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Johann von Glauburg 9 Juni 1503 in Frankfurt am Main 22 Oktober 1571 ebenda war ein Frankfurter Ratsherr Diplomat und Forderer der Reformation Er hatte mehrmals das Amt des Jungeren und des Alteren Burgermeisters inne und gilt als bedeutendster Vertreter der Patrizierfamilie Glauburg Johann von Glauburg 1545 Olgemalde auf Holz von Conrad Faber von Creuznach Anne von Glauburg geborene Knoblauch 1545 Olgemalde auf Holz von Conrad Faber von Creuznach Leben und Werk BearbeitenGlauburg war ein Sohn des Frankfurter Schoffen und Justitiars Dr Johann von Glauburg zu Lichtenstein und seiner Ehefrau Margarethe geb Horngin von Ernstkirchen Als sein Vater starb ubernahm Hamman von Holzhausen die Vormundschaft uber Johann und schickte ihn gemeinsam mit seinem Sohn Justinian von Holzhausen zum Studium bei Martin Luther in Wittenberg Johann und Justinian blieben ihr Leben lang enge Freunde 1526 heiratete der nach Frankfurt zuruckgekehrte Glauburg Anne Knoblauch 1503 1567 1527 wurde er in den Rat aufgenommen 1532 auch als Schoffe Glauburg wurde funfmal zum Alteren Burgermeister gewahlt 1537 1542 1547 1552 und 1563 Zusammen mit Justinian von Holzhausen gehort er zu den bedeutendsten Frankfurter Politikern des 16 Jahrhunderts Er verhandelte 1536 den Beitritt der Stadt zum Schmalkaldischen Bund und vertrat Frankfurt auf mehreren Reichs und Stadtetagen darunter 1541 in Regensburg Dort erwirkte er das kaiserliche Privileg zur Ablosung der Ewigen Zinsen die die wirtschaftliche Entwicklung Frankfurts erheblich behindert hatten 1542 bewirkte er die Sakularisation des Weissfrauenklosters Besonders wahrend seiner Amtszeiten 1547 und 1552 bewies er sein diplomatisches Geschick Im Schmalkaldischen Krieg 1546 1547 unterwarf sich die Stadt nach Verhandlungen die Glauburg und Holzhausen gefuhrt hatten den kaiserlichen Truppen Nach dem Augsburger Interim gab sie die seit 1530 evangelisch gewordenen Kirchen darunter den Dom St Bartholomaus als Ort der Kaiserwahl an die katholische Kirche zuruck Im Gegenzug fur diesen Treuebeweis bestatigte Kaiser Karl V die Privilegien der Stadt welche die Grundlage fur den Wohlstand und die politische Bedeutung der Stadt bildeten und liess das lutherische Bekenntnis der Burger unangetastet Aufgrund ihrer Kaisertreue wurde die lutherische Stadt wahrend des Furstenaufstandes im Juli 1552 drei Wochen lang durch protestantische Truppen unter Fuhrung Moritz von Sachsens belagert und durch Truppen des katholischen Kaisers unter Fuhrung des Obersten Konrad von Hanstein erfolgreich verteidigt Glauburg war wahrend dieser Zeit Burgermeister der Stadt Mit dem Abschluss des Passauer Vertrages endete die Belagerung Es war die grosste militarische und diplomatische Leistung der Frankfurter Geschichte Die Stadt hatte ihr lutherisches Bekenntnis und zugleich ihre Privilegien als Messeplatz und als Wahl und Kronungsort der Romischen Kaiser erfolgreich verteidigt Ab 1562 wurden fast alle Kaiser in Frankfurt nicht nur gewahlt wie schon zuvor ublich sondern auch feierlich gekront Ab 1554 liessen sich zahlreiche wegen ihres reformierten Bekenntnisses verfolgte Niederlander und Englander in Frankfurt nieder Es kam zu Spannungen mit der orthodoxen lutherischen Geistlichkeit unter Fuhrung Hartmann Beyers in denen Glauburg sich fur den Ausgleich zwischen den Konfessionen einsetzte Als Schuler Luthers und Brieffreund Johannes Calvins strebte Glauburg eine Versohnung der beiden evangelischen Bekenntnisse an Wenngleich er dabei erfolglos blieb fanden die Fluchtlinge in ihm doch einen Fursprecher der im wirtschaftlichen Interessenkonflikt zwischen den erfolgreichen Einwanderern und den alteingesessenen Kaufleuten und Zunften vermittelte Am 18 Marz 1554 stimmte der Rat der Aufnahme der Fluchtlinge in der Stadt zu und uberliess ihnen die Weissfrauenkirche als Predigtstatte Dies gilt als Grundungsdatum der Franzosisch reformierten Gemeinde deren Mitglieder ihren Burgereid in franzosischer Sprache leisten durften Siehe auch BearbeitenListe der Stadtoberhaupter von Frankfurt am MainLiteratur BearbeitenSabine Hock Glauburg Johann von im Frankfurter Personenlexikon Stand des Artikels 31 August 1988 auch in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 Rudolf Jung Glauburg Johann von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 49 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 380 Franz Lerner Glauburg Johann von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 438 f Digitalisat Normdaten Person GND 13921111X lobid OGND AKS VIAF 100505832 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Glauburg Johann vonKURZBESCHREIBUNG Frankfurter Patrizier Ratsherr und BurgermeisterGEBURTSDATUM 9 Juni 1503GEBURTSORT Frankfurt am Main DeutschlandSTERBEDATUM 22 Oktober 1571STERBEORT Frankfurt am Main Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Glauburg amp oldid 233150072