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Karl Hermann Knoke 9 August 1909 in Konigsberg Preussen 28 Dezember 1994 in Bonn war ein deutscher Jurist und Diplomat Gesandter und spaterer Botschafter Karl Hermann Knoke im Mai 1964 aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Ausbildung 2 Tatigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung 3 Die Zeit Knokes im Auswartigen Amt 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie und Ausbildung BearbeitenKarl Hermann Georg Paul Knoke wurde am 9 August 1909 im ostpreussischen Konigsberg geboren als viertes Kind des damaligen ausserordentlichen Professors fur Offentliches Recht Paul Knoke und seiner Ehefrau Elisabeth Tochter von Hermann Knoke Seine Rufnamen erhielt er von den Grossvatern beide Theologen Karl Knoke war Professor an der Universitat Gottingen und evangelischer Abt zu Bursfelde Hermann Knoke Superintendent in Walsrode Die Vorfahren stammten aus einer Familie von Dorfschullehrern in Linsburg im heutigen Landkreis Nienburg Weser 1 Der Altphilologe Heimatforscher und Hobby Archaologe Friedrich Knoke war Bruder beider Grossvater Die Familie zog 1915 wahrend des Ersten Weltkrieges nach Braunschweig wo Knoke eingeschult wurde Im Jahr 1927 legte er ein ausgezeichnetes Abitur in Gmunden in Osterreich ab Knokes Vater war in hoher Position fur Herzog Ernst August von Braunschweig tatig 2 und ging mit diesem ins Exil nach Osterreich Der Herzog lebte auf Schloss Cumberland bei Gmunden Nach der Schulzeit erlernte Knoke die franzosische Sprache am angesehenen College Sainte Barbe in Paris Es folgte ein Studium der Rechtswissenschaft in Munchen an der Sorbonne in Berlin und Gottingen Knoke war ein grosser Bewunderer der franzosischen sowie der russischen Originalliteratur 1931 legte er am Oberlandesgericht Celle die Referendarsprufung ab 1936 bestand er am gleichen Oberlandesgericht die Grosse juristische Staatsprufung Tatigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung BearbeitenKnoke strebte bereits in den 1930er Jahren eine Karriere als Diplomat an Obschon er uber exzellente Staatsexamina und Sprachkenntnisse verfugte konnte er eine Stelle als Attache nicht erlangen Knokes Distanz zu den Nationalsozialisten und seine fehlende NSDAP Zugehorigkeit standen einer Diplomatenlaufbahn entgegen Auch ein Promotionsvorhaben zu einem Thema aus dem Volkerrecht entwickelte sich nicht gunstig und musste aufgegeben werden Sein Doktorvater Herbert Kraus war politisch nicht genehm und wurde zwangspensioniert Nunmehr begann er seine berufliche Tatigkeit 1937 bei der Reichs Kredit Gesellschaft in Berlin Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er in Stabsstellungen in der Feindaufklarung eingesetzt zuletzt im Rang eines Oberleutnants der Reserve An der soldatischen Welt fand er wenig Interesse 1941 vermahlte er sich mit Ruth Grafin zu Dohna Schlodien Tochter des Rechtswissenschaftlers Hochschullehrers und DVP Politikers Alexander Graf zu Dohna Schlodien und hatte mit ihr spater vier Kinder Seine Ehefrau war promovierte Physikerin und war ihm bereits aus der Kindheit in Konigsberg bekannt Ihre Schwester Dagmar heiratete den spateren Generalleutnant Wolf Graf von Baudissin der massgeblich am Aufbau der Bundeswehr beteiligt war und zu den fuhrenden Friedensforschern zahlte Nach dem Krieg wurde Knoke Beamter in der Finanzabteilung des Oberprasidiums Hannover aus welcher 1946 das Niedersachsische Finanzministerium entstand 1945 wurde er zum Regierungsrat 1947 zum Oberregierungsrat ernannt In dieser Zeit war Knoke von seiner Familie haufig getrennt Er lebte in Hannover und seine Frau mit den Kindern auf Schloss Marienburg dem Wohnsitz Herzogs Ernst August von Braunschweig Knoke wurde dann 1947 im Kreis Fallingbostel auf zwolf Jahre zum Oberkreisdirektor gewahlt Eine der primaren Aufgaben Knokes war die Unterbringung von Fluchtlingen und Vertriebenen in der Nachkriegszeit Die okonomisch schlecht gestellte Bevolkerung war diesem Anliegen nicht immer positiv eingestellt Die Zeit Knokes im Auswartigen Amt BearbeitenKnoke trat am 23 Oktober 1950 in das Auswartige Amt ein Zunachst wurde er nach Athen entsandt Generalkonsul war dort Werner von Grundherr Knoke wurde sein Stellvertreter In Griechenland war die Erinnerung an den Balkanfeldzug noch wach bei welchem das Deutsche Reich im Zweiten Weltkrieg 1941 das Land angriff Die Wehrmacht verubte Kriegsverbrechen in Griechenland so das Massaker von Distomo Knoke setzte sich fur die wirtschaftliche Zusammenarbeit ein und warb aktiv fur deutsche Konzerne 1954 wechselte er in die Bonner Zentrale des Auswartigen Amtes und wirkte dort als Sudosteuropa Referent Knoke ubernahm von Otto Brautigam 3 kommissarisch die Leitung der Unterabteilung Ostpolitik Ab 1958 war er Gesandter und stellvertretender Botschafter in Moskau Die diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion bestanden erst seit wenigen Jahren Knoke erlebte die Berlin Krise im November 1958 in Moskau Hier wurde die Familie standig abgehort und das vom KGB ausgesuchte Hauspersonal war zudem fur Uberwachung zustandig Dieser Umstand war den Knokes durchaus bekannt und man akzeptierte die Situation Knoke war ab 1963 Gesandter bei der Deutschen Botschaft in Paris In dieser Zeit pflegte er Kontakt mit seinem Schwager Wolf Graf von Baudissin der im NATO Hauptquartier im nahe gelegenen Fontainebleau tatig war wo er umfangreiche Kenntnisse in der internationalen Verteidigungspolitik erwerben konnte Am 5 Oktober 1962 unterzeichnete er in Paris das Grundungsabkommen fur die Europaische Sudsternwarte ESO fur Deutschland 4 Im September 1965 erhielt er die Akkreditierung zum Botschafter in den Niederlanden 5 Auch in den Niederlanden spurte man die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges noch Das Deutsche Reich griff im Westfeldzug 1940 die Niederlande an Als die Kronprinzessin und spatere Konigin Beatrix 1966 den Deutschen Claus von Amsberg heiratete wurde die noch vorhandene Ablehnung der Deutschen im Volke mehr als deutlich Im Juni 1968 wurde Knoke als Nachfolger von Rolf Friedemann Pauls der zweite deutsche Nachkriegsbotschafter im 1948 gegrundeten Staat Israel Sein Vorganger wirkte ab 1965 und wurde aufgrund des Holocaust nicht besonders freundlich aufgenommen Die deutsche Offentlichkeit solidarisierte sich wahrend des Sechstagekrieges im Juni 1967 mit Israel 6 was spater die Lage Knokes im Lande begunstigte In Israel suchte die Familie besonders Kontakt zu den Jeckes zu den Israelis deutscher Herkunft 1971 folgte Jesco von Puttkamer Knoke als Botschafter In den Jahren 1971 bis 1974 war er wahrend der Zeit der Militardiktatur Botschafter in Brasilien wo er als erster Botschafter in der neuen Hauptstadt Brasilia tatig war Die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands wurden befordert Der Kontakt zu deutschen Tochtergesellschaften in Brasilien wurde gepflegt So war Volkswagen do Brasil seit 1953 im Land tatig Er wirkte ab Ende seiner Tatigkeit in Brasilien auch an der Dritten UN Seerechtskonferenz mit 7 Im Jahr 1977 beendete Knoke seine berufliche Karriere Ehrungen Bearbeiten1966 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik DeutschlandLiteratur BearbeitenAndrea Wiegeshoff Wir mussen alle etwas umlernen zur Internationalisierung des Auswartigen Dienstes der Bundesrepublik Deutschland 1945 51 1969 Wallstein Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 1257 9 S 428f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Hermann Knoke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karl Hermann Knoke im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Genealogische Datenbank im Internet GeneallEinzelnachweise Bearbeiten Furstenschloss und Schulhaus Hannoverscher Anzeiger vom 22 August 1913 Abdankungsurkunde mit Unterschrift Paul Knokes Otto Brautigam In Der Spiegel Nr 41 1956 S 48 online 10 Oktober 1956 Bekanntmachung des Ubereinkommens zur Grundung einer Europaischen Organisation fur Astronomische Forschung in der Sudlichen Hemisphare auf bgbl de ANP Historisch Archief Community Amtsantritt Knokes 1965 in den Niederlanden 40 Jahre deutsch israelische Beziehungen Aufzeichnung des Botschafters KnokeNormdaten Person GND 1111598770 lobid OGND AKS VIAF 242162471 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knoke Karl HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und DiplomatGEBURTSDATUM 9 August 1909GEBURTSORT Konigsberg Preussen STERBEDATUM 28 Dezember 1994STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hermann Knoke amp oldid 237236184