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Vlastimil Tusar 28 November 1880 in Prag 22 Marz 1924 in Berlin war ein tschechischer sozialdemokratischer Politiker und zweiter Ministerprasident der Tschechoslowakei Vlastimil TusarLeben BearbeitenAb 1903 arbeitete Tusar als Redakteur der sozialdemokratischen Wochenzeitschrift Rovnosti in Brunn deren Chefredakteur er 1908 wurde und die er in eine Tageszeitung umwandelte Bei den Wahlen zum osterreichischen Reichsrat 1911 wurde er zum Abgeordneten der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei gewahlt wo er bis zum Ende der Monarchie blieb In den ersten Kriegsjahren gehorte er zu den Vertretern eines proosterreichischen Aktivismus Im Dezember 1914 nahm er an einem Treffen mahrischer Politiker mit Tomas Garrigue Masaryk teil bevor jener ins Exil ging Masaryks Bemuhungen fur seine Forderung nach einem unabhangigen Staat der Tschechen und Slowaken auch Ruckhalt aus der Sozialdemokratie zu haben fruchteten 1 Tusar wurde im Verlauf des Krieges zu einem Verfechter der Autonomie und Unterstutzer Masaryks ab 1918 war er Mitglied des Tschechoslowakischen Nationalausschusses Als Kenner der Wiener Politik informierte er Alois Rasin am 27 Oktober 1918 dass jetzt der beste Zeitpunkt zur Erklarung der Unabhangigkeit sei Nach der Grundung der Tschechoslowakei wurde Tusar Abgeordneter des Parlaments verblieb aber in Wien als Verhandler mit der ebenfalls neu gegrundeten Republik Osterreich wo er vor allem uber Grenzfragen verhandelte Am 8 Juli 1919 wurde Tusar als Nachfolger von Karel Kramar Ministerprasident einer Koalitionsregierung der Sozialdemokraten mit der Agrarpartei Die Regierung trat aufgrund des Inkrafttretens der Verfassung von 1920 zuruck und Tusar konnte nach dem Wahlsieg bei den Parlamentswahlen 1920 erneut eine Regierung bilden In der Folge kam es zu innerparteilichen Turbulenzen aufgrund des Erstarkens des marxistischen Flugels den Tusar zuruckzudrangen suchte Am 15 September 1920 trat die Regierung zuruck Am 14 Mai 1921 spaltete sich die Kommunistische Partei von der Sozialdemokratischen Partei ab Tusar war schlechter gesundheitlicher Verfassung er gab 1921 sein Mandat zuruck und wurde Botschafter in Berlin wo er 1924 verstarb Literatur BearbeitenZdenek Karnik Vlastimil Tusar Novinar politik diplomat Kniznice socianiho demokrata 1 Ceska strana socialne demokraticka Prag 2005 ISBN 80 239 7703 2 tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Roland J Hoffmann T G Masaryk und die tschechische Frage Band 1 Nationale Ideologie und politische Tatigkeit bis zum Scheitern des deutsch tschechischen Ausgleichsversuchs vom Februar 1909 Veroffentlichungen des Collegium Carolinum 58 Oldenbourg Munchen 1988 ISBN 3 486 53961 2 Ministerprasidenten der Tschechoslowakei 1918 bis 1939Karel Kramar 1918 1919 Vlastimil Tusar 1919 1920 Jan Cerny 1920 1921 Edvard Benes 1921 1922 Antonin Svehla 1922 1926 Jan Cerny 1926 Antonin Svehla 1926 1929 Frantisek Udrzal 1929 1932 Jan Malypetr 1932 1935 Milan Hodza 1935 1938 Jan Syrovy 1938 Rudolf Beran 1938 1939 1945 bis 1992Zdenek Fierlinger 1945 1946 Klement Gottwald 1946 1948 Antonin Zapotocky 1948 1953 Viliam Siroky 1953 1963 Jozef Lenart 1963 1968 Oldrich Cernik 1968 1970 Lubomir Strougal 1970 1988 Ladislav Adamec 1988 1989 Marian Calfa 1989 1992 Jan Strasky 1992 Normdaten Person GND 133790649 lobid OGND AKS VIAF 72592827 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tusar VlastimilKURZBESCHREIBUNG tschechischer sozialdemokratischer Politiker und zweiter Ministerprasident der TschechoslowakeiGEBURTSDATUM 28 November 1880GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 22 Marz 1924STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vlastimil Tusar amp oldid 239343790