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Tibetische BezeichnungTibetische Schrift ཁམས Wylie Transliteration khamsAussprache in IPA kʰam Offizielle Transkription der VRCh KamTHDL Transkription KhamAndere Schreibweisen Chinesische BezeichnungTraditionell 西康Vereinfacht 西康Pinyin XikangKham ist eine osttibetische Region die sich zu einem Teil uber den Osten des heutigen Autonomen Gebiets Tibet der Volksrepublik China sowie Teile der chinesischen Provinzen Qinghai Sichuan und Yunnan erstreckt Die Region wurde wahrend der Herrschaft der Republik China 1912 1949 Xikang 西康省 genannt die sich allerdings nicht uber das gesamte Kham erstreckte Gangiger westlicher Auffassung nach teilte die Volksrepublik China Kham spater auf andere Provinzen auf In der Tat jedoch hatten sich entsprechende Verwaltungsgliederungen bereits in der spaten Kaiserzeit Chinas Qing Dynastie 1644 1911 herausgebildet deren Grundlage nicht zuletzt die starke regionale Gliederung aufgrund der politischen Zersplitterung Khams war Kham als Teil des tibetischen Kulturraums Der Gebirgszug Minya KonkaInhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Geographie 3 Bevolkerung 4 Geschichte 5 Literatur 6 WeblinksGliederung BearbeitenKham umfasst nach gegenwartiger politisch administrativer Gliederung 50 Kreise von denen heute 16 zu Sichuan drei zu Yunnan sechs zu Qinghai und 25 zum Autonomen Gebiet Tibet gehoren Diese sind zudem Teil von einer Stadt und zwei Regierungsbezirken des Autonomen Gebiets Tibet Qamdo Nagqu und Nyingchi zwei autonomen Bezirken Sichuans Garze und Ngawa sowie je einem autonomen Bezirk Qinghais Yushu und Yunnans Deqen nbsp Das Grosskloster LithangKham wird zusammen mit Amdo als eine der drei ehemaligen Provinzen Tibets cholka sum bezeichnet war jedoch nie eine administrative Einheit Bis ins 19 Jahrhundert taucht der Begriff zwar separat auf haufig aber in Kombination mit A mdo als Dokham mdo khams oder wird im Sinne dieser Kombination stellvertretend fur Osttibet insgesamt aufgefasst Politisch historisch war Kham ein Konglomerat aus verschiedenen eigenstandigen Herrschaften Konigreiche Derge Nangchen und Poyul Lama Furstentumern Dragyab Riwoche Muli und teilweise von Lhasa z B Pasho oder auch von chinesischen Provinzen abhangigen Gebieten Geographie BearbeitenGeographisch hebt sich Kham von Amdo grob umrissen durch das Einzugsgebiet der Oberlaufe der Flusse Jangtsekiang tib Dri Chu Mekong tib Dza Chu Salween tib Nag Chu Ngul Chu und ihrer Nebenflusse ab mit weiten von Nomaden genutzten Hochlandsteppen im Norden und den zwischen den Flusstalern und Schluchten gelegenen Hochtalern bzw ebenen den sog sgangs sowie ackerbaulich genutzten Taler die zumeist entlang der Nebenflusse der Hauptstrome dichter besiedelt sind nbsp Khampas Einwohner KhamsBevolkerung BearbeitenDie Einwohner Khams nennen sich demgemass auch nicht Bopa bod pa wie der tibetische Begriff fur Tibeter lautet sondern Khampa khams pa Kham als Provinz zu bezeichnen ist im Sinn einer Kulturprovinz richtig Dieser tibetische Kulturraum Khams ist zudem einer der bedeutendsten und abwechslungsreichsten im Hochland von Tibet Beruhmte Kloster und Kulturzentren sind Jyekundo chin Yushu das ehemalige Konigreich De r ge mit der beruhmten Druckerei Dege Parkhang Kandse Lithang Qamdo Chamdo und Dragyab nbsp Qamdo junge Stadtentwicklung im alten TibetGeschichte BearbeitenVom Zusammenbruch des tibetischen Konigshauses im 10 Jahrhundert bis in die 1950er Jahre haben sich die Bewohner von Kham ein hohes Mass an Unabhangigkeit sowohl von Lhasa als auch von Peking erhalten Dies war vor allem durch die Oberflachengestalt des Landes moglich Dabei wurde Kham nie von einem einzigen Konig oder Lamafursten beherrscht sondern es gab immer eine grosse Anzahl regionaler Herrscher als deren bedeutendster der Dege Gyalpo Konig von Dege angesehen werden kann Nach der Eroberung Osttibets um 1639 1640 Feldzug gegen den Konig von Beri in Kham und der anschliessenden Unterwerfung der Konige von Tsang 1641 durch den im nordlichen Amdo herrschenden Khoshuud mongolischen Fursten Gushri Khan deklarierte dieser sich zum Konig von Tibet Damit unterstand seit mehreren Jahrhunderten der gesamte tibetische Siedlungsraum wieder einer einheitlichen wenn auch mongolischen Herrschaft Die besondere Beziehung zwischen Gushri Khan und dem 5 Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso fuhrte dazu dass unter dem Mongolenfursten die weltliche Macht uber West Nord und Zentraltibet sowie Kham nicht Amdo wo die Khoshuud residierten nach und nach in die Hande des Dalai Lamas uberging Diese Machtverhaltnisse dauerten bis ins fruhe 18 Jahrhundert an als Tibet in mongolische Hegemonialkampfe in der Zeit des Fursten Lhabzang Khan hineingezogen wurde Das hatte nicht nur den Zerfall der in Lhasa zentrierten Macht zur Folge sondern auch das Wiedererstarken der Regionalfursten die sich im Osten Khams der wachsenden Macht der in Tibet eingreifenden Qing Dynastie nicht mehr entziehen konnten Fortan ab 1728 rechneten die ostlichen Gebiete Khams formell zu den chinesischen Provinzen Sichuan und Yunnan wenngleich die Lokalfursten sich noch immer ein sehr hohes Mass an Autonomie sowohl vom Kaiserhof wie auch von Lhasa bewahren konnten nbsp Traditionelle Hauser bei XiangchengIm Jahr 1932 wurde zwischen dem chinesischen Kriegsherrn Liu Wenhui und tibetischen Truppen ein Abkommen unterzeichnet welches die Teilung Khams in zwei Regionen vorsah Ost Kham das von chinesischen Beamten verwaltet wurde und West Kham welches unter tibetische Kontrolle gestellt wurde Als Grenze zwischen Ost und West Kham galt der Jangtse Ost Kham wurde spater zur chinesischen Provinz Xikang das allerdings auf dem Papier auch den westlich des Jangtse gelegenen Teil umfasste Dort war aber weder die Prasenz von Beamten der chinesischen Burokratie noch von Truppen gegeben Nach der Niederlage der Kuomintang gegen die Kommunisten im chinesischen Burgerkrieg fiel der Osten Khams kampflos an das kommunistische China Im Jahr 1950 uberschritt die Volksbefreiungsarmee den Jangtse drang nach West Kham ein und besetzte nach der Kapitulation des tibetischen Gouverneurs von Qamdo Ngapoi Ngawang Jigme die Stadt und das umliegende Gebiet Es wurde als ein spezielles Territorium namens Qamdo in die chinesische Verwaltung eingebunden Die Provinz Xikang wurde 1955 aufgelost Ost Kham wurde in die Provinz Sichuan eingegliedert wahrend der Westen Khams dem Machtbereich der Lhasa Regierung zugeschlagen wurde Letzterer wurde 1965 zum heutigen Autonomen Gebiet Tibet Dabei blieb der Jangtse die Grenze zwischen Sichuan und Tibet Siehe auch Reich der FrauenLiteratur BearbeitenAndreas Gruschke The Cultural Monuments of Tibet s Outer Provinces Kham 2 Bande White Lotus Press Bangkok 2004 ff ISBN 974 480 049 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kham Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kham Aid Foundation Articles about KhamTibetische Kulturprovinzen Amdo Changthang Gyarong Kham Ngari Tsang U U Tsang Normdaten Geografikum GND 4641848 9 lobid OGND AKS LCCN n88137012 VIAF 126774460 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kham amp oldid 207228346