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Die Karl Liebknecht Karl Libkneht bis Februar 1919 Finn Finn war ein russischer Torpedobootszerstorer Russisch Eskadrennyj minonosec Eskadrennije Minonosci der Emir Bucharski Klasse Sie wurde vom Komitee zur Verstarkung der russischen Flotte durch freiwillige Beitrage mit den drei Schwesterschiffen bei der Schichau Werft in Elbing Deutschland bestellt die Planung der Boote und die Lieferung der Antriebsanlagen ubernahm Die Bauausfuhrung lag bei russischen Werften Ursprunglich war sie wie alle Schiffe der Serie mit zwei 75 mm und sechs 57 mm Schnellfeuergeschutzen vier Maschinengewehren und drei 45 mm Decks Torpedorohren bewaffnet und verfugte uber die Moglichkeit 20 Minen mitzufuhren Bei ihrer Bestellung wurden die Boote noch als Torpedokreuzer bezeichnet Karl Liebknecht Die Finn zwischen 1905 und 1919 Die Finn zwischen 1905 und 1919 SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches ReichSowjetunion Sowjetunionandere Schiffsnamen Finn 1905 1919 Schiffstyp TorpedobootzerstorerKlasse Emir Bucharski KlasseBauwerft Sandvik Werft HelsingforsKiellegung 1904Stapellauf 4 April 1905Indienststellung 1906Ausserdienststellung 13 Juni 1923Verbleib Ab Dezember 1925 abgebrochenSchiffsmasse und BesatzungLange 72 5 m Lua Breite 8 2 mTiefgang max 2 8 mVerdrangung Konstruktion 570 tmaximal ca 650 t Besatzung 91 MannMaschinenanlageMaschine 4 Dampfkessel2 VerbundmaschineMaschinen leistung 6 500 PS 4 781 kW Hochst geschwindigkeit 26 5 kn 49 km h Propeller 2Bewaffnung2 Geschutz 10 2 cm L 60 1 Flak 4 0 cm L 39 6 MG 7 62 mm 3 Torpedorohr 45 7 cmIm Ersten Weltkrieg war die Finn auf der Ostsee an mehreren Gefechten beteiligt Im Russischen Burgerkrieg war sie 1919 20 als Karl Liebknecht das Flaggschiff der Astrachan Wolga Flottille der Roten Flotte auf dem Kaspischen Meer Inhaltsverzeichnis 1 Einsatz im Ersten Weltkrieg 2 Einsatz im Russischen Burgerkrieg 3 Das Unternehmen gegen Enseli Persien im Mai 1920 4 Das Ende 5 Literatur 6 WeblinksEinsatz im Ersten Weltkrieg BearbeitenWahrend des Ersten Weltkriegs diente das Boot in der Ostsee zur Bewachung der Minensperren in der Rigaer Bucht und war im August 1915 an der Abwehr des deutschen Vorstosses in die Rigaer Bucht beteiligt Am 17 Oktober 1917 nahm die Finn an der Schlacht im Moonsund teil Einsatz im Russischen Burgerkrieg BearbeitenIm Oktober November 1918 wurde die Finn zusammen mit den noch vorhandenen beiden Schwesterschiffen aus der Ostsee uber das innerrussische Kanalsystem und die Wolga nach Astrachan verlegt Das Schwesterschiff Moskwitjanin wurde am 21 Mai 1919 von der britischen British Caspian Flotilla in Fort Alexandrowsk im Kaspischen Meer versenkt Die Emir Bucharski wurde am 12 April 1919 in Jakow Swerdlow umbenannt Unklar ist wann die Finn umbenannt wurde Es ist nicht ausgeschlossen dass die Umbenennung in Karl Liebknecht nach Karl Liebknechts Ermordung im Januar 1919 erfolgte Eine weitere Einheit der Kaspischen Flottille wurde nach Rosa Luxemburg benannt Die Karl Liebknecht war das Flaggschiff der Astrachan Wolga Flottille Befehlshaber der Flottille war bis Juni 1919 ein Funktionar namens Saks Er wurde durch Fjodor Fjodorowitsch Raskolnikow eigentlich Ilyin 1892 1939 abgelost Raskolnikoff ein ehemaliger Seekadett der zaristischen Marine hatte bereits im Juni 1918 im Auftrag Lenins die Selbstversenkung des grossten Teils der russischen Schwarzmeerflotte in Noworossijsk geleitet da die Schiffe nicht in deutsche Hande geraten sollten Ziel der Verlegung war die Aufrustung der Flottille im Kampf gegen die British Caspian Flotilla unter Commander David Thomas Norris 1875 1937 die sich ausschliesslich aus ehemaligen russischen Handelsschiffen des Kaspischen Meeres zusammensetzte und provisorisch bewaffnet worden waren Flaggschiff der britischen Flottille war HMS Kruger der fruhere Passagierdampfer Prasident Kruger der nach dem Burenfuhrer Paul Kruger benannt war Die britische Seite verfugte zusatzlich uber ein Dutzend kleiner Motorschnellboote die mit Torpedos ausgerustet waren Ausserdem verfugten die Briten durch die in Petrowsk heute Machatschkala stationierten Seeflugzeuge der Royal Air Force uber die Luftherrschaft auf dem Kaspischen Meer Die britische Flottille operierte von Baku aus Am 5 Mai 1919 fing die Karl Liebknecht den Dampfer Leila ab der mit einem Emissar General Alexei Grischin Almasow von General Denikin auf dem Weg zum Reichsverweser Admiral Koltschak war Angeblich war der Emissar im Besitz des Aufmarschplans fur das gemeinsame Vorgehen der Truppen Denikins und Koltschaks gegen die Sowjetregierung in Moskau Am 21 22 Mai 1919 nahm die Karl Liebknecht am Seegefecht von Fort Alexandrowsk teil Dabei ging ein grosser Teil der Roten Flottille wie auch das Schwesterschiff Moskwitjanin verloren Offenbar wurde die Karl Liebknecht nicht allzu stark beschadigt sondern blieb verwendungsfahig Das Unternehmen gegen Enseli Persien im Mai 1920 BearbeitenIm August 1919 wurde die Caspian squadron an Marinepersonal von General Denikin ubergeben Dadurch wurde sie praktisch handlungsunfahig da das russische Personal zu schwach war die Schiffe ausreichend zu besetzen oder einsatzbereit zu halten Nach der Niederlage Denikins beschloss die Fuhrung der Flottille den Ruckzug in das neutrale Persien und lief Enseli heute Bandar Anzali an Am 18 Mai 1920 fuhrte die Rote Flottille einen Handstreich auf Enseli durch 1 Ihr Kommandeur Raskolnikow sah in der noch existierenden Flottille eine permanente Bedrohung der Schifffahrt auf dem Kaspischen Meer ausserdem besassen die Schiffe einen hohen materiellen Wert und wurden als Handelsschiffe benotigt An dem Unternehmen war angeblich auch Raskolnikows Ehefrau Larissa Reissner als Kommissarin der Flottille beteiligt An dem Unternehmen nahm auch der Stabschef seit Fruhjahr 1919 der Flottille der fruhere kaiserliche Kapitan II Ranges Fregattenkapitan Alexander Karlowitsch Wekman 1886 1955 teil der dafur am 10 Juli 1920 den Rotbannerorden verliehen bekam Unter dem Bruch der persischen Neutralitat lief die Rote Flottille in Enseli ein und setzte Landungskommandos aus Dabei kam es zu einem kurzen Gefecht mit britischen Truppen indischer Herkunft sowie Gurkhas Die Sowjets erbeuteten in Enseli insgesamt zehn Hilfskreuzer darunter vermutlich auch die Prasident Kruger sieben Transporter und kleinere Schiffe sowie gut 50 Geschutze und 20 000 Schuss Artilleriemunition sechs Seeflugzeuge uber 20 Funkstationen fur Schiffe und Feldfunkstationen zusammen mit Vorraten Die Schiffe wurden mit Mannschaften der Roten Flottille besetzt und nach Baku verbracht Damit war der Seekrieg auf dem Kaspischen Meer beendet Das Ende BearbeitenDie Karl Liebknecht wurde am 13 Juni 1923 zusammen mit dem Schwesterschiff Jakow Swerdlow ausser Dienst gestellt und ab Dezember 1925 abgewrackt Die Fahne des Bootes erhielt 1926 die Kieler Ortsgruppe der Roten Marine einer Unterabteilung des paramilitarischen Rotfrontkampferbunds der KPD Eine Rekonstruktionszeichnung des Marinemalers Olaf Rahardt ist im Tagebuch von Patrick Thornhill abgedruckt Der Name wurde 1926 an den Zerstorer Kapitan Belli der Leitenant Iljin Klasse ubertragen Das Schiff blieb bis 1956 im Dienst In der Volksmarine der DDR existierte zeitweise ein Kustenschutzschiff KSS mit dem Namen Karl Liebknecht Literatur BearbeitenB Weyer Hrsg Taschenbuch der Kriegsflotten XVII Jg 1916 Munchen 1916 S 130f u 365 Jane s Fighting Ships of World War I Foreword by Captain John Moore RN London 1995 Reprint der Ausgabe von 1919 S 241 Harald Fock Schwarze Gesellen Bd II Zerstorer bis 1914 Herford 1981 S 175f David Norris Caspian Naval expedition 1918 1919 In Journal of the Royal Central Asian Society Vol 10 Issue 3 1923 S 216 240 Elmar B Potter Chester W Nimitz Seemacht Eine Seekriegsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart Deutsche Fassung herausgegeben im Auftrag des Arbeitskreises fur Wehrforschung von Jurgen Rohwer Herrsching 1982 Karl Schmiedel Helmut Schnitter Burgerkrieg und Intervention Militarhistorischer Abriss des Burgerkrieges und der auslandischen Intervention in Sowjetrussland Berlin Ost 1970 Horst Steigleder Stalins Terror und die Rote Flotte Schicksale sowjetischer Admirale 1936 1953 Rostock 2009 Sir Percy Sykes The British Flag on the Caspian A Side Show of the Great War In Foreign Affairs Bd 2 1923 S 282 294 Deutsche Gesellschaft fur Schiffahrts und Marinegeschichte Hrsg Patrick Thornhill Von Scapa Flow zum Kaspischen Meer Ein unzensiertes Tagebuch 1918 1919 Bearbeitet von Cord Eberspacher und Gerhard Wiechmann Ubersetzung durch Dirk Nottelmann Bremen Hauschild 2011 ISBN 978 3 89757 498 4 Weblinks BearbeitenFjodor F Raskolnikow Tales of Sub Lieutenant Ilyin erstmals erschienen Moskau 1934 1982 in Grossbritannien ediert Online Version der Memoiren John Guard The Royal Navy in the Caspian Sea 1918 1920 Online Version Farbige Zeichnung der Karl Liebknecht Herstellungsdatum unbekannt 1 engl Text zum Handstreich auf Enseli Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Liebknecht Schiff 1906 amp oldid 238645308