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Die Sinfonie C Dur Kochelverzeichnis 551 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Sommer 1788 in Wien Nach der Alten Mozart Ausgabe tragt die Sinfonie die Nummer 41 Es ist Mozarts letzte Sinfonie Ihr Beiname Jupiter Sinfonie spater auch Jupitersinfonie tauchte erstmals Anfang des 19 Jahrhunderts auf Mozart im Jahr 1789 Silberstiftzeichnung von Dora StockInhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1 1 Beinamen Titel 1 2 Rezensionen Beispiele 2 Zur Musik 2 1 Erster Satz Allegro vivace 2 2 Zweiter Satz Andante cantabile 2 3 Dritter Satz Menuetto Allegretto 2 4 Vierter Satz Molto allegro 3 Anmerkungen 4 Weblinks Noten 5 Weitere Literatur 6 Siehe auchAllgemeines BearbeitenBezuglich der Entstehungsgeschichte der im Zusammenhang zu betrachtenden Sinfonien Kochelverzeichnis KV 543 Es Dur 550 g Moll und 551 siehe bei KV 543 Am 10 August 1788 trug Mozart die Fertigstellung der Sinfonie KV 551 als Nummer 92 in sein eigenes Werkverzeichnis mit folgenden Worten ein Eine Sinfonie 2 violini 1 flauto 2 oboe 2 fagotti 2 Corni 2 clarini Timpany viole e Bassi 1 Nach Mozarts Tod wurde das Werk insbesondere das Finale als eines der gelungensten Stucke der Sinfonik angesehen und erhielt teilweise den Titel Sinfonie mit der Schlussfuge In der Allgemeinen musikalischen Zeitung von 1808 heisst es dass das Werk in Leipzig inzwischen ein so erklartes Lieblingsstuck der hiesigen Kunstfreunde ist dass wir sie ihnen kein Jahr vorenthalten Insbesondere in London erfuhr das Werk besondere Wertschatzung wurde 1810 als Partitur gedruckt 2 und als hochster Triumph der Instrumentalkomposition gefeiert 1 Als letzte Sinfonie Mozarts unterlag KV 551 teilweise einer etwas romantischen Deutung in dem Sinne dass Mozart in dem Wissen dass es seine letzte Sinfonie sei eine Art Zusammenfassung dessen komponiert habe was uberhaupt in der Sinfonik zu sagen moglich sei also quasi ein Schlusswort 3 Andererseits erscheint es unwahrscheinlich dass Mozart 1788 seinen Tod im Jahr 1791 vorausgesehen haben soll und mit KV 551 einen Schlussstrich ziehen wollte 1 4 Beinamen Titel Bearbeiten Neben dem Beinamen Sinfonie mit der Schlussfuge der heute kaum noch gebraucht wird in der dritten Auflage des Kochelverzeichnisses von 1937 5 aber noch als Haupt Untertitel ist v a der Titel Jupiter bzw Jupiter Sinfonie gebrauchlich In den Tagebuchern des englischen Verlegers Vincent Novello und seiner Frau Mary die 1829 Constanze Mozart in Salzburg besuchten findet sich am 7 August eine Eintragung nach der Mozarts Sohn erwahnte dass der Konzertveranstalter Johann Peter Salomon das Werk mit den Beinamen Jupiter bezeichnet habe 1 6 Kurt Pahlen 7 verweist zudem auf eine andere Legende nach der der Beiname auf den Pianisten Johann Baptist Cramer zuruckgehen soll um ihre gottliche Vollkommenheit zu bezeichnen Der Titel Jupitersinfonie taucht erstmals im Programm vom Edinburgh Musikfestival vom 20 Oktober 1819 auf danach im Programm der Londoner Koniglichen Philharmonie vom 26 Marz 1821 und im Juni 1822 schreibt der Londoner Korrespondent der Allgemeinen musikalischen Zeitung Das dritte Konzert am 25sten Marz begann mit der hier so beliebten und unter dem Namen Jupiter bekannten Sinfonie in C dur von Mozart 4 1822 wurde eine Bearbeitung der Sinfonie von Muzio Clementi fur Klavier veroffentlicht die im Titel die Bezeichnung Jupiter tragt und die den Gott Jupiter auf Wolken thronend sowie mit Blitz und Donner in den Handen darstellt Andererseits findet sich die Jupiter Assoziation auch in der Besprechung der Auffuhrung der Sinfonie KV 550 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung vom 1 Mai 1805 8 Rezensionen Beispiele Bearbeiten Allgemeine musikalische Zeitung vom 4 November 1846 Die Sinfonie von Mozart mit der Schlussfuge Wie rein und klar sind alle Bilder darin Nicht mehr und nicht weniger hat jedes als es seiner Natur nach haben soll 8 Bernhard Paumgartner 9 Wie ein Triumphgesang kraftbewusster Herrlichkeit hebt sich die C dur Symphonie als strahlender Ausklang uber alles Erdenleid zu lichten Hohen Begluckung des Seins im kuhn spielenden Bezwingen der Materie zu edler Geistesform ist ihr Sinn Kurt Pahlen 7 zum Finale Hier kann uns Mozart selbst als Gott erscheinen der nach freiem Willen Sternbilder in der Unendlichkeit des Weltraums schafft zusammenfugt und lenkt Die Grossartigkeit dieses Satzes entgeht keinem Horer aber sein volles Verstandnis erschliesst sich nur den Eingeweihten die diesem vollendeten polyphonen Geflecht den Stimmen und Themen folgen konnen Weitere Zitate siehe beim vierten Satz Zur Musik BearbeitenBesetzung Querflote 2 Oboen 2 Fagotte 2 Horner in C im 2 Satz in F 2 Clarini in C Pauken I Violine II Violine Viola Violoncello Kontrabass Moglicherweise wurde zudem in zeitgenossischen Orchestern ein Cembalo zur Verstarkung der Bass Stimme eingesetzt 10 Cello und Kontrabass notiert Mozart im ersten Satz getrennt Auffuhrungszeit ca 30 35 MinutenBei den hier benutzten Begriffen der Sonatensatzform ist zu berucksichtigen dass dieses Schema in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts entworfen wurde siehe dort und von daher nur mit Einschrankungen auf die Sinfonie KV 551 ubertragen werden kann Die hier vorgenommene Beschreibung und Gliederung der Satze ist als Vorschlag zu verstehen Je nach Standpunkt sind auch andere Abgrenzungen und Deutungen moglich Erster Satz Allegro vivace Bearbeiten C Dur 4 4 Takt 313 Takte source source Erster Satz New York Philharmonic Orchestra Leitung Bruno Walter 1945 nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Das erste Thema Takt 1 8 je nach Sichtweise auch bis Takt 55 11 ist symmetrisch aus jeweils vier Takten Vorder und Nachsatz aufgebaut die wiederum aus jeweils zwei kontrastierenden Phrasen bestehen Drei Akkordschlage mit Schleiferfigur hier Triolen im Forte Phrase 1 und eine aufsteigende Vorhaltsfigur mit punktiertem Rhythmus im Piano Phrase 2 Einige Autoren 8 9 assoziieren Phrase 1 mit mannlich und Phrase 2 mit weiblich Der Aufbau des Themas entspricht einer Standard Einleitungsfloskel fur Sinfonien 8 die Triolen Schleiferfigur findet sich bei Mozart in ahnlicher Form z B bei KV 96 KV 338 und KV 504 Ab Takt 9 folgt eine marschartige Forte Passage mit typischem Fanfarenrhythmus der Blaser Akkordschlagen sowie einer weiteren Schleiferfigur der Streicher hier als absteigende Zweiunddreissigstel Folge in Sechzehnteln ebenfalls im vierten Satz Nach der Fermate auf dem Unisono G in Takt 23 wird das erste Thema als Piano Variante mit gegenstimmenartigen Holzblasern und ohne Bass wiederholt Eine weitere Wiederholung folgt ab Takt 37 im Forte in der Dominante G Dur wobei die zweite Phrase nun sequenzartig fortgesponnen wird und ab Takt 49 wieder in die Marsch Passage ubergeht Diese endet in Takt 55 auf der Doppeldominante D Dur mit anschliessender Generalpause Der folgende Abschnitt ab Takt 56 wird uberwiegend als zweites Thema angesehen 1 11 12 13 wahrend Peter Revers 8 die Passage als Dominantfeld mit thematischen Anklangen bezeichnet und das eigentliche zweite Thema erst ab Takt 101 sieht Das Thema G Dur wird im Streicherpiano vorgetragen und besteht aus zwei Motiven aufsteigendes Dreitonmotiv und tanzerische Figur mit Triller wobei das Dreitonmotiv im Bass versetzt auftritt und die 2 Violine mit durchlaufender Achtelbewegung begleitet Das Thema wird variiert wiederholt und geht dann in eine Passage uber bei der die zweite Phrase vom ersten Thema im Bass mit einem neuen Motiv der 1 Violine kombiniert wird Die Bewegung verebbt und hort harmonisch offen wie ein Fragezeichen 13 in Takt 80 mit einer weiteren Generalpause auf nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Unerwartet folgt nun in ein Forte Ausbruch des ganzen Orchesters mit Tremolo der sich von c Moll uber C Dur und F Dur wiederum nach C Dur aufsteigender gebrochener Akkord bewegt und schliesslich in G Dur mundet Mit der anschliessenden Passage ahnlich wie ab Takt 39 mit Fortspinnung des Motivs von Phrase 2 des ersten Themas wird die Spannung nochmals aufgebaut bricht jedoch in Takt 99 100 wiederum uberraschend als im Piano absteigender gebrochener D Dur Septakkord der 1 Violine und einer dritten Generalpause vollstandig ab Das anschliessende volkstumlich tanzerische Thema G Dur das z B Peter Revers 8 als eigentliches zweites Thema ansieht wird sonst meist als Schlussgruppenbeginn oder als drittes Thema bezeichnet Es basiert auf der Arie Un bacio di mano KV 541 8 Die Exposition schliesst mit Tremolo und den Schleifer Figuren des Marschabschnittes in Takt 120 und wird wiederholt nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Die Durchfuhrung lasst sich in zwei Teile gliedern Der erste Teil Takt 121 160 beginnt mit einer Unisono Einleitung der Blaser nach Es Dur und basiert auf dem dritten Thema insbesondere auf Modulationen von dessen Schlussfloskel im Wechsel von Violinen und Viola Bass Von Takt 133 138 treten auch die Fanfaren Rhythmen vom Marsch Abschnitt hinzu Der zweite Teil Takt 161 188 greift anfangs das erste Thema als Scheinreprise wieder auf allerdings in der Subdominante F Dur und im Piano Es folgen Ruckungen der ersten Phrase vom ersten Thema uber C Dur D Dur und E Dur Ab Takt 171 tritt zudem die Zweiunddreissigstel Schleiferfigur des Marschabschnittes uber einer chromatischen Basslinie hinzu 14 Mit der Schlussfloskel vom dritten Thema die versetzt von Oboe und Fagott gespielt wird folgt die Uberleitung zur Reprise die in Takt 189 einsetzt Die Reprise weicht in einigen Aspekten von der Exposition ab die v a die Klangfarbe und die Instrumentierung betreffen Bspw ist der zweite Auftritt des ersten Themas nach dem Unisono G mit Fermate in Moll gehalten und auch der Moll Ausbruch im Forte ist ausgedehnter Durchfuhrung und Reprise werden nicht wiederholt Zweiter Satz Andante cantabile Bearbeiten F Dur 3 4 Takt 101 Takte Streicher mit Dampfern source source Zweiter Satz New York Philharmonic Orchestra Leitung Bruno Walter 1945 nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Das erste Thema beginnt zunachst als auftaktige pausendurchsetzte und im punktierten Rhythmus aufsteigende Figur Wandermotiv des klassischen Zeitalters d h ahnliche Motive finden sich haufig bei Zeitgenossen Mozarts 9 11 In Takt 2 und 4 ist der zweite Viertelschlag des Taktes der normalerweise unbetont ist durch den Forte Akkord des ganzen Orchesters betont metrisch storende Akzente 8 wodurch der Dreiertakt verschleiert wird Der Themenansatz in Takt 5 erreicht nach Streifung von d Moll den gesanglich lyrischen Nachsatz des Themas Hier sind insbesondere Oboe und dann Flote fur die Klangfarbe bestimmend Ab Takt 11 wird das Thema als Variante wiederholt wobei im Wandermotiv der Bass stimmfuhrend ist und die Violinen mit ihrer Zweiunddreissigstel Figur vom Nachsatz abgeleitet ein gegenstimmenartiges Motiv erganzen Ab Takt 19 folgt eine unerwartete Wendung nach c Moll die durch Synkopen Akzente Dissonanzen und Chromatik unruhig erregten Charakter bekommt Teilweise wird diese Passage im Sinne eines zweiten Themas aufgefasst 1 9 Kontrastierend dazu steht das gesangliche aufsteigende Motiv ab Takt 28 das unterschiedlich interpretiert wird als zweites Thema 8 oder als drittes Thema 9 11 bzw Beginn der Schlussgruppe 1 Es ist unterlegt von durchlaufender Triolenbewegung der 2 Violine Ggf als Nachsatz zu diesem Motiv 11 ist die Passage ab Takt 32 aufzufassen die mit dem Vordersatz durch die weiterhin durchlaufende Triolenbewegung verknupft und durch ein Tonwiederholungsmotiv gekennzeichnet ist Dieses verschleiert durch sein Zweier Metrum den Dreiertakt ahnlich wie zu Beginn des Satzes Mozart setzt das Motiv dann auch in Engfuhrung von Violine und Flote und wiederholt nach einem chromatisch verdichteten Ubergang den Vordersatz als Variante Dialog von Violinen und Flote Oboe Die Exposition endet in Takt 44 und wird wiederholt Die Durchfuhrung Takt 45 59 hebt das Motiv vom Synkopenabschnitt aus Takt 19 ff auf verschiedene harmonische Stufen z B d Moll es Moll Manche Autoren verwenden auch die Bezeichnung Mittelteil da keine Verarbeitung von Material der Exposition im engeren Sinne erfolgt Die Ruckfuhrung zur Reprise setzt in Takt 56 als chromatischer Blaserdialog an der auf einer Floskel vom dritten Thema basiert Die Reprise ab Takt 60 beginnt mit dem ersten Thema in variierter Klangfarbe ahnlich Takt 11 Der Nachsatz wird nun aber ausgelassen dafur bekommt die Zweiunddreissigstel Figur mehr Gewicht und steigert sich in einer Fortspinnung bis zum Forte Takt 65 und C Dur Fortissimo Takt 71 begleitet von fanfarenartigen Rhythmen der Blaser Der Synkopenabschnitt entsprechend Takt 19 ff ist auf zwei Takte verkurzt und wirkt hier nicht mehr als starker Einbruch In der Coda ab Takt 92 greift Mozart nochmals das erste Thema auf und lasst den Satz im Pianissimo verhauchen Das Wiederauftreten vom ersten Thema hat Mozart erst nachtraglich eingearbeitet 8 Durchfuhrung und Reprise werden nicht wiederholt Insgesamt klingt das Geschehen durch die Dampfung der Violinen wie von ferne gleichsam wie hinter einem Schleier 1 Dritter Satz Menuetto Allegretto Bearbeiten C Dur 3 4 Takt mit Trio 87 Takte source source Dritter Satz New York Philharmonic Orchestra Leitung Bruno Walter 1945 nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Das Thema des Menuetts wird zunachst piano vorgetragen Es ist symmetrisch aus zwei viertaktigen Halften aus zweitaktigen Bausteinen aufgebaut Hauptbestandteil ist eine chromatisch absteigende Linie der Violinen in deren Schlusswendung auch Blechblaser und Pauken dazutreten Anschliessend greift das ganze Orchester die absteigende Linie auf und weitet die Schlusswendung aus Zu Beginn des zweiten Teils baut Mozart eine Spannung auf indem er die absteigende Linie in den Holzblasern uber dem durchlaufend wiederholten G der Horner sequenziert und nach dem Forte Unisono Signal in Takt 26 28 zudem imitatorisch zwischen Ober und Unterstimmen verarbeitet inklusive aufsteigender Gegenstimme mit Triller Ebenfalls imitatorisch und nur fur Holzblaser setzt auch die Reprise ab Takt 44 im Piano ein Die letzten acht Takte sind ahnlich wie im ersten Teil strukturiert Der erste Teil vom Trio F Dur ohne Clarini und Pauken besteht aus dem Wechsel einer Vorhaltsfloskel der Blaser erinnert an Schlusswendungen von Satzen und einer tanzerischen fallenden Staccato Figur von 1 Violine und 1 Oboe Der zweite Teil beginnt kontrastierend im Forte Holzblaser und 1 Violine spielen eine Melodielinie aus ganztaktigen Noten deren Anfang das Thema vom vierten Satz zitiert begleitet von den ubrigen Instrumenten im rhythmisch wiederholten Unisono E Ab Takt 80 folgt die instrumental variierte Wiederholung des Anfangs nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Vierter Satz Molto allegro Bearbeiten C Dur 2 2 Takt alla breve 423 Takte source source Vierter Satz New York Philharmonic Orchestra Leitung Bruno Walter 1945Insbesondere zu diesem Satz liegen zahlreiche Analysen vor 15 Vom Prinzip dem Schema eines Sonatensatzes ahnlich Exposition Durchfuhrung Reprise Coda sind zudem fugenartig strukturierte Abschnitte Fugato eingebaut Funf von sechs Themen Motiven des Satzes werden in der Coda gleichzeitig einander gegenubergestellt nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Diese Verbindung von gelehrter barocker Fuge und galantem klassischen Stil zeigt bereits das Thema am Satzanfang Es ist periodisch angelegt mit jeweils vier Takten Vorder und Nachsatz Der Vordersatz wird nur von den Violinen bestritten die 1 Violine spielt das barock choralartige Motiv c d f e in ganzen Noten im Folgenden Motiv A jedoch als galant klassisches Moment unterlegt von der Achtelbewegung der 2 Violine Anstelle einer barocken Fortspinnung wie sie sich in Takt 36 ff findet verwendet Mozart fur den Nachsatz ein tanzerisches Motiv Motiv B in dem auch die aus dem ersten Satz bekannte Schleiferfigur wieder erscheint Die 2 Violine setzt ihre Achtelbewegung fort Bass und Viola treten begleitend hinzu Motiv A vom Vordersatz basiert auf der dritten Zeile des gregorianischen Hymnus Pange lingua Es findet sich auch bei anderen Komponisten z B dem Gradus ad Parnassum von Johann Joseph Fux und im Schlusssatz von Joseph Haydns Sinfonie Nr 13 Mozart selbst verwendete es in den Sinfonien KV 16 KV 45b und KV 319 sowie den Messen KV 192 dort im Credo und KV 257 dort im Sanctus 8 Motiv B wird als einziges im weiteren Satzverlauf nicht mehrstimmig verarbeitet Ab Takt 9 wird das Thema im Forte des ganzen Orchesters mit variiertem und wiederholtem Nachsatz aufgegriffen wobei die Basse anfangs die Schleiferfigur betonen In Takt 19 beginnt ahnlich wie im ersten Satz eine marschartige Passage bei der das Signal oder Fanfarenmotiv C punktierter Rhythmus und Achtellauf abwarts das erste Mal auftritt Die Marschpassage endet in Takt 35 auf der Dominante G In Takt 36 setzt nun ein barock anmutendes Fugato mit Motiv A ein bei dem ab Takt 57 Motiv D1 aufsteigende Viertelfolge mit Triller hinzukommt Dieses Motiv besitzt noch eine schliessende Wendung mit grossen Intervallsprungen Motiv D2 Mit den rollenden Achteln von Motiv C endet der Abschnitt auf der sich ab Takt 64 etablierenden Doppeldominante D Das gesangliche zweite Thema ab Takt 74 Motiv E wird im G Dur Piano von den Streichern vorgestellt und zwar in derselben Struktur wie vom Satzanfang stimmfuhrende 1 Violine 2 Violine mit durchlaufenden Achteln Viola und Bass mit einzelnen grundierenden Tonen Dazu geben die Holzblaser versetzt Einwurfe von Motiv D2 D1 und C Das Thema wird wiederholt Die durchlaufende Achtelbewegung der 2 Violine wird dann auch von der 1 Violine aufgegriffen und uber einem Orgelpunkt auf D fortgesponnen wahrend sich Flote und Fagott Motiv D1 zuwerfen In Takt 94 wechselt die Klangfarbe mit Hinzutreten der Blechblaser das eben noch gesanglich sanfte Motiv E wird nun im Forte versetzt von den Instrumenten fortgesponnen anfangs nur der Motivkopf und bekommt einen etwas heroischen Charakter Die rollenden Achtellaufe abwarts von Motiv E leiten dann zu einer homophonen Passage mit Motiv B uber Diese Takt 115 ff hat wiederum fanfarenartig marschahnlichen Charakter der auch ab Takt 135 beibehalten wird wo das Fanfaren Motiv C versetzt auftritt teilweise auch in seiner Umkehrung Achtellauf aufwarts statt abwarts Uber einem pochenden Orgelpunkt auf G endet die Exposition mit dem vom Oboe Fagott gespielten Motiv C in Takt 157 Die Exposition wird wiederholt Die Durchfuhrung beginnt im Piano mit Motiv A in den Streichern uber einem wiederum pochenden Orgelpunkt auf G als Nachsatz verwendet Mozart das Fanfaren Motiv C in Oboe und Fagott Diese Folge wird nun nach einem Abrutschen von E aus wiederholt und geht in Takt 172 in die eigentliche Durchfuhrungspassage uber Sie basiert im Wesentlichen auf Motiv C das versetzt in den Instrumenten auftritt und dabei zuerst im Quintenzirkel abwarts in Dur und dann aufwarts in Moll sequenziert wird E Dur Takt 166 A Dur Takt 172 D Dur Takt 176 G Dur Takt 180 C Dur Takt 183 F Dur Takt 187 F Dur Takt 187 c Moll Takt 191 g Moll Takt 196 d Moll Takt 202 Kennzeichnend sind dabei auch die Einwurfe der Blechblaser mit dem Kopf von Motiv C Bei der Sequenzierung aufwarts sind kleine chromatische Piano Passagen in den Holzblasern mit Motiv A eingeschaltet Mit einer solchen Passage wechselt Mozart ab Takt 205 von d Moll zu einem Abschnitt der zwischen H Dur und e Moll pendelt Takt 210 219 und schliesslich mit weiterer Chromatik und Motiv C zur Reprise uberleitet In der Reprise ab Takt 225 ist v a der Abschnitt bis zum Eintritt des zweiten Themas verandert bei der Wiederholung des ersten Themas wird die Schleiferfigur im Bass der Viola ausgeweitet Motiv A tritt dabei ab Takt 243 auch als Variante im Bass auf Das barocke Fugato entsprechend Takt 36 52 fehlt Ab dem zweiten Thema Takt 272 ff ist die Reprise ahnlich der Exposition strukturiert Die Reprise endet in Takt 356 wird zusammen mit der Durchfuhrung wiederholt und geht dann uber Motiv C dass in Originalgestalt Bass und Umkehrung ubrige Streicher auf einem C Dur Septakkord gespielt wird in die Coda uber nbsp Coda Takt 390 395 Rot Motiv A gelb Motiv C grun Motiv D1 schwarz Motiv D2 blau Motiv E Diese beginnt geheimnisvoll schwerelos und fast ohne nachvollziehbare metrische Bewegung 13 Takt 360 ff im Piano mit Motiv A in seiner Umkehrung und geht in Takt 372 in ein Fugato uber bei dem die funf Motive A C D1 D2 und E versetzt durch die Instrumente wandern Insbesondere dieser Abschnitt wird von vielen Autoren hervorgehoben Hier ist Jupiter Gebieter uber Welt und Welten Schopfer der absoluten Schonheit Symbol von Gleichmass und Vollendung 7 Mit diesem Material offnet Mozart nun alle Schleusen des mehrfachen Kontrapunktes in immer neuer Verschlingung schlagen die vertrauten Gedanken an das Ohr der Horers und er kann nur staunen uber die wunderbare Leichtigkeit mit der diese aufs hochste gesteigerte Lebensenergie auf ihn eindringt 11 Diese Stelle wirkt in ihrer Gestik und Stimmfuhrung wie ein quirliges Ensemble der verschiedenen Charaktere und Personen einer Opera buffa eine klass ische Dramatisierung der Instrumentalmusik 16 Mit Wechsel von Takt 401 zu 402 schlagt diese hochste Komplexitat beinahe vermittelungslos in fast naive Homophonie 13 mit der Marsch Passage Motiv B um die in der Reprise ausgelassen wurde Der Satz endet mit C Dur Fanfaren Insgesamt ist der Schluss dieses Satzes fast notengleich wie das Ende des I Aufzuges der Zauberflote 1 Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i Volker Scherliess Die Sinfonien In Silke Leopold Hrsg Mozart Handbuch Barenreiter Verlag Kassel 2005 ISBN 3 7618 2021 6 S 250 ff Der erste Stimmendruck erfolgte 1793 bei Johann Andre Diese Auffassung wird in jungerer Zeit auch noch von Attila Csampai Symphonie C Dur KV 551 Jupiter In Attila Csampai amp Dietmar Holland Hrsg Der Konzertfuhrer Orchestermusik von 1700 bis zur Gegenwart Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1987 ISBN 3 8052 0450 7 S 166 168 vertreten Mozart habe die Sinfonie von vornherein im Bewusstsein komponiert ihr keine weitere mehr folgen zu lassen a b A Peter Brown The Symphonic Repertoire Volume II The First Golden Age of the Vienese Symphony Haydn Mozart Beethoven and Schubert Indiana University Press Bloomington amp Indianapolis 2002 ISBN 0 253 33487 X S 423 432 Alfred Einstein Chronologisch thematisches Verzeichnis samtlicher Tonwerke Wolfgang Amade Mozarts Nebst Angabe der verlorengegangenen angefangenen ubertragenen zweifelhaften und unterschobenen Kompositionen von Dr Ludwig Ritter von Kochel Dritte Auflage bearbeitet von Alfred Einstein Breitkopf amp Hartel Verlag Leipzig 1937 984 S Franz Giegling Alexander Weinmann Gerd Sievers Chronologisch thematisches Verzeichnis samtlicher Tonwerke Wolfgang Amade Mozarts Nebst Angabe der verlorengegangenen angefangenen ubertragenen zweifelhaften und unterschobenen Kompositionen von Dr Ludwig Ritter von Kochel Sechste Auflage Breitkopf amp Hartel Verlag Wiesbaden 1964 1023 S a b c Kurt Pahlen Sinfonie der Welt Schweizer Verlagshaus AG Zurich 1978 Vorwort von 1966 a b c d e f g h i j k Peter Revers Sinfonie C Dur KV 551 Jupiter In Joachim Brugge Claudia Maria Knispel Hrsg Das Mozart Handbuch Band 1 Mozarts Orchesterwerke und Konzerte Laaber Verlag Laaber 2007 ISBN 3 89007 461 8 S 127 148 a b c d e Bernhard Paumgartner Mozart Atlantis Verlag Zurich und Freiburg i Br 1957 Neal Zaslaw Mozart s Symphonies Context Performance Practice Reception Clarendon Press Oxford 1989 a b c d e f Hermann Abert 1956 W A Mozart Neubearbeitete und erweiterte Ausgabe von Otto Jahns Mozart Zweiter Teil 1783 1791 7 erweiterte Auflage VEB Breitkopf amp Hartel Leipzig 1956 736 S Gliederungsvorschlag in der Philharmonia Taschenpartitur a b c d Arnold Werner Jensen Reclams Musikfuhrer Wolfgang Amadeus Mozart Band 1 Instrumentalmusik Philipp Reclam jun Stuttgart 1989 Diese Passage Takt 171 bis 179 erinnert an den Abschnitt aus dem ersten Satz von Joseph Haydns Sinfonie Nr 48 dort Takt 114 bis 119 siehe dort Eine Ubersicht zu vier Besprechungen gibt Joachim Brugge Das Finale der Jupiter Sinfonie in C Dur KV 551 in ausgesuchten Werkbesprechungen von Simon Sechter Johann Nepomuk David Stefan Kunze und Peter Gulke In Joachim Brugge Claudia Maria Knispel Hrsg Das Mozart Handbuch Band 1 Mozarts Orchesterwerke und Konzerte Laaber Verlag Laaber 2007 ISBN 3 89007 461 8 S 149 159 Ulrich Michels dtv Atlas zur Musik Band 2 Historischer Teil Vom Barock bis zur Gegenwart Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1992 erste Auflage von 1977 ISBN 3 423 03023 2 591 S Weblinks Noten BearbeitenSinfonie in C KV 551 Partitur und kritischer Bericht in der Neuen Mozart Ausgabe 41 Sinfonie Mozart Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Eine Motivanalyse der Fuge aus dem 4 Satz Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie C Dur KV 551 Jupitersinfonie Taschen Partitur Einfuhrung und Analyse von Manfred Wagner Goldmann Mainz und Schott Munchen 1979 ISBN 3 442 33016 5 Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie 41 C dur Jupiter K V 551 Philharmonia No 6 Revidierte Ausgabe Wien ca 1960 84 S W Meves Symphonies de W A Mozart Collection Litolff No 168 Henry Litolff s Verlag Braunschweig ohne Jahresangabe ca 1890 u a mit einer Fassung der Sinfonie KV 551 fur Klavier zu zwei Handen Thread zur Sinfonie KV 551 mit Diskussionsschwerpunkt zu unterschiedlichen Einspielungen Die New Yorker Philharmoniker unter Leonard Bernstein spielen den dritten Satz der Jupitersinfonie AudioVideo Weitere Literatur BearbeitenStephan Kunze Mozart Sinfonie C Dur KV 551 Jupitersinfonie Reihe Meisterwerke der Musik Heft 50 Wilhelm Finck Verlag Munchen 1988 das Buch wurde fur diesen Artikel nicht ausgewertet Ulrich Konrad Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie in C KV 551 Jupiter Faksimile des Autographs und Kommentar Kassel u a 2005 Siehe auch BearbeitenListe der Sinfonien MozartsNormdaten Werk GND 300111169 lobid OGND AKS LCCN n81018422 VIAF 182681837 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 41 Sinfonie Mozart amp oldid 235493409