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Otto Carl Wilhelm Schjerning seit 1909 von Schjerning 4 Oktober 1853 in Eberswalde 28 Juni 1921 in Berlin war ein preussischer Generalstabsarzt mit dem personlichen Rang eines Generals der Infanterie Generalstabsarzt v Schjerning Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Herausgeber 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seinem Abitur am Joachimsthalschen Gymnasium studierte Schjerning ab 1873 Medizin am Friedrich Wilhelm Institut auch bekannt als Pepiniere Die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin promovierte ihn am 9 Februar 1877 zum Dr med 1 Er war zunachst an der Charite und kam 1878 als Assistenzarzt II Klasse zum Garde Schutzen Bataillon Nach drei Jahren beim Gardekorps kam er im Mai 1886 als Stabsarzt zum Konigin Augusta Garde Grenadier Regiment Nr 4 Im Januar 1889 wurde er als Hilfsreferent in die Medizinalabteilung des Kriegsministeriums berufen 2 Dort machte er eine beispiellose Karriere Nach 17 Jahren war er Chef der Medizinalabteilung geworden Als Generalstabsarzt wurde er 1905 Chef des Sanitatskorps und Leiter der Kaiser Wilhelms Akademie dem ehemaligen Friedrich Wilhelm Institut an dem er selbst studiert hatte Auf seinen verstorbenen Vorganger Rudolf von Leuthold verfasste er 1906 eine Gedenkschrift 3 Die Friedrich Wilhelms Universitat ernannte ihn am 1 Januar 1906 zum Professor fur Militarmedizin Im Jahre 1907 wurde er ehrenhalber Mitglied aller drei Pepiniere Corps 4 Ab 1901 gab Schjerning amtliche Lehrbucher fur Krankenpflege heraus 5 Schjerning war zudem Herausgeber der militararztlichen Bibliothek von Coler 1901 1920 42 Bd 6 Mit Alwin von Coler und Carl Franz fuhrte er Schiessversuche zur Erforschung der Geschosswirkung im menschlichen Korper durch woraus eine Theorie der dynamischen Druckwirkung von Coler und Schjerning und eine Erklarung der Kronleinschusse durch Franz hervorgingen 7 Aus Anlass der Eroffnung des unter seiner Leitung errichteten Offizierheims in Falkenstein erhob Kaiser Wilhelm II Schjerning am 20 August 1909 in den erblichen preussischen Adelsstand 8 Im Ersten Weltkrieg diente Schjerning als Chef des Feldsanitatswesens im Grossen Hauptquartier Er machte offentliche Aufrufe an Frauen und Madchen in der Heimat sich zum Hilfsdienst in den Lazaretten ausbilden zu lassen 5 Ab Januar 1915 stand er im Rang eines Generals der Infanterie und im Jahr darauf verlieh ihm die Akademie der Wissenschaften in Wurdigung seiner Verdienste die Goldene Leibniz Medaille Nachdem zu dieser Zeit der in Zurich und als Kriegschirurg in Greifswald tatige Chirurg Ferdinand Sauerbruch beim Chef des Feldsanitatswesens einen mit einer kunstlichen Hand versorgten Soldaten vorgestellt hatte ermoglichte von Schjerning Sauerbruch die Versorgung von amputierten Soldaten mit Handprothesen durch Einrichtung eines Lazaretts an der Schweizer Grenze in Singen am Hohentwiel Ein Adjutant Schjernings der Arzt Georg Schmidt unterstutzte Sauerbruch dann bei der Einfuhrung der Sauerbruch Prothese 9 Ab 1916 setzte sich Schjerning fur die Grundung der Stiftung Furst Donnersmarck Institut zur Rehabilitierung kriegsversehrter Soldaten ein und war von 1918 bis 1921 Kuratoriumsmitglied der Stiftung Seit dem 4 Oktober 1917 war Schjerning zudem Ehrenburger von Eberswalde 1918 schied er nach 45 Jahren in der preussischen Armee aus dem aktiven Dienst aus Mit der Auflosung der Kaiser Wilhelms Akademie die durch den Versailler Vertrag vorgegeben war trat er in den Ruhestand Zwei Jahre spater starb er mit 67 Jahren Von Schjerning war Initiator und Herausgeber des Handbuchs der arztlichen Erfahrungen im Weltkriege das zwischen 1921 und 1934 in neun Banden erschien Im November 1915 forderte er Feldarzte dazu auf ihre Beobachtungen zu Verletzungen an der Front und in Lazaretten fur eine Publikation festzuhalten und vorzubereiten Diese Aufzeichnungen bildeten die Grundlage fur das Handbuch Zahlreiche fuhrende Mediziner auf ihrem Gebiet unter ihnen Ludolf Krehl Erwin Payr Karl Theodor Paul Polykarpus Axenfeld Ernst Ferdinand Sauerbruch Otto Voss und weitere wirkten an dem Handbuch mit Siehe auch Militararzte der Preussischen ArmeeAuszeichnungen BearbeitenRoter Adlerorden I Klasse mit Eichenlaub 10 Kronenorden I Klasse 10 Preussische Dienstauszeichnung 10 Rote Kreuz Medaille I Klasse 10 Grosskreuz des Ordens vom Zahringer Lowen 10 Bayerischer Militarverdienstorden II Klasse mit Stern 10 Ritter des Hausordens der Wendischen Krone 10 Ehrengrosskreuz des Oldenburgischen Haus und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig 10 Grosskreuz des Albrechts Ordens 10 Grosskreuz des Friedrichs Ordens 10 Ritter des Dannebrogordens 10 Grosskommandeur des Erloser Ordens 10 Grossoffizier des Ordens der Aufgehenden Sonne 10 Ritter I Klasse des Sankt Olav Ordens 10 Kommandeur des Ordens der Krone von Rumanien 10 Russischer Orden der Heiligen Anna I Klasse 10 Sankt Stanislaus Orden II Klasse mit Stern 10 Grosskreuz des St Sava Ordens 10 Mecidiye Orden III Klasse 10 Schriften BearbeitenDie letzten 25 Jahre im Militarsanitatswesen 1874 1899 In Deutsche Medizinische Wochenschrift 26 1900 S 22 28 Sanitatsstatistische Betrachtungen uber Volk und Heer Berlin 1910 mit Friedrich Thole und Otto Voss Die Schussverletzungen 2 Auflage Grafe amp Sillem Hamburg 1913 Die alte Pepiniere was sie war und was aus ihr geworden ist Erforschtes und Erlebtes aus dem alten Berlin Berlin 1917 S 49 56 Die Tatigkeit und die Erfolge der deutschen Feldarzte im Weltkriege Einleitung zum Handbuch der arztlichen Erfahrungen im Weltkriege 1920 Herausgeber BearbeitenHandbuch der arztlichen Erfahrungen im Weltkriege 1914 1918 9 Bande Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig 1920 Literatur BearbeitenVerband der Deutschen Akademien Hrsg Deutsches Biographisches Jahrbuch Band III Das Jahr 1921 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1927 S 222 223 Robin Joppich Otto von Schjerning 4 10 1853 28 06 1921 Wissenschaftler Generalstabsarzt der preussischen Armee und Chef des deutschen Feldsanitatswesens im Ersten Weltkrieg Diss med Masch Man Med Fak Univ Heidelberg 1997 Hermann Schmidt Hans Bischoff Hrsg Zum 4 Oktober 1913 dem 60 Geburtstage Seiner Exzellenz des Generalstabsarztes der Armee und Chefs des Sanitatskorps Prof Dr Otto v Schjerning Eine wissenschaftliche Festgabe aus den Reihen des Sanitatsoffizierkorps Mittler Berlin 1913 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto von Schjerning im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek WorldCatEinzelnachweise Bearbeiten Dissertation Die Trepanation bei antiseptischer Methode Pagel Biographisches Lexikon hervorragender Arzte des 19 Jahrhunderts Berlin Wien 1901 Sp 1501 1502 zitiert nach Zeno org WorldCat Paulgerhard Gladen Corpstafel des Corps Guestphalia et Suevoborussia nach dem Stande vom 28 2 1990 1 Auflage Kirchberg 1990 S 245 a b Volker Klimpel Otto von Schjerning In Kolling Hubert Hrsg Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte Who was who in nursing history Bd 7 hps media Nidda 2015 S 235 237 Wolfgang U Eckart Otto von Schjerning In Wolfgang U Eckart Christoph Gradmann Hrsg Arztelexikon Von der Antike bis zum 20 Jahrhundert 1 Auflage C H Beck Munchen 1995 Arztelexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 2 Aufl 2001 3 Aufl 2006 Springer Verlag Heidelberg Berlin New York Arztelexikon 2006 doi 10 1007 978 3 540 29585 3 Nicolai Guleke Kriegschirurgie und Kriegschirurgen im Wandel der Zeiten Vortrag gehalten am 19 Juni 1944 vor den Studierenden der Medizin an der Universitat Jena Gustav Fischer Jena 1945 S 32 A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 175 Ferdinand Sauerbruch Hans Rudolf Berndorff Das war mein Leben Kindler amp Schiermeyer Bad Worishofen 1951 zitiert Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering Gutersloh 1956 S 188 193 und 254 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Kriegsministerium Hrsg Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps fur 1914 E S Mittler amp Sohn Berlin 1914 S 15 Generalstabsarzte der Preussischen Armee Johann Goercke 1797 Johann Wilhelm von Wiebel 1822 Karl von Graefe Johann Karl Jacob Lohmeyer 1847 Heinrich Gottfried Grimm 1851 Gustav von Lauer 1879 Alwin Gustav von Coler 1889 Rudolf von Leuthold 1901 Adolf von Hecker Otto von Schjerning 1905 Normdaten Person GND 117230227 lobid OGND AKS VIAF 84801621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schjerning Otto vonALTERNATIVNAMEN Schjerning Otto Carl Wilhelm von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Generalstabsarzt mit dem Rang als General der InfanterieGEBURTSDATUM 4 Oktober 1853GEBURTSORT EberswaldeSTERBEDATUM 28 Juni 1921STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Schjerning amp oldid 239198929