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Johann Georg Friedrich Freiherr von Friesen 28 April 1757 in Rotha 18 Januar 1824 in Dresden war Oberkammerherr Geheimer Rat und Oberaufseher der Kunstsammlungen und der Bibliothek in Dresden Er besass das Schloss Rotha und das Schloss Rammelburg sowie bis zum Verkauf 1773 die Standesherrschaft Konigsbruck mit dem Rittergut Cosel Anton Graff Johann Georg Friedrich Freiherr von Friesen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Georg Friedrich Freiherr von Friesen war der Sohn von Johann Friedrich Ernst Freiherr von Friesen 1725 1768 und seiner Frau Christiane Jacobine geborene Grafin von Werthern 1727 1778 1 Neben Rotha besass er von 1768 bis 1773 auch die Standesherrschaft Konigsbruck und das Rittergut Cosel die er an Sigismund Ehrenreich von Redern verkaufte Nach Unterricht bei einem Hauslehrer ging er zusammen mit diesem 1773 fur zwei Jahre an das Collegium Carolinum nach Braunschweig Anschliessend studierte er bis 1777 Jura an den Universitaten Wittenberg und Leipzig Schon 1775 erhielt er vom sachsischen Kurfursten Friedrich August III den Titel Kammerjunker verliehen Nach erfolgreichem Examen nahm Friesen eine kurzzeitige Tatigkeit als Beisitzer am Leipziger Oberhofgericht auf Dann fuhrte ihn eine uber einjahrige Reise nach England in die Schweiz nach Frankreich und nach Italien Nach seiner Ruckkehr widmete sich auf seinem Schloss Rotha der Rittergutswirtschaft Im gleichen Jahr erhielt er die Ernennung zum kurfurstlichen Kammerherrn Erstmals war er 1781 als Vertreter der Allgemeinen Ritterschaft auf einem Landtag der sachsischen Landstande in Dresden vertreten Bei der nachsten Standeversammlung 1787 wurde er Direktor dieses Gremiums 1793 und 1799 war er Mitglied im Weiteren Ausschuss der Ritterschaft und seit dem Landtag 1805 im Engeren Ausschuss der Ritterschaft nbsp Ludwig Theodor Zollner Johann Georg Friedrich von Friesen Kupferstich 1783 wurde er als Obersteuereinnehmer nach Dresden berufen 1784 wurde er ausserdem kurfurstlicher Commissarius bei der Brand Versicherungs Commission und weitere Ehrenamter folgten Vom 2 Juni 1808 bis 1810 war er als Vertreter der Grundeigentumer Mitglied der Reichsstande des Konigreichs Westphalen fur das Saale Departement 1810 ernannte ihn der sachsische Konig Friedrich August I zum Geheimen Rat und nahm ihn in Dienst Am 17 Marz 1812 wurde Friesen Oberkammerherr am Dresdner Hof und war in dieser Funktion mehrfach mit der personlichen Betreuung Napoleons betraut Wahrend der Volkerschlacht bei Leipzig befand er sich zunachst auf Order Friedrich Augusts am Dresdner Hof wahrend sein Schloss Rotha den alliierten Gegnern als Hauptquartier diente Erst als am 19 Oktober der sachsische Konig von den Alliierten gefangen genommen wurde verliess er Dresden und begab sich auf das ihm ebenfalls gehorende und nicht zu Sachsen zahlende Schloss Rammelburg im gleichnamigen Amt Rammelburg im Unterharz 2 Als nach der Volkerschlacht der russische Furst Nikolai Grigorjewitsch Repnin Wolkonski Generalgouverneur in Sachsen wurde kam Friesen im Dezember 1813 nach Dresden zuruck wurde Mitglied des Gouvernementrates und Repnins personlicher Berater Als Prasident der Hulfs und Wiederherstellungs Commission half er bei der Versorgung der nach dem Krieg notleidenden Bevolkerung und beim Wiederaufbau des zerstorten Landes vor allem mittels englischer Kredite Nach der Ruckkehr des sachsischen Konigs nach Dresden 1815 nahm Friesen seine alten Amter insbesondere das des Oberkammerherrn wieder auf Er war Erbmarschallamtsverweser des Landtages 1817 1818 sowie Mitglied des engeren Ausschusses der Ritterschaft auf den Landtagen von 1820 und 1824 und ubernahm fur den Konig zahlreiche diplomatische Aufgaben 1816 liess er sich in einer Villa in Blasewitz nieder und besuchte fortan seine Ritterguter nur noch gelegentlich wahrend der Sommerzeit nbsp Schloss Rotha nbsp Schloss Rammelburg nbsp Schloss KonigsbruckFamilie BearbeitenAm 2 November 1778 heiratete Johann Georg Friedrich Freiherr von Friesen Johanne Friederike Louise Caroline von Krosigk Das Ehepaar hatte drei Kinder 3 Heinrich Friedrich Ernst 22 August 1779 in Leipzig 20 oder 21 Februar 1781 Louise Henriette Caroline 4 September 1780 in Rotha 4 Februar 1787 in Rotha Caroline Jacobine Sophie 7 Oktober 1781 in Rotha 31 Mai 1857 10 Juni 1802 mit Hans Gunther Werner von der Schulenburg dem Bruder ihrer Stiefmutter 17 Februar 1777 14 Oktober 1806 in der Schlacht von Auerstadt Oberhofmeisterin der Grossherzogin von WeimarBei der Geburt des dritten Kindes verstarb seine Frau Seine beiden Tochter gab er daraufhin zu seiner auf dem Rittergut Caaschwitz in Thuringen lebenden Schwester Am 27 Juli 1783 heiratete er die Grafin Juliane Caroline von der Schulenburg 1764 23 Juli 1803 eine Tochter von Gebhard Werner von der Schulenburg mit der er 11 Kinder bekam Juliane Charlotte 9 Juni 1784 in Dresden 35 Februar 1861 in Dresden vom 25 August 1814 bis 20 Juli 1856 Probstin des freiadeligen Magdalenstiftes in Altenberg Carl 22 Januar 1786 in Dresden 29 Mai 1823 in Berlin Oberhofmarschall sachsischer Gesandter in London Berlin etc Heinrich 18 Februar 1788 in Dresden 30 Juli 1809 in Dresden Lieutenant bei von Polenz Chevauxlegers verwundet am 12 Juli 1809 in der Nahe von Berggiesshubel Johanne Friederike 16 Marz 1789 in Dresden 6 August 1825 in Dresden Stiftsdame in Stetterberg Marie Louise 2 Dezember 1790 in Dresden 28 April 1791 in Dresden Elisabeth 16 Juli 1793 in Dresden 18 Juli 1878 in Dresden 30 Marz 1818 mit dem Geheimen Rath und Oberstallmeister Carl Alexander Nicolas Grafen Vitzthum von Eckstadt 3 Juli 1768 11 Oktober 1834 Louise 27 November 1794 in Dresden 15 Januar 1870 in Dresden Oberhofmeistern von Konigin Amalie von Sachsen erste unverheiratete und protestantische Oberhofmeisterin am Koniglich Sachsischen Hof Friedrich 11 Oktober 1796 in Dresden 21 Marz 1871 in Dresden Lieutenant im Leibgrenadier Regiment und Prasident der I Kammer des Sachsischen Landtags nbsp Grabmal von CharlotteCharlotte 12 November 1798 in Dresden 30 April 1874 5 Juli 1821 mit Werner Graf von der Schulenburg Nimptsch aus Beetzendorf 7 August 1797 9 Marz 1829 Eines ihrer Kinder ist Ernst Friedrich Werner von der Schulenburg Beetzendorf Ihr Grabmal auf dem Gutsfriedhof Beetzendorf ist noch heute erhalten Ernst 9 Februar 1800 in Dresden 19 Juni 1869 in Kassel Wilhelmshohe 12 Oktober 1831 in Wolfsburg mit Julie Armgard Clara Grafin von der Schulenberg Wolfsburg 23 Januar 1809 in Wolfsburg 26 August 1852 in Rammelburg 26 November 1854 in Wiesbaden mit Caroline Louise Wilhelmine Pauline Freiin von und zu Gilsa 26 Juni 1833 Lieutenant im k u osterreichischen Kurassierregiment von Kronprinz Erzherzog Ferdinand koniglich preussischer Kammerherr und Landrat Hermann 27 Februar 1802 in Dresden 23 Januar 1882 in Dresden sachsischer Oberfeldmarschall und Shakespeare ForscherAm 15 Juli 1819 ging er mit Caroline Bamberger die bereits seit 28 Jahren als Hausmadchen und Erzieherin seiner Kinder in seinem Haushalt lebte seine dritte Ehe ein ohne dies offentlich zu machen Allerdings liess er sie als Mademoiselle Bamberger an dem gesellschaftlichen Verkehr der Familie Friesen teilhaben Friesen war im Besitz des elterlichen Rittergutes mit Schloss Rotha des Gutes Trachenau sowie von Gut und Schloss Rammelburg im Harz Zum Zeitpunkt seines Todes lebten nur noch drei seiner Sohne Friedrich Ernst und Hermann welche die drei Guter gemeinsam erbten Durch Wertausgleich ubernahm Friedrich Schloss und Gut Rotha und kaufte seinem Bruder Herrmann 1846 das Rittergut Trachenau ab Literatur BearbeitenJochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 135 Josef Matzerath Sachsische Landstande am Ende der fruhen Neuzeit Johann Georg Friedrich Freiherr v Friesen In Sachsischer Landtagskurier Heft 1 2008 S 18 f Onlineausgabe PDF 2 3 MB Thomas Nabert Johann Georg Freiherr von Friesen Staatsmann fur die delicatesten und schwierigsten Lagen In Schloss Rotha Erinnerung amp Vision Leipzig 2013 ISBN 978 3 936508 87 1 S 120 123 Friedrich August Schmidt Hrsg Neuer Nekrolog der Deutschen Zweiter Jahrgang 1824 Erstes Heft Bernh Friedr Voigt Ilmenau 1824 S 162 167 Digitalisat Weblinks BearbeitenFriesen Johann Georg Friedrich Freiherr von Hessische Biografie Stand 28 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Landtags Kurier Freistaat Sachsen 1 08 Seite 18 19 Schloss Rotha Erinnerung amp Vision S 120 Ernst von Friesen Geschichte der reichsfreiherrlichen Familie von Friesen Verlag von C Heinrich Dresden 1899 S 301ffNormdaten Person GND 116819537 lobid OGND AKS VIAF 49986664 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friesen Johann Georg Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Friesen Georg Friedrich Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Rittergutsbesitzer Oberkammerherr Geheimer Rat und Oberaufseher der Dresdner Kunstsammlungen und BibliothekGEBURTSDATUM 28 April 1757GEBURTSORT RothaSTERBEDATUM 18 Januar 1824STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Friedrich von Friesen amp oldid 234420323