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Johannes Schroth 18 Dezember 1859 in Johlingen bei Karlsruhe 23 November 1923 wahrend einer Dienstreise in der Nahe von Offenburg war ein deutscher Architekt Als Mitarbeiter in der Bauverwaltung des katholischen Erzbistums Freiburg entwarf er zwischen 1890 und 1915 zahlreiche Kirchen in Baden er vollzog dabei den Ubergang vom Historismus zum Jugendstil Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchroths Vater war Zimmerer Sein Architekturstudium absolvierte er an der Technischen Hochschule Karlsruhe und der Technischen Hochschule Charlottenburg Auch ohne akademischen Abschluss wurde er 1884 Mitarbeiter am Erzbischoflichen Bauamt in Mosbach 1888 arbeitete er nochmals fur ein Jahr in Berlin bevor er ab 1889 zunachst Mitarbeiter am Erzbischoflichen Bauamt in Karlsruhe wurde und dann ab 1893 dessen Leiter Hier war er fur die vielen Kirchenbauten verantwortlich die in der Zeit der Industrialisierung Badens durch die Bevolkerungsexplosion in den Grossstadten notwendig wurden Zunachst vertrat er den Historismus mit einer Vorliebe fur romanische Formen Beispiele fur neugotische Bauten sind seltener Sein Ziel war aber nicht die Nachahmung historischer Vorbilder sondern schopferischer Umgang mit historischer Architektur unter der Berucksichtigung der konkreten Situation der ortlichen Umgebung Ab 1905 wendete er sich aber moderneren Baustilen wie dem Jugendstil zu und verzichtete zunehmend auf schmuckendes historisierendes Beiwerk Bauten Bearbeiten nbsp Liebfrauenkirche Mannheim nbsp Bonifatiuskirche Karlsruhe nbsp Dreifaltigkeitskirche OffenburgAchern Oberachern Kirche St Stefan erbaut 1903 05 im neuromanischen Stil unter Beibehaltung des teilweise aus dem Mittelalter stammenden Turmes Achern Wagshurst Kirche St Johannes der Taufer erbaut 1899 im neuromanischen Stil Sinzheim neugotische Pfarrkirche St Martin erbaut zwischen 1898 und 1900 Karlsruhe Verwaltungsgebaude des Katholischen Oberstiftungsrats heute Dienstgebaude der Polizei Beiertheimer Allee 16 1902 Mannheim Jungbusch Liebfrauenkirche Bischweier Kuratiekirche St Anna Die neugotische Kirche wurde zwischen 1899 und 1900 erbaut Kuppenheim Pfarrkirche St Sebastian Die grosse neugotische Stadtpfarrkirche wurde 1902 bis 1905 unter Einbeziehung eines alteren Kirchturms erbaut Sie erhielt die Form eines lateinischen Kreuzes mit einem hohen Querschiff Herz Jesu Kirche Ettlingen Sie entstand ausserhalb der Altstadt in neuromanischen Formen aus Sandstein Am 21 Juni 1902 wurde der Grundstein gelegt und am 24 Juni 1906 die Kirche durch Erzbischof Thomas Norber geweiht Die Saulenbasilika hat den Grundriss eines lateinischen Kreuzes Der machtige von einem hohen Spitzhelm bekronte Frontturm ist uber 70 Meter hoch Bei der grossen Renovierung von 1964 65 wurde die originale Ausstattung weitgehend zerstort Kappelrodeck Neubau der neugotischen Pfarrkirche St Nikolaus 1902 bis 1907 Karlsruhe Die Pfarrkirche St Bonifatius mit Pfarrhaus in der Weststadt wurde von 1904 bis 1908 in historisierendem Stil mit vereinzelten Jugendstil Elementen erbaut Bickesheim Die Wallfahrtskirche Maria Bickesheim bei Durmersheim wurde in den Jahren 1905 bis 1908 unter der Leitung Schroths renoviert bzw teilweise neu gebaut Offenburg Dreifaltigkeitskirche Die Kirche wurde 1906 bis 1908 im Stil einer romanischen Basilika gebaut Sie hat die Form einer Basilika mit Querschiff wobei der Sparsamkeit wegen nur Chor Seitenschiffe und Empore eingewolbt sind das Hochschiff aber mit einer Holzdecke versehen wurde Aus dem gleichen Grund hat man auf eine Verkleidung der Aussenwand mit Haustein verzichtet und nur Verputz verwendet Das Gebaude mit seinen beiden wuchtigen rund funfzig Meter hohen Turmen bestimmt das Strassenbild der Offenburger Oststadt Die Kirche hat eine Gesamtlange von 60 Metern und bot ursprunglich bis zu 1300 Personen Platz Sie wurde am 18 Oktober 1908 durch Weihbischof Friedrich Justus Heinrich Knecht eingeweiht Ottersweier Pfarrkirche St Johannes der Taufer Die neugotische Kirche wurde 1906 bis 1909 erbaut Der romanische sudliche Chorturm und der gotische Chor der Vorgangerkirche wurden in die Doppelturmfassade des Neubaus integriert Im Untergeschoss des Turmes blieb der romanische Chor erhalten vier Ecksaulen tragen hier ein Kreuzbandgewolbe Der spatgotische Chor bildet nun die Eingangshalle sein dreiseitiger Schluss ragt in das Langhaus des neugotischen Gotteshauses Anstelle des alten Langhauses entstand der Vorplatz der Kirche Fur die dorfliche Umgebung ist eine ungewohnlich grosse und reprasentative dreischiffige Basilika aus roten Sandsteinquadern mit Querhaus entstanden Die Turme werden von einer umlaufenden Masswerkgalerie mit Eckwarten und schlanken achtseitigen Helmen bekront Karlsruhe Daxlanden Heilig Geist Kirche Die Pfarrkirche mit angeschlossenem Pfarrhaus wurde nach Vorplanungen seit 1906 in den Jahren 1910 bis 1912 an der Stelle eines fruheren Friedhofs ostlich des alten Dorfes erbaut Sie ist aufgrund ihrer stadtebaulichen Dominanz das Wahrzeichen von Daxlanden Die dreischiffige neuromanische Basilika ist von grossen Ausmassen und hat eine offene Vorhalle Kapellenanbauten eine halbrund geschlossene Apsis und einen ungewohnlich hoch aufragendem Turm an der Chorflanke Der lediglich verputzte ornamentlose Baukorper zeichnet sich nicht durch Stilzitate sondern durch seine vereinfachend monumentalisierende Gestalt aus Deutlich ist hier Schroths Versuch den historisierenden katholischen Kirchenbau den zeitgenossischen Stiltendenzen der Jahre vor dem Ersten Weltkrieg zu offnen nbsp Katholische Kirche HockenheimHockenheim Pfarrkirche St Georg Diese grosse Kirche wurde 1909 bis 1911 erbaut und am 15 Oktober 1911 durch Erzbischof Thomas Norber geweiht Sie ist von der spaten Epoche des Jugendstils gepragt wo asymmetrische Figuren und Flachen aber auch geometrische Figuren zur Ausschmuckung an Friesen Wanden Deckenpartien und Pfeilern benutzt werden Grundmuster in dieser Kirche ist die gekappte Raute uberall zu sehen auch als Steinintarsie in Bandform im Fussboden des Chores in Holz geschnitzt an den Kirchenbanken und den Beichtstuhlen Die Raute ist ebenfalls an den kupferbeschlagenen Eingangsturen und an der Fassade zu sehen Der Turm ist 60 Meter hoch Kehl Die Kirche St Johannes Nepomuk wurde 1914 am Tag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs eingeweiht Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschadigt und bis 1953 wiederhergestellt Der auffallend hohe Turm mit seinen 56 Metern der neuromanische Baustil mit seinen wuchtigen Bogen das bemalte Giebelfeld Christi Himmelfahrt an der Fassade geben dem Bauwerk in unmittelbarer Nahe zu einem Altrheinarm einen imposanten Eindruck Mit dem daneben stehenden Pfarrhaus bildet die Kirche eine malerische Baugruppe wie es Johannes Schroth schatzte Der Gesamteindruck des Innenraumes ist in seinen Proportionen stimmig und harmonisch Uber dem Hochaltar ist der Kirchenpatron der Bruckenheilige St Johannes Nepomuk 1350 1593 dargestellt Gengenbach Die Mutterhauskirche der Franziskanerinnen in Gengenbach wurde von 1913 bis 1915 erbaut Nach einem grundlegenden Umbau 1968 wurde die Kirche 1999 2000 restauriert und in der ursprunglichen neobarocken Ausgestaltung wiederhergestellt Weitere Bauten Achern Grossweier Pfarrkirche St Martin Baden Baden Pfarrkirche St Bernhard Buhl Neusatz Pfarrkirche St Karl Borromaus Eppingen Elsenz Pfarrkirche Hl Dreifaltigkeit Gaggenau Pfarrkirche St Joseph Gaggenau Horden Pfarrhaus St Johannes Nepomuk 1 Gaggenau Ottenau Pfarrkirche St Jodokus Gernsbach Obertsrot Pfarrkirche Herz Jesu Gernsbach Reichental Pfarrkirche St Mauritius Hambrucken Pfarrkirche St Remigius Karlsdorf Erweiterung der Pfarrkirche St Jakobus Ketsch Pfarrkirche St Sebastian Muggensturm Pfarrkirche Maria Konigin der Engel Nordrach Pfarrkirche St Ulrich Oberderdingen Flehingen Pfarrkirche St Martin Odenheim Erweiterung der Pfarrkirche St Michael Pforzheim Dillweissenstein Liebfrauenkirche Reilingen Pfarrkirche St Wendelin Haslach im Kinzigtal Erweiterung der Pfarrkirche St Arbogast Weingarten Pfarrkirche St Michael Rauenberg Pfarrkirche St Peter und Paul Sinzheim Kartung Filialkirche Maria Hilfe der ChristenLiteratur BearbeitenUlrich Coenen Johannes Schroth Architekt des Spathistorismus und des Jugendstils In Die Ortenau 94 2014 S 243 278 Onlineversion auf dem Server der Universitatsbibliothek Freiburg Gemeinde im Wandel der Zeit 100 Jahre Liebfrauenkirche Mannheim Festschrift Mannheim 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Schroth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Johannes Schroth im Stadtlexikon KarlsruheEinzelnachweise Bearbeiten Clemens Kieser Karlfriedrich Ohr Wolfgang Stopfel Martin Walter Kunst und Kulturdenkmale im Landkreis Rastatt und in Baden Baden Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1599 5 S 194 f Normdaten Person GND 12046022X lobid OGND AKS VIAF 30367508 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schroth JohannesALTERNATIVNAMEN Schroth JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 18 Dezember 1859GEBURTSORT WalzbachtalSTERBEDATUM 23 November 1923STERBEORT Offenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Schroth Architekt amp oldid 238648194