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Justus Knecht 7 Oktober 1839 in Bruchsal 31 Januar 1921 in Freiburg 1 war ein deutscher katholischer Theologe Schriftsteller und Weihbischof in Freiburg 2 Justus KnechtLeben BearbeitenFriedrich Justus Heinrich Knecht wurde als viertes von sieben Kindern des Bruchsaler Schneidermeisters Heinrich Ludwig Knecht und der Catharina geb Schmer in Bruchsal geboren Er besuchte von 1843 bis 1849 die Volksschule und von 1849 bis 1856 das Gymnasium in Bruchsal 3 Der evangelisch getaufte Justus Knecht 4 wechselte 1855 zusammen mit seinem Vater und den damals noch lebenden drei Geschwistern auf Wunsch der Mutter zum katholischen Glauben uber 5 Ab 1856 besuchte er das Rastatter Lyzeum Nach dem Abitur 1858 dort und dem Studium der katholischen Theologie in Freiburg 1858 1861 trat er 1861 ins Priesterseminar in St Peter ein und wurde dort am 5 August 1862 von Erzbischof Hermann von Vicari zum Priester geweiht 6 Als Vikar war er von 1862 bis 1864 in Durmersheim Rastatt und Freiburg im Breisgau tatig Ab 1863 war er gleichzeitig Repetent am Erzbischoflichen Knabenseminar und Religionslehrer an der Hoheren Burgerschule in Freiburg Als Kuratieverweser kam er 1864 nach Emmendingen und erhielt dort 1866 eine Pfarrstelle Von 1869 bis 1871 war Knecht Benefiziatsverweser in Gengenbach 1871 Pfarrverweser in Seelbach und schliesslich von 1871 bis 1877 Pfarrer in Reichenbach Lahr In diese Zeit fiel seine Berufung zum Erzbischoflichen Schulinspektor 1874 und sein Eingreifen in die Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Staat im Kulturkampf Unter anderem nahm er zweimal auf den Deutschen Katholikentagen gegen die Ausweitung der Staatsaufsicht Stellung Von 1877 bis 1879 war Justus Knecht Pfarrverweser mit Absenz in Erlach und promovierte 1878 in Tubingen zum Doktor der Theologie In den Jahren von 1879 bis 1882 ubte er das Pfarreramt in Schuttertal aus Im Jahr 1881 wurde Knecht zum Ehrenmitglied der KDStV Hercynia Freiburg im Breisgau ernannt der er zeitlebens sehr verbunden war 7 1882 berief ihn Erzbischof Johann Baptist Orbin in sein Domkapitel und betraute ihn mit der besonderen Verantwortung fur Schule und Religionsunterricht in der Erzdiozese Freiburg Im selben Jahr verfasste Justus Knecht den Praktischen Kommentar zur Biblischen Geschichte der ein ganzes Menschenalter hindurch im deutschen Sprachgebiet in Gebrauch war Die darin vertretene antijudische Konzeption der Heilsgeschichte gilt heute als Negativbeispiel katholischer Lehre 8 Es folgte im selben Jahr die Herausgabe der Kurzen Biblischen Geschichte fur die unteren Schuljahre der Katholischen Volksschule Dieses Schulbuch war zu seiner Zeit ausserordentlich beliebt und wurde in insgesamt 20 Sprachen ubersetzt Sein 1925 ubersetzter Praktischer Kommentar zur Biblischen Geschichte war eine der Grundlagen der katholischen Mission in China 9 Schliesslich kam 1907 seine Biblische Geschichte fur Schule und Haus heraus Schon bei seiner Ernennung zum Domkapitular sollte Justus Knecht nach dem Willen von Papst Leo XIII zum Weihbischof ernannt werden Laut Necrologium Friburgense von 1926 stellten sich jedoch Hindernisse verschiedener Art in den Weg 10 1893 erhielt er von Papst Leo XIII den Ehrentitel Papstlicher Geheimkammerer und wurde am 4 Februar 1894 zum Titularbischof von Neve einem untergegangenen Bistum mit Sitz am Berg Nebo in Jordanien und zum Weihbischof in Freiburg ernannt Die Bischofsweihe empfing er am 4 April desselben Jahres durch Erzbischof Christian Roos Mitkonsekratoren waren der Bischof von Mainz Paul Leopold Haffner und Weihbischof Charles Marbach aus Strassburg Nach dem Tod von Erzbischof Johann Baptist Orbin 1886 galt er als moglicher Nachfolger wurde jedoch von Seiten der Badischen Landesregierung von der Kandidatenliste gestrichen Im Jahre 1896 wurde Justus Knecht zum Freiburger Domdekan und somit als Kapitularvikar zum Vorsteher des Domkapitels ernannt So war er nach dem Tod von Erzbischof Johannes Christian Roos 1896 bis 1898 Erzbistumsverweser erlangte 1903 die Titel Papstlicher Thronassistent und Comes Romanus und leitete wahrend der zwei Jahre andauernden Sedisvakanz bis zur Ernennung von Georg Ignaz Komp die Erzdiozese Freiburg 11 12 Als Anerkennung fur seine grossen Verdienste als Religionspadagoge und seine erfolgreichen schriftstellerischen Aktivitaten verlieh ihm der Bruchsaler Stadtrat anlasslich seines bevorstehenden 80 Geburtstages am 2 Oktober 1919 das Ehrenburgerrecht Im Alter von 81 Jahren verstarb der Bruchsaler Ehrenburger Justus Knecht am 31 Januar 1921 in Freiburg wo er am 3 Februar im nordlichen Chorumgang des Munsters in der Heimhofer Kapelle beigesetzt wurde Das heutige Justus Knecht Gymnasium Bruchsal die fruhere Oberrealschule erhielt am 25 Februar 1946 mit Zustimmung des Bruchsaler Stadtrates den Namen Justus Knecht Realgymnasium Man wollte damit das Lebenswerk des in Bruchsal geborenen Friedrich Justus Knecht wurdigen und den kommenden Generationen in Erinnerung rufen Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Justus Knecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Justus Knecht auf catholic hierarchy org abgerufen am 29 November 2012 Biografie mit Portratfoto auf den Seiten des nach ihm benannten Justus Knecht Gymnasiums BruchsalEinzelnachweise Bearbeiten Knecht Friedrich Justus Heinrich Detailseite LEO BW Abgerufen am 2 Februar 2021 Hartmut Lohmann Justus Knecht In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 4 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 038 7 Sp 122 124 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wer war Justus Knecht Justus Knecht Gymnasium Bruchsal Abgerufen am 2 Februar 2021 Friedrich Justus Knecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek M Schlitz Sippenbuch der Stadt Bruchsal im Entwurf Bemerkung 1855 unterschreibt Julius als Friedrich KnechtKinder des Heinrich Ludwig Knecht 1804 und der Catharina Schmer 1802 1 Lorenz Engelbert 1829 1830 2 Margaretha 1831 1834 3 Maria 1833 1833 4 Friedrich Justus 1839 1921 5 Maria um 1842 6 Georg um 1846 7 Elisabeth um 1849 Knecht Friedrich Justus Heinrich Detailseite LEO BW Abgerufen am 2 Februar 2021 Das Vaterland Zeitung vom Samstag 13 August 1898 Wien Seite 5 Friedrich Justus Knecht Praktischer Kommentar zur Biblischen Geschichte mit einer Anweisung zur Erteilung des biblischen Geschichtsunterrichts und eine Konkordanz der Biblischen Geschichte und des Katechismus Herder Freiburg im Breisgau 1913 S 759f Roman Malek Das gedruckte Wort im Dienst der Evangelisierung Publikationstatigkeit der Steyler Missionare in Shandong In China heute Jg 34 2015 S 182 189 hier S 185 FreiDok plus Freiburger Diozesan Archiv Freiburger Diozesan Archiv Zeitschr d Kirchengeschichtlichen Vereins fur Geschichte Christliche Kunst Altertums und Literaturkunde des Erzbistums Freiburg mit Berucks d angrenzenden Bistumer Band 54 1926 Abgerufen am 2 Februar 2021 Wer war Justus Knecht Justus Knecht Gymnasium Bruchsal Abgerufen am 2 Februar 2021 Knecht Friedrich Justus Heinrich Detailseite LEO BW Abgerufen am 2 Februar 2021 Weihbischofe in Freiburg seit 1828 Joseph Vitus Burg Hermann von Vicari Lothar von Kubel Friedrich Justus Knecht Wilhelm Burger Eugen Seiterich Hermann Schaufele Karl Gnadinger Oskar Saier Wolfgang Kirchgassner Paul Friedrich Wehrle Rainer Klug Bernd Uhl Michael Gerber Peter Birkhofer Christian Wurtz Normdaten Person GND 116251263 lobid OGND AKS LCCN n82137025 VIAF 27817002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knecht JustusALTERNATIVNAMEN Knecht Friedrich Justus Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Theologe Schriftsteller und Weihbischof in FreiburgGEBURTSDATUM 7 Oktober 1839GEBURTSORT BruchsalSTERBEDATUM 31 Januar 1921STERBEORT Freiburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Justus Knecht amp oldid 217653045