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Oskar Saier 12 August 1932 in Wagensteig heute Buchenbach 3 Januar 2008 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Geistlicher und von 1978 bis 2002 der 13 Erzbischof des Erzbistums Freiburg Neujahrsempfang von Erzbischof Oskar Saier rechts 1989 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOskar Saier wurde als Sohn des Vogtshofbauern Adolf Saier auf dem elterlichen Vogtshof in Wagensteig im Schwarzwald geboren 1 Er war Schuler der Heimschule Lender in Sasbach bei Achern in die er 1946 eintrat Saier studierte Theologie und Philosophie in Freiburg im Breisgau und Tubingen Am 2 Juni 1957 empfing er die Priesterweihe und war danach Kaplan in Freiburg und Mosbach 1970 wurde Saier mit der Arbeit Communio in der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils an der theologischen Fakultat der Ludwig Maximilians Universitat Munchen bei Klaus Morsdorf zum Doktor des kanonischen Rechts promoviert Von 1970 bis 1977 war er Regens des Priesterseminars in St Peter Am 7 April 1972 wurde er von Papst Paul VI zum Titularbischof von Rubicon und zum Weihbischof in Freiburg ernannt Die Bischofsweihe spendete ihm am 29 Juni 1972 der Freiburger Erzbischof Hermann Schaufele Mitkonsekratoren waren Karl Gnadinger Weihbischof in Freiburg und Georg Moser Bischof von Rottenburg Saiers Wahlspruch lautete In vinculo communionis was auf Deutsch Im Band der Gemeinschaft bedeutet Nach seiner Wahl durch das Domkapitel von Freiburg ernannte Papst Paul VI Oskar Saier am 15 Marz 1978 zum Erzbischof von Freiburg und Metropoliten der Oberrheinischen Kirchenprovinz Am 3 Mai 1978 wurde er in sein Amt eingefuhrt Im gleichen Jahr gab es in der Stadt mit dem bekannten Munster ein kirchliches Grossereignis den 85 Deutschen Katholikentag Er fand vom 13 17 September 1978 unter einem Leitwort nach Jeremia Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben Jeremia 29 11 EU statt Am 1 Juli 2002 nahm Papst Johannes Paul II das Rucktrittsgesuch Saiers der nach mehreren Operationen aus gesundheitlichen Grunden auf das Amt verzichtete an Am 3 Januar 2008 starb Oskar Saier nach schwerer Krebserkrankung im Alter von 75 Jahren Saier wurde am 10 Januar 2008 in der Bischofsgruft im Freiburger Munster beigesetzt Wirken BearbeitenIn der Deutschen Bischofskonferenz war Saier lange Zeit stellvertretender Vorsitzender sowie Prasident der Pastoralkommission Wahrend seiner Amtszeit wurde er durch seine Haltung gegen Abtreibung bekannt 1982 kritisierte er zusammen mit den Bischofen von Basel und Strassburg die starke Inanspruchnahme der Landschaft durch Kernkraftwerke mit der gemeinsamen Erklarung Das Verhalten des Christen im Konflikt um die Kernenergie Fur Aufsehen sorgte 1993 ein Hirtenbrief zur Pastoral mit Geschiedenen und wiederverheirateten Geschiedenen Darin trat Saier mit den beiden anderen Bischofen der Oberrheinischen Kirchenprovinz dem Mainzer Bischof Karl Lehmann und dem damaligen Rottenburg Stuttgarter Bischof Walter Kasper dafur ein dass geschiedene wieder verheiratete Katholiken sich nach ernster Gewissensprufung ermachtigt fuhlen konnten trotz ihrer kirchenrechtlich ungeordneten Situation die Eucharistie zu empfangen 2 1986 begrundete er zusammen mit Kardinal Juan Landazuri Ricketts aus Lima die Partnerschaft des Erzbistums Freiburg mit der Kirche in Peru die bis heute 150 Gemeinden und Verbande miteinander verbindet 3 In seine Amtszeit fielen die Katholikentage in Freiburg 1978 und Karlsruhe 1992 2023 befand die Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Erzbistum Freiburg in einer Studie dass die Amtszeit von Saier durch die Versetzung von Tatern und Beschuldigten und einer verschleiernden und luckenhaften Aktenfuhrung gepragt sei Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft Aktenanalyse der Jurist Eugen Endress sprach von einer vollstandigen Ignoranz dem Thema gegenuber es liege das Vollbild einer Vertuschung vor 4 Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenEhrenburger seiner Heimatgemeinde Buchenbach Ehrenburger der Gemeinde St Peter Ehrenburger von Betlehem Orden El Sol del Peru Peru 1990 Ehrenmitglied der Peruanischen Bischofskonferenz Grosses Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1992 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1997 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2002 Ehrendoktorwurde der Theologischen Fakultat der Albert Ludwigs Universitat Freiburg 2002 Medalla de Oro de Santo Toribio de Mogrovejo Peru 2002 Ehrensenator der Albert Ludwigs Universitat Freiburg 2003 Literatur BearbeitenWolfgang Sauer Oskar Saier In memoriam et ad honorem Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2021 ISBN 978 3 95976 335 6 Christoph Schmider Die Freiburger Bischofe 175 Jahre Erzbistum Freiburg Eine Geschichte in Lebensbildern Herder Verlag Freiburg i Br 2002 ISBN 3 451 27847 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oskar Saier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Oskar Saier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Oskar Saier auf catholic hierarchy org Eintrag zu Oskar Saier auf gcatholic org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Harald Vocke Im Winter reift das Brot In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2 Juni 1978 S 10 Alterzbischof Saier tot Radio Vatikan 4 Januar 2008 Trauer um Oskar Saier Memento vom 7 Januar 2008 im Internet Archive news aus baden de 4 Januar 2008 Freiburger Missbrauchsstudie belastet Zollitsch und Saier schwer katholisch de 18 April 2023 abgerufen am 18 April 2023VorgangerAmtNachfolgerHermann SchaufeleErzbischof von Freiburg 1978 2002Robert ZollitschWeihbischofe in Freiburg seit 1828 Joseph Vitus Burg Hermann von Vicari Lothar von Kubel Friedrich Justus Knecht Wilhelm Burger Eugen Seiterich Hermann Schaufele Karl Gnadinger Oskar Saier Wolfgang Kirchgassner Paul Friedrich Wehrle Rainer Klug Bernd Uhl Michael Gerber Peter Birkhofer Christian WurtzErzbischofe von Freiburg seit 1827 Bernhard Boll Ignaz Anton Demeter Hermann von Vicari Sedisvakanz 1868 1881 Lothar von Kubel Administrator Johann Baptist Orbin Johannes Christian Roos Georg Ignaz Komp ernannt Thomas Norber Karl Fritz Conrad Grober Wendelin Rauch Eugen Seiterich Hermann Schaufele Oskar Saier Robert Zollitsch Stephan Burger Normdaten Person GND 107946181 lobid OGND AKS LCCN nr90019885 VIAF 88688075 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Saier OskarKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher romisch katholischer Erzbischof von FreiburgGEBURTSDATUM 12 August 1932GEBURTSORT Wagensteig bei Freiburg im BreisgauSTERBEDATUM 3 Januar 2008STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Saier amp oldid 238583891