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Die Kirche Sankt Lorenz russisch Kirha Sankt Lorenc war das Gotteshaus der ehemals Sankt Lorenz und heute Salskoje genannten Siedlung der Kowrowskoje selskoje posselenije Landgemeinde Kowrowo Nautzau im Rajon Selenogradsk Kreis Cranz der russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen Ruine der Kirche Sankt Lorenz im Juni 2011Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 4 Kirchspielorte bis 1945 5 Pfarrer bis 1945 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenSalskoje im Nordwesten des Samlandes liegt 32 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad Konigsberg an der russischen Fernstrasse A 192 Teilabschnitt der fruheren deutschen Reichsstrasse 143 unweit der gleichnamigen Anschlussstelle des neu erbauten Primorskoje Kolzo Kustenautobahnring Die heutige Kirchenruine befindet sich sudostlich der Nebenstrasse die von Salskoje uber Gorbatowka Nortycken nach Kljukwennoje Klycken fuhrt Kirchengebaude BearbeitenBei der Dorf und Pfarrkirche im ehemaligen Sankt Lorenz handelt es sich um einen im Jahre 1450 errichteten Feldsteinbau mit Ziegelecken ohne Chor 1 2 3 Zunachst stand hier auf der Steilkuste uber der Ostsee eine kleine Kapelle aus dem 14 Jahrhundert die spater als ostlicher Abschnitt in einen Erweiterungsbau integriert wurde Im Jahre 1609 sturzte das Gewolbe ein und wurde durch eine flache Holzdecke ersetzt Der Turm wurde 1586 angebaut Er war fur die anlandenden Schiffe ein wichtiges Seezeichen und wurde deshalb von der Konigsberger Kaufmannschaft instand gehalten Erst 1709 ersetzte die Brusterorter Bake das Orientierungszeichen fur Seeleute Der Turm verfiel allmahlich und sturzte 1767 ein Von 1771 bis 1773 erweiterte man das Kirchenschiff um zwei Achsen und 1905 06 wurden der Turm nach dem Vorbild des Kirchturms in Neuhausen heute russisch Gurjewsk Auch der Ostgiebel wurde wiederhergestellt Der Kirchenraum wirkte dunkel aufgrund der vor die Fenster gezogenen Emporen Der Altarschrein soll 1540 entstanden sein und wurde im Laufe des 17 Jahrhunderts mit Neuerungen und Erganzungen versehen wie die Bemalung der Flugelturen mit Bildern aus dem Leben Jesu Ein Bild des Schmerzensmannes von 1575 im Obergeschoss des Altars befand sich bis 1905 06 an einer Kanzel die man damals entfernte Sie stammte von 1575 und fiel wegen ihrer kunstlerisch ausgemalten Felder auf Der Schalldeckel war von 1684 Zu den Besonderheiten der Kirchenausstattung gehorten ein Beichtstuhl aus dem Jahre 1600 ein Taufengel des Bildhauers Joseph Anton Kraus von 1714 sowie das Altargerat aus dem 17 18 Jahrhundert Im Jahre 1856 wurde eine Orgel eingebaut Die Glocken stammten von 1753 und 1796 Die Kirche Sankt Lorenz kam unversehrt durch den Zweiten Weltkrieg Sie wurde dann der ortlichen Kolchose ubertragen die sie als Lagerhalle benutzte Das Gebaude verfiel seit den 1970er Jahren wenig spater brach man den oberen Teil des Turms ab das Dach fiel zusammen 1993 sturzte der Westgiebel ein Im Jahre 1999 verkaufte die Kolchose Salskoje die Kirche fur 40 Kopeken pro Backstein etwa 2 Eurocent Heute stehen der Ostgiebel und Teile des Turms als Ruine des Kirchengebaudes das fur gottesdienstliche Zwecke nicht mehr benutzbar ist und weiterhin verfallt Kirchengemeinde BearbeitenSankt Lorenz war bereits in vorreformatorischer Zeit ein Kirchdorf und bildete seit 1450 eine Pfarrei Die Reformation hielt hier relativ fruh Einzug Gehorte die evangelische Kirchengemeinde zunachst zur Inspektion Schaaken heute russisch Schemtschuschnoje so war sie bis 1945 dann dem Kirchenkreis Fischhausen Primorsk innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union zugeordnet 1893 94 wurde in Sankt Lorenz ein neues Pfarrhaus gebaut Das Seebad Rauschen wurde im Jahre 1929 mit eigenem Kirchbau verselbstandigt und ab 1931 mit einer eigenen Pfarrstelle versehen Im Jahre 1925 zahlte das Kirchspiel Sankt Lorenz 5 130 Gemeindeglieder die in 30 Kirchspielorten lebten Aufgrund von Flucht und Vertreibung in Folge des Zweiten Weltkrieges fand kirchliches Leben auch aufgrund staatlicher Restriktionen nach 1945 nicht mehr statt Erst in den 1990er Jahren bildeten sich in der Oblast Kaliningrad neue evangelisch lutherische Gemeinden so in Selenogradsk Cranz und in der Oblasthauptstadt Kaliningrad Konigsberg mit der Auferstehungskirche Sie gehoren zur Propstei Kaliningrad der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland 4 Kirchspielorte bis 1945 BearbeitenZum Kirchspiel Sankt Lorenz gehorten vor 1945 neben dem Pfarrort noch 30 Ortschaften 5 Deutscher Name Russischer Name Deutscher Name Russischer NameAlexwangen Aralskoje Plinken LessenkowoDeutsch Battau Bobrowka Pokalkstein BogatojeGeorgenswalde Otradnoje PokirbenHirschau Kolomenskoje Posselau AlexandrowkaKirtigehnen Preussisch Battau 6 DobrojeKobjeiten Selski Rauschen 6 bis 1909 SwetlogorskKraam 6 Gratschowka SassauLixeiden Obuchowo Schlakalken JaroslawskojeLoppohnen Rybnoje Stapornen WetkinoLopsienen Rogatschowo Syndau 6 WodnojeMossyken Rogatschowo Tenkieten LjotnojeNeukuhren Pionerski Tolklauken KalinowoNortycken Gorbatowka Tykrehnen SoriObrotten Olschanka Wangenkrug PionerskiPlautwehnen Rakitnoje Warnicken LesnojePfarrer bis 1945 BearbeitenIn Sankt Lorenz amtierten von der Reformation bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als evangelische Geistliche 7 N Caspar 1538 Paul Sunder ab 1538 Melchior von der Heyde 1569 Sebastian Pygargus 1569 1602 Johann Adler 1602 1645 Ludwig Spilner 1633 1641 Christian Feyerabend 1645 1677 Johann Ungefug 1669 1709 Jacob Holstein 1701 1724 Johann Georg Grunmuller 1724 1760 Johann Ludwig Krusemarck 1759 1778 Johann Friedrich Pachnio 1779 1798 August Samuel Gerber 1797 1814 Carl Ludwig Hintz 1814 1824 Johann Gottfried Schultz 1824 1831 Karl Emil Gebauer 1831 1847 8 Ferdinand Ludwig Wilhelm Wenetzki 1847 1866 9 Hermann Friedrich Blindow 1867 1891 Martin Julius Robatzick bis 1890 August Wilhelm Heinrich Hartung 1891 1906 Georg E Joachim Manteufel 1906 1933 Gerhard Siebert 1933 1943 Ernst Payk 1944 1945Literatur BearbeitenKarl Emil Gebauer Nachrichten uber die Kirche St Lorenz In Preussische Provinzial Blatter Band 13 und Band 14 Konigsberg 1835 S 569 582 bzw S 61 67 Einzelnachweise Bearbeiten Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band II Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 36 Patrick Plew Die Kirchen im Samland Sankt Lorenz Salskoje Sankt Lorenz bei ostpreussen net Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www propstei kaliningrad info Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Bd III Dokumente Gottingen 1968 S 455 a b c d Schulort Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 139 Karl Emil Gebauer Kunde des Samlandes oder Geschichte und topographisch statistisches Bild des ostpreussischen Landschaft Samland Konigsberg i Pr 1844 Wenetzki 1809 1866 war Angehoriger des Corps Masovia54 916944 20 174444 Koordinaten 54 55 1 N 20 10 28 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Sankt Lorenz Ostpreussen amp oldid 214589051