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Bernhard Boll SOCist 7 Juni 1756 in Stuttgart als Johann Heinrich Boll 6 Marz 1836 in Freiburg im Breisgau war der erste Erzbischof des 1821 neu gegrundeten Erzbistums Freiburg Erzbischof Bernhard BollWappenschild von Erzbischof BollBernhard Boll Steinskulptur im Freiburger Munster Ausschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenEr wurde als Johann Heinrich Boll am 7 Juni 1756 in Stuttgart geboren Nach theologischen Studien ab 1772 als Novize bei den Jesuiten in Rottweil und anschliessend am Theologenkonvikt in Dillingen an der Donau trat er 1774 als Bruder Bernhard ins Zisterzienserkloster Salem ein Wegen charakterlicher Mangel er galt als intelligent aber uberheblich und cholerisch wurde seine Probezeit um ein Jahr verlangert Am 13 November 1776 konnte er die ewigen Gelubde ablegen Bernhard Boll entwickelte sich indes schnell zu einem mustergultigen Ordensmann und profilierten Gelehrten 1780 empfing er die Priesterweihe und war in der Folgezeit Professor fur Philosophie in Salem sowie im Zisterzienserkloster Tennenbach 1805 wurde er als Philosophieprofessor an die Universitat Freiburg berufen und vier Jahre spater ubernahm er zusatzlich das Amt des Pfarrers am Freiburger Munster Durch die Sakularisation und die politische Neuordnung nach dem Reichsdeputationshauptschluss mussten in der Folge auch die Bistumer neu geordnet werden Das alte Bistum Konstanz wurde durch Papst Pius VII aufgelost und die Erzdiozese Freiburg ebenso wie die gesamte Oberrheinische Kirchenprovinz mit der Bulle Provida solersque vom 16 August 1821 neu errichtet Das neue Bistum umfasste vor allem das gesamte neu geschaffene Grossherzogtum Baden Eine der grossten Schwierigkeiten bestand darin sich uber die Person des ersten Erzbischofs und Metropoliten einig zu werden und einen fur den Papst wie fur Grossherzog Ludwig von Baden akzeptablen Kandidaten zu finden 1824 schlug Ludwig dem Papst Leo XII Bernhard Boll als Kompromisskandidaten vor Den ersten Kandidaten Ignaz Heinrich von Wessenberg hatte dieser abgelehnt der zweite Ferdinand Geminian Wanker starb im Laufe der Verhandlungen 1 Am 21 Oktober 1827 wurde der neue Metropolit Boll schliesslich vom Kolner Erzbischof Ferdinand August von Spiegel konsekriert Seine Amtszeit gilt als glucklos Mit 71 Jahren war Bernhard Boll bereits geschwacht Zudem liess das badische Staatskirchentum also der von der Regierung mit Nachdruck vertretene Anspruch der Staat sei der Kirche in jeder Hinsicht ubergeordnet dem Erzbischof kaum Gestaltungsspielraume Ausser der Weihegewalt lagen nahezu alle bischoflichen Rechte bei der staatlichen Kirchenbehorde in Karlsruhe 2 Der Verwaltungsaufbau musste fast am Nullpunkt beginnen da von den geistlichen Verwaltungen in Konstanz und Bruchsal ausser dem spateren Erzbischof Hermann von Vicari keine Fachleute in die neue Kirchenregierung ubernommen worden waren Und innerhalb des Domkapitels herrschte ebenfalls nicht die notige Einigkeit Das geistliche Leben und liturgische Fragen wurden noch lange Zeit viel mehr von den sehr unterschiedlichen Traditionen der Vorgangerbistumer gepragt als von der Kirchenpolitik der Freiburger Kurie So waren die ehemals konstanzischen Teile des Bistums wesentlich starker von der Aufklarung gepragt als die deutlich traditionalistischeren Teile im nordlichen Bistum Bernhard Boll musste zunehmend einsehen dass die Aufgabe seine durch Alter und Krankheit geschwachten Krafte uberstieg und so bot er dem Papst seinen Rucktritt an Noch bevor dieser daruber entscheiden konnte starb Bernhard Boll am 6 Marz 1836 Ehrung BearbeitenDie Bernhardstrasse in Freiburg Neuburg ist nach ihm benannt Einzelnachweise Bearbeiten Franz Heinrich Reusch Wanker Ferdinand Geminian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 157 f Heinrich Heil Der Polizeistock im Heiligtum der Kirche Ein Blick auf die Kirchenpolitik vor 100 Jahren unter besonderer Berucksichtigung der Lage in West Deutschland und im Bereiche der Oberrheinischen Kirchenprovinz Carolus Druckerei Frankfurt am Main 1921 Darin vor allem Dritter Abschnitt Der Kampf mit dem Staatskirchentum in Sudwest Deutschland Kapitel 5 Eine Zwangsjacke fur die Oberhirten die Landesherrliche Verordnung vom 3 Januar 1830 S 59ff Literatur BearbeitenFriedrich von Weech Boll Bernhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 108 Christoph Schmider Die Freiburger Bischofe 175 Jahre Erzbistum Freiburg Eine Geschichte in Lebensbildern Freiburg i Br Herder Verlag 2002 ISBN 3 451 27847 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernhard Boll Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Bernhard Boll auf catholic hierarchy org Biografie im Konradsblatt Memento vom 9 Oktober 2007 im Internet Archive Bernhard Boll im ZisterzienserlexikonVorgangerAmtNachfolger Erzbischof von Freiburg 1827 1836Ignaz Anton DemeterErzbischofe von Freiburg seit 1827 Bernhard Boll Ignaz Anton Demeter Hermann von Vicari Sedisvakanz 1868 1881 Lothar von Kubel Administrator Johann Baptist Orbin Johannes Christian Roos Georg Ignaz Komp ernannt Thomas Norber Karl Fritz Conrad Grober Wendelin Rauch Eugen Seiterich Hermann Schaufele Oskar Saier Robert Zollitsch Stephan Burger Normdaten Person GND 118659286 lobid OGND AKS VIAF 372148752252941202289 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boll BernhardALTERNATIVNAMEN Boll Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher BischofGEBURTSDATUM 7 Juni 1756GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 6 Marz 1836STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Boll Erzbischof amp oldid 232898927