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Karl Josef Friedrich 17 Juni 1888 in Dresden 17 Juli 1965 in Seifersdorf war ein evangelischer Pfarrer und Schriftsteller mit zeichnerischer und musikalischer Begabung Er war von 1915 bis 1927 Pfarrer in Grunhain und von 1927 bis zu seiner Emeritierung 1959 Pfarrer von Seifersdorf und Schonborn bei Radeberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Darstellung Friedrichs in der bildenden Kunst 3 Herausgeber 4 Eigene Werke 5 Ungedruckte Manuskripte 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKarl Josef Friedrich wurde im Dreikaiserjahr in Dresden Neustadt geboren und besuchte dort seit 1894 die 4 Burgerschule und seit 1898 das Konigliche Gymnasium 1 Von 1901 bis 1908 ging er in Meissen auf die Furstenschule St Afra und machte dort sein Abitur Durch den Tod des Vaters 2 im August 1907 kam er zum Glauben 3 Ab 1908 folgte ein Theologiestudium in Marburg bei Wilhelm Herrmann und Martin Rade Tubingen und Leipzig u a bei dem von ihm so hochgeschatzten Caspar Rene Gregory Vom 17 bis 19 Mai 1910 besuchte er den Evangelisch Sozialen Kongress in Chemnitz und im August desselben Jahres den Weltkongress fur freies Christentum Am 29 Juli 1911 beendete er sein Hochschulstudium mit dem Universitatsexamen und wurde Hauslehrer in Essen Weihnachten 1911 entdeckte er das Romanmanuskript von Agnes Gunther 4 die er wahrend des Studiums in Marburg kennengelernt hatte Im Jahr 1912 machte er Besuche auf Schloss Neubeuern Inn Januar Marz 5 und bei Rainer Maria Rilke in Munchen Marz im selben Jahr noch unternahm er eine Bootsfahrt auf der Donau August und bearbeitete das Manuskript Die Heilige und ihr Narr von Agnes Gunther September Oktober Es folgte ein Besuch in Bauerbach bei Marburg November Dezember und Friedrich schrieb seinen ersten eigenen Roman Die Gottschaft Chosrams Im Jahr 1913 besuchte er Paris Januar Marz und unternahm im Mai auf der Elbe die legendare Fassfahrt von Dresden nach Meissen im Mai erschien Die Heilige und ihr Narr 6 Am 15 Juni 1913 wurde er in Rabenstein zum Pfarrer ordiniert und bestand im Oktober seine zweite theologische Prufung Seit dem 1 September 1914 war er Vikar in Technitz schrieb das Heft Gott im Kriege und musste erleben dass der befreundete Vegetarier Friedrich Jaskowski 7 schon im Dezember 1914 im Ersten Weltkrieg fiel Im Marz 1915 reiste er zu einigen zeitgenossischen Gottesfreunden u a Rudolph Sohm Johannes Schlaf Wilhelm Herrmann Wilhelm Steinhausen Hans Thoma Gusto Graser 8 Christoph Schrempf Karl Caspar und Arthur Bonus 9 und wurde im April in seine erste Pfarrstelle in Grunhain eingewiesen Im Jahr 1916 verlobte sich Friedrich und heiratete am 17 Juli Elfriede Hecker aus Leipzig Ein Jahr spater wurde die Tochter Christliebe 10 geboren Seit 1918 schrieb er Aufsatze fur die Vegetarische Warte und seit 1919 fur das Kirchgemeindeblatt Jesus im Grunen Hain Friedrich lebte bereits seit 1913 fleischlos seit 1919 auch alkohol und nikotinfrei 1921 und 1924 wurden die Sohne Gotthold und Reinherz 11 geboren Seine Ehefrau Elfriede der er ein Gedenkheft Die Pfarrfrau von Grunhain widmete verstarb 1924 Tief getroffen und doch getrostet begann er am 11 Oktober 1926 sein Trostamt fur Unglucksfalle das in der Folgezeit uber 70 000 Trosthefte meist kostenlos versandte Zwei Jahre spater gestaltete er die Kirchliche Woche Grunhain 1927 die Heilswoche und das Liebesmahl Grunhain Friedrich war mit dem Unternehmer Friedrich Emil Krauss befreundet und hatte Kontakt zur Kunstlergruppe Chemnitz zu der auch Georg Gelbke gehorte dieser sowie der Maler und Graphiker Ernst Muller Grafe 12 portratierten ihn 1915 bzw 1922 13 Erich Ockert zeichnete ihn 1937 und 1940 Otto Dix 1952 Werner Juza 1964 Zu seinen Interessengebieten gehorte zeitweilig die Sternenkunde Er grundete den Berg und Krippenverein Grunhain und leitete den Vortragsaustausch Volksmission Schwarzenberg Er war ein Verehrer von Hans Luther Ludwig Richter und Hans Thoma Im August 1927 wurde er in das Doppelpfarramt Seifersdorf und Schonborn bei Radeberg eingewiesen und grundete 1928 das Kirchgemeindeblatt Sonnenschein ab Februar An seinem 40 Geburtstag verlobte er sich erneut und heiratete drei Monate spater die Pfarrerstochter Edelgard Ploth In den Jahren 1931 1932 1934 1941 und 1946 wurden die Kinder Gottlinde 14 Heiltraut 15 Glaubrecht Traugott und Liebgard 16 geboren Im Zweiten Weltkrieg fielen 1943 die Sohne Gotthold 22 Jahre und Reinherz 19 Jahre 1952 starb die Tochter Gottlinde mit 21 Jahren Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurden etliche Schriften Friedrichs verboten darunter das Trostheft und die Bucher Frauen als Helden und Geschichten um Gott 17 Im August 1959 wurde der 71 Jahrige emeritiert und erlitt zwei Jahre spater einen Schlaganfall Er starb am 17 Juli 1965 im Alter von 77 Jahren im Pfarrhaus in Seifersdorf und wurde vier Tage spater auf dem Dorffriedhof begraben Darstellung Friedrichs in der bildenden Kunst BearbeitenHanna Hausmann Kohlmann Karl Josef Friedrich 1942 Scherenschnitt 18 Herausgeber BearbeitenAgnes Gunther Die Heilige und ihr Narr Verlag J F Steinkopf Stuttgart 1913 144 Auflage 2011 ISBN 978 3 7984 0813 5 Gott im Kriege Eine Gabe zum Kriegs Weihnachtsfest 1914 Dem Kirchspiel Technitz dargebracht von seinen Sohnen im Felde bereitet von Pfarrvikar Karl Josef Friedrich Satz und Druck von Kurt Hohlfeld Limmritz i Sa 1914 Geheimnisse der Volkerkatastrophen Von Friedrich Jaskowski Gefallen am 6 Dez 1914 bei Prassnysz Neue Ausgabe der Sizilianischen Geheimnisse Mit dem Bilde des Verfassers Druck und Verlag der Konkordia Buhl Baden 1915 Das Buch der Gottesfreunde Deutsche Stimmen der Gegenwart uber Gott und Religion Verlag Friedrich Andreas Perthes Gotha 1917 Das Hans Thoma Buch Freundesgabe zu des Meisters 80 Geburtstage bereitet von Karl Josef Friedrich Verlegt bei E A Seemann in Leipzig 1919 Johannes Seyfferdt Kirchgemeinde Sonnenhof Aus dem Wirken eines Meisterpfarrers Verlag Adina Kohler Sehma im Erzgebirge 1922 Deutsche Sternenfreude Eine Blutenlese Sternenlust und Sternenweisheit Mit 44 Bildern namhafter Kunstler Verlag Max Muller Chemnitz 1925 Spring in die Sonne Der lebendige Luther 100 Lutherworte an Reichskanzler Dr Luther Verlag Max Muller Chemnitz 1926 19 Sankt Lukas erzgebirgisch Das Evangelium des Lukas ins Erzgebirgische ubertragen von Fritz Korner Verlag Max Muller Chemnitz 1928 Die Gemalde Ludwig Richters Deutscher Verein fur Kunstwissenschaft Berlin 1937 Ludwig Richter wandert ins Riesengebirge Zwei neu entdeckte Tagebucher Richters von 1838 und 1865 Wolfgang Jess Verlag Dresden 1938 Dein treuer Vater Briefe Ludwig Richters aus vier Jahrzehnten an seinen Sohn Heinrich Verlag Koehler amp Amelang Leipzig 1953 2 Auflage 1955Eigene Werke BearbeitenDie Heilige Erinnerungen an Agnes Gunther die Dichterin von Die Heilige und ihr Narr Verlag Friedrich Andreas Perthes Gotha 1915 Gottesjahr Kalender Den lieben Technitzer Kirchspielgliedern zum Abschied Satz und Druck von Kurt Hohlfeld Limmritz i Sa 1915 Buchlein vom frohen Ehestand Von seinem Geheimnis und seiner Kunst Mit vielen Bildern von Ludwig Richter Verlag von Georg Wigand Leipzig 1916 Der fromme Tod Von der Geisteskraft den Tod in Gute und Reichtum zu wandeln Mit vielen Bildern von Ludwig Richter Verlag von Georg Wigand Leipzig 1916 Der Sonnengesang des hl Franziskus von Assisi Erneuert und mit 9 Holzschnitten versehen Greifenverlag Hartenstein Sa 1916 Professor Gregory Amerikaner Christ Volksfreund deutscher Held Mit Bildern und unter Benutzung der Feldtagebucher Gregorys Verlag Friedrich Andreas Perthes Gotha 1917 2 Auflage Volksfreund Gregory Amerikaner Pfadfinder Urchrist deutscher Kampfer Mit Bildern von Ernst Muller Grafe und unter Benutzung der Feldtagebucher Gregorys Leopold Klotz Verlag Leipzig 1918 zweite vermehrte Auflage mit einem Anhange Gregorys Fusswanderung durch die Wuste von ihm selbst in Briefen beschrieben Leopold Klotz Verlag Leipzig 1920 3 durchgesehene Auflage Leopold Klotz Verlag Leipzig 1938 20 Die arme Schwester der Kaiserin und andere Gottesfreundgeschichten Furche Verlag Berlin 1919 Funfzig Liebesgeschichten Verlag C Ludwig Ungelenk Dresden und Leipzig 1928 Von Gotteskindern Ein halbes hundert Geschichten zur Nachfolge Max Helmert Verlag Schwarzenberg 1920 Tiefen der Grossstadt Mit 10 Federzeichnungen des Verfassers Volkswacht Verlag Hamburg 1922 Mein Sternenpate oder Sternkunde fur Kinder und andere liebe Leute Verlag Max Muller Chemnitz 20 25 Tausend 1923 21 Hans Thoma Eingefuhrt von Karl Josef Friedrich Sapientia Thomana Verlag Max Muller Chemnitz 1924 Die heilige Kummernis Unglucksfalle und Gottesglaube Furche Verlag Berlin 1926 Trost bei Unglucksfallen Verlag des Evangelischen Trostbundes Berlin 1926 2 Auflage 6 20 Tausend 1932 22 online auf pkgodzik de Magd und Konigin Das Leben der fruh vollendeten Pfarrfrau Elfriede Friedrich Gustav Schloessmanns Verlagsbuchhandlung Leipzig und Hamburg 1929 Das blaue Herz Noch funfzig Liebesgeschichten Verlag C Ludwig Ungelenk Dresden und Leipzig 1930 Fuhrer durch das beruhmte Seifersdorfer Tal Mit einer Karte auf Kunstdruckpapier gezeichnet von Friedrich Hermel Verlag Gebr Hordler G m b H Radeberg 1930 Neudruck 1994 Kupfergraben Verlagsgesellschaft mbH Berlin ISBN 3 89181 210 8 uberarbeiteter Neudruck 2007 Stapp Verlag Berlin ISBN 978 3 87776 452 7 Hab deine Kirche lieb Evangelischer Pressverband fur Deutschland Berlin Steglitz 1930 Adventskalender Eine Krippe zum Ausschneiden und Aufstellen von Marigard Bantzer mit 24 Geschichten von Karl Josef Friedrich Verlag Max Muller Chemnitz 1931 Kirchgemeinde Sonnenhof Geschichten um einen Altar Gustav Schloessmanns Verlagsbuchhandlung Leipzig 1931 Elisa die Segnerin Eine Geschichte unterm Weihnachtsbaum Verlag von Johs Kiefel Wuppertal Barmen 1931 Dritte Auflage Ein Herz voll Weihnachten Aus dem Leben der Frau Elisa von der Recke Johs Kiefel Wuppertal Barmen 1934 Der Geburtstagsbund Verlag von Johs Kiefel Wuppertal Barmen 1932 Das Pfarrhaus zu Howe oder Der feurige Dornbusch Volkserzahlung Max Muller Verlag Leipzig 1933 Der Nachtwachter Gottes Ein seltsames Schicksal Verlag C Ludwig Ungelenk Dresden und Leipzig 1934 In Bethlehems Stall Ein Weihnachtsgruss Mit 11 Abbildungen Gustav Schloessmanns Verlagsbuchhandlung Gustav Fick Leipzig und Hamburg 1934 Ein Weihnachtswunder Oskar Gunther Verlag Dresden 1935 Geschichten um Gott Zwanzig Erzahlungen Max Muller Verlag Chemnitz 1935 Sonnige Kindheit Erziehungsgedanken uber Kleinkind und Schulkind Verlag von Johs Kiefel Wuppertal Barmen 1935 zusammen mit Edelgard Friedrich Frauen als Helden Ein Frauenlob Oskar Gunther Verlag Dresden 1936 Ein gute Wehr und Waffe Vom Gebet zu Gott Verlag des Evangelischen Pressverbandes fur Deutschland Berlin Steglitz 1937 Tagebuch einer glucklichen Frau Roman Verlag C Ludwig Ungelenk Dresden 1939 Liebenswerte Kunstlergestalten um Ludwig Richter Gustav Schloessmanns Verlagsbuchhandlung Leipzig und Hamburg 1940 Julius Thaeter der Kupferstecher grosser deutscher Kunstler Aus Thaeters Nachlass bearbeitet Gustav Schloessmann s Verlagsbuchhandlung Leipzig und Hamburg 1942 Briefe an meinen gefallenen Sohn Evangelische Verlagsanstalt GmbH Berlin 1946 Ludwig Richter unser Hausfreund Evangelische Verlagsanstalt GmbH Berlin 3 Auflage 1949 Junger der Liebe Sechs Pfarrergestalten unserer Zeit Evangelische Verlagsanstalt GmbH Berlin 2 Auflage 1950 Der Hausvater 66 Geschichten aus seinem Schatze Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1950 Die Dresdner Fastnacht Ein Erlebnisbericht Verlag Ernst Kaufmann Lahr 1955 1957 Die Stadt vor der Nacht Ev Versandbuchhandlung O Ekelmann 23 Berlin 3 Auflage 1990 Neudruck 2004 ungekurzt und vollstandig Zeichnungen von Thilo Hansel Notschriften Verlag Radebeul ISBN 3 933753 49 X Ludwig Richter und sein Schulerkreis Koehler amp Amelang Leipzig 1956 Christliche Zeugen Evangelische Verlagsanstalt GmbH Berlin 1963 Mein buntes Leben Erinnerungen eines sachsischen Dichterpfarrers Notschriften Verlag Radebeul 2003 postum ISBN 3 933753 34 1Ungedruckte Manuskripte BearbeitenDie Gottschaft Chosrams 1913 Dank an Rudolf Schiestl zum 50 Geburtstag 1928 Ludwig Richters Frommigkeit 1946 Christenfrauen unserer Zeit 1951 Giftfrei leben glucklich leben 1952 Nur treu nur selig 1953 Kunstler die wir liebten und sammelten 1956 Kunstleranekdoten 1958 59 Kathe Kollwitz ein Blick in ihr Herz 1961Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Josef Friedrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Karl Josef Friedrich in der Sachsischen Bibliografie Teilnachlass von Karl Josef Friedrich in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Ernst Muller Grafe Portrat Karl Josef Friedrich 1922 Literatur BearbeitenZur Ehre Gottes Das Schrifttum des Dichterpfarrers Karl Josef Friedrich Zu seinem 50 Geburtstag zusammengestellt von Edelgard Friedrich geb Ploth In Verbindung mit den Verlagen Oskar Gunther Dresden Leopold Klotz Leipzig Max Muller Chemnitz Gustav Schloessmann Leipzig verlegt bei C Ludwig Ungelenk Dresden 1938 Karl Josef Friedrich Mein buntes Leben Erinnerungen eines sachsischen Dichterpfarrers NOTschriften Verlag Radebeul 2003 postum Rolf Bottcher Gunter Hummel Karl Josef Friedrich und Grunhain sowie das Schaffen von Ernst Muller Grafe Altenburg Langenweissbach 2008 ISBN 978 3 937517 89 6Einzelnachweise Bearbeiten Das Konigliche Gymnasium in Dresden Neustadt wurde 1874 als staatliche hohere Schule fur Knaben gegrundet und unterstand direkt dem Ministerium des Kultus und Offentlichen Unterrichts Nach Zerstorung des Schulgebaudes 1945 wurde das Gymnasium nicht wieder eroffnet online auf archiv sachsen de Edelgard Friedrich Der Vater ursprunglich Porzellanmaler aus Deutschbohmen eingewandert von Beruf Kaufmann ein evangelisch gesinnter Katholik die fromme Mutter aus dem Altenburgischen stammend treuste Kirchgangerin Zur Ehre Gottes S 3 Karl Josef Friedrich So wurde mir durch Gottes Fuhrung der schwerste und furchtbarste Tag meiner Jugend zu dem wichtigsten Tag meines Lebens denn durch diesen Tod bin ich zum Glauben gekommen Der Tod hat mich zu Gott gejagt Jetzt kann ich dankbar sagen Ich bin erlost durch Jesus Christus auch vom Tode Mein buntes Leben S 44 Karl Josef Friedrich Ihr Dankbarer ihr Lebensdankbarer bin ich noch heute fur Zeit und Ewigkeit sind wir verbunden Es mag hin und wieder nicht zu oft solche Freundschaften geben wo ein junger Mann einer viel alteren edlen Frau geistig zugetan ist ohne jede Sinnlichkeit Der junge Mensch lauscht ihr dient ihr ist ihr ergeben er liegt zu ihren Fussen und schaut sie an die auf dem Throne sitzt Mein buntes Leben S 52 f In dem Dichterkreis den die Baronin Wendelstadt in Neubeuern am Inn um sich scharte lernte Karl Josef Friedrich neben Hofmannsthal Heymel und Rainer Maria Rilke auch Rudolf Alexander Schroder kennen Mein buntes Leben S 82 Deutschlandradio Kultur vom 31 Mai 2011 Der Stuttgarter Antiquar Frieder Weitbrecht Enkel des damaligen Verlegers Friedrich Weitbrecht im Verlag Steinkopf hat das handgeschriebenes Verlagsbuch aufgeschlagen auf der ersten Seite prangen die Worte mit Gott und er entnimmt daraus die Auflagenentwicklung Wir sehen hier 1913 im April 3 200 Exemplare im September 3 300 und im Dezember 3 300 Also im ersten Jahr schon 10 000 Das ist ziemlich flott 1914 im Februar waren es 6 600 und im Juni 10 000 im September 1914 allein 20 000 und im Dezember noch mal 20 000 Wie teuer war denn das Buch 4 Mark 50 1921 im November noch mal 10 300 1923 6 600 und so geht es weiter Und insgesamt bis heute sind glaub ich 1 7 Millionen Exemplare auf dem Markt Von den 1 7 Millionen sind vielleicht 1 65 Millionen vor 1960 verkauft worden Danach hat es schon sehr nachgelassen Der Verlag verkauft jetzt noch von der Auflage die 2001 gedruckt wurde online auf dradio de Friedrich Jaskowski Philosophie des Vegetarismus Eine philosophische Grundlegung und eine philosophische Betrachtung des Vegetarismus und seiner Probleme in Natur Ethik Religion und Kunst Berlin 1912 online auf NorbertMoch de Karl Josef Friedrich Damals lebte in Stuttgart ein Wanderapostel Gusto Graser ein Reformer auf allen Gebieten der halb nackt in griechischer Gewandung mit seiner Frau und seiner Kinderschar durch die Lande zog und dichtete seine Gedichte schon druckte verkaufte und davon lebte Er hatte gerade Not mit der Schulbehorde die seine Kinder in die Schule zwingen wollte Ich konnte damals dem Burgermeister diesen seltsamen lieben Menschen ein wenig erklaren und ihn zur Milde veranlassen Mein buntes Leben S 155 Karl Josef Friedrich Mein buntes Leben S 149 ff Pate fur Christliebe u a Hans Thoma Pate fur Reinherz u a Albert Schweitzer Dessen Sohn Joachim Muller Grafe wurde am 21 April 1919 Friedrichs erstes Patenkind Es folgten in den nachsten Jahren noch funf weitere Patenkinder Fromund Ae 12 Mai 1921 Dieter Friedrich 9 November 1926 Friedrich Markel 14 Juni 1927 Christoph Muller 27 Mai 1928 Christine Hermel 15 Oktober 1933 Gudrun Hartenstein 14 August 1938 Maria Ostermann 29 Januar 1939 und Albrecht Mosig 7 April 1942 Eine Liste seiner sechs Patenkinder hing jahrelang eingerahmt in Friedrichs Arbeitszimmer Ernst Muller Grafe Portrat Karl Josef Friedrich 1922 online auf pkgodzik de Paten fur Gottlinde waren Matthaus Schiestl und Hans Luther Patin fur Heiltraut u a Esther von Kirchbach Pate fur Liebgard u a Karl Kindt Karl Josef Friedrich Mein Trostheft haben die Nazis verboten sogar dreimal Das erste Mal behaupteten sie das Wort Amt sei geschutzt Ich nannte meinen Dienst doch Trostamt Also arbeitete ich das Heft um Dann zurnten sie weil ich das Heft an Hinterbliebene Gefallener sandte Es heisst ja Trostheft bei Unglucksfallen die Nazis meinten der Heldentod sei ein hohes Gluck aber kein Ungluck Und sie beschlagnahmten mir zehntausend Stuck Und zum dritten Mal verboten sie das Heft weil ich drin geschrieben hatte ein Selbstmord geschehe oft weil zu wenig Glauben im Herzen sei jetzt seien alle Deutschen glaubig namlich an den Fuhrer Also musste das Heft verschwinden naturlich nur weil es christlich war Mir wurde noch mehr verboten Frauen als Helden weil ich alttestamentliche Frauengestalten drin brachte Heldinnen des Volkes Israel Und dann wurden meine Geschichten um Gott verboten weil eine Geschichte drin stand von einem Mann der nur mit einem Arm und mit einem Fuss geboren war Er hatte nach der Meinung der Nazis getotet werden mussen als Kruppel Er wurde damals aber nicht getotet Er ist spater ein hochangesehener Landgerichtsdirektor geworden mit einem Fuss und einem Arm Und schliesslich haben sie mir das Schreiben uberhaupt verboten Dresdner Fastnacht 2004 S 72 ff Hanna Scherenschnittkunstlerin Friedrich SLUB Dresdner Digitalisierungszentrum Hausmann Kohlmann Portratbuste Karl Josef Friedrich Scherenschnitt auf Karton von Hanna Hausmann Kohlmann 13 November 1942 28 7 x 21 5 cm Blatt 136 mit Kunstlersignatur und Autograph des Portratierten Dresden SLUB Mscr Dresd App 2386 April 2015 abgerufen am 27 Mai 2023 Karl Josef Friedrich In einem sechzehnseitigen Heft Spring in die Sonne sammelte ich im Auszug 100 solcher Lutherworte die ich an den Reichskanzler Dr Hans Luther gesandt hatte unter den Uberschriften Der Vater Dem Teufel Trotz Christus Glauben Das Geheimnis Gottes Beten Loben Christlich leben Ewigkeit Worte von grosser Vollmacht tiefer Weisheit starkem Trost Mein buntes Leben S 323 Karl Josef Friedrich Die 3 Auflage hat eine seltsame Vorgeschichte Es war 1938 in der Nazizeit Leopold Klotz beschwor mich ich mochte das Buch nazifizieren z B alle freundlichen Stellen uber die Juden weglassen Das habe ich dann auch mit Seufzen und mit schlechtem Gewissen getan tun mussen Mein buntes Leben S 110 Ludwig Finckh urteilt uber dieses Buch So ein Sternbuchlein fur Kinder habe ich schon lange gesucht Ich freue mich dass ich es gefunden habe Es druckt das aus was man unterm Sternenhimmel als Kind empfindet und was kein Erwachsener einem sagen kann Klappentext Der christliche Hausfreund heute der Neukirchener Kalender vom 19 November 1932 Trost bei Unglucksfallen nennt sich ein kleines Heft das Pfarrer Friedrich nach dem Heimgang seiner Gattin verfasst hat Er schreibt Auch mich hat ein Ungluck schwer betroffen Ich bin erfahren im Leid und kann mit dir herzlich fuhlen plotzlich und schnell verlor ich meine vielgeliebte Frau die Mutter dreier kleiner Kinder Das Leben der Kinder schien zerstort mein Gluck gebrochen Da litt ich alles das was du jetzt leidest Seele und deshalb kann ich dich verstehen Ich kann dir nicht dein unverletztes Gluck wiederbringen aber ich kann dir helfen deine Gedanken zu ordnen und dein Leid fruchtbar zu machen denn nach dem ersten bitteren Weh werden dir schwere Gedanken kommen Was ist der Sinn dieses Leides das ich erfuhr Kann denn ein Gott der Liebe wie wir ihn glauben dies Schreckliche zulassen Waltet nicht uber uns armen Menschen ein unbarmherziges Geschehen das uns zermalmt ein irrsinniger Zufall der uns zerstampft Nachdem Pfarrer Friedrich selbst getrostet worden war mochte er von diesem Trost auch andern sagen Kalenderblatt vom 19 November 1932 Edelgard Friedrich Februar 1985 Das Buch wurde geschrieben vom 10 November 1949 bis zum 2 Februar 1950 Unter dem Originaltitel Die Dresdner Fastnacht erschien es gekurzt bei Ernst Kaufmann in Lahr 1955 Nach langem Suchen fand der Verfasser den freikirchlichen Verlag O Ekelmann der es umgearbeitet 1957 herausbrachte Die Bearbeitung durch Herrn Ekelmann hat der Verfasser als schwere Krankung angesehen Ein Tropfen Essig ist fur die Zunge spurbarer als ein Fass Honig Deshalb nannte er es ein schmerzensreiches Buch Er hielt es fur sein bestes Werk Der Titel Die Stadt vor der Nacht stammt von Herrn Ekelmann Dresdner Fastnacht 2004 S 203 Normdaten Person GND 104073721 lobid OGND AKS LCCN nr89006937 VIAF 32425764 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich Karl JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Pfarrer und SchriftstellerGEBURTSDATUM 17 Juni 1888GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 17 Juli 1965STERBEORT Seifersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Josef Friedrich amp oldid 234080302