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Die Kaltemaschine dient der Kuhlung von Raumen oder Gutern unterhalb der Umgebungstemperatur Zumeist wird ein thermodynamischer Kreisprozess angewandt Die abzufuhrende Warme wird von einem Arbeitsmedium aufgenommen das von einer Kraftwarmemaschine gekuhlt wird Bei dem Kreisprozess wird Exergie in Form von Strom oder Heizwarme zugefuhrt Die aufgenommene Exergie und die Warme aus dem Warmeubergang bei der Kuhlung werden auf einem hoheren Temperaturniveau an die Umgebung abgefuhrt Die Verfahren werden auch als Kaltdampfverfahren bezeichnet Dieser Artikel wurde in die Qualitatssicherung der Redaktion Physik eingetragen Wenn du dich mit dem Thema auskennst bist du herzlich eingeladen dich an der Prufung und moglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen Der Meinungsaustausch daruber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite sondern auf der Qualitatssicherungs Seite der Physik statt Offener Kolbenverdichter in einer zentralen KalteanlageEine Warmepumpe funktioniert prinzipiell genau wie eine Kaltemaschine wird jedoch zur Erzeugung von Warme Warmesenke genutzt Inhaltsverzeichnis 1 Arbeitsprinzipien 1 1 Weitere Kuhlverfahren 2 Geschichte 3 Direkte oder indirekte Warmeaufnahme 4 Typen 4 1 Kompressionskalteanlagen 4 2 Dampfstrahlkalteanlage 4 3 Absorptionskalteanlagen 4 4 Adsorptionskalteanlagen 4 5 Diffusionsabsorptionskaltemaschine 4 6 Joule Thomson Effekt JTE Linde Verfahren 4 7 Pulsrohrenkuhler 4 8 Thermoelektrischer Effekt Peltier Element 4 9 Magnetische Kuhlung 4 10 Verdunstungskuhlung 5 Leistungszahl 6 Gesetzliche Bestimmungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseArbeitsprinzipien BearbeitenAm verbreitetsten ist die Kompressionskalteanlage Ein Verdichter komprimiert das Arbeitsmedium das in einem Kreisprozess abwechselnd verflussigt und wieder verdampft wird Als Antrieb kann ein Elektromotor oder ein Verbrennungsmotor verwendet werden In Absorptionskaltemaschinen wird die Mischungswarme von zwei Stoffen fur die Kuhlung genutzt die anschliessend im Kreisprozess wieder thermisch voneinander getrennt werden Adsorptionskaltemaschinen nutzen die bei der Adsorption in einem Feststoff mit Porenstruktur aufgenommene Kondensationsenthalpie fur die Kuhlung Bei der Dampfstrahlkalteanlage wird eine Dampfstrahlpumpe verwendet um Wasser in einem Behalter zu verdunsten und damit das Medium abzukuhlen Maschinen die den Joule Thomson Effekt nutzen verzichten auf die Verflussigung und nutzen den Effekt dass Gase bei Entspannung abkuhlen Siehe auch Linde Verfahren Durch mehrstufige Systeme konnen sehr niedrige Temperaturen z B zur Luftverflussigung erreicht werden Weitere Kuhlverfahren Bearbeiten Kuhlverfahren die nicht im engeren Sinn dem Begriff der Kalteanlage zugerechnet werden Kuhlverfahren die ohne Gase und bewegte Teile auskommen z B die thermoelektrische Kuhlung Peltier Effekt und die Magnetkuhlung Magnetokalorischer Effekt Die Verdunstungskuhlung nutzt den Warme Stoffaustausch bis zur Sattigungsgrenze in der umgebenden Atmsophare fur die Kuhlung aus Dies wird oft als freie Kuhlung bezeichnet Die erreichbaren Kuhltemperaturen sind abhangig von der Sattigung der zugefuhrten Atmosphare Geschichte BearbeitenDie Kalteerzeugung durch Abpumpen von Luft aus einem halb mit Diethylether gefullten Glaskolben wurde bereits Mitte des 18 Jahrhunderts entdeckt doch gab es anfanglich noch keine Nutzanwendungen Durch das Abpumpen der Gasphase aus Luft und Etherdampf verdunstet die Flussigkeit und kuhlt sich dabei ab Die erste funktionierende Kaltemaschine der Welt wurde 1845 von dem amerikanischen Arzt John Gorrie in Florida gebaut der nach Wegen suchte die Heilungschancen fur Krankenhaus Patienten im feuchtheissen Florida zu verbessern Nach damaliger medizinischer Lehrmeinung war schlechte Luft ein wesentlicher Krankheitsfaktor und das aus den nordlichen Grossen Seen herbeigeschaffte Wintereis das die einzige Kuhlmoglichkeit darstellte war in Florida wegen der grossen Transportverluste sehr teuer Gorries Maschine die das umgekehrte Prinzip des Stirlingmotors nutzte diente zur Eiserzeugung und zugleich zur Raumkuhlung Klimaanlage Ein Prototyp wurde gebaut Die Maschine wurde im Jahre 1851 patentiert 1 fand jedoch noch keine weite Verbreitung Erst in den 1870er Jahren wurden Kaltemaschinen wirtschaftlich Die ersten grossen Nutzer waren Brauereien die zuvor Wintereis in Eiskellern Brunnen und Hohlen lagern mussten um untergariges langer haltbares Lagerbier nach der Pilsener Methode zu brauen Zu den ersten Herstellern von Kaltemaschinen zahlte der deutsche Industrielle Carl von Linde Direkte oder indirekte Warmeaufnahme BearbeitenDie durch die Kaltemaschine erzeugte Kalte kann fur technische Prozesse zur Klimatisierung Eiserzeugung Eislaufbahnen und Kuhlung von Lebensmitteln verwendet werden Die Warmeaufnahme kann auf direktem oder indirektem Weg erfolgen Im Fall der indirekten Kuhlung wird ein Kaltetrager verwendet der im ersten Warmeubertrager durch das verdampfende Kaltemittel gekuhlt wird und im zweiten Warmeubertrager die Warme des zu kuhlenden Mediums aufnimmt Als Kaltetrager dient meist Wasser welches auch als Sole bezeichnet wird wenn Gefrierschutzmittel wie Glykol beigemischt werden Bei direkter Verwendung wird ein Warmeubertrager eingesetzt der auf der einen Seite das verdampfende Kaltemittel und auf der anderen Seite das zu kuhlende Medium fuhrt Typen BearbeitenBei Kompressionskaltemaschinen wird die benotigte Energie durch mechanische Arbeit aufgebracht wahrend sie bei Sorptionskaltemaschinen in Form von Warme zugefuhrt wird Letztere benotigen mechanische Arbeit lediglich zur Uberwindung der internen Druckverluste Der Wirkungsgrad wird fur Kompressionskaltemaschinen gewohnlich auf die elektrische Antriebsenergie bezogen womit sich im Vergleich zu Sorptionskaltemaschinen deutlich gunstigere Werte ergeben Ein Vergleich dieser Art ist jedoch wenig aussagekraftig soweit mechanische bzw elektrische Antriebsenergie zunachst aus fossilen Quellen unter Inkaufnahme betrachtlicher Verluste erzeugt wird Der Wirkungsgrad wird bei Kaltemaschinen Leistungszahl genannt Kompressionskalteanlagen Bearbeiten In der Kompressionskaltemaschine wird ein Arbeitsmedium in einem Kreisprozess gefuhrt und nimmt dabei Warme bei niedriger Temperatur auf und gibt Warme bei hoherer Temperatur ab Die Warmeabgabe erfolgt bei hohem Druck des Arbeitsmediums und die Warmeaufnahme bei niedrigem Druck Daher muss der Kreisprozess durch einen Verdichter aufrechterhalten werden Solche Maschinen arbeiten entweder durch Verdampfen und Kondensieren des Arbeitsmediums oder im uberkritischen Druckbereich durch die Temperaturdifferenz bei Anderung des Drucks des Arbeitsmediums Zumeist wird ein Arbeitsmedium Kaltemittel verwendet das bei den Prozesstemperaturen ein Zweiphasengebiet hat und bei dem der Warmeubergang durch Kondensation und Verdampfen jeweils bei einer konstanten Temperatur isotherm erfolgt Beispiele sind Kuhlschranke Gefrierschranke Kuhllager Klimaanlagen Kunsteisbahnen Kuhlprozesse in Schlachthofen Brauereien und in der chemischen Industrie nbsp Kaltdampfkaltemaschine PrinzipschaltungIn dem Kreisprozess wird gasformiges Kaltemittel von einem Kompressor verdichtet unter Aufwendung der Exergie W displaystyle W nbsp fur die Verdichtung In dem nachgeschalteten Warmeubertrager Verflussiger kondensiert das Kaltemittel wobei Warme bei hoher Temperatur an die Umgebung abgegeben wird Kondensationsenthalpie Q H displaystyle Q H nbsp Anschliessend wird das warme flussige Kaltemittel zu einem Drosselorgan geleitet wo sein Druck adiabat ohne Warmeubergang zur Umgebung reduziert wird In dem zweiten Warmeubertrager Verdampfer nimmt das entspannte Kaltemittel durch Verdampfen Warme bei niedriger Temperatur auf z B aus dem Kuhlraum eines Kuhlschranks Verdampfungsenthalpie Q K displaystyle Q K nbsp Der Verdichter saugt das verdampfte Kaltemittel wiederum an und der Kreisprozess ist geschlossen Es gilt Q K Q H W displaystyle Q K Q H W nbsp Eine Alternative stellt die Kuhlung von Gasen in einem offenen System dar Es werden die thermodynamischen Eigenschaften des zu kuhlenden Gases ausgenutzt Dieses System ist insbesondere fur die Kuhlung von Luft interessant Die Luft wird verdichtet und danach bei hohem Druck auf Umgebungstemperatur abgekuhlt Danach wird die Luft durch eine Turbine geleitet und entspannt wobei die Luft sich abkuhlt und direkt fur die Klimatisierung genutzt werden kann Die an der Turbine gewonnene technische Arbeit kann im Gegensatz zur adiabaten Drosselung zuruckgewonnen und fur die Vorverdichtung genutzt werden Vorteilhaft ist dass kein Kaltemittel benotigt wird Das System konnte die ublichen Autoklimaanlagen mit geschlossenen Kaltemittelkreislaufen ersetzen konnte sich allerdings bislang nicht durchsetzen Fur den Betrieb einer Kaltemaschine zur Erzeugung von Temperaturen unterhalb des Umgebungsniveaus muss nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik Exergie von aussen zugefuhrt werden denn nur dann kann Warme von einer niedrige Temperatur auf eine hohere Temperatur ubertragen werden Die Quelle der Exergie kann technische Arbeit sein die durch einen Elektro oder Verbrennungsmotor erzeugt wird oder eine Warmequelle mit einer Temperatur uber der Umgebungstemperatur Dampfstrahlkalteanlage Bearbeiten Die Dampfstrahlkalteanlage ist eine thermische Kalteanlage bei der Wasserdampf als Treibmittel Kaltemittel und Kaltetrager verwendet wird Durch die Expansion und Entspannung eines Wasserdampfstrahles wird ein Vakuum erzeugt und Wasserdampf aus einem Verdampfer angesaugt Durch die Verdampfung wird das Wasserreservoir im Verdampfer abgekuhlt und kann somit als Kaltetrager genutzt werden Absorptionskalteanlagen Bearbeiten Die Absorptionskaltemaschine verfugt zusatzlich uber einen Losungsmittel und einen Kaltemittelkreis Das Arbeitsmittel besteht aus zwei Komponenten einem Losungsmittel und dem Kaltemittel Das Kaltemittel muss in dem Losungsmittel vollstandig loslich sein Technisch verbreitet sind Absorptionskaltemaschinen mit Wasser als Kaltemittel und einer wassrigen Lithiumbromid LiBr Losung als Losungsmittel Durch Vakuumbetrieb sind Verdampfungstemperaturen des Wassers bis ca 3 C erreichbar Tiefere Temperaturen konnen Absorptionskaltemaschinen erreichen die Ammoniak NH3 als Kaltemittel und Wasser als Losungsmittel einsetzen In grosstechnisch eingesetzten Ammoniak Absorptionskalteanlagen werden Verdampfungstemperaturen von 70 C erreicht Bei Sorptionskaltemaschinen kommt als weitere Heizleistung Q H displaystyle Q H nbsp noch die Sorptionswarme hinzu die aus dem Ab bzw Adsorber abgefuhrt werden muss Adsorptionskalteanlagen Bearbeiten Die Adsorptionskaltemaschine arbeitet mit einem festen Losungsmittel dem Adsorbens an dem das Kaltemittel ad bzw desorbiert wird Dem Prozess wird Warme bei der Desorption zugefuhrt und bei der Adsorption entnommen Da das Adsorbens nicht in einem Kreislauf umgewalzt werden kann kann der Prozess nur diskontinuierlich ablaufen Deshalb werden zwei Kammern mit Adsorbens verwendet in denen innerhalb eines Arbeitszyklus 6 10 Minuten die Ad und Desorption parallel verlauft Nach Beendigung des Arbeitszyklus werden Warmezufuhr und Warmeabfuhr zu den beiden Kammern getauscht Umschaltung ca 1 min Dann beginnt die Ad und Desorption erneut parallel Dadurch kann eine fast gleichmassige Kalteerzeugung gewahrleistet werden Diffusionsabsorptionskaltemaschine Bearbeiten Die Diffusionsabsorptionskaltemaschine arbeitet ahnlich wie die Absorptionskaltemaschine die Druckanderung wird jedoch als Partialdruckanderung realisiert Dazu ist eine dritte Komponente fur das Arbeitsmittel erforderlich ein Inertgas Ihr Vorteil liegt darin dass der Druckkorper hermetisch abgeschlossen ist und keine losbaren Dichtungen benotigt und dass der Apparat gerauschlos arbeitet Die Technik wird beispielsweise in Camping und Hotel Kuhlschranken verwendet Joule Thomson Effekt JTE Linde Verfahren Bearbeiten Zur Kalteerzeugung wird die Temperatur eines Gases z B Luft Helium das im Arbeitsbereich nicht auskondensiert durch Drosselung abgesenkt Mit dem JTE kann eine Abkuhlung von ca 0 4 K je bar Druckdifferenz Luft ca 1 4 K bar CO2 ca 3 4 K bar an der Drossel erreicht werden Obwohl dieser Effekt scheinbar sehr gering ist lassen sich damit auch niedrige Temperaturen bis in die Nahe des absoluten Nullpunktes erreichen Anlagen werden oft mehrstufig ausgefuhrt Die apparative Darstellung einer Joule Thomson Anlage ist ahnlich der einer Kompressionskaltemaschine die Warmeubertrager werden jedoch nicht als Kondensator bzw Verdampfer gebaut Zur energetischen Optimierung ist es notwendig vor dem Expansionsventil Drossel das Gas in einem Rekuperativ Gegenstrom Warmeubertrager mit dem von dem Kuhler ruckkehrenden Gas vorzukuhlen 1895 hat Carl von Linde eine solche Anlage zur Luftverflussigung eingesetzt und recht grosse Mengen 1 Eimer h an Luft verflussigt Das auf dem Joule Thomson Effekt beruhende technische Verfahren zur Luftverflussigung und zerlegung heisst seitdem Linde Verfahren Entscheidend fur das Abkuhlen nach dem Joule Thomson Verfahren ist jedoch dass die Ausgangstemperatur unterhalb der Inversionstemperatur Ti des jeweiligen Gases liegt Diese liegt fur Luft bei ca 659 C 2 fur Wasserstoff bei 80 C und fur Helium bei 239 C Wird ein Gas unterhalb seiner Inversionstemperatur entspannt so kuhlt es sich ab wird es oberhalb seiner Inversionstemperatur entspannt so erwarmt es sich Um ein Gas nach dem JT Verfahren abkuhlen zu konnen muss daher die Ausgangstemperatur unterhalb der Inversionstemperatur liegen Fur ein Van der Waals Gas lasst sich diese Temperatur durch nachfolgende Gleichung berechnen hierbei entspricht a displaystyle a nbsp dem Binnendruck b displaystyle b nbsp dem Kovolumen des Gases T k displaystyle T k nbsp der kritischen Temperatur und R displaystyle R nbsp der universellen Gaskonstante T i 6 75 T k 2 a R b displaystyle T i 6 75 cdot T k frac 2 cdot a R cdot b nbsp Pulsrohrenkuhler Bearbeiten nbsp Schematischer Aufbau eines PulsrohrenkuhlersEin Pulsrohrenkuhler ist eine Kaltemaschine deren Funktionsprinzip etwa einem Stirlingmotor entspricht die aber keine mechanisch beweglichen Teile erfordert Dadurch sind sehr kompakte Kuhlkopfe moglich und die erreichbare Minimaltemperatur wird nicht durch die mechanische Reibungswarme dieser Teile begrenzt Als bisher tiefste Temperatur wurden um 1 3 K 272 C erreicht Thermoelektrischer Effekt Peltier Element Bearbeiten Zur Kuhlung oder Heizung kann auch ein Peltier Element verwendet werden das elektrisch betrieben wird und ohne Kaltemittel auskommt Bei grossen Temperaturdifferenzen 50 70 K sinkt jedoch die Kalteleistung auf null Fur hohere Temperaturdifferenzen verwendet man pyramidenformige mehrstufige Aufbauten Diese Technik wird zur Temperaturstabilisierung von Halbleiterlasern und Sensoren in Kfz Kuhlboxen in Thermocyclern PCR und zur Kuhlung von Bildaufnehmern in Kameras von Infrarot bis UV angewandt Magnetische Kuhlung Bearbeiten Eine weitere Kuhlmethode beruht auf den magnetischen Eigenschaften bestimmter Stoffe Bei Magnetisierung setzen manche Stoffe Warme frei man nennt diese dann magnetocalorische Stoffe Bei der magnetischen Kuhlung wird der Stoff in ein Magnetfeld gebracht wobei er sich erhitzt die Warme wird hier meist mittels einer Kuhlflussigkeit abgefuhrt Der wieder auf Umgebungstemperatur gebrachte Stoff verlasst nun das Magnetfeld und entmagnetisiert sich im Bereich der gekuhlt werden soll Bei der Entmagnetisierung nimmt der Stoff Warme auf Mechanische Arbeit muss von aussen aufgebracht werden um den magnetisierten Stoff aus dem Magnetfeld zu entfernen Solche Kuhlsysteme sind meist effizienter als Systeme die mit Dampf arbeiten aber teurer weil geeignete magnetocalorische Stoffe z B Gadoliniumverbindungen teuer sind Verdunstungskuhlung Bearbeiten Bei der Verdunstungskuhlung wird einem Medium z B der Luft oder einer Oberflache durch die Verdunstung von Wasser Energie in Form von Warme Verdampfungsenthalpie entzogen Verdunstungskuhlung wird im Bereich der Versorgungstechnik auch gerne adiabate oder adiabatische Kuhlung genannt da der physikalische Prozess theoretisch eine isenthalpe Umwandlung von sensibler in latente Warme ist Es handelt sich bei ihr um einen durch Phasenubergang Wasser zu Dampf verstarkten Warmetransportprozess von hoher zu niedriger Temperatur und stellt damit einen selbst ablaufenden rechtslaufigen Kuhlung thermodynamischen Kreisprozess dar Deshalb wird ausser fur den Transport von Luft und Wasser keinerlei zusatzliche mechanische elektrische oder thermische Energie benotigt nbsp Beispiel zu Verdunstungskuhlung im h x DiagrammDas mogliche Ausmass der Kuhlung ist dabei von umgebender Lufttemperatur und feuchtigkeit also relativer Luftfeuchtigkeit abhangig Bei einer relativen Feuchte der Luft nahe 100 also mit Wasserdampf gesattigter oder gar ubersattigter Luft wie bei Nebel ist der Effekt fast nicht feststellbar der Sattigungsdampfdruck des Wassers in der Luft ist zu hoch Je niedriger jedoch die relative Feuchte ist desto hoher ist aber das Potential weiterer Feuchtigkeitsaufnahme und umso mehr Wasser kann somit verdunsten und die Lufttemperatur verringern Samtliche Luftzustandsanderungen lassen sich im Mollier h x Diagramm absolute Feuchte gegen Temperatur darstellen Der gesamte Energieinhalt der Luft wird in kJ kg angegeben Da sich bei der Verdunstungskuhlung der gesamte Energieinhalt nicht andert adiabatisch verlauft die Zustandsanderung also immer auf den Isenthalpen im Diagramm const kJ kg von links oben nach rechts unten Bei relativer Luftfeuchte von 100 erreicht man schliesslich die Sattigungslinie Beispielsweise enthalt Luft mit einer Temperatur von 21 C und 40 relativer Feuchte eine Enthalpie von 36 7 kJ kg folgt man nun dem Verlauf dieser Isenthalpen im Diagramm so schneidet sie die Taupunktlinie bei 13 C und 100 relativer Feuchte Eine tiefere Temperatur als 13 C lasst sich hier also durch Verdunstung nicht erreichen Verdunstungskuhlung stellt den entscheidenden physikalischen Prozess hinter der kuhlenden Wirkung des Schwitzens oder auch bspw eigenhandig benetzter Wind ausgesetzter Haut dar dessen Wirksamkeit wie besprochen z B in einer Sauna nicht mehr gegeben ist Auch fand diese Art der Kuhlung schon fruh in der Geschichte der Technik Anwendung seit dem Altertum kennt man tonerne Gefasse die befeuchtet werden und uber ihre offenporige Oberflache eine Verdunstung zulassen die ihren Inhalt kuhlt z B Butterkuhler aus Ton Ein weiteres Beispiel fur die fruhe Nutzung ist der Windturm in Verbindung mit einem Qanat Verfahrenstechnisch wird der Effekt in modernen Anlagen z B beim Nasskuhlturm genutzt Dieser kann in Mitteleuropa in der Regel bei 32 C Aussentemperatur eine Kuhlwassertemperatur von rund 27 C liefern also eine Temperatur deutlich unterhalb der Umgebung Siehe auch Indirekte VerdunstungskuhlungLeistungszahl Bearbeiten Hauptartikel Leistungszahl Die Effizienz von Kaltemaschinen und Warmepumpen wird mit Hilfe der Leistungszahl oder Leistungsziffer e displaystyle varepsilon nbsp angegeben Je nach Zusammenhang werden stattdessen auch die Abkurzungen EER englisch energy efficiency ratio fur Kaltemaschinen und COP englisch coefficient of performance fur Warmepumpen verwendet Diese Grossen geben jeweils das Verhaltnis zwischen Kuhl bzw Heizleistung und der eingesetzten technischen mechanischen oder elektrischen Leistung an Fur eine Kalteanlage die unter Einsatz der technischen Leistung P displaystyle P nbsp dem kalten Reservoir die Kuhlleistung P K displaystyle P rm K nbsp entnimmt gilt e Kuhlung E E R P K P displaystyle varepsilon text Kuhlung EER frac P rm K P nbsp Die technische Leistung entspricht der Differenz zwischen der Abwarmeleistung P H displaystyle P rm H nbsp und der aufgenommenen Kuhlleistung so dass gilt e Kuhlung E E R P K P H P K displaystyle varepsilon text Kuhlung EER frac P rm K P rm H P rm K nbsp Der Wirkungsgrad h displaystyle eta nbsp einer Warmekraftmaschine ist definiert als Verhaltnis der erzeugten technischen Leistung P P H P K displaystyle P P rm H P rm K nbsp und der aus dem heissen Reservoir aufgenommenen Warmeleistung P H displaystyle P rm H nbsp Er entspricht somit dem Kehrwert des COP h P H P K P H displaystyle eta frac P rm H P rm K P rm H nbsp Gesetzliche Bestimmungen BearbeitenFur Kaltemaschinen gelten gesetzliche Vorschriften bezuglich der verwendeten Kaltemittel und Effizienz Siehe auch BearbeitenKuhlwagen Kryotechnik HLKK Anlage ProviantkalteanlageLiteratur BearbeitenIKET Hrsg Pohlmann Taschenbuch der Kaltetechnik Grundlagen Anwendungen Arbeitstabellen und Vorschriften 19 uberarbeitete und erweiterte Auflage 2008 C F Muller Verlag Heidelberg 2008 ISBN 978 3 7880 7824 9 Hans Liudger Dienel Der Ort der Forschung und Entwicklung im deutschen Kaltemaschinenbau 1880 1930 In Technikgeschichte 62 Bd 1995 H 1 S 49 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chillers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alteste Kaltemaschine der Welt am Auer Muhlbach Informationsplattform fur Kaltetechnik Grundlagen Technik Publikationen Anwendung der Kaltetechnik Adressen Stoffe und Vorschriften Geschichte der Kaltemaschine PDF 401 kB Projektinformation Kaltespeicher in grossen KaltenetzenEinzelnachweise Bearbeiten Patent US8080A Ice Machine Veroffentlicht am 6 Mai 1851 Erfinder J Gorrie D Ludecke C Ludecke Thermodynamik Springer Verlag 2000 ISBN 978 3 540 66805 3 S 340 google de abgerufen am 27 Dezember 2013 Normdaten Sachbegriff GND 4133762 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaltemaschine amp oldid 235183411