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Johann Friedrich Goercke auch Gehrcke und Johannes Goercke genannt 3 Mai 1750 in Sorquitten Landkreis Sensburg Ostpreussen 30 Juni 1822 in Sanssouci bei Potsdam Brandenburg war ein deutscher Mediziner Geheimer Obermedizinalrat koniglich preussischer Militararzt Chirurg und Fachbuchautor Er war Leibarzt Friedrichs des Grossen sowie Grunder und Rektor der Militararzt Akademie Pepiniere in Berlin Johann Goercke General Chirurg Kupferstich aus 1816 von Johann Friedrich Bolt 1769 1836 Buste des Johann Goercke Hersteller R Bellan u Co Berlin 19 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Mitgliedschaften 4 Orden und Ehrenzeichen 5 Ehrungen 6 Schriften Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater Johann Friedrich G o ehrcke 1713 1758 war Pfarrer in Sorquitten seine Mutter Anna Elisabeth Apfelbaum 1787 war die Tochter des Weissgerbers Michael Apfelbaum Er war seit 1799 mit Wilhelmine Lehmann verheiratet die Ehe blieb ohne Kinder Er kam zu seinem Onkel dem Regimentschirurgen Apfelbaum in Tilsit Dort lernte er das Handwerk und wurde aber auch sprachlich und wissenschaftlich weitergebildet Nach dem Tod seines Onkels ging er zum Regimentschirurgen Karl Philipp Gerlach in Konigsberg Dragoner Regiment Nr 6 1767 wurde er Kompaniechirurg und horte gleichzeitig Vorlesungen an der Universitat 1774 wurde er zur Leibkompanie des Konigs nach Potsdam versetzt Dort war er nicht nur Gast im Anatomischen Theater sondern organisierte auch die regelmassige Weiterbildung seiner Kollegen und stiftete eine chirurgische Bibliothek 1784 wurde er zudem Pensionarchirurg des Invalidenhauses in Berlin Nachdem er sein Staatsexamen abgelegt hatte machte er von 1787 bis 1789 eine Bildungsreise die ihn von Wien Italien Frankreich England Schottland und in die Niederlande fuhrte In seiner Abwesenheit wurde er 1788 zum Regimentschirurgen und 1789 zum Stellvertreter des Generalstabschirurgen Theden 1714 1797 ernannt Als 1790 ein Krieg in Schlesien drohte musste auch Goercke ins Feld 1792 wurde er Mitdirektor des gesamten preussischen Feldlazarettwesens Mit dem ersten Koalitionskrieg nahm er am Rheinfeldzug teil Nach dem Tod Thedens 1797 wurde er Generalstabschirurg und war damit Chef des preussischen Militair Medicinal Wesens und der Charite Seit 1793 hatte er bereits mehrere wichtige Neuerungen eingefuhrt es gab seitdem das Feldlazareth ambulant wanderndes Feldlazarett das eine Aufnahmefahigkeit fur 1000 Mann hatte dazu kamen 1795 auch gefederte Krankenwagen von denen Goerke erstmals 12 bei der preussischen Armee einfuhrte 1 Am 6 Juni 1795 schlug Goercke in einer Denkschrift die Grundung einer Ausbildungsstatte fur Militararzte vor Nur wenige Wochen spater am 2 August 1795 wurde nach einer Kabinettsorder diese Schule zur Ausbildung von zunachst 50 Lazarettchirurgen unter dem Namen Chirurgische Pepiniere Pflanzschule in der Berliner Georgenstrasse gegrundet das 1818 in Medicinisch chirurgisches Friedrich Wilhelms Institut umbenannt wurde Wegen des geplanten Baues des Bahnhofs Friedrichstrasse 1878 wurde im Jahr 1872 der Umzug in die Scharnhorststrasse notwendig Nach der Schlacht bei Preussisch Eylau im Jahr 1807 liess Goercke drei Baracken Lazarette in Konigsberg errichten in denen rund 18 000 verwundete Preussen Russen und Franzosen Aufnahme fanden 2 Im Zuge der Grundung der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 16 August 1809 heute Humboldt Universitat bewirkte Goercke die Grundung der Medizinisch chirurgischen Akademie fur das Militar die er gemeinsam mit dem Dekan der Medizinischen Fakultat Christoph Wilhelm Hufeland 1762 1836 leitete Beim Stiftungsfest der Pepiniere im Jahr 1814 fanden Goercke und die Sanitatsoffiziere dankende Anerkennung durch den Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blucher fur ihren Einsatz auf dem Schlachtfeld und in den Lazaretten 3 Seine letzten Jahre verlebte Goercke in der Dorotheenstrasse 2 Nach 55 Dienstjahren fur Konig und Vaterland starb er am 30 Juni 1822 in Sanssouci und wurde in Bornstedt bei Potsdam begraben Leistungen BearbeitenGoercke war ein bedeutender Reorganisator des preussischen Militar Sanitatswesens 4 Er fasste die handwerklich und auf Militarzwecke orientierte Chirurgie mit der eher unpraktisch orientierten akademischen Medizin zusammen Mitgliedschaften BearbeitenAm 21 Marz 1795 wurde er mit dem akademischen Beinamen Nymphodorus V zum Mitglied Matrikel Nr 982 der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt 5 Er war neben Carl Ferdinand Sigismund Boehm 1828 Georg Heinrich Boehr Ernst Ludwig Heim Abraham Wall 1805 und Georg Adolph Welper 1762 1842 Grundungsmitglied des am 15 Januar 1799 gegrundeten Sechs Arzte Vereins der vermutlich in der 1810 gegrundeten Medizinisch chirurgischen Gesellschaft aufging Im Mai 1801 kam Christoph Wilhelm Hufeland hinzu Die Zusammenkunfte fanden jeweils in den Privatwohnungen der Arzte statt Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt 1815 Orden und Ehrenzeichen BearbeitenRoter Adlerorden 3 Klasse Eisernes Kreuz weitere hohe OrdenEhrungen BearbeitenIm Jahr 1825 stifteten die Arzte des preussischen Heeres eine zweiteilige Gedenktafel 124 cm breit und 102 cm bzw 132 cm hoch die in Berlin Mitte an einem Denkmal in der Scharnhorststrasse 36 37 dem Sitz der von Goercke gegrundeten Akademie angebracht wurde Diese Tafel wird heute im Markischen Museum verwahrt In Potsdam gibt es seit September 2004 in der Jager Vorstadt die Johann Goercke Allee Das Offizierheim der Sanitatsakademie der Bundeswehr ist nach ihm benannt Schriften Auswahl BearbeitenKurze Beschreibung der bey der Konigl preuss Armee stattfindenden Krankentransportmittel fur die auf dem Schlachtfelde schon Verwundeten Nicolai Berlin 1814 Literatur BearbeitenHermann Frolich Gorcke Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 371 f Uta Motschmann Hrsg Handbuch der Berliner Vereine und Gesellschaften 1786 1815 De Gruyter 2015 Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 240 Textarchiv Internet Archive Nicolai Guleke Kriegschirurgie und Kriegschirurgen im Wandel der Zeiten Vortrag gehalten am 19 Juni 1944 vor den Studierenden der Medizin an der Universitat Jena Gustav Fischer Jena 1945 S 31 32 Sturzbecher Manfred Goercke Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 520 f Digitalisat Hermann Schroder Johann Goercke In Munchener Medizinische Wochenschrift Band 69 Munchen 1922 S 972 973 Rolf Winau Johann Goercke und die Grundung der Pepiniere In Dahlemer Archivgesprache Band 1 Archiv zur Geschichte der Max Planck Gesellschaft Munchen 1996 S 47 Kurt Pollack Unsere gemeinsame Jahre Ein Ahnherr auf den wir stolz sein konnen Johann Goercke In Die Ostpreussische Arztfamilie Osterrundbrief 1966 S 21 22 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Goercke Sammlung von Bildern Goercke Gedenktafel in Berlin In Ehrungsverzeichnis des Luisenstadtischen Bildungsvereins Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin www ohg johann goercke deEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Aschoff Paul Diepgen Heinz Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 32 Nicolai Guleke Kriegschirurgie und Kriegschirurgen im Wandel der Zeiten Vortrag gehalten am 19 Juni 1944 vor den Studierenden der Medizin an der Universitat Jena 1945 S 32 Ferdinand Sauerbruch Hans Rudolf Berndorff Das war mein Leben Kindler amp Schiermeyer Bad Worishofen 1951 Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering Gutersloh 1956 S 405 Nicolai Guleke Kriegschirurgie und Kriegschirurgen im Wandel der Zeiten Vortrag gehalten am 19 Juni 1944 vor den Studierenden der Medizin an der Universitat Jena Gustav Fischer Jena 1945 S 32 Mitgliedseintrag von Johann Gorke bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 23 November 2015 Generalstabsarzte der Preussischen Armee Johann Goercke 1797 Johann Wilhelm von Wiebel 1822 Karl von Graefe Johann Karl Jacob Lohmeyer 1847 Heinrich Gottfried Grimm 1851 Gustav von Lauer 1879 Alwin Gustav von Coler 1889 Rudolf von Leuthold 1901 Adolf von Hecker Otto von Schjerning 1905 Normdaten Person GND 116720581 lobid OGND AKS VIAF 35215580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goercke JohannALTERNATIVNAMEN Goercke Johann Friedrich Gehrcke JohannKURZBESCHREIBUNG preussischer Militararzt und ChirurgGEBURTSDATUM 3 Mai 1750GEBURTSORT Sorquitten OstpreussenSTERBEDATUM 30 Juni 1822STERBEORT Sanssouci bei Potsdam Brandenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Goercke amp oldid 226410784