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Josef Hormann 3 Marz 1892 in Lauingen Donau 29 Oktober 1946 in Rastatt war ein deutscher Politiker NSDAP und von April 1933 bis Dezember 1933 Kreisleiter der NSDAP im Oberamt Laupheim sowie von Juli 1944 bis Mai 1945 Kreisleiter der NSDAP im Landkreis Ehingen Er wurde am 6 September 1946 in Rastatt vom Tribunal general im Rahmen der Rastatter Prozesse wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt und am 29 Oktober 1946 durch die Guillotine hingerichtet Im Jahr 1950 wurde er im Rahmen eines nachtraglichen Entnazifizierungsverfahrens als belastet eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verstrickung in Kriegsverbrechen 3 Nach Kriegsende 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosef Hormann wurde 1892 in Lauingen Donau geboren Nach dem Besuch des Lehrerseminars war er ab 1912 als Lehrer in verschiedenen Volksschulen tatig 1921 wurde er an die Volksschule in Huttisheim bei Laupheim versetzt wo er bis 1933 tatig war und dort auch den Dienst als Organist in der Pfarrei St Michael versah sowie den ortlichen Kirchenchor leitete Zum 1 August 1930 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 327 965 1 Zum 1 April 1933 wurde er nach Laupheim versetzt und dort vom Hauptlehrer zum Oberlehrer befordert Die Ernennung zum Kreisleiter von Laupheim erfolgte kurz danach Jedoch musste er das Amt des Kreisleiters bereits zum 31 Dezember 1933 wieder abgeben da er das Amt nicht zur Zufriedenheit der Gauleitung des Gaus Wurttemberg Hohenzollern in Stuttgart ausgeubt haben soll und der katholischen Kirche zu nahe stand Zum 1 Juli 1934 wurde ihm die Stelle des Bezirksschulrats in Biberach an der Riss ubertragen wohin er dann auch mit seiner Familie zog Im Jahr 1939 wurde Hormann zur Wehrmacht einberufen und bis 1944 als Flakoffizier in Afrika und im Deutschen Reich eingesetzt Aufgrund eines Herzleidens wurde er auf Antrag der Gauleitung Wurttemberg Hohenzollern der NSDAP vom Kriegsdienst freigestellt und am 15 Juli 1944 zum kommissarischen Nachfolger des verstorbenen Kreisleiters der NSDAP im Landkreis Ehingen Franz Josef Zirn ernannt Als Hauptmann der Reserve erhielt er den Auftrag den Volkssturm aufzubauen Nachdem bekannt geworden war dass bei einer Weihnachtsfeier 1944 christliche Lieder gesungen worden waren und Hormann dies geduldet hatte wurde er deswegen von der Gauleitung scharf gerugt Verstrickung in Kriegsverbrechen BearbeitenBei Kriegsende im Jahr 1945 war Hormann in Kriegsverbrechen im Raum Ehingen verstrickt So wurde aufgrund einer Nachstellung in der Nacht vom 14 April 1945 auf den 15 April 1945 der polnische Zwangsarbeiter Czeslaw Sykutowski nach schweren Misshandlungen offentlich am Ehinger Groggensee gehangt wobei hier der SS Brigadefuhrer Christoph Diehm aus Rottenacker die ortlichen Parteifunktionare bei der Entscheidung fur das ohne gerichtliches Verfahren gefallte Todesurteil beeinflusst hatte Dem Opfer wurde ein Schild mit der Aufschrift Ein Pole der es wagte ein deutsches Madchen zu belastigen umgehangt Am 20 April 1945 erreichte ein Eisenbahntransport mit KZ Haftlingen Ehingen wo es elf russischen und polnischen KZ Haftlingen gelang zu entkommen Nachdem diese wieder gefasst werden konnten und ins Ehinger Amtsgerichtsgefangnis gebracht wurden gab es von Hormann und weiteren ortlichen NS Funktionaren Uberlegungen wie man sie verschwinden lassen kann Auf Nachfrage bei der Gestapo Aussenstelle in Ulm gab diese jedoch die Auskunft dass dies Angelegenheit der NSDAP Kreisleitung in Ehingen sei So wurde die Idee sie zu vergiften verworfen und beschlossen sie im Gewann Wolfsgurgel an der alten Strasse zwischen Ehingen und Altsteusslingen an einem abgelegenen Ort zu exekutieren Da einer der Todeskandidaten bereits nach wenigen Metern zusammenbrach wurde dieser in das Gefangnis zuruckgebracht und kam dort in der folgenden Nacht ums Leben Die ubrigen Haftlinge mussten im Wald ihr eigenes Grab schaufeln wobei dreien dabei die Flucht gelang Die restlichen sieben Haftlinge wurden von einer in Ehingen einquartierten franzosischen Miliz der Vichy Regierung exekutiert Einer der entflohenen Haftlinge beobachtete die Hinrichtung und informierte spater die franzosischen Besatzungstruppen daruber welche zwei Monate spater die Exhumierung der Erschossenen durch deutsche Kriegsgefangene anordneten Diese wurden anschliessend auf dem Ehinger Friedhof bestattet Nach Kriegsende BearbeitenNach den Morden an dem polnischen Zwangsarbeiter und den KZ Haftlingen floh Hormann aus Ehingen mit dem Volkssturm in Richtung Allgau zu seiner Schwester nach Legau und geriet dort nachdem er sich gestellt hatte nach der Kapitulation in amerikanische Kriegsgefangenschaft Nach der Internierung im Kriegsgefangenenlager in Ludwigsburg wurde er aufgrund seines Wirkens in Ehingen und der Tatsache dass Ehingen zur franzosischen Besatzungszone gehorte am 1 Juni 1946 den franzosischen Besatzungsbehorden uberstellt welche ihn im Internierungslager Reutlingen inhaftierten Am 6 September 1946 wurde Hormann aufgrund der Kriegsverbrechen bei Kriegsende in Raum Ehingen vom Tribunal general im Rahmen der Rastatter Prozesse zum Tode verurteilt und am 29 Oktober 1946 mit der Guillotine hingerichtet Er wurde auf dem Friedhof Niederbuhl in Rastatt bestattet Literatur BearbeitenEva Maria Eberle Der Ehingen Prozess vom 5 bis 6 September 1946 In Tribunal General La seance est ouverte Die Sitzung ist eroffnet Kriegsverbrecherprozesse Rastatt 1946 1950 Ottersweier Roland Klopfer Verlag 2018 ISBN 978 3 943855 22 7 S 46 48 Christian Rak Nichts gesehen und gehort Kriegsverbrechen In Nationalsozialismus in Ehingen Schlaglichter von der Grundung der NSDAP Ortsgruppe bis zur Entnazifizierung Ehingen Donau Museumsgesellschaft Ehingen 2021 ISBN 978 3 9820835 1 3 S 110 131 Christian Rak Kriegsverbrechen in Ehingen Eine Stadt sucht keinen Morder In Ulm und Oberschwaben Zeitschrift fur Geschichte Kunst und Kultur Band 62 2021 2021 ISBN 978 3 7995 8052 6 S 219 240 Ludwig Zimmermann Das katholische Oberschwaben im Nationalsozialismus Aulendorf Eppe Verlag 2021 ISBN 978 3 8908915 7 6 S 18 33Weblinks BearbeitenNationalsozialismus in Ehingen Franzosisches Militargericht verurteilte 1946 Kreisleiter Hormann zum Tod und Mitarbeiter zu Zuchthausstrafen Entnazifizierung Josef Hormann Staatskommissariat fur die politische Sauberung Josef HormannEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16160428Normdaten Person GND 1256055239 lobid OGND AKS VIAF 5477165110758636780003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hormann JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP und Kreisleiter von Laupheim und EhingenGEBURTSDATUM 3 Marz 1892GEBURTSORT Lauingen Donau STERBEDATUM 29 Oktober 1946STERBEORT Rastatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Hormann amp oldid 235398054