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Karl Ludwig von Leiningen Dagsburg Emichsburg 16 Februar 1704 auf der Hardenburg heute Bad Durkheim 20 Marz 1747 in Battenberg Pfalz war ein Graf von Leiningen Hardenburg Stifter der kurzlebigen Linie bzw Grafschaft Leiningen Emichsburg und kurpfalzischer General Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Graf von Leiningen Emichsburg 2 Nachkommen und Verwandte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten nbsp Portal der Emichsburg in Bockenheim Hier residierte Graf Karl Ludwig uberwiegend und nach ihr benannte er seinen Familienzweig nbsp Ehemaliges Leininger Hofgut in Battenberg wo der Graf teilweise lebte und 1747 starb nbsp Martinskirche in Battenberg Hier ist Graf Karl Ludwig im untersten Turmgeschoss beigesetzt nbsp Gruftkapelle in Battenberg Ruhestatte von Graf Karl Ludwig und seinem Sohn Epitaphe sind nicht vorhanden Karl Ludwig wurde geboren als jungster Sohn des regierenden Grafen Johann Friedrich von Leiningen Dagsburg Hardenburg 1661 1722 und seiner zweiten Gattin Katharina von Baden Durlach Schwester von Markgraf Karl III Wilhelm dem Grunder der Stadt Karlsruhe Der Vater verstarb 1722 und als Erben der Grafschaft Leiningen Dagsburg Hardenburg blieben die uberlebenden Sohne Karl Ludwig bzw sein alterer Bruder Friedrich Magnus 1703 1756 Beide Bruder waren zunachst noch nicht volljahrig und standen unter der Vormundschaft der Mutter bzw von deren Bruder Karl Wilhelm von Baden Ursprunglich sollte Friedrich Magnus die ganze Grafschaft Leiningen Hardenburg erben der jungere Bruder Karl Ludwig erhob jedoch auch Anspruche auf einen Teil was in Einklang mit den herrschenden Hausgesetzen stand Bereits 1726 hatte er Karolina Magdalena Wild und Rheingrafin zu Salm von Dhaun 1706 1786 geheiratet 1728 wurde das Land geteilt Graf von Leiningen Emichsburg Bearbeiten Karl Ludwig erhielt die sogenannte Untere Grafschaft Leiningen Hardenburg welche einige Dorfer und Besitztumer im Umland von Grunstadt aber als Exklave auch das rheinhessische Bechtheim umfasste 1 Zu den bedeutendsten Orte zahlten Klein und Grossbockenheim wo es eine bescheidene wenngleich ziemlich desolate Leininger Residenz gab die sogenannte Emichsburg nach welcher der neue Landesherr seinen Familienzweig nun benannte Battenberg mit seiner gleichnamigen Burg bildete einen weiteren wichtigen Punkt des neuen Landchens zumal sich dort auch ein Leininger Gutshof befand Graf Karl Ludwig liess 1730 die Emichsburg in Kleinbockenheim weitgehend neu erbauen und residierte dort teils aber auch auf dem Gut zu Battenberg in Grossbockenheim grundete er 1731 eine lutherische Schule 2 Beide Bruder waren ebenso wie die Eltern lutherischer Konfession und die katholische Kirche wurde bis 1700 in der Grafschaft Leiningen Hardenburg strikt unterdruckt Erst als Kurfurst Johann Wilhelm von der Pfalz dem graflichen Vater die Gefalle der aufgehobenen Abtei Limburg zu Lehen uberlassen hatte gewahrte dieser den Katholiken ab 1700 freie Religionsausubung wobei offentliche Gottesdienste auf die drei Kirchen von Pfeffingen Grossbockenheim und Bechtheim beschrankt blieben Diese Regelungen wurden auch nach Teilung des Gebiets beibehalten Im Jahre 1736 konvertierten Graf Karl Ludwig und seine Gattin zum katholischen Glauben Dadurch fielen in ihrem Territorium die gegen den Katholizismus gerichteten Restriktionen weg der Landesherr forderte ihn vielmehr So gab er im Dezember 1736 der katholischen Kirchengemeinde Bockenheim Kultgegenstande zuruck die seit 140 Jahren beschlagnahmt in der Emichsburg gelegen hatten Ebenso liess er die zerstorte Wallfahrtskapelle Heiligenkirche auf dem Bockenheimer Berg renovieren und die dortige Gnadenquelle neu fassen 3 1741 wohnte er hier demonstrativ dem katholischen Gottesdienst bei Seine neue Glaubensuberzeugung rief heftige Proteste der protestantischen Geistlichen bzw Einwohner hervor Sie beschwerten sich u a bei dem graflichen Bruder Friedrich Magnus der sich wiederum an Konig Georg II von England wandte welcher 1741 ein Mahnschreiben an Graf Karl Ludwig richtete Aus diesem geht hervor dass der Landesherr an der erwahnten Bockenheimer Kapelle ein Kapuzinerkloster errichten wollte und in der Grafschaft die katholischen Feiertage als allgemein verpflichtende Ruhetage eingefuhrt hatte 4 5 In Bockenheim grundete Karl Ludwig zudem eine katholische Schule Die religiosen Auseinandersetzungen uberschatteten ab der Konversion vollstandig seine Regierungszeit Graf Karl Ludwig war Ritter des Wittelsbacher Hausordens vom Hl Hubertus und bekleidete die Range eines kurpfalzischen Generals sowie eines Obersten der kurfurstlichen Schweizer Garde 6 Er starb 1747 im Leininger Gutshof zu Battenberg und wurde in der dortigen Martinskirche bestattet wo auch schon einer seiner Sohne ruhte Nachkommen und Verwandte BearbeitenKarl Ludwig hatte mit seiner Gattin zwei Sohne die im Sauglingsalter starben Die Grafschaft fiel deshalb bei seinem Tod an den Bruder Friedrich Magnus zuruck der sie wieder mit seinem Teil vereinigte Auch die von ihm neu begrundete Linie Leiningen Emichsburg erlosch damit im Mannesstamm Karl Ludwigs einzige Tochter Katharina Louise 1735 1805 heiratete den Prinzen Theodor Alexander zu Lowenstein Wertheim Rochefort 1722 1780 Sie wurden die Grosseltern des Fursten Karl Thomas zu Lowenstein Wertheim Rosenberg 1783 1849 der durch seine Geisteshaltung uber Generationen hinweg das bis heute andauernde Engagement dieser Familie fur die katholische Kirche begrundete 7 8 Dessen Enkel Furst Karl IV zu Lowenstein Wertheim Rosenberg wurde als Witwer Dominikaner die Enkelin Adelheid von Lowenstein Wertheim Rosenberg Exilkonigin von Portugal lebte verwitwet als Benediktinerin und ist die Grossmutter der letzten osterreichischen Kaiserin Zita Seine Tante war Maria Polyxena von Leiningen Dagsburg Hardenburg die Johann Ernst zu Nassau Weilburg heiratete 9 Ihr Sohn und Karl Ludwigs Vetter war Karl August zu Nassau Weilburg Stammvater des der Herzoge von Nassau nachmals grossherzoglichen Hauses von Luxemburg Karl Ludwigs Schwagerin Sophie Charlotte von Salm Dhaun Schwester seiner Frau 1719 1770 heiratete 1743 Herzog Johann von Pfalz Zweibrucken Gelnhausen Stammvater der Herzoge in Bayern und Oberkommandierender der Kurpfalzischen Armee Carl Friedrich Wilhelm der erste Furst zu Leiningen 1724 1807 war der Sohn seines Bruders Friedrich Magnus Literatur BearbeitenJohann Georg Lehmann Urkundliche Geschichte der Burgen und Bergschlosser in den ehemaligen Gauen Grafschaften und Herrschaften der bayerischen Pfalz Band 3 Kaiserslautern 1863 S 258 und 259 Digitalscan Ludwig Stamer Kirchengeschichte der Pfalz Teil 3 Pilger Verlag Speyer 1959 S 34 Ausschnittscan Friedrich Schlatter Die Heiligenkirche von Bockenheim im Wandel der Zeiten Progressdruck Speyer 1994 S 31 34 Carl Eduard Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation Band 43 6 Abteilung 9 Teil Hamburg 1858 S 46 Digitalscan Einzelnachweise Bearbeiten Website uber die Historie von Bechtheim Website zur Geschichte der Schulen in Bockenheim Website zur Heiligenkirche Bockenheim mit Erwahnung des Grafen Anton Faber Europaische Staats Cantzley Register Band 7 Frankfurt am Main 1752 S 412 und 413 Digitalscan Anton Faber Europaische Staats Cantzley Band 79 Frankfurt am Main 1741 S 25 28 Digitalscan des Konigsschreibens Gottlob Friedrich Krebel Europaisches genealogisches Handbuch Leipzig 1782 S 6 Digitalscan Genealogische Website zu Graf Karl Ludwig von Leiningen Genealogische Website zur Familie Europaische Stammtafeln Zwischen Maas und Rhein 3 2009 Tafel 91 Die Grafen von Leiningen in Dagsburg und HardenburgPersonendatenNAME Leiningen Dagsburg Emichsburg Karl Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Leiningen Dagsburg Hardenburg Karl Ludwig vonKURZBESCHREIBUNG Graf zu Leiningen Emichsburg kurpfalzischer GeneralGEBURTSDATUM 16 Februar 1704GEBURTSORT Hardenburg heute Bad DurkheimSTERBEDATUM 20 Marz 1747STERBEORT Battenberg Pfalz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Ludwig von Leiningen Dagsburg Emichsburg amp oldid 222052432