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Das Gebiet Kaiserstuhl ist ein 2007 eingerichtetes und mit Verordnung vom 5 Februar 2010 durch das Ministerium fur Ernahrung und Landlichen Raum 1 festgelegtes Europaisches Vogelschutzgebiet Schutzgebietskennung DE 7912 442 in Teilen der baden wurttembergischen Landkreise Breisgau Hochschwarzwald und Emmendingen in Deutschland 2 Vogelschutzgebiet SPA Kaiserstuhl Luftaufnahme des Kaiserstuhls aus sudostlicher Richtung und 1 800 Meter HoheLuftaufnahme des Kaiserstuhls aus sudostlicher Richtung und 1 800 Meter HoheLage Neun Stadte und Gemeinden in den Landkreisen Breisgau Hochschwarzwald und Emmendingen Baden Wurttemberg DeutschlandWDPA ID 555537925Natura 2000 ID DE 7912 442Vogelschutzgebiet 79 228 km Geographische Lage 48 6 N 7 40 O 48 0964 7 6725 Koordinaten 48 5 47 N 7 40 21 OKaiserstuhl Vogelschutzgebiet Baden Wurttemberg Einrichtungsdatum 5 Februar 2010Verwaltung Regierungsprasidium Freiburgf6 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 2 1 Bedeutung 2 2 Lebensraumklassen 3 Schutzzweck 3 1 Brutvogel 3 1 1 Eisvogel Alcedo atthis 3 1 2 Grauspecht Picus canus 3 1 3 Heidelerche Lullula arborea 3 1 4 Mittelspecht Dendrocopos medius 3 1 5 Neuntoter Lanius collurio 3 1 6 Schwarzspecht Dryocopus martius 3 1 7 Uhu Bubo bubo 3 1 8 Wanderfalke Falco peregrinus 3 1 9 Wespenbussard Pernis apivorus 3 2 Zugvogel 3 2 1 Baumfalke Falco subbuteo 3 2 2 Bienenfresser Merops apiaster 3 2 3 Hohltaube Columba oenas 3 2 4 Schwarzkehlchen Saxicola rubicola 3 2 5 Wachtel Coturnix coturnix 3 2 6 Wendehals Jynx torquilla 3 2 7 Wiedehopf Upupa epops 3 2 8 Zaunammer Emberiza cirlus 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas rund 7 923 Hektar ha grosse Vogelschutzgebiet Kaiserstuhl verteilt sich auf dem namensgebenden Kaiserstuhl ein kleines Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs im Sudwesten Baden Wurttembergs in zwei Landkreisen drei Stadten und sechs Gemeinden Landkreis Breisgau Hochschwarzwald ha Gemeinden Botzingen 611 85 ha 7 72 Eichstetten am Kaiserstuhl 754 69 ha 9 52 und Ihringen 1 539 08 ha 19 42 Stadte Breisach am Rhein 3 33 ha 0 04 und Vogtsburg im Kaiserstuhl 2 405 97 ha 30 36 Landkreis Emmendingen Gemeinden Bahlingen am Kaiserstuhl 591 63 ha 7 46 Riegel am Kaiserstuhl 134 68 ha 1 69 und Sasbach am Kaiserstuhl 597 92 ha 7 54 Stadt Endingen am Kaiserstuhl 1 283 63 ha 16 20 Beschreibung BearbeitenBeschrieben wird das Schutzgebiet Kaiserstuhl als isoliertes Gebirge teils vulkanischen Ursprungs mit ehemaligen Steinbruchen und geologischen Aufschlussen des Kaiserstuhlvulkanismus mit Rebgross und Rebkleinterrassen Halbtrocken und Trockenrasen Salbei Glatthaferwiesen Trockengebuschen Streuobstwiesen Intensivobstanlagen Ackern Hohlwegen Losswanden Felsen Flaumeichenwaldern Eichen Hainbuchenwaldern und Buchenwaldern Bedeutung Bearbeiten Das Vogelschutzgebiet Kaiserstuhl ist das bedeutendste Brutgebiet fur Bienenfresser Schwarzkehlchen und Wiedehopf in Baden Wurttemberg eines der wichtigsten Brutgebiete fur Baum Wanderfalke und Hohltaube sowie ein Dichtezentrum des Wendehalses in Baden Wurttemberg Lebensraumklassen Bearbeiten Nichtwaldgebiete mit holzernen Pflanzen Gestrupp usw 59 Laubwald 24 Mischwald 4 Melioriertes Grunland 6 Heide Steppe Trockenrasen 2 Anderes Ackerland 4 Sonstiges Stadte Strassen Deponien Gruben Industriegebiete 1 Schutzzweck BearbeitenDie gebietsbezogenen Erhaltungsziele sind je nach Art unterschiedlich 3 beschrieben Brutvogel Bearbeiten Brutvogelarten die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgelistet und fur die in ganz Europa besondere Massnahmen anzuwenden sind In diese Kategorie fallen in Baden Wurttemberg insgesamt 39 im Schutzgebiet Kaiserstuhl neun Arten Eisvogel Alcedo atthis Bearbeiten nbsp EisvogelErhaltung der naturnahen Gewasser von Steilwanden und Abbruchkanten aus grabbarem Substrat in Gewassernahe von fur die Brutrohrenanlage geeigneten Wurzeltellern umgesturzter Baume in Gewassernahe von Strukturen die als Ansitz fur die Jagd genutzt werden konnen wie starke Ufergeholze mit uber das Gewasser hangenden Asten Erhaltung einer Wasserqualitat die gute Sichtbedingungen fur den Beutefang gewahrleistet einer Gewasserdynamik die die Neubildung von zur Nestanlage geeigneten Uferabbruchen ermoglicht Erhaltung von Sekundarlebensraumen wie aufgelassene Abbaustatten mit Gewassern und Steilufern des Nahrungsangebots mit Kleinfischarten und Jungfischaufkommen sowie Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzungszeit vom 15 Februar bis zum 15 September Grauspecht Picus canus Bearbeiten nbsp GrauspechtErhaltung von reich strukturierten lichten Laub und Laubmischwaldern mit Offenflachen zur Nahrungsaufnahme von Auenwaldern von extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen Erhaltung der Magerrasen mageren Mahwiesen oder Viehweiden Erhaltung von Randstreifen Rainen Boschungen und gesaumten gestuften Waldrandern von Altbaumen und Altholzinseln von Totholz insbesondere von stehendem Totholz Erhaltung der Baume mit Grosshohlen sowie des Nahrungsangebots Heidelerche Lullula arborea Bearbeiten nbsp HeidelercheErhaltung der grossflachigen Mager und Trockenrasen sowie Heiden Erhaltung von grosseren Waldlichtungen von Borstgrasrasen und Flugelginsterheiden von trockenen sonnigen vegetationsarmen bzw freien Stellen Erhaltung einer luckigen und lichten Vegetationsstruktur mit vereinzelten Buschen und Baumen Erhaltung von Rand und Saumstrukturen sowie Brachland von Sekundarlebensraumen wie aufgelassene Sand und Kiesgruben mit flachigen Rohbodenstandorten Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit Insekten im Sommerhalbjahr sowie Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzungszeit im Zeitraum vom 15 Februar bis zum 15 August Mittelspecht Dendrocopos medius Bearbeiten Erhaltung von Laub und Laubmischwaldern insbesondere mit Eichenanteilen von Auen und Erlenwaldern von extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen von Altbaumen und Altholzinseln von stehendem Totholz sowie Baumen mit Hohlen Neuntoter Lanius collurio Bearbeiten nbsp Neuntoter nbsp Erhaltung von extensiv bewirtschafteten Streuobst Grunland und Heidegebieten von Nieder und Mittelhecken aus standortheimischen Arten insbesondere dorn oder stachelbewehrte Geholze Erhaltung der Streuwiesen und offenen Moorrander Erhaltung von Einzelbaumen und Buschen in der offenen Landschaft von Feldrainen Graswegen Ruderal Staudenfluren und Brachen Acker und Wiesenrandstreifen von Sekundarlebensraumen wie aufgelassene Abbaustatten mit vorgenannten Lebensstatten sowie Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit grosseren Insekten Schwarzspecht Dryocopus martius Bearbeiten Erhaltung von ausgedehnten Waldern Altbaumen und Altholzinseln Totholz Erhaltung der Baume mit Grosshohlen sowie des Nahrungsangebots insbesondere mit Ameisen Uhu Bubo bubo Bearbeiten nbsp UhuErhaltung der offenen Felswande und von Steinbruchen jeweils mit Hohlen Nischen und Felsbandern Erhaltung von reich strukturierten Kulturlandschaften im Umfeld von vorgenannten Lebensstatten von offenem Wiesengelande mit Heckenstreifen Erhaltung der Lebensraume ohne Gefahrenquellen wie nicht vogelsichere Freileitungen und Windkraftanlagen sowie storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungs und Ruhestatten Wanderfalke Falco peregrinus Bearbeiten Erhaltung der offenen Felswande und von Steinbruchen jeweils mit Hohlen Nischen und Felsbandern Erhaltung der Lebensraume ohne Gefahrenquellen wie nicht vogelsichere Freileitungen und ungesicherte Schornsteine sowie Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzung in der Zeit vom 15 Februar bis 30 Juli Wespenbussard Pernis apivorus Bearbeiten nbsp WespenbussardErhaltung von vielfaltig strukturierten Kulturlandschaften lichten Laub und Misch sowie Kiefernwaldern Feldgeholzen extensiv genutztem Grunland Altholzinseln und alten grosskronigen Baumen mit freier Anflugmoglichkeit Erhaltung der Magerrasen Baumen mit Horsten Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit Staaten bildenden Wespen und Hummeln sowie Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzungszeit vom 1 Mai bis zum 31 August Zugvogel Bearbeiten Weitere nicht in Anhang I aufgelistete Zugvogelarten die im Land bruten und fur die Schutzgebiete ausgewahlt wurden In diese Kategorie fallen in Baden Wurttemberg insgesamt 36 im Schutzgebiet Kaiserstuhl acht Arten Baumfalke Falco subbuteo Bearbeiten nbsp BaumfalkeErhaltung von lichten Waldern mit angrenzenden offenen Landschaften von Altbaumen und Altholzinseln von Uberhaltern von Feldgeholzen oder Baumgruppen in Feldfluren oder entlang von Gewassern von extensiv genutztem Grunland von Gewassern mit strukturreichen Uferbereichen und Verlandungszonen von Nistgelegenheiten wie Krahennester des Nahrungsangebots insbesondere mit Kleinvogeln und Grossinsekten sowie storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzungszeit vom 15 April bis zum 15 September Bienenfresser Merops apiaster Bearbeiten nbsp BienenfresserErhaltung von insektenreichem Grunland von Sitzwarten wie vereinzelte teils durre Baume und Busche Erhaltung der Gewasser mit Verlandungszonen sowie Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Rast und Schlafplatze sowie Nahrungsgebiete Hohltaube Columba oenas Bearbeiten Erhaltung von Laub und Laubmischwaldern von Altbaumen und Altholzinseln von Baumen mit Grosshohlen sowie Grunlandgebieten und extensiv genutzten Feldfluren mit Brachen Ackerrandstreifen sowie wildkrautreichen Grassaumen Schwarzkehlchen Saxicola rubicola Bearbeiten nbsp Schwarzkehlchen nbsp Erhaltung der Heiden und Moore der Ried und Streuwiesen Erhaltung von Weg und Feldrainen Saumstreifen Boschungen kleineren Feldgeholzen unbefestigten Feldwegen Rand und Altgrasstreifen sowie von Brachflachen von vereinzelten Buschen Hochstauden Steinhaufen und anderen als Jagd Sitz und Singwarten geeigneten Strukturen von Sekundarlebensraumen wie aufgelassene Abbaustatten mit vorgenannten Lebensstatten sowie Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit Insekten und Spinnen Wachtel Coturnix coturnix Bearbeiten nbsp WachtelErhaltung einer reich strukturierten Kulturlandschaft Erhaltung von vielfaltig genutztem Ackerland extensiv genutztem Grunland insbesondere von magerem Grunland mit luckiger Vegetationsstruktur und hohem Krauteranteil von Gelande Kleinformen mit lichtem Pflanzenwuchs wie Zwickel staunasse Kleinsenken Dolinen Einbruche quellige Flecken Kleinmulden Steinfelder Magerrasen Flecken und Steinriegel von wildkrautreichen Ackerrandstreifen und kleineren Brachen Gras Rohricht und Staudensaumen sowie Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit verschiedenen Samereien und Insekten Wendehals Jynx torquilla Bearbeiten nbsp WendehalsErhaltung von aufgelockerten Laub Misch und Kiefernwaldern auf trockenen Standorten sowie Auenwaldern mit Lichtungen oder am Rande von Offenland Erhaltung von extensiv bewirtschafteten Streuobstbestanden Magerrasen Heiden und Steinriegel Hecken Gebieten von mageren Mahwiesen oder Viehweiden sowie Feldgeholzen Erhaltung von zeitlich differenzierten Nutzungen im Grunland von Altbaumen und Altholzinseln von Baumen mit Hohlen Erhaltung von Randstreifen Rainen Boschungen und gesaumten gestuften Waldrandern sowie Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit Wiesenameisen Wiedehopf Upupa epops Bearbeiten nbsp WiedehopfErhaltung von extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen sowie Wiesen und Weinbaulandschaften von blutenreichen Boschungen und Ruderalfluren extensiven Viehweiden von zeitlich differenzierten Nutzungen im Grunland von lichten Waldbestanden von Feldgarten Altbaumen und Altholzinselninsbesondere im Waldrandbereich Erhaltung der Mager und Trockenrasen der Baume mit Grosshohlen in bis zu zehn Meter Hohe sowie der Nisthilfen und weiterer Nistgelegenheiten wie Hohlungen in Mauern Hutten und Holzstapeln Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit grosseren Insekten wie Maulwurfs und Feldgrillen sowie grossen Kafern sowie Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzungszeit zwischen dem 1 April bis zum 31 August Zaunammer Emberiza cirlus Bearbeiten nbsp ZaunammerErhaltung von extensiv genutzten Weinbergslagen mit eingestreuten dichten Gebusch oder Geholzgruppen von reich strukturiertem Nutzgartengelande und Streuobstwiesen bevorzugt in sonnenexponierter Hanglage von einzeln stehenden schlanken hochgewachsenen Baum und Buschgestalten von ungenutzten Randstreifen und trockenen Saumen von kleineren zeitweise brach fallenden Flachen von Bewirtschaftungsweisen die zu niedrig und luckig bewachsenem Erdboden fuhren von Stoppelbrachen als Uberwinterungsflachen sowie Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit Insekten fur die Jungvogelaufzucht Siehe auch BearbeitenListe der EU Vogelschutzgebiete in Baden WurttembergWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Vogelschutzgebiet Kaiserstuhl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verordnung Datenauswertebogen und Karte im Steckbrief des SPA Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Verordnung des Ministeriums fur Ernahrung und Landlichen Raum zur Festlegung von Europaischen Vogelschutzgebieten VSG VO Abgerufen am 8 Februar 2022 Verordnung des Ministeriums fur Ernahrung und Landlichen Raum zur Festlegung von Europaischen Vogelschutzgebieten VSG VO vom 5 Februar 2010 Anlage 1 der Verordnung des Ministeriums fur Ernahrung und Landlichen Raum zur Festlegung von Europaischen Vogelschutzgebieten VSG VO vom 5 Februar 2010 Abgerufen am 8 Februar 2022 Vogelschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg Acher Niederung Baar Bodanruck Brandhalde Bremgarten Elzniederung zwischen Kenzingen und Rust Gottswald Hohentwiel Hohenkrahen Howenegg Johanniterwald Kaiserstuhl Kammbach Niederung Kinzig Schutter Niederung Konstanzer Bucht 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