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Johannes Ludwig Rupp 26 Januar 1903 in Reihen 20 Mai 1978 in Wuppertal Elberfeld war ein deutscher Politiker NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Vater Rupps Johannes Rupp 1864 1943 war Landwirt Burgermeister von Reihen und von 1907 bis 1918 Reichstagsabgeordneter des Bundes der Landwirte Rupp besuchte von 1909 bis 1912 die Volksschule in Reihen dann bis 1918 die Realschule in Sinsheim und von 1918 bis 1921 die Oberrealschule in Bruchsal Anschliessend studierte er von 1921 bis 1924 Rechtswissenschaft und Geschichte in Heidelberg und Tubingen Rupp war Mitglied der schlagenden Verbindung Teutonia Heidelberg 1924 legte Rupp die erste 1927 die zweite juristische Staatsprufung ab 1928 liess er sich als Rechtsanwalt in Karlsruhe nieder wo er am Landgericht zugelassen war Rupp heiratete 1930 aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Politisch betatigte sich Rupp zunachst im Stahlhelm und ab 1927 in der DNVP fur die er 1929 erfolglos fur den Badischen Landtag kandidierte 1 Im Dezember 1929 trat Rupp zur NSDAP Mitgliedsnummer 164 724 uber fur deren Ziele er bei zahlreichen Veranstaltungen warb Von 1929 bis 1939 war Rupp Leiter der Rechtsabteilung bei der NSDAP Gauleitung fur Baden Bei der Reichstagswahl vom September 1930 wurde Rupp als Kandidat der NSDAP fur den Wahlkreis 32 Baden in den Reichstag der Weimarer Republik gewahlt dem er durchgehend bis November 1933 angehorte Zu den parlamentarischen Ereignissen an denen Rupp wahrend seiner Abgeordnetenzeit beteiligt war zahlt die Abstimmung uber das Ermachtigungsgesetz im Marz 1933 Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Rupp am 11 Marz 1933 zum Beauftragten des Reichskommissars fur die Justiz bestellt womit er de facto badischer Justizminister war In dieser Eigenschaft sorgte Rupp fur die Verdrangung judischer Richter und Staatsanwalte die nicht mehr in der Offentlichkeit pladieren durften Zudem setzte er den Generalstaatsanwalt ab und loste den Vorstand der Badischen Anwaltskammer auf Judischen Anwalten legte er einen freiwilligen Verzicht auf ihre Mitgliedschaft in der Kammer nahe Am 13 April 1933 wurde Rupp durch Gauleiter und Reichskommissar Robert Wagner abgelost nachdem er sich geweigert hatte gemass Wagners Forderung innerhalb von drei Tagen ein Todesurteil gegen den SPD Landtagsabgeordneten Christian Nussbaum zu erwirken 2 Der spater fur unzurechnungsfahig erklarte Nussbaum hatte zwei Polizisten erschossen die ihn in Schutzhaft nehmen wollten Rupps Nachfolger wurde Otto Wacker der die Leitung der vereinigten Ministerien fur Kultus und Unterricht einerseits und Justiz andererseits ubernahm Rupp kandidierte bei der Reichstagswahl im November 1933 zog aber nicht mehr in den nationalsozialistischen Reichstag ein Von Juni 1933 bis September 1936 war Rupp Direktor der Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft in Karlsruhe Zugleich war er Landeshauptabteilungsleiter des Reichsnahrstandes in Baden 1936 berief Ministerprasident Walter Kohler Rupp in den Vorstand des Badenwerks Badische Elektrizitatsversorgung 1937 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Badischen Bank in Karlsruhe Ab 1938 war Rupp Vizeprasident der Industrie und Handelskammer Karlsruhe 1939 wurde er Mitglied der Akademie fur deutsches Recht Im gleichen Jahr wurde er zum Justizrat ernannt zudem war er Gauobmann des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes Nach der deutschen Besetzung Frankreichs war Rupp von 1940 bis 1944 bei der Bankenaufsicht der deutschen Zivilverwaltung in Strassburg fur die treuhanderische Verwaltung der elsassischen Banken zustandig 1941 wurde Rupp zur Wehrmacht eingezogen Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion organisierte er als Sonderfuhrer im Rang eines Leutnants in Orscha die Elektrizitatsversorgung von Feldflughafen Als er 1942 von den Judenmassakern im Osten erfuhr soll er alle Parteiamter niedergelegt haben Zwischenzeitlich uk gestellt war Rupp ab Marz 1944 Militarverwaltungsrat in La Rochelle und dort fur die Feststellung und Regulierung von Kriegsschaden zustandig Im August 1944 wurde er schwer verwundet und schied nach Lazarettaufenthalten aus der Wehrmacht aus Bei Kriegsende wurde Rupp von den alliierten Besatzungstruppen gefangen genommen und gemass dem automatischen Arrest in Karlsruhe und Ludwigsburg bis 1948 interniert In der Entnazifizierung stufte ihn die Lagerspruchkammer Ludwigsburg im Januar 1948 als Belasteten ein und verurteilte ihn zu drei Jahren Arbeitslager unter Anrechnung der Internierung sowie zum Einzug von 40 seines Vermogens Der Entscheid wurde in der Berufung aufgehoben und an die Zentralspruchkammer Karlsruhe verwiesen die Rupp als Minderbelasteter eingruppierte und zu einer Suhneleistung von 500 DM verurteilte Die Kammer berucksichtigte Rupps Eintreten fur elsassische Reserveoffiziere der franzosischen Armee denen er durch Versetzungen half einer drohenden Einberufung zur Wehrmacht zu entgehen 2 Bis 1950 war Rupp als Syndikus in einem Handelsunternehmen und einer Steuerberatung beschaftigt Von 1950 bis 1966 praktizierte er wieder als Rechtsanwalt in Karlsruhe Im September 1953 kandidierte er erfolglos fur die Nationale Sammlung Deutsche Gemeinschaft NS DG zur Bundestagswahl und war ein Jahr spater stellvertretender Landesvorsitzender dieser Partei in Baden Rupp wohnte seit 1937 in Ettlingen Literatur BearbeitenHorst Ferdinand Rupp Johannes Ludwig In Bernd Ottnad Hrsg Baden Wurttembergische Biographien Band 2 Kohlhammer Stuttgart 1999 ISBN 3 17 014117 1 S 374 377 online Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 531 Weblinks BearbeitenJohannes Rupp in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Johannes Rupp in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Wilhelm Heinz Schroder Johannes Rupp bei BIORAB Online Einzelnachweise Bearbeiten Johnpeter Horst Grill The Nazi movement in Baden 1920 1945 University of North Carolina Press Chapel Hill 1983 ISBN 0 8078 1472 5 S 191 a b Ferdinand Rupp Normdaten Person GND 130194549 lobid OGND AKS VIAF 28171110 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rupp JohannesALTERNATIVNAMEN Rupp Johannes Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 26 Januar 1903GEBURTSORT ReihenSTERBEDATUM 20 Mai 1978STERBEORT Wuppertal Elberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Rupp Politiker 1903 amp oldid 239307915