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Johann Karl Friedrich Ollenroth 9 Januar 1788 in Guben Niederlausitz 6 Oktober 1848 war ein deutscher Mediziner 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Mitgliedschaften 4 Werke 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Karl Friedrich Ollenroth wurde als altestes Kind von 5 Kindern geboren Sein Vater war Johann Samuel Leberecht Ollenroth der eine Apotheke in Guben betrieb diese jedoch kurz nach der Geburt von Johann Karl Friedrich Ollenroth verkaufte und nach Landsberg an der Warthe umzog Dort grundete sein Vater erneut eine Apotheke und betrieb diese bis zu seinem Tod 1813 Sein Vater war mit Charlotte Christiane Ollenroth geb Jahnichen verheiratet Johann Karl Friedrich Ollenroth besuchte ab dem 4 Lebensjahr mehrere Privatschulen und die Stadtschule in Landsberg an der Warthe und wurde durch einen Hauslehrer erganzend in Botanik Pharmakologie pharmazeutische Chemie und Rezepturkunst unterrichtet Am 1 Mai 1802 begann er als Volontar in der Pepiniere eine am 2 August 1795 neu gegrundete Anstalt zur Aus und Weiterbildung von Militararzten in Berlin Im Rahmen des Studiums wurde er in Physik Chemie Pharmazie Medizin Chirurgie Geburtshilfe und Staatsarzneikunde in theoretischer und praktischer Weise unterrichtet Nach vier Jahren beendete er das Studium am 1 Mai 1806 und wurde anschliessend als Sub Chirurg im Charite Lazarett in Berlin angestellt Im Mai und Juni 1806 war er in der Station tatig in der die innerlich kranken Manner behandelt wurden und im Juli und August 1806 auf der Station der ausserlich kranken Weiber Der weitere geplante Einsatz in der Verwaltung konnte aufgrund des Kriegsausbruches mit Frankreich nicht mehr erfolgen Anfang Oktober 1806 wurde Johann Karl Friedrich Ollenroth in das Buro des Generalstabsarzt Johann Goercke versetzt Von dort aus wurde er kurz darauf als Sub Chirurg zum Feldlazarett des Hohenloh schen Armeekorps beordert Auf dem Marsch zu seiner Einheit wurde er bei Oranienburg von den Franzosen gefangen genommen und nach Berlin zuruck transportiert Dort musste er Dienst im franzosischen Lazarett leisten nachdem die Franzosen am 25 Oktober 1806 in Berlin einmarschiert waren 3 Durch Vermittlung des Fursten Franz Ludwig von Hatzfeldt wurde ihm vom damaligen franzosischen Kommandanten Pierre Augustin Hullin ein Pass zur Reise in seine Vaterstadt ubergeben Mit diesem Pass reiste er durch die franzosischen Reihen zum Schill schen Armeekorps und ranzionierte nach Danzig Dort traf er Anfang Januar 1807 ein und wurde sofort vom Chef der dortigen preussischen Feldlazarette Garnisonsstabsarzt Redlich zum Sub Chirurgen ernannt Kurz darauf wurde er zum Generalstabsarzt Dr Johann Goercke nach Konigsberg Preussen beordert und traf am 7 Februar 1807 ein In Konigsberg erkrankte Johann Karl Friedrich Ollenroth mehrmals und wurde dadurch transportunfahig und konnte somit Dr Goercke nicht auf dem Weitermarsch begleiten Im Juni Juli 1807 marschierten die Franzosen in Konigsberg ein und nahmen ihn erneut gefangen Unter der Leitung von Dr Perey und des spateren Generaldivisionsarztes Schack musste er in Konigsberg beim dortigen Lazarett im Junkerhof seinen Dienst leisten u a weil er franzosisch sprach Nachdem die meisten Franzosen im Juli 1807 aus Konigsberg abzogen diente er noch bis zum 20 September 1807 im Feldlazarett des l Estocq schen Corp d armee Anschliessend wurde er zum Koniglichen Domanenamt Schesten bei Rastenburg entsandt um dort bis Ende Dezember 1807 bei der Bekampfung der Ruhr und faulig nervosen Krankheiten beim Menschen sowie der Eindammung der Viehpest zu helfen Anfang 1808 war er beim Infanterieregiment von Wilhelm Rene de l Homme de Courbiere und dem dazugehorigen Grenadierbataillon von Brauchitsch anfangs als Kompanie und spater als Oberchirurg teils in Goldapp und teils in Graudenz bis zum 19 Oktober 1808 eingesetzt In diesem letzten Dienstverhaltnis promovierte er am 25 Juli 1808 an der Universitat in Frankfurt mit der Dissertation De inflammatione in genere Am 1 November 1808 bestand er das Examen rigorosum und die geburtshilfliche Prufung im darauffolgenden Jahr wurde er am 22 April 1809 als praktischer Arzt und Geburtshelfer von dem ehemaligen koniglichen Oberkellegio Medico et Sanitatis approbiert Nach Landsberg an der Warthe zuruckgekehrt arbeitete er seine Themata medico legalia aus und erhielt am 26 August 1809 sein Fahigkeitszeugnis zum Physikat Bald darauf wurde er als Arzt bei dem neumarkischen Landarmenhaus der spateren Straf und Zwangsarbeiter Anstalt zu Landsberg an der Warthe angestellt Darauf folgte die Erweiterung seiner Aufgaben als Kreis und Stadtphysikus von Landsberg an der Warthe erst interimistisch und am 11 Mai 1813 von dem Koniglich Geheimen Staatsrat Friedrich von Schuckmann formlich bestellt Im Marz 1813 musste Johann Karl Friedrich Ollenroth in Landsberg an der Warthe und in Neudamm fur das Belagerungskorps in Kustrin Militarlazarette organisieren und die Leitung dieser ubernehmen Nach der Einnahme von Kustrin mussten die Festungslazarette organisiert werden Die Lazarette von Landsberg an der Warthe und Neudamm wurden am 1 Oktober 1813 zu Provinziallazaretten fur 1 500 Mann erhoben und blieben bis zu ihrer Evakuierung unter der Leitung von Johann Karl Friedrich Ollenroth Am 31 Januar 1816 erfolgte durch den Konig die Ernennung zum Regierungs und Medizinalrat Am 3 April 1816 erfolgte die Versetzung zum Regierungs Collegio nach Bromberg dort wurde er spater zum Geheimen Medizinalrat befordert 1833 wurde er zum zweiten Prasidenten der medizinisch chirurgischen Sektion der Deutschen Naturforscher und Arzte in Breslau gewahlt Um mehr uber auslandische Krankenanstalten zu erfahren unternahm er 1838 eine Reise nach England und Frankreich Die Ruckreise erfolgte durch Oberitalien und das sudliche Deutschland Als Johann Karl Friedrich Ollenroth starb hinterliess er eine Witwe drei Tochter und einen Sohn Ehrungen BearbeitenFur die geleisteten Dienste erhielt er vom Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen am 30 Mai 1814 das Eiserne Kreuz zweiter Klasse am weissen Bande Ausserdem wurde er mit dem Roten Adlerorden vierter und spater dritter Klasse mit Schleife ausgezeichnet Mitgliedschaften BearbeitenJohann Karl Friedrich Ollenroth war Mitglied des Vereins fur Heilkunde in Preussen korrespondierendes Mitglied der Hufelandsche Gesellschaft in Berlin Mitglied des Vereins grossherzoglicher badischer Medizin Beamten zur Forderung der Staatsarzneikunde Mitglied des Apothekervereins im nordlichen Deutschland Ehrenmitglied der Markischen okonomischen Gesellschaft in Potsdam Werke BearbeitenMerkwurdiger Fall einer chronischen Brustkrankheit entstanden von einer fast zwei Jahre hindurch in der Luftrohre eines Kindes stecken gebliebenen und dann wieder ausgehusteten Kaffeebohne in Horn Archiv fur medizinische Erfahrung 1805 Band 1 Januar und Februar S 156 Dissertatio Inauguralis Medica De Inflammatione in Genere Francofurti ad Viadrum Apitz 1808 Untersuchung der Rinde des Rosskastanienbaums Berlin Jahrbuch fur Pharmazie Jahrgang 16 Deutsches Jahrbuch Band 1 1815 S 241 48 Bemerkungen uber das Mutterkorn in Hufeland Journal der Heilkunde Band 45 1817 V S 90 92 Digitalisat De angina pectoris diss inaug med Berolinum Starck 1822 Reise Bericht des Regierungs Raths Bromberg den 15ten August 1831 Danzig 1831 Die asiatische Cholera im Regierungs Bezirk Bromberg wahrend des Jahres 1831 Nach amtlichen Quellen bearbeitet und mit den eigenen Beobachtungen und Erfahrungen versehen Bromberg Gruenauer 1832 Die Heilbarkeit der Eierstocks Wassersucht Berlin Enslin 1843 Instruktion zur Erkenntniss zur Vorbeugung des Ausbruchs und zur Heilung der asiatischen Cholera wenn ein Arzt entweder gar nicht oder nicht schnell genug zu erlangen sein sollte Zeitgemasse Aeusserungen fur meine Mitburger Bromberg Grunauer 1847 Einzelnachweise Bearbeiten Adolph Carl Peter Callisen Medicinisches Schriftsteller Lexicon der jetzt lebenden Aerzte Wundarzte Geburtshelfer Apotheker und Naturforscher aller gebildeten Volker S 86 Selbstverlag 1843 google de abgerufen am 8 September 2017 Neuer Nekrolog der Deutschen von 1848 S 648 B F Voigt 1850 google de abgerufen am 8 September 2017 rbb Preussen Chronik Die Franzosen besetzen Berlin und bringen die burgerliche Selbstverwaltung 27 Oktober 1806 21 Mai 2008 abgerufen am 21 September 2017 Normdaten Person GND 122459083 lobid OGND AKS VIAF 250346027 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ollenroth Johann Karl FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher MedizinerGEBURTSDATUM 9 Januar 1788GEBURTSORT Guben NiederlausitzSTERBEDATUM 6 Oktober 1848 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Karl Friedrich Ollenroth amp oldid 184019820