Pfarrverband Eupen Kettenis an Daruber hinaus wurde von der Stadt Eupen das ehemalige Konvents und Schulgebaude fur die Stadtverwaltung mehrfach umgebaut und verandert so dass dieses heutzutage nur noch im Grundriss mit den Bauten des 17 und 18 Jahrhunderts ubereinstimmt Bereits 1827 wurde die Kapelle auf m Driesch im Zuge der Trassierung der neu geplanten Durchgangsstrasse von Aachen nach Verviers niedergerissen Das Gnadenbild wurde daraufhin am 28 September 1827 mitsamt dem Altar dem Eisengitter und der Holzvertafelung in die ehemalige Klosterkirche transloziert Am 25 November 1990 kam es zu einem Raubdelikt in der Kirche und die Marienfigur wurde entwendet Ein Jahr spater wurde der Kirche eine neue Figur gestiftet die als Kopie des Originals in Sudtirol angefertigt worden war Des Weiteren wurde fur die Gemeinde ein neues Pfarrsiegel konzipiert das das Gnadenbild als ovales Stempelbild mit einer rundum verlaufenden dreisprachigen Erlauterung sowie der Jahreszahl 1776 als Einweihungsjahr des neuen Kirchengebaudes darstellt 4 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von NordenDie dreischiffige uber funf Joch gehende turmlose Hallenkirche mit einer abgeflachten rechteckigen Apsis wurde auf den Resten der alten Bruchsteinmauer des ausgebrannten Vorgangerbaus in Ziegelsteinbauweise hochgezogen wie vor allem an den Seitenwanden noch deutlich zu erkennen ist Turen und Fenster des Kirchengebaudes sind durch Blausteinrahmen optisch betont Wahrend die linke Seite durch das alte um ein Joch zuruckgesetzte und um zwei Joch Tiefe verlaufende Konventsgebaude gestutzt wird wird die rechte Seite mit einem dreifach abgetreppten Strebepfeiler zwischen jedem Joch stabilisiert Dadurch ergeben sich auf der linken Seite drei und auf der rechten Seite funf Rundbogenfenster zwischen den Strebepfeilern sowie jeweils zwei kleinere an den Seitenwanden der Apsis An der Ostseite wurde 1987 ein alter zugemauerter Eingang sowie die an der Nordseite angebauten aus den Jahren 1859 1861 stammenden Wohnungen fur den Rektor freigelegt Die einfache durchweg aus Ziegelsteinen errichtete Strassenfassade wird gepragt durch einen uber zwei Geschosse gehenden Mittelrisalit in den Proportionen des Mittelschiffs der ebenso wie die Gebaudeecken mit Eckquadern aus Blaustein in Zahnschnittfolge gerahmt ist In ihm befindet sich das rundbogige Eingangsportal dessen Oberlicht mit schmiedeeiserner Ornamentik aus dem 18 Jahrhundert bestehend aus einem kleinen Kreuz und einem Medaillon mit Marienmonogramm versehen ist Oberhalb des Tursturzes ist eine grosse Nische mit aufgesetzten rundbogigen Segmentgiebel im Mauerwerk eingelassen in der sich eine Sandstein Statue der Gottesmutter befindet Das im Nischenrahmen eingravierte Chronogramm O SVAVIS INTACTA O DVLCIS VIRGO MARIA ergibt das Jahr 1775 des Wiederaufbaus das durch die Chronogramme im Segmentgiebel CVCCENSA DIE VIGESIMA QVINTA APRILIS fur das Jahr 1771 der Zerstorung und CHRISTI FIDELUIM RESTAVRATVR fur den Wiederaufbau erganzt wird nbsp Kreuz links des HaupteingangesDaruber zeigt sich auf Hohe der Orgelempore zwischen zwei Gesimsen die das leicht zuruckgesetzte Obergeschoss markieren ein grosses Rundbogenfenster Die daruber liegende Giebelflache wurde lediglich mit einer kleinen Luke in Form eines vierblattrigen Kleeblatts bestuckt Beiderseits des Mittelrisalits sind die Wandflachen jeweils mit einer kleineren Nebeneingangstur und einem daruber liegenden grossen Rundbogenfenster ausgestattet Links des Haupteinganges ist an der Fassade unter einem kleinen Wetterdach eine Christusfigur am Kreuz befestigt das in einem steinernen Sockel am Boden mundet Hierbei handelt es sich gemass den Quellen um das um 1700 geschaffene Kreuz das zunachst im Klostergarten aufgestellt war und im Rahmen des Strassenneubaus an der Eingangsseite der Kirche seinen derzeitigen Platz fand Der gesamte Eingangsbereich ist gegenuber dem Strassenniveau erhoht und wird uber seitliche Freitreppen erreicht die zu einer vorgebauten podestartigen Terrasse fuhren Ein Satteldach mit Schieferdeckung und leichtem Aufschiebling deckt das Gebaude nach oben ab auf dem ein kleiner achteckiger Dachreiter fur den Glockenstuhl mit Schalldeckelfenster und einem aufgesetzten Kreuz auf dem oktogonalen Dachhelm errichtet ist Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht mit Hochaltar und KanzelDer dreischiffige im Mittelschiff uberhohte Kirchenbau ist im Inneren mit einem Tonnengewolbe abgedeckt das durch vier breite Gurtbogen stabilisiert wird Diese munden in den vier quadratischen Pfeilern mit einfachen Basen und Profilkapitellen sowie Pilastervorlagen rechts und links des Mittelganges die zugleich als Stutzen fur die rundbogigen Arkaden dienen die die Schiffe voneinander trennen Im Mittelschiff verlauft am Ubergang der Kapitelle zur Deckenkrummung rundum ein farblich abgesetztes Gesims und die Aussenwande der Kirche sind im unteren Bereich mit durch Schnitzdekor verzierter Holzvertafelung verkleidet Die Breite der Apsis entspricht dem Mittelschiff und ihr flacheres Gewolbe unterteilt sich in zwei Joche mit Kampferkonsolen An der Hinterwand der Apsis befand sich ursprunglich der mittlerweile zugemauerte Durchgang zum Religionschor und an ihren Langsseiten liegen die Zugange zu den ehemaligen Oratorien die heute als Sakristei dienen nbsp Eingang zur KryptaDer Kirchenboden ist mit unterschiedlichen Belagen ausgelegt darunter quadratische Blausteinfliesen Steinfriese mit Rankornamenten sowie kleinere weisse und braune Steinplatten in Schachbrettmuster Vor dem Franziskus Altar der Klosterkirche fuhrt eine in den Bodenbelag eingelassene Platte zur ehemaligen Gruft mit 10 Grabstatten und dem Beinhaus der Kapuziner Die Krypta ist nicht offentlich zugangig Altare Bearbeiten Hochaltar Bearbeiten nbsp HochaltarDer in typisch Maaslandischer Kunst angefertigte hohe Baldachinaltar ist eine Spende des Eupener Fabrikanten Leonard Roemer aus dem Jahr 1783 Der wuchtige holzerne Baldachin mit seinem kronenartigen Aufsatz ruht auf vier sich verjungenden und jeweils auf mannshohen quadratischen Sockeln stehenden Saulen sowie auf zwei an der Ruckwand lehnenden und mit der Mensa verbundenen Pilastern Auf dem horizontalen Stutzbalken zwischen den Pilastern ist das Chronogramm LEONARDO ROEMER AVCTORE RESVREXIE CINERE PHOENIX zur Erinnerung an den Stifter eingraviert Daruber befindet sich eine ovale Offnung in der zwischen dargestellten Wolken eine geschnitzte Halbfigur Gottes mit Putten eingebaut ist Die Lucke zwischen den beiden hinteren Saulen und den Pilastern wird durch eine weitere kleinere Saule je Seite geschmuckt die kniende Adoranten tragen Am vorderen Baldachinrand ist eine Kartusche angebracht die mit dem Chronogramm MARIAE SINE LEBE CONCEPTAE LAETE CVNCTA PSALLIT ECCLESIA das Dogma der Unbefleckten Empfangnis verkundet und auf die Restaurierung im Jahr 1859 verwaist Der hintere Teil des Hochaltars wird ausgefullt von der breiten in zwei Etagen abgestuften und reichlich mit Schnitzereien verzierten leicht ovalen Mensa auf dessen Vorderseite eine weitere Kartusche mit eucharistischen Motiven angebracht ist In der Etage daruber befindet sich ein rechteckiger Schacht fur die Verbindung zum Kapitelsaal zwecks Darreichung der heiligen Kommunion der jedoch mit einer Kupferplatte verriegelt worden ist Auf dieser Altarebene ist ein Drehtabernakel aufgesetzt auf dessen Verschlussplatte ein Relief der Opferung Isaaks dargestellt ist An der Altarruckwand zwischen den Pilastern und hinter dem Drehtabernakel hangt als zentraler Mittelpunkt des Hochaltars in einer Rundbogennische eine uberlebensgrosse weisse Statue der Unbefleckten Empfangnis die von einem uber die gesamte Flache gehenden Gold leuchtenden Strahlenkranz optisch betont wird Der ursprunglich farbige und marmorierte Hochaltar wurde im Rahmen der Restaurierung 1961 einheitlich braun gestrichen Durch die dabei verwendete Beize kam es zu nachhaltigen Schaden die jedoch im Jahr 1987 mit einem Isolierlack und Lasuranstrich weitestgehend behoben werden konnten Dennoch zeigen sich im gesamten Holzbereich weiterhin erhebliche Rissbildungen Seitenaltare Bearbeiten nbsp Franziskus Altar nbsp Antonius AltarAm Ende des rechten Seitenschiffes befindet sich in einer stichbogigen Mauernische der Antonius Altar Der ganz aus Eichenholz geschnitzte und teilweise vergoldete Altar ist eine Spende der Eupener Tuchscherer aus dem Jahr 1777 Dies belegt am Gebalk die Inschrift diesen Altar haben gegeben die Tuchscherer sowie daruber eine Tafel mit deren Wappen und der Jahreszahl 1777 Mittig des Altars und uber einem verzierten Tabernakel steht die Figur des Antonius von Padua flankiert von den Figuren des Rochus von Montpellier und der Katharina von Siena Im gegenuberliegenden Seitenschiff ist in ahnlicher Bauweise der Franziskus Altar aufgebaut der eine Schenkung der Eupener Weber aus dem Jahr 1778 ist In einer Kartusche auf dem gekronten Oberteil ist das Chronogramm TEXTORVM DONA SVPERIS FRANCISCOQVE GLORIA eingraviert Im Zentrum steht in einer Nische uber einem ebenfalls verzierten Tabernakel die Figur des Franz von Assisi Ihm zur Seite und getrennt durch eine schmale Saule sind die Statuen des hl Severus von Ravenna und des hl Blasius von Sebaste aufgestellt Vor dem Altar weist eine im Boden eingelassene Platte auf den Eingang zur ehemaligen Kapuzinergruft Beide Seitenaltare wurden 1881 restauriert und die Figuren erneuert Altar der Marienkapelle Bearbeiten nbsp MarienaltarDer Altar der ehemaligen Marienkapelle die 1827 der neuen Strassenfuhrung weichen musste wurde weitestgehend originalgetreu auf einem ovalen Podest am Anfang des rechten Seitenschiffs wiederaufgebaut Der vordere Bereich des Ovals wird eingefasst von dem schmiedeeisernen Gitter mit Doppelflugeltur der hintere von dem hohen holzernen Altarsockel mit einem kleinen freistehenden Tabernakel Vor diesem Sockel befindet sich der schwere Altartisch aus Blaustein der noch dem ersten Kapellenbau von 1670 zugeschrieben wird Im Jahr 1961 erhielt er nachtraglich ein holzgeschnitztes Antependium aus dem 18 Jahrhundert das den hl Robert darstellt Auf dem Altarsockel baut sich die geschwungene Ruckwand auf die mit vier Saulen und zwei Pilastern den Bekronungsgiebel tragt in der die Taube des heiligen Geistes vor einem vergoldeten Strahlenkranz schwebt Im Mittelfeld der Ruckwand ist auf einen machtigen geschnitzten Sockel eine verglaste Nische eingebaut in der die in Sudtirol angefertigte Kopie des ursprunglichen Marienbildnisses aufgestellt ist In dem kleinen Giebelaufbau oberhalb der Figurennische thronen zur Rechten Gott Vater mit einem Zepter in der Hand und zur Linken Gottes Sohn mit dem Kreuz Gemeinsam halten sie eine goldene Krone in der Hand die mittig uber dem Marienbild schwebt Altarraum Bearbeiten Der Grossteil der Ausstattung des Altarraums geht auf Spenden der franzosischsprachigen Katholiken Eupens zuruck Dazu gehoren der Opfertisch dessen Sockel mit der in Holz geschnitzten Darstellung des letzten Abendmahles nach Leonardo da Vinci ebenso wie das Altarkreuz und das Lesepult mit geschnitzten Apostelsymbolen in Sudtirol hergestellt wurde Dagegen wurden die Altarplatte der Ambo und die Leuchter in einer Eynattener Schreinerei angefertigt Die beiden leicht geschwungenen und nur sparsam verzierten Kommunionbanke beiderseits des breiten Durchganges zum Altarraum stammen ebenso aus dem 18 Jahrhundert wie die Leuchter die der 1794 von den Kapuzinern gegrundeten Bruderschaft gehorten Seit 1962 fanden an den Seitenwanden der Apsis mehrere Olgemalde eines unbekannten Meisters ihren Platz die ebenfalls noch von den Kapuzinern angeschafft wurden darunter Bilder die den hl Joseph von Nazareth die Anbetung der Hirten die Madonna mit der hl Katharina von Siena und den hl Michael zeigen Kanzel Bearbeiten Die Kanzel ist ein Werk aus dem 18 Jahrhundert und aus Eichenholz und teilweise vergoldet im Louis seize Stil angefertigt Der runde Kanzelstuhl ruht auf einem nach unten verschlankten Fuss mit drei Puttenkopfen und ist mit uppig verzierten Volutenkonsolen und ornamentierten Fullbrettern bestuckt Die Felder der Treppenwangen sind mit durchbrochener Rocaille Ornamentik ausgestattet Die Verbindung von Kanzelstuhl zum Schalldeckel wird durch ein am Stutzpfeiler angebrachtes Olgemalde der unbefleckten Empfangnis uberbruckt Der Schalldeckel selbst wurde im 19 Jahrhundert umgearbeitet und zeigt an seiner Unterseite die Taube des heiligen Geistes in einem Strahlenkranz Sein Aussenrand ist mit einem Lambrequinmuster gestaltet und sein kronenartiger Aufbau besteht aus funf Volutenstreben die auf einem kleinen Sockel die geschnitzte Figur eines Verkundungsengels aus dem 19 Jahrhundert tragen Orgel Bearbeiten nbsp Kanzel und Empore mit OrgelprospektDie Klosterkirche verfugt uber zwei Orgeln wobei die Hauptorgel im Jahr 1822 von Daniel Schauten aus Juchen unter Wiederverwendung eines alteren Gehauses aus dem 18 Jahrhundert und einer gebrauchten Windlade angefertigt worden war Diese einmanualige Orgel wurde 1837 in der Orgelbauwerkstatt Gebruder Muller in Reifferscheid mit einem weiteren Manual ausgestattet und von 10 auf 21 Register erweitert 1880 wurde sie erneut durch die Gebruder Muller gewartet und mit einem freien Pedal ausgestattet Eine weitere Restaurierung fand 1959 beim Orgelbauer Ernst Kuhn aus Eupen statt dennoch galt sie Jahre spater wieder als unspielbar Daraufhin wurde 1994 von der Orgelwerkstatt Schumacher aus Baelen eine kleinere einmanualige Ersatzorgel erworben die ursprunglich im Kirchenschiff aufgestellt werden sollte jedoch letztendlich vor der Hauptorgel ihren Platz fand Sonstige Ausstattungen Bearbeiten Weitere historisch bedeutsame Ausstattungsgegenstande sind die sechs Beichtstuhle die 1772 in Eupen hergestellt und vor allem in den Giebelaufsatzen reichlich mit Verzierungen versehen wurden Auf einem dieser Beichtstuhle ist die Inschrift Confessionale wallon eingraviert Zu den kunstlerisch wertvollen Statuen der Kirche zahlt im rechten Seitenschiff eine Figur der hl Barbara von Nikomedien die um 1870 aus einer ehemaligen Madonnenstatue aus dem 14 oder 15 Jahrhundert geschnitzt wurde Ebenso erwahnenswert sind die Figuren der Erzengel Gabriel und Raphael am ersten Pfeilerpaar Der rundum verlaufende Kreuzweg besteht aus Gemalden aus dem 19 Jahrhundert die mit einem geschnitzten Eichenrahmen bestuckt sind An den zugemauerten Seitenfenstern zum alten Konventsgebaude hin sind zwei bedeutende Gemalde angebracht zum einen von G Linchet die Heilung des hl Bonaventura durch Franziskus von Assisi aus dem 18 Jahrhundert und zum anderen vom Antwerpener Maler Anton Goubau 1616 1698 die Madonna mit dem hl Felix von Cantalice aus dem 17 Jahrhundert In Letzterem sind zwei Wappen am unteren Rand des Bildes aufgetragen die an zwei Personen erinnern sollen die sich um die Grundung und den Bau des Klosters verdient gemacht haben Diese sind Don Luis de Benavide Marquis von Caracena und Beauftragter des spanischen Statthalters fur die wallonische Region sowie Abt Winand Lamberts aus der Abtei Rolduc der sich vehement gegen die Ausbreitung des Protestantismus in Eupen zur Wehr gesetzt hatte und die Einweihung der Klosterkirche ubernehmen sollte jedoch wenige Monate zuvor verstarb 5 Weitere Bilder und Figuren sowie wertvolle Leuchter und eine umfangreiche Sammlung von Sakralgeraten komplettieren die Ausstattung der Klosterkirche Literatur BearbeitenG Rutsch Die Kapuzinerkirche In Eupen und Umgebung 1879 Verlag Carl Julius Mayer Eupen 1879 S 99 103 Digitalisat Leo Kever Das Gnadenbild der Eupener Klosterkirche in Alt Eupener Bilderbogen Eupen 1977 PDF Jean Jacques Bolly Norbert Kreusch Photographisches Verzeichnis sakraler Kunst in Belgien Konigliches Institut fur Kunsterbe Eupen 1981 S 18 22 PDF Johann Cloot Eupen und die Kapuziner ein Beitrag zur Lokalgeschichte Eupens Eupener Geschichts und Museumsverein Hrsg Eupen 2010 Johann Cloot Die Kapuzinergruft in der Klosterkirche zu Eupen in Geschichtliches Eupen Band III Eupen 1969 S 80 91 Johann Cloot Sakrale Kunst in der Klosterkirche zu Eupen in Geschichtliches Eupen Band IV Eupen 1970 S 81 104 Johann Cloot Restaurierung der Klosterkirche in Eupen in Geschichtliches Eupen Band XIII Eupen 1989 S 143 171Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche zur unbefleckten Empfangnis Eupen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat auf ostbelgienkulturerbe be Portrat auf den Seiten des Pfarrverbandes Eupen KettenisEinzelnachweise Bearbeiten Objektbeschreibung Eupener Rathaus auf ostbelgienkulturerbe be Dekanat 05 Eupen im Bistum Luttich Klosterkirche Pflege und Forderung des kirchlichen Gesangs auf den Seiten des Marienchors Eupen Pfarrsiegel Wappen Benavides amp Lamberts auf ostbelgien net50 6324 6 03 Koordinaten 50 37 56 6 N 6 1 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche zur Unbefleckten Empfangnis Eupen amp oldid 229082666