www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kathedrale von Meaux oder Cathedrale Saint Etienne deutsch Stefanskathedrale ist eine romisch katholische Kirche in Meaux im franzosischen Departement Seine et Marne in der Region Ile de France Die Kathedrale des Bistums Meaux mit dem Titel einer Basilica minor ist dem hl Stephanus gewidmet Das gotische Bauwerk wurde zwischen dem 12 und 16 Jahrhundert errichtet Die lange Bauzeit von fast vier Jahrhunderten wird zum Teil durch den Hundertjahrigen Krieg und die Besetzung der Stadt durch die Englander erklart WestfassadeMittelschiff der Kathedrale Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Bau der gotischen Kathedrale begann mit dem Chor zwischen 1175 und 1180 Nach 1198 wurde die Witwe des Grafen von Champagne Heinrich I in der Kathedrale beigesetzt Vor 1200 befanden sich der Chorumgang drei Kapellen des Kapellenkranzes die Doppelgange neben dem Chor mit ihren Uberdachungen in Bau Von 1215 bis 1220 wurden mit dem Bau der Vierung des Querhauses begonnen ebenso mit der oberen Etagen des Chors des Triforiums und der hohen Fenster Daruber hinaus wurde der Chor mit gotischen Bogen uberbaut Dies belegt eine Zeichnung von Villard de Honnecourt aus der Zeit um 1220 die diesen ursprunglichen Chor mit drei ausgehenden Kapellen darstellt Ein neuer Architekt errichtete das Querhaus und die letzten beiden Joche des Langhauses von 1220 bis 1235 und bereits im Jahr 1235 wurde die Kapelle am rechten Seitenschiff des Langhauses auf der Hohe des letzten Joches angelegt Knapp 50 Jahre nach dem Bau des Chores war es notwendig einen Neuaufbau durchzufuhren da die zu schwachen Fundamente unter dem ursprunglichen Chor sich weiter setzten Der heutige Chor im hochgotischen Stil wurde zwischen 1253 und 1278 von Gautier de Vainfroy errichtet der zuvor auf der Baustelle der Kathedrale von Evreux gearbeitet hatte Um das Problem der Stabilitat des Chores zu losen verwendete Gautier Varinfroy eine bereits fur die Kathedrale von Rouen angewandte statische Losung Eine neue Baukampagne begann 1266 und wurde von Johanna I finanziert der letzten Erbin des Bezirks Champagne und zukunftige Frau von Philipp IV Die Fassaden der beiden Querstreben des Querschiffs wurden dann modifiziert um sie auf den neuesten Stand zu bringen Die Arbeit an der Fassade des sudlichen Querschiffs wurden von einem unbekannten Architekten fortgesetzt Pierre de Varinfroy ein Nachkomme von Gautier liess die Fassade des Nordarms von Notre Dame de Paris inspirieren Dafur verwendete er die Skulpturen des fruhen 13 Jahrhunderts die auf dem neuen Portal wieder zusammengesetzt wurden Im Jahr 1317 stiftete Konig Philipp V zwei Kapellen zur Erweiterung des Kapellenkranzes im Jahr 1322 beteiligte sich auch Karl IV am Bau Um 1331 1335 finanzierte Jean Rose aus Meaux die letzte Seitenkapelle rechts vom Langhaus Im Jahr 1335 genehmigte Konig Philipp VI die Erweiterung des Langhauses um drei Joche die letzte die sich westlich des Gebaudes befinden Von da an wurde die Arbeit wieder aufgenommen betraf aber nur die rechte Halfte der ersten drei Joche sowie die rechte und die zentrale Tur der Westfassade Im Jahr 1336 wurden die Tympana dieser beiden Portale geschnitzt aber im Jahr 1358 wurde die Arbeit nach einem Bauernaufstand eingestellt Kurz darauf begann der Hundertjahrige Krieg und wie fast uberall in Frankreich ruhten die Baumassnahmen Sie wurden 1390 mit dem Bau des linken Teils der ersten drei Joche wieder aufgenommen der bis 1410 dauerte Dann verschlechterte sich die militarische Lage Frankreichs in der Regierungszeit von Karl VI ernsthaft und die Arbeiten wurden nach der Besetzung der Stadt durch die Englander 1422 1439 wieder unterbrochen Die ersten drei Joche des Langhauses wurden erst in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts fertiggestellt Es folgten weitere Arbeiten Das vierte und das funfte Joch des Langhauses wurden Ende des 15 Jahrhunderts in flamboyantem Stil umgebaut Das linke Portal wurde vor 1506 fertiggestellt Gleiches gilt fur die erste linke Kapelle des Langhauses Mit der Fertigstellung des rechten Turms in einer langen Bauphase von 1505 bis 1540 wurde der Bau der Kathedrale abgeschlossen der zweite Turm der Fassade wurde nicht mehr vollendet 1562 wurde die Kathedrale von den Hugenotten geplundert und beschadigt Zu Beginn des 19 Jahrhunderts schwachten mehrere Ereignisse das Gebaude Am 29 August 1808 schlug ein Blitz in die Kathedrale ein und zerstorte einen Teil der Orgel von Gaspard und Andre Eustache die Eingangstur und einen Turm Am 28 Marz 1814 kam es zu einer Explosion in einem nahegelegenen Pulvermagazin Eine lange Restauration fand von 1839 bis 1894 statt Zur Vereinheitlichung des Stils nahmen die Restauratoren Anpassungen am dritten zuvor flamboyanten Joch vor Die Kathedrale ist Teil der ersten Liste historischer Monumente des Prosper Merimee von 1840 1 Denkmaler von Jacques Benigne Bossuet 1627 1704 Bischof von Meaux von 1681 bis 1704 und von Ernest Henri Dubois 1863 1930 wurden 1911 in der Kathedrale aufgestellt Papst Pius X verlieh der Kathedrale 1912 zusatzlich den Titel einer Basilica minor 2 Architektur Bearbeiten nbsp Statue von Bischof BossuetDie Kathedrale von Meaux ist nicht besonders gross sie ist nur 85 Meter lang gegen 130 Meter in Paris und 145 Meter in Amiens Das kurze Langhaus hat nur funf Joche von denen die ersten beiden einen Teil des westlichen Fassadenblocks als Vorschiff bilden Damit ist das Kirchenschiff kurzer als der Chor mit seinem Chorumlauf und Kapellenkranz in der funfseitigen Apsis Dazwischen liegt ein sehr kurzes Querschiff mit der Vierung 3 Die Firsthohe der Basilika betragt 48 Meter die Gewolbehohe des Chors reicht 33 Meter hoch die der Seitenschiffe nur 16 Meter Das Innere der Kathedrale zeichnet sich durch ihre Leuchtkraft und die Feinheit der geschnitzten Ornamente aus Der Stein von Varreddes der beim Bau des Gebaudes verwendet wurde erforderte bereits eine bedeutende Restaurierung Die grosse Westfassade hat drei monumentale Portale Wie in vielen anderen romanischen oder gotischen Kathedralen ist das zentrale Portal dem Jungsten Gericht gewidmet Sein Tympanon stellt die Auferstehung der Toten und das Bild von Paradies und Holle dar Das Tympanon des linken Portals ist dem Leben des hl Johannes des Taufers gewidmet das rechte dem Leben der Jungfrau Maria Nur der 60 Meter hohe Nordturm der Kathedrale gegenuber 69 Meter fur Notre Dame de Paris ist fertiggestellt worden der sudliche war aus Holz gebaut worden um die Glocken vorubergehend aufzunehmen Er wurde schliesslich nicht demontiert und wird als Schwarzer Turm bezeichnet In der Mitte der Fassade befindet sich ein grosses Flamboyant Rosettenfenster aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Auf der Sudseite am Ende des Querhauses befindet sich das Saint Etienne Portal das auch als Merciers Tor bekannt ist Sein Tympanon stellt das Leben des ersten christlichen Martyrers dar Im Norden ist auch das zweite Portal des Querhauses St Stephan gewidmet Ausstattung BearbeitenBesonders bemerkenswert und schon ist die Ruckseite der Querhausfassaden besonders im Sudkreuz Sie sind reich verziert und beinhalten echte Stoffe oder Steinstickereien Sie sind teilweise von Notre Dame de Paris inspiriert aber der Stil ist hier ausgewahlter und die Ornamentik ist reicher Im Chor der Kathedrale der von schmiedeeisernen Toren umgeben ist liegt die Grabplatte aus schwarzem Marmor von Jacques Benigne Bossuet als der wichtigsten Personlichkeit in der Geschichte der Stadt an den auch zwei Statuen erinnern Ein weiteres Grabdenkmal in einer sudlichen Kapelle erinnert an Jean Rose und seine Frau Er starb 1364 und grundete ein Krankenhaus fur Waisenkinder Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die HauptorgelDie Orgel geht zuruck auf ein Instrument das im 17 Jahrhundert errichtet wurde Das Gehause stammt aus dem Jahr 1627 und wurde von dem Kunstler Valeran de Heman 1584 1640 geschaffen Das Instrument wurde im Laufe der Zeit mehrfach verandert und reorganisiert u a durch die Orgelbauer Francois Henri Clicquot und Victor Gonzales und zuletzt durch den Orgelbauer Danion Gonzales Das Instrument hat heute 67 Register auf funf Manualwerken und Pedal 4 5 I Positif C g3Montre 8 Bourdon 8 Prestant 4 Flute a cheminee 4 Nasard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Fourniture IVCymbale IIITrompette 8 Cromorne 8 Clairon 4 II Grand Orgue C g3Montre 16 Bourdon 16 Montre I II 0 8 Bourdon a cheminee 0 8 Flute conique 0 4 Prestant 0 4 Double tierce 0 3 1 5 Nasard 0 2 2 3 Quarte 0 2 Tierce 0 1 3 5 Grosse Fourniture IIFourniture IVCymbale IVTrompette 0 8 Clairon 0 4 III Bombarde C g3Flute harmonique 0 8 Grand cornet VBombarde 16 Trompette 0 8 Clairon 0 4 IV Recit expressif C g3Quintaton 16 Flute creuse 0 8 Cor de nuit 0 8 Viole de gambe 0 8 Voix celeste 0 8 Flute traversiere 0 4 Nasard 0 2 2 3 Quarte 0 2 Tierce 0 1 3 5 Piccolo 0 1 Mixture IV VBombarde 16 Trompette 0 8 Hautbois 0 8 Clairon 0 4 V Echo C g3Flute a fuseau 8 Prestant 4 Nasard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Sifflet 1 Voix humaine 8 Pedale C g1Principal 16 Soubasse 16 Quinte 10 2 3 Principal 0 8 Bourdon 0 8 Flute 0 4 Prestant 0 4 Bombarde 16 Trompette 0 8 Clairon 0 4 Von 1840 bis 1853 bekleidete die Komponistin Pianistin und Organistin Juliette Dillon eigentl Godillon 1823 1854 das Amt der Titular Organistin der Kirche Literatur BearbeitenAmedee Aufauvre Charles Fichot Les monuments de Seine et Marne description historique et archeologique et reproduction des edifices religieux militaires et civils du departement Cathedrale de Meaux Paris 1858 S 165 171 Notice historique et descriptive sur la cathedrale de Meaux A Dubois Imprimeur de l Eveche Meaux 1839 Dictionnaire des eglises de France Belgique Luxembourg Suisse Tome IV D Robert Laffont Paris S 104 106 Yves Esquieu Quartier cathedral Rempart Desclee de Brouwer Paris ISBN 2 904365 23 0 1994 Peter Kurmann La cathedrale Saint Etienne de Meaux Droz Geneve Stephan Albrecht Le portail Saint Etienne de la cathedrale de Meaux et son prototype parisien un copier coller dans Bulletin monumental 2017 Nummer 175 1 S 3 20 ISBN 978 2 901837 66 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Meaux Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag Nr PA00087087 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag zu Basilique Cathedrale Saint Etienne auf gcatholic org englisch Grundriss der Kathedrale von Meaux Zur Orgel Umfassende Informationen zur Orgel48 96 2 878889 Koordinaten 48 57 36 N 2 52 44 O Normdaten Geografikum GND 4659524 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Meaux amp oldid 234542283