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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap All Coordinates Kastell WorthLimes ORL 36 RLK Strecke RLK Obergermanischer Limes Mainlinie Anschlusspunkt der alteren Odenwaldlinie des Neckar Odenwald Limes Zusammenhang ungesichertDatierung Belegung ungesichertTyp NumeruskastellEinheit nicht sicher bekanntGrosse 93 84 m 0 78 haBauweise Steinkastell moglicherweise zuvor Holz Erde MauerErhaltungszustand nur schwache BodenspurenOrt Worth am MainGeographische Lage 49 48 4 7 N 9 8 41 1 O 49 801302777778 9 1447361111111 121Hohe 121 m u NHNVorhergehend ORL 35 Kastell Obernburgnordlich MainlinieAnschliessend ORL 37 Kastell Trennfurtsudlich Mainlinie ORL 46b Kastell Seckmauernwestlich OdenwaldlinieDas Kastell Worth war ein romisches Numeruskastell des Prinzipats und befindet sich am nordwestlichen Rand des heutigen Ortes Worth am Main einer Stadt des Landkreises Miltenberg in Unterfranken Das Kastell gehorte wohl zur Mainlinie des Obergermanischen Limes moglicherweise aber auch zur alteren Odenwaldlinie des Neckar Odenwald Limes was aber bislang nicht mit Sicherheit archaologisch nachgewiesen werden konnte Inhaltsverzeichnis 1 Zuordnungsproblematik 2 Forschungs und Baugeschichte 3 Limesverlauf zwischen den Kastellen Worth und Seckmauern 4 Denkmalschutz 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise 9 AnmerkungenZuordnungsproblematik Bearbeiten nbsp Die Lage des Kastells am nordlichen Scheitelpunkt des Odenwaldlimes Da der Anfangspunkt des Odenwaldlimes bis heute nicht endgultig bestimmt werden konnte zur Diskussion steht alternativ auch der Bereich des um 100 110 n Chr 1 errichteten Kastells Obernburg ORL 35 wird diese Frage endgultig erst durch weitere Ausgrabungen geklart werden konnen Vieles spricht fur Worth ORL 36 es fehlt allerdings an signifikant datierbarem Fundmaterial Sicher ist dass in dem Bereich der nahe aufeinander folgenden Kastelle Obernburg und Worth der Verlauf des Odenwaldlimes dessen nachstes nachgewiesenes Militarlager das Kastell Seckmauern ORL 46b ist seinen Anfang genommen hat In der neueren Forschung wird die Vermutung geaussert dass der Pfitschengraben ein schluchtartig eingetieftes Waldtal das die direkte Verbindung vom Main zum Kastell Seckmauern herstellt den Beginn dieser Limeslinie darstellen konnte Dies wurde auch das Fehlen jeglicher Spuren von Wachturmen zwischen den Kastellen Seckmauern und Worth erklaren siehe unten Das etwas weiter mainaufwarts gelegene Kastell Trennfurt ORL 37 scheidet schon deshalb aus allen Uberlegungen aus weil es jungeren Datums ist Die Garnison von Worth scheint erst nach dem Kastell Obernburg und nach dem Holz Erde Lager Seckmauern errichtet worden zu sein da im Fundgut bisher keine spatsudgallische Terra Sigillata auftaucht Diese Ware ist jedoch in den anderen Kastellen des Odenwaldlimes gefunden worden Daher wurde uberlegt ob das niemals in Stein ausgebaut und von der spater errichteten Palisade uberlagerte Kastell Seckmauern nach kurzer Zeit aufgegeben wurde und ein Ersatz mit der Anlage in Worth entstand 2 Forschungs und Baugeschichte BearbeitenDas Kastell Worth wurde 1882 durch Wilhelm Conrady auf einer landwirtschaftlich genutzten Flache lokalisiert wobei er als Streckenkommissar der Reichs Limeskommission bereits Ende Oktober 1882 mit den ersten archaologischen Grabungen begann Durch Uberschwemmungen mussten die Untersuchungen im Spatherbst 1882 zunachst abgebrochen werden Erst Ende Februar 1883 wurden die Ausgrabungen wiederaufgenommen die jedoch bis zu den Feldbestellungen im Fruhjahr abgeschlossen werden mussten Eine weitere Kampagne folgte im Januar 1884 3 Unter seiner Leitung erfolgten weitere Untersuchungen in den Jahren 1887 und 1890 Es handelt sich um ein steinernes Numeruskastell von 93 Metern Lange und 84 Metern Breite Die Porta Praetoria Haupttor der insgesamt viertorigen Anlage ist nach Nordosten zum Main hin ausgerichtet Das Kastell war mit vier Eckturmen bewehrt und von einem nach Ansicht Conradys einfachen doppelten 4 Spitzgraben umgeben Im Kastellinneren konnten lediglich die Principia Stabsgebaude nachgewiesen werden Alle anderen Innenbauten durften aus Fachwerk bestanden haben und waren mit den Grabungsmethoden der Untersuchungszeit nicht nachweisbar Durch geophysikalische Untersuchungen zu Beginn des 21 Jahrhunderts konnte nachgewiesen werden dass auf der Sudseite der Kaserne ein Teil der Wehrmauer im Verbund in den vorgelagerten Graben gefallen war Erbauungs und Endzeit des Kastells konnten bislang nicht sicher datiert werden Einzelne Streu und Lesefunde deuten auf eine mogliche Errichtung schon in domitianischer Zeit den Schwerpunkt der insgesamt sparlichen Funde bildet aber die Zeit vom mittleren zweiten bis zum fruhen dritten Jahrhundert Auch uber die hier einst stationierte Auxiliartruppe ist nichts Gesichertes bekannt Moglicherweise handelt es sich um einen Numerus Brittonum et Exploratorum Nemanigensium etwa Einheit der Brittonen und Aufklarungseinheit vom Bach Mumling Diese Zuordnung ist jedoch insofern etwas problematisch als dieselbe Einheit auch dem Kastell Obernburg zugewiesen wird Heute sind von dem Kastell nur noch sich dem geubten Auge erschliessende schwache Bodenkonturen im Gelande sichtbar Eine Bodenwelle die der sudwestlichen Kastellseite findet sich noch im Ackergelande der Flur Obere Au sonst sind keine Befundstrukturen sichtbar Die virtuelle Rekonstruktion des Kastells sowie Funde und Informationstafeln sind im Burgerhaus in Worth zu sehen Diese Dauerausstellung ist dem Schifffahrts und Schiffbaumuseum Worth am Main angegliedert Rund 45 Meter sudostlich der Porta Principalis Dextra befand sich das Kastellbad von dem in der eingezaunten Streuobstanlage heute nichts mehr zu sehen ist Die Therme hat mehrere Bauperioden durchlaufen Der Vicus wurde 2004 bei einer geophysikalischen Prospektion nordwestlich des Kastells lokalisiert Aufgrund der Uberbauung ist die ehemalige Vicusausdehnung topographisch jedoch nicht mehr nachvollziehbar Limesverlauf zwischen den Kastellen Worth und Seckmauern Bearbeiten nbsp Profile des Palisadengrabens im Anfangsbereich der Strecke 10Vom Kastell Worth aus zieht der Limes unregelmassig in westliche Richtung Bis zum folgenden Kastell Seckmauern werden drei Wachtposten auf Grund der topographischen Gegebenheiten und der durchschnittlichen Entfernung zwischen jeweils zwei Wachtturmen vermutet Sie sind aber nicht archaologisch gesichert Ein weiterer Turm Wp 10 4 Bei der feuchten Mauer soll sich bereits im unmittelbaren Bereich des Kastells Seckmauern befunden haben Er ist aber ebenfalls nicht nachgewiesen Auch der Verlauf des Limes selbst ist nicht durchgangig geklart der Palisadengraben liess sich bestenfalls als flache 80 cm bis 85 cm tiefe und rund 110 cm breite Mulde nachweisen ORL A 1 Name Ort Beschreibung ZustandORL 36 A 2 Kastell Worth siehe obenWp 10 1 A 3 Moorrain Nur vermutet nicht archaologisch nachgewiesen Wp 10 2 Auf dem Schneeberg Nur vermutet nicht archaologisch nachgewiesen Wp 10 3 Im Pfortchen Nur vermutet nicht archaologisch nachgewiesen ORL 46b Kastell Seckmauern Hauptartikel Kastell Seckmauern A 4 Wp 10 4 Bei der feuchten Mauer Nur vermutet nicht archaologisch nachgewiesen Denkmalschutz BearbeitenDas Kastell Worth und die anschliessenden Limesbauwerke sind Bodendenkmale nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz BayDSchG Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteratur BearbeitenDietwulf Baatz Der Romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau 4 Auflage Gebr Mann Berlin 2000 ISBN 3 7861 2347 0 Dietwulf Baatz und Fritz Rudolf Herrmann Die Romer in Hessen Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 58 9 Wolfgang Czysz u a Die Romer in Bayern Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 11 6 Margot Klee Der romische Limes in Hessen Geschichte und Schauplatze des UNESCO Welterbes Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2232 0 S 182f Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 72 74 Bernd Steidl Welterbe Limes Roms Grenze am Main Logo Obernburg am Main 2008 ISBN 3 939462 06 3 S 96 101 Ausstellungskataloge der Archaologischen Staatssammlung 36 Wilhelm Conrady Zur Erforschung des romischen Limes mainabwarts von Miltenberg In Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 1 3 Jahrgang Pick s Monatsschrift 10 Jahrgang 1884 S 266 287 hier S 271 282 Wilhelm Conrady in der Reihe Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Hrsg Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Abteilung B Band 3 Kastell Nr 36 1900 Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abteilung A Band 5 Strecke 10 Der Odenwaldlimes von Worth am Main bis Wimpfen am Neckar 1926 1935Weblinks BearbeitenKastell Worth auf der Seite der Deutschen Limeskommission Kastell Worth auf der Seite der Deutschen Limesstrasse Der Mainlimes Worth am Main Kurzvideo auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 70 Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 67 Wilhelm Conrady Zur Erforschung des romischen Limes mainabwarts von Miltenberg In Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 1 3 Jahrgang Pick s Monatsschrift 10 Jahrgang 1884 S 266 287 hier S 271 282 Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 72 Anmerkungen Bearbeiten ORL Nummerierung der Limesbauwerke gemass der Publikation der Reichs Limeskommission zum Obergermanisch Ratischen Limes ORL XY fortlaufende Nummerierung der Kastelle des ORL Wp Wachposten Wachturm Die Ziffer vor dem Schragstrich bezeichnet den Limesabschnitt die Ziffer hinter dem Schragstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm 49 47 56 5 N 9 7 2 5 O 49 799027777778 9 1173611111111Kastelle des Obergermanischen Limes ORL Strecke 6 Mainlinie Kastell Hainstadt Kastell Seligenstadt Kastell Stockstadt Kastell Niedernberg Kastell Obernburg Kastell Worth Kastell Trennfurt Kastell Miltenberg Altstadt Kastell Miltenberg Ost Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Worth amp oldid 225768861