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Alfred Walter von Heymel 6 Marz 1878 in Dresden 26 November 1914 in Berlin eigentlich Walter Hayes Misch war ein deutscher Schriftsteller der auch unter den Pseudonymen Spectator Germanicus und Alfred Demel veroffentlichte Heymel wurde 1907 in den bayerischen Erbadel erhoben 1 Er trat vor allem als Lyriker hervor und gehorte zu den Herausgebern der bibliophilen Zeitschrift Die Insel Alfred Walter HeymelGesellschaftslied Handschrift von Alfred Walter Heymel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeymel war angeblich der Sohn eines hohen sachsischen Beamten und einer Deutsch Amerikanerin 2 der Dresdner Kaufmannswitwe Charlotte Elisbeth Dwyer geb Misch 3 Die Geruchte bezuglich seiner Herkunft verweisen dagegen bis hin zum portugiesischen Konig Ludwig I Portugal der aus dem Haus Sachsen Coburg und Gotha stammte 4 Alfred Heymel geboren als Walter Hayes wurde 1880 von dem Bremer Grosskaufmann und Konsul in Bremen und Dresden Adolph Heymel 27 April 1822 in Bremen 6 Juni 1890 in Leipzig adoptiert die Vornamensanderung auf Alfred erfolgte lt Beschluss des Bremer Senats vom 21 Juni 1907 Zunachst wuchs Heymel in Dresden Loschwitz auf und kam 1890 mit seinem verwitweten Adoptivvater nach Bremen Nach dem Tod seines Adoptivvaters 1890 in Leipzig zog der 12 jahrige Heymel zu seinem Vormund dem Juristen Gustav Nagel in Bremen wo er mit seinem Vetter Rudolf Alexander Schroder eine lebenslange Freundschaft schloss Ihm folgte Heymel 1898 nach bestandenem Abitur auch nach Munchen zum Jurastudium wo er als Schriftsteller und Lyriker hervortrat Zu seiner Ubersetzung von Christopher Marlowes Eduard II 1912 schrieb Hugo von Hofmannsthal mit dem er in regem Briefkontakt stand die Einleitung Heymel erbte das Millionenvermogen seines Adoptivvaters und verkehrte als Mazen in den Kunstlerkreisen um Schroder und Otto Julius Bierbaum mit denen er als verantwortlicher Redakteur seit 1899 die asthetisch belletristische Zeitschrift Die Insel herausgab Aus ihr ging der gleichnamige bibliophile Insel Verlag hervor Leipzig 1901 1900 zog Heymel in Munchen in das Haus Leopoldstrasse 4 ein dessen Inneneinrichtung durch die Architekten Martin Dulfer und Paul Ludwig Troost unter der kunstlerischen Leitung von Rudolf Alexander Schroder und der Mitarbeit von Heinrich Vogeler der fur den Inselverlag auch Bucher illustrierte aufwandig neu hergestellt wurde 5 und in die der wohlhabende Lebemann und Rennstallbesitzer der zeitlebens ein grosser Pferdenarr war zu exklusiven Abendgesellschaften einlud 6 1903 gelang es Heymel Karl Gustav Vollmoeller obwohl sich dieser als Autor vertraglich an den S Fischer Verlag gebunden hatte als Ubersetzer fur den Insel Verlag zu gewinnen Um keinen juristischen Streit mit dem S Fischer Verlag heraufzubeschworen fungierte Vollmoellers altere Schwester Mathilde als Strohmann indem sie offiziell fur die Ubersetzung der Liebesbriefe einer englischen Dame verantwortlich zeichnete obwohl die Ubersetzung von Karl Vollmoeller besorgt wurde Aus dieser ersten Zusammenarbeit entwickelte sich eine intensive enge Freundschaft zwischen Heymel und Vollmoeller die zwischen 1908 und 1912 besonders intensiv war wie die diversen Briefwechsel Heymels z B mit Hugo von Hofmannsthal ausweisen Wahrend des Ersten Weltkriegs arbeiten Vollmoeller und Heymels Schwager Richard von Kuhlmann im Rahmen der Deutschen Gesellschaft 1914 eng zusammen 1904 ging Heymel zuruck nach Bremen Er erwarb ein Haus an der Riensberger Strasse in Horn das er von Rudolf Alexander Schroder einrichten liess In seinem Landhaus fanden viele Treffen der Kunstlervereinigung Goldene Wolke statt Als Sammler und Kunstforderer entfaltete er eine bedeutende Tatigkeit So unterstutzte er u a den Literaten Paul Scheerbart und finanzierte zahlreiche Ankaufe Gustav Paulis fur die Kunsthalle Bremen 1904 heiratete Heymel Gitta von Kuhlmann die Schwester des spateren Staatssekretars des Ausseren Richard von Kuhlmann Heymel ubernahm fortan die geschaftlichen Verpflichtungen der Familie selbst und verlor da er wirtschaftlich sehr unerfahren war einen bedeutenden Teil seines Vermogens nbsp Exlibris von Alfred Heymel gestaltet von Heinrich VogelerAm 2 Juni 1907 wurde Heymel von Prinzregent Luitpold geadelt machte aber keinen Gebrauch davon Er unternahm zahlreiche Weltreisen so 1908 09 bzw 1910 in die USA sowie 1912 bzw 1913 nach Afrika uber seine Eindrucke berichtete er in den Suddeutschen Monatsheften In den Jahren 1909 und 1910 verantwortete er in Munchen die Bildredaktion fur die von Carl Sternheim und Franz Blei herausgegebene und im Hans von Weber Verlag aufgelegte Zeitschrift Hyperion 1910 zog er wieder nach Munchen in seine von Karl Stohr errichtete Villa Poschingerstrasse 5 heute Sitz des ifo Instituts fur Wirtschaftsforschung in Munchen Bogenhausen Das folgende Jahr sturzte ihn in eine private berufliche und wirtschaftliche Krise Heymel fand nicht die von ihm gewunschte gesellschaftliche Anerkennung 1912 zog er nach Berlin Obwohl 1913 an Tuberkulose erkrankt war Heymel als Oberleutnant der Reserve bei den Oldenburger Dragonern 1914 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg Der Autor und Verleger starb am 26 November 1914 in der Berliner Furst Bismarckstr 2 in den Armen seines Freundes des Architekten Henry van de Velde 7 Er liegt auf dem Riensberger Friedhof in Bremen begraben In seinem Todesjahr erschienen seine Gesammelten Gedichte 1895 1914 Letzte schriftstellerische Arbeiten gab Rudolf Alexander Schroder posthum in der Insel Bucherei heraus Gedichte Der Tag von Charleroi Feldpostbriefe 1925 Sein Nachlass befindet sich im deutschen Literaturarchiv in Marbach Otto Julius Bierbaum hat in seinem Schlusselroman Prinz Kuckuck Heymel und seinen Lebenswandel karikiert 8 Ein weiteres Mal wurde Heymel in der literarischen Figur des Claude Marehn in Heinrich Manns Roman Die Jagd nach Liebe parodiert der 1903 erschien 9 Ehrungen Die Heymelstrasse in Bremen Horn Lehe wurde nach ihm benannt Werke Auswahl BearbeitenIn der Fruhe Gedichte und Spruche verlegt von Johannes Storm Bremen 1898 Der Tod des Narzissus Einakter 1898 zu dem Buhnenwerk schrieb Felix Mottl die Musik Die Fischer und andere Gedichte Schuster amp Loeffler fur den Insel Verlag Berlin 1899 Ritter Ungestum Insel Verlag Leipzig 1900 Zwolf Lieder Insel Verlag Leipzig 1905 Spiegel Freundschaft Spiele Insel Verlag Leipzig 1908 Gesammelte Gedichte 1895 1914 Insel Verlag Leipzig 1914 Literatur BearbeitenHans Joachim Bottcher Otto Julius Bierbaum Ein Poetenleben voller Ruhm und Tragik Gabriele Schafer Verlag Herne 2022 ISBN 978 3 944487 94 6 S Namensregister Gerhard Hay Heymel Alfred Walter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 91 Digitalisat Theo Neteler Verleger und Herrenreiter Das ruhelose Leben des Alfred Walter Heymel Edition Peperkorn Gottingen 1995 ISBN 978 3 929181 05 0 Frederik D Tunnat Karl Vollmoeller Dichter und Kulturmanager Eine Biographie Tredition Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 86850 000 4 Rudolf Alexander Schroder Heymel in Bremische Biografie 1912 1962 Hrsg v d Hist Ges Bremen zu Bremen u a Bremen Hauschild 1969 S 232 f Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Alfred Walter Heymel Quellen und Volltexte Literatur von und uber Alfred Walter Heymel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Chronik Horn LeheEinzelnachweise Bearbeiten Dushan Stankovich Otto Julius Bierbaum eine Werkmonographie Verlag Herbert Lang Bern Frankfurt a M 1971 S 131 Gustav Pauli Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten Wunderlich Verlag Tubingen 1936 S 216 Rudolf Alexander Schroder Heymel in Bremische Biografie 1912 1962 Hrsg v d Hist Ges Bremen zu Bremen u a Bremen Hauschild 1969 S 232 f vgl dazu Theo Neteler Verleger und Herrenreiter Das ruhelose Leben des Alfred Walter Heymel Edition Peperkorn Gottingen 1995 ISBN 978 3 929181 05 0 J Meier Graefe Ein Modernes Milieu in Dekorative Kunst 4 1901 S 249 264 Abb S 268 275 Digitalisat KulturGeschichtsPfad Stadtbezirk 12 Schwabing Freimann Memento vom 4 Dezember 2013 im Internet Archive Henry van de Velde Geschichte meines Lebens Piper 1962 S 380 In https www dbnl org tekst veld006gesc01 01 index php Abgerufen am 19 Dezember 2018 Otto Julius Bierbaum Prinz Kuckuck Leben Taten Meinungen und Hollenfahrt eines Wollustlings Munchen 1906 07 Vgl Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft 2 Auflage 1955 1965 S 382 Erika von Watzdorf Bachoff Im Wandel und in der Verwandlung der Zeit Ein Leben von 1878 bis 1963 hrsg Reinhard R v Doerries Steiner Verlag Stuttgart 1997 S 135 Normdaten Person GND 118550713 lobid OGND AKS LCCN n80138892 VIAF 39416910 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heymel Alfred WalterALTERNATIVNAMEN Heymel Alfred Walter von Walter Hayes MischKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und VerlegerGEBURTSDATUM 6 Marz 1878GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 26 November 1914STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Walter Heymel amp oldid 238895533