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Jan Bohumir Syrovy 24 Januar 1888 in Trebic Osterreich Ungarn 17 Oktober 1970 in Prag war ein tschechoslowakischer Offizier im Ersten Weltkrieg Legionar an der russischen Ostfront wo er zuletzt als Generalmajor und Oberbefehlshaber des gesamten tschechoslowakischen Armeekorps diente danach war er militarischer Befehlshaber fur Bohmen Armeegeneral und Chef des Generalstabs Verteidigungsminister und Ministerprasident der Tschechoslowakei Jan Syrovy 1938Am Ende des Protektorats Bohmen und Mahren nahm Syrovy Kontakte zu Widerstandsgruppen des Tschechoslowakischen Widerstands auf Nach Kriegsende wurde er als Kollaborateur verurteilt sass 15 Jahre im Gefangnis und wurde nie rehabilitiert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Krise 1938 1939 und Protektorat 3 Nach dem Kriegsende 4 Auszeichnungen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenNach dem Schulbesuch in Trebic und Brunn wo er 1907 an der Baufachschule das Abitur ablegte diente Syrovy in der osterreichischen Armee und ging anschliessend 1912 nach Warschau damals in Russland wo er als Bautechniker arbeitete Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges schloss er sich den Tschechoslowakischen Legionen in Russland an In der Schlacht bei Zborow wurde er verwundet er verlor sein rechtes Auge Er wurde mehrfach befordert und ausgezeichnet 1918 zum Brigadegeneral Er war 1918 1919 Oberbefehlshaber des gesamten tschechoslowakischen Armeekorps in Russland Jan Syrovy kehrte 1920 in die Tschechoslowakei zuruck 1 2 Nach seiner Ruckkehr war Jan Syrovy der militarische Oberbefehlshaber der Tschechoslowakischen Armee fur den Landesteil Bohmen 1920 1924 1922 absolvierte Syrovy einen Lehrgang fur Generale an der Ecole militaire in Versailles und wurde danach 1923 zum Divisionsgeneral befordert 1924 ubernahm Syrovy die Funktion des stellvertretenden Generalstabschefs der Tschechoslowakischen Armee und wurde 1926 zum Armeegeneral befordert 2 3 4 Von 1926 bis 1933 wurde Jan Syrovy schliesslich zum Generalstabschefs der Tschechoslowakischen Armee berufen und ersetzte den franzosischen General Eugene Mittelhauser Syrovy war der erste tschechische Generalstabschef der Tschechoslowakischen Armee diesen Posten hatten bis 1926 die Leiter der franzosischen Militarmission in der Tschechoslowakei ausgeubt 2 5 In dieser Zeit ubte Syrovy zweimal die Funktion des Verteidigungsministers aus von Marz bis Oktober 1926 sowie von September 1938 bis April 1939 1938 wurde Jan Syrovy Ministerprasident und leitete zwei hintereinander folgende Regierungen Regierung Jan Syrovy I 22 September 1938 bis 4 Oktober 1938 und Regierung Jan Syrovy II 4 Oktober 1938 bis 1 Dezember 1938 Nach dem Rucktritt des Prasidenten Edvard Benes ubte Syrovy auch die verfassungsmassigen Funktionen des Prasidenten aus 2 4 Krise 1938 1939 und Protektorat BearbeitenIn der Zeit 1938 und 1939 wurde Syrovy mit folgenschweren politischen Ereignissen konfrontiert Am zweiten Tag seiner Amtszeit wurde die Mobilmachung der tschechoslowakischen Armee in Kraft gesetzt Nach dem Zustandekommen des Munchner Abkommens vom September 1938 musste er als Premier die Abtretung des Sudetenlandes verkunden Nachdem er die Regierungsgeschafte an die ihm folgende Regierung Rudolf Beran I 1 Dezember 1938 bis 15 Marz 1939 abgegeben hatte blieb er als Verteidigungsminister im Amt und musste dann infolge der Entscheidung des Prasidenten Emil Hacha der deutschen Besetzung der Rest Tschechei durch die Wehrmacht zustimmen und befehlen keinerlei Widerstand zu leisten 1 6 Nach der Ausrufung des Protektorats Bohmen und Mahren in Marz 1939 blieb Syrovy noch kurze Zeit in der Protektoratsregierung Rudolf Beran II im Amt Er schloss sich dem Widerstand nicht an zum Teil weil er unter der Beobachtung der Gestapo stand Als die Protektoratsbehorden anfingen das Eigentum und Geldreserven der verschiedenen Nachfolgeorganisationen der Legionen zu beschlagnahmen rettete Syrovy mit Unterstutzung des Prasidenten Alois Elias erhebliche Teile davon sie konnten dann zur Unterstutzung der Familien verhafteter Widerstandskampfer verwendet werden Wahrend des Prager Aufstandes im Mai 1945 nahm er Kontakte zu den Widerstandsgruppen auf 1 6 Nach dem Kriegsende BearbeitenNach Kriegsende wurde Syrovy am 14 Mai 1945 verhaftet und als Kollaborateur und Verrater bezeichnet Erschwerend dienten auch einige Fotoaufnahmen von Syrovy von 1939 als er in seiner Eigenschaft als Verteidigungsminister und Armeegeneral beispielsweise Adolf Hitler oder Konrad Henlein traf Im April 1947 wurde er in einem haufig als manipuliert und politisch bezeichneten Prozess vor dem damaligen Narodni soud Nationalgericht zu 20 Jahren Gefangnis verurteilt und degradiert Er verbrachte die nachsten 15 Jahre im Gefangnis Pankrac in Prag in der Strafanstalt im Kloster Kartouzy in Valdice im Gefangnis Mirov im Gefangnis Leopoldov und in einem Lager bei Marienbad 1960 wurde er im Rahmen einer Amnestie entlassen arbeitete als Nachtwachter und starb 1970 1 6 7 Er ist auf dem Olsany Friedhof in Prag begraben Angesichts der Problematik des Prozesses von 1947 vor dem Narodni soud im Tschechischen Nationalgericht im Sinne von Volksgericht der im Gefuge der Jurisdiktion eine besondere Rolle einnahm beantragte 1995 der damalige Justizminister Jiri Novak die Uberprufung des Urteils wegen Gesetzesbeugung Das oberste Gericht Nejvyssi soud der Tschechischen Republik beschied dieses Ansinnen noch im selben Jahr negativ mit dem Argument die Entscheidungen dieses Gerichts konnten nachtraglich nicht revidiert werden Jan Syrovy gehort somit zu den wenigen Opfern von fraglichen Entscheidungen der Nachkriegszeit die nicht rehabilitiert wurden 1 Auszeichnungen BearbeitenJan Syrovy erhielt vier tschechoslowakische zwei belgische eine estnische funf franzosische zwei italienische eine japanische vier jugoslawische eine litauische zwei lettische eine marokkanische eine polnische vier rumanische vier russische zwei griechische eine tunesische Auszeichnung und eine Auszeichnung aus Grossbritannien insgesamt 36 Auszeichnungen darunter 3 Tschechoslowakisches Kriegskreuz 1914 1918 Falken Orden Tschechoslowakei Tschechoslowakische Revolutionsmedaille Tschechoslowakische Interalliierte Siegesmedaille 1919 Ehrenlegion vier verschiedene Klassen Sankt Stanislaus Orden Russischer Orden der Heiligen Anna Russischer Orden des Heiligen Georg Orden des Heiligen WladimirEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Michaela Duchackova Jan Syrovy 24 1 1888 17 10 1970 Biographie des Informationszentrums der Regierung der Tschechischen Republik online auf icv vlada cz a b c d Jan Syrovy Kurzbiographie des Regierungsamtes der Tschechischen Republik online auf vlada cz a b Pavel Sramek Armadni general Jan Syrovy Biographie online auf armada vojenstvi cz a b Jan Syrovy kurzubersicht auf totalita cz online auf totalita cz Karel Straka Francouzska vojenska mise v Ceskoslovensku 1919 1938 Veroffentlichung des Vojensky historicky ustav VHU Militarhistorisches Institut des Verteidigungsministeriums der Tschechischen Republik online auf vhu cz a b c Jan Syrovy armadni general Biographie online auf codyprint cz Armadni general Jan Syrovy o situaci v zari 1938 Interview mit Jan Syrovy von Vojtech Sir vom 9 Oktober 2003 online auf fronta cz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan Syrovy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsartikel uber Jan Syrovy in den Historischen Pressearchiven der ZBWMinisterprasidenten der Tschechoslowakei 1918 bis 1939Karel Kramar 1918 1919 Vlastimil Tusar 1919 1920 Jan Cerny 1920 1921 Edvard Benes 1921 1922 Antonin Svehla 1922 1926 Jan Cerny 1926 Antonin Svehla 1926 1929 Frantisek Udrzal 1929 1932 Jan Malypetr 1932 1935 Milan Hodza 1935 1938 Jan Syrovy 1938 Rudolf Beran 1938 1939 1945 bis 1992Zdenek Fierlinger 1945 1946 Klement Gottwald 1946 1948 Antonin Zapotocky 1948 1953 Viliam Siroky 1953 1963 Jozef Lenart 1963 1968 Oldrich Cernik 1968 1970 Lubomir Strougal 1970 1988 Ladislav Adamec 1988 1989 Marian Calfa 1989 1992 Jan Strasky 1992 Normdaten Person GND 130045810 lobid OGND AKS LCCN n90638620 VIAF 13405051 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Syrovy JanALTERNATIVNAMEN Syrovy Jan Bohumir vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer General Politiker Ministerprasident und VerteidigungsministerGEBURTSDATUM 24 Januar 1888GEBURTSORT TrebicSTERBEDATUM 17 Oktober 1970STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Syrovy amp oldid 231947414