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Carl Friedrich Ernst von Grossheim 15 Oktober 1841 in Lubeck 5 Februar 1911 in Bad Rippoldsau 2 war ein deutscher Architekt und Prasident der Preussischen Akademie der Kunste 3 Carl von GrossheimAufbahrung von Grossheims im Krematorium zu LubeckGrab der Familie v Grossheim 1 CARL FRIEDRICH ERNST VON GROSZHEIM GEB 15 X 1841 GEST 6 II 1911 ALS PRASIDENT KGL AKAD D K BERLIN EMMA VON Von Ludwig Manzel gefertigte und der Witwe Grossheim ein Jahr nach dessen Tode an Bad Rippoldsau gestiftete Gedenkbank Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schule Lehre Studium 1 2 Atelier Kayser amp von Grossheim 1 3 Beisetzung 1 4 Anerkennungen Funktionen 2 Bauten und Entwurfe 3 Karl von Grossheim Brunnen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchule Lehre Studium Bearbeiten Grossheim besuchte bis zu seinem 16 Lebensjahr die von seinem Grossvater Carl Friedrich Christian von Grossheim 4 gegrundete Grossheimsche Realschule Nach seiner Schulzeit trat er 1857 in die praktische Arbeit und erlernte in dreijahriger Lehrzeit das Zimmerhandwerk Danach trat er die fur ehrsame Handwerksgesellen erforderlichen Wanderjahre an und arbeitete in Altona und anderen Stadten bis er an der Berliner Bauakademie die hohere Bildung des Architekten suchte 5 Vorubergehend arbeitete er unter Hermann von der Hude Bereits auf der Akademie schloss er mit Heinrich Kayser einen Arbeitsbund Beide besuchten Carl Steffecks Aktzeichnen Kurse und trafen mit Max Liebermann zusammen Grossheim legte das zweite Staatsexamen ab 1860 wurde er Mitglied der Lubecker Freimaurerloge Zur Weltkugel Atelier Kayser amp von Grossheim Bearbeiten Nachdem er mit Kayser von 1867 bis 1870 fur August Orth arbeitete begrundeten Kayser und v Grossheim 1871 ihr Atelier fur Architektur und Kunstindustrie Von Beginn an strebten sie nach der Forderung des Handwerks und der Wiedergeburt des Kunstgewerbes im Rahmen der hohen Architektur Seit jenem Zeitpunkt war das Werk des einen nicht mehr von dem des anderen zu trennen Das gemeinsame Atelier entwickelte sich zu einem der fuhrenden deutschen Architekturburos des spaten 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts Schon 1872 erzielten sie ihren ersten grossen Erfolg indem sie als Hauptpreistrager des Wettbewerbs um das Reichstagshaus mit Ludwig Bohnstedt in engsten Wettbewerb kamen Seitdem wirkten sie als tonangebende Architekten von Berlin aus uber ganz Deutschland Besonders entfalteten sie sich im Rheinland In der Heimat Kaysers grundeten sie in Dusseldorf und Bonn Zweigateliers Der Architekt Max Wohler leitete das 1890 gegrundete Dusseldorfer Zweigburo und wurde im Jahre 1899 Teilhaber des Buros Mit der aufkommenden Mode der Deutschen Renaissance schlossen sich auch diese beiden Architekten die bis dahin im Stil der Italienischen Hochrenaissance und gelegentlich der Fruhrenaissance bauten dieser Richtung an Ihr erstes Gebaude dieses Stils war das Buchhandlerhaus in Leipzig Sie waren die Ersten die in den Hochschulbauten in Charlottenburg die Silhouette der Baumassen in Fluss brachten Spater naherten sie sich dem Klassizismus und gelangten auf diesem Um Weg zum Neobarock Hierin erschufen sie ihr grosstes Werk den Gebaudekomplex der Akademie der Kunste in Charlottenburg Des Weiteren erwahnenswert sind noch das Dom Hotel in Koln und die Kuppelhalle des Landesausstellungsgebaudes am Lehrter Bahnhof Ihrer Neorenaissance Phase entstammen verschiedene Schlosser in Schlesien und in der Lausitz Nach Kaysers und von Grossheims Planen entstanden zahlreiche Geschafts und Warenhauser wie das Gebaude des Clubs von Berlin Jagerstrasse 2 3 der Spindlershof und eine grosse Zahl von Villen Beisetzung Bearbeiten Auf der Trauerfeier fur ihn in der Akademie der Kunste liess sich der Kaiser durch den Kurator der Akademie Kultusminister August von Trott zu Solz vertreten Auf Anordnung des Kaisers nahm der Trauerzug seinen Weg durch das sonst zu jener Zeit nur Furstlichkeiten zur Benutzung vorbehaltene Mittelportal des Brandenburger Tors bevor der Leichnam nach Lubeck uberfuhrt wurde Dort wurde seine Leiche durch den Hauptpastor der Marienkirche Christian Marth eingesegnet und seine Urne im Grab der Familie auf dem Allgemeinen Gottesacker beigesetzt Anerkennungen Funktionen Bearbeiten Da in ihrem Buro auch zahlreiche Architekten geschult wurden zog das Schaffen der beiden Architekten weite Kreise Beinahe zeitgleich wurden beide mit Geheimrats und Professoren Titeln sowie durch weitere Ehrenamter mit hoher Reputation ausgezeichnet ausserdem zu Senatoren der Preussischen Akademie der Kunste und zu Mitgliedern der Preussischen Akademie des Bauwesens ernannt Der Erbauer des Lubecker Stadttheaters Martin Dulfer arbeitete als Berufsanfanger in ihrem Atelier 1879 gehorte Grossheim zu den Grundungsmitgliedern der Vereinigung Berliner Architekten 1880 wurde er Mitglied der Preussischen Akademie der Kunste spater einer ihrer Senatoren und stand ihr ab 1910 vor Beide wurden 1886 mit der Grossen goldenen Medaille ausgezeichnet Am 1 Oktober 1910 trat von Grossheim als Prasident an die Spitze der Koniglichen Akademie der Kunste Dennoch hatte er seine Heimatstadt nicht vergessen weilte jahrlich mindestens einmal in Lubeck und verfolgte die Stadtentwicklung Wenn seine Vaterstadt ihn rief so kam er gerne Er wirkte bei den Architektenwettbewerben fur das neue Stadttheater und den Neubau der Commerz Bank in Lubeck als Preisrichter mit Bauten und Entwurfe BearbeitenSie bauten u a das Charlottenburger Reichsmilitargericht Mit dem Neubau des Berliner Warenhauses Wertheim an der Konigstrasse nahe dem Alexanderplatz bewiesen sie dass sie den modernsten Aufgaben gewachsen waren Die ausserordentliche Vielseitigkeit sowie Anpassungsfahigkeit zeigten auch die ihnen ubertragenen Ausfuhrungen diverser Gebaude in unterschiedlichen exotischen Baustilen im Berliner Zoologischen Garten Gesamtwerk siehe Heinrich Joseph Kayser Bauten Auswahl Karl von Grossheim Brunnen Bearbeiten nbsp Karl von Grossheim Brunnen in LubeckNach seinem Tod gedachte die Stadt Lubeck seiner durch die Anlage des Von Grossheim Platzes in der Vorstadt St Jurgen vor dem Elternhaus von Grossheims Backerstrasse 21 Das bis dahin unbebaut gebliebene Brachgelande wurde unter Einbeziehung vorhandener alter Baume zu einer Grunanlage umgestaltet in der eine Brunnenanlage aus Muschelkalk errichtet wurde Die im Atelier Kayser und von Grossheim entworfene halbrunde Anlage tragt in ihrem mittleren Aufbau das von der Ehefrau des Verstorbenen gestiftete Reliefbildnis in Bronze das von dem Berliner Bildhauer Ludwig Manzel geschaffen wurde Rechts und links der darunter befindlichen Inschrift fielen aus Muscheln Wasserstrahlen in ein Becken zu beiden Seiten flankiert von Sitzbanken mit hohen Ruckenlehnen Der Abschluss wurde von vier Pfeilern mit ornamental behandelten Blumenbekronungen gegliedert 6 Die Grunanlage wurde 1942 fur einen Loschwasserteich aufgegeben Nach dem Ruckbau des Teichs im Jahr 1990 wurde der Brunnen restauriert und die gesamte Anlage am 30 Juli 1991 wieder eingeweiht Literatur BearbeitenGeheimer Baurat Prof Carl von Groszheim In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1910 Nr 44 vom 23 Oktober 1910 Carl von Grossheim In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1911 Nr 7 vom 12 Februar 1911 Hubert Baumgartel Grossheim Karl von In Ulrich Thieme Fred C Willis Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 15 Gresse Hanselmann E A Seemann Leipzig 1922 S 103 Textarchiv Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl von Grossheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Neue Grabdenkmaler auf dem Friedhof an der Israelsdorfer Allee V Schluss In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1912 Nr 24 vom 16 Juni 1912 Schwarzwalder Bote Bank erinnert an Architekten schwarzwaelder bote de Die K K Akademie der Bildenden Kunste in Wien in den Jahren 1892 1917 Die Akademie Wien 1917 S 149 150 Textarchiv Internet Archive Todesmeldung Ludwig Ewers setzte ihm als v Hohenstein und dessen Schule in dem 1926 erschienenen popularen Werk Die Grossvaterstadt ein literarisches Denkmal In einem Artikel der Leipziger Illustrierten Zeitung wurde ausgefuhrt dass von Grossheim gerade seine elementaren Anfange auf deren Basis seine gesunde Kunst erbluhe mit gewissem Stolz hinwies Lucae war es so hiess es dort weiter der fur Grossheim die Vorsehung spielte indem er ihn 1866 mit seinem Studiengenossen Heinrich Kayser zusammenfuhrte Karl v Grossheim Brunnen in Lubeck In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 65 1913 S 431 zlb de Normdaten Person GND 124541275 lobid OGND AKS VIAF 949172 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grossheim Karl vonALTERNATIVNAMEN Grossheim Carl Friedrich Ernst von Grossheim Carl von Groszheim Carl von Grossheim Carl von Groszheim Karl von Grossheim Karl vonKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 15 Oktober 1841GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 5 Februar 1911STERBEORT Bad Rippoldsau Schwarzwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Grossheim amp oldid 235260020