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Die evangelische Jakobikirche Freiberg ist eine neugotische Kirche in Freiberg in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Jakobi Christophorus im Kirchenbezirk Freiberg der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und enthalt mit Altar Taufstein und der Orgel von Gottfried Silbermann kunstlerisch bedeutende Ausstattungsstucke aus alterer Zeit Jakobikirche Freiberg Ansicht von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Die alte JakobikircheUm 1160 wurde die Jakobikirche als Pfarrkirche von Christiansdorf der altesten Siedlung im Bereich von Freiberg errichtet 1887 war sie baufallig Da die Stadt Freiberg den ursprunglichen Standort Ecke Talstrasse Pfarrgasse fur eine Schule nutzen wollte wurde die mittelalterliche Kirche abgerissen und fur den Neubau der heutige Platz etwas ausserhalb der Altstadt gewahlt Er wurde nach Planen von Theodor Quentin in den Jahren 1890 bis 1892 als dreischiffige Hallenkirche errichtet Die Kirche ist ein unverputzter Bruchsteinbau mit Gliederungen aus Werkstein uber einem kreuzformigen Grundriss mit Chorpolygon Der 57 m hohe steil proportionierte Turm tragt einen gemauerten spitzen Helm mit Krabben und abschliessender Kreuzblume Das Portal mit Kielbogen und Masswerkfries ist mit Skulpturen von Peter Poppelmann gestaltet die im Gewande Maria und Martha auf der linken sowie Paulus und Jakobus auf der rechten Seite zeigen uber dem Portal ist der Pelikan als Symbol fur die aufopfernde Liebe dargestellt Im Innern ist die weitraumige Hallenkirche ahnlich wie bei der Johanneskirche in Meissen Colln von den schlanken Formen der Gotik bestimmt Kreuzrippengewolbe die von stammigen Pfeilern mit Vorlagen und Kapitellen mit Pflanzenschmuck getragen werden schliessen das Mittelschiff nach oben ab Die Rippen der schmalen Seitenschiffe und des Querschiffs werden von Konsolen gestutzt Alle Bogen und Rippen sind in Backstein gemauert Der Raum wird von schlichten Emporen an drei Seiten und in den Querschiffarmen bestimmt Ausstattung BearbeitenBemerkenswert als eine fruhe Leistung der Denkmalpflege ist die Ubernahme alterer Ausstattungsstucke aus dem Vorgangerbau Dieser war die alteste Kirche von Freiberg gewesen Der Altar zahlt zu den bedeutendsten Werken des Manierismus in Sachsen und wurde von Bernhard Diterichs und Sebastian Grosgen im Jahr 1610 geschaffen Der dreigeschossige Aufbau aus Holz zeigt in der Predella das Abendmahl im Mittelteil zwischen Doppelsaulen die fast vollplastische Darstellung der Kreuzigung Christi mit den Schachern vor einer Reliefdarstellung von Jerusalem An den seitlichen Wangen sind die Figuren der Evangelisten Markus und Matthaus angebracht Im Aufsatz ist zwischen Lukas und Johannes die Grablegung Christi gezeigt Den Abschluss des Altars bildet ein gesprengter Giebel mit der Figur des Salvator mundi Das feingearbeitete Altarkruzifix aus Elfenbein aus den Jahren um 1710 wird Balthasar Permoser zugeschrieben Die Sandsteinkanzel ist ein Werk von Andreas Lorentz aus dem Jahr 1564 Sie ruht stutzenlos auf einer Konsole deren Ringe mit Blatt und Fruchtornamenten verziert sind Am Korb finden sich neben einem Kruzifix ausdrucksvolle Darstellungen von Mose der die Gesetzestafeln empfangt und von Christus mit den Jungern Die vorzugliche Sandsteintaufe 1 mit wohlgeformten Renaissanceornamenten wurde von Hans Walther II im Jahr 1555 geschaffen Sie zeigt ein ahnliches Bildprogramm wie der Taufstein in der Pirnaer Marienkirche Am Fuss sind sitzende Kinder in Taufkleidchen und an der Kuppa Reliefdarstellungen mit dem Zug des Volks Israel durch das Rote Meer und Mose der Wasser aus dem Felsen schlagt dargestellt Das sachsische und das danische Wappen sind auf das herzogliche Stifterehepaar August von Sachsen und Anna von Danemark bezogen Orgel Bearbeiten nbsp SilbermannorgelBesonders kostbar ist die Orgel von Gottfried Silbermann aus dem Jahr 1716 1717 Den Prospekt entwarf der Freiberger Domorganist Elias Lindner Sie wurde 1892 in die neuerbaute Jakobikirche umgesetzt wobei eine Erweiterung und Umarbeitungen durch Friedrich Ladegast erfolgten Durch Umstellen der Pfeifen im Inneren Erganzung von Basspfeifen und Anlangen der Prospektpfeifen stellte er einen tieferen Stimmton her erganzte in allen Klaviaturen das tiefe Cis und legte eine gleichstufige Stimmung Sechs neue Register wurden auf pneumatischen Zusatzladen aufgestellt 2 Im Jahr 1905 tauschte Jehmlich Orgelbau ein Register aus 1954 1955 entfernte Jehmlich die Zusatzregister von 1892 erganzte zwei Pedalregister mit einem Pfeifenbestand von 1892 und baute die gemischten Stimmen im Hauptwerk neu Eine Restaurierung und Teilrekonstruktion fuhrte 1995 die Orgelwerkstatt Wegscheider durch Zuletzt wurde das Werk mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal 2017 von Orgelbau Ekkehard Gross restauriert 3 Die Disposition lautet wie folgt 4 I Hauptwerk CD c3Principal 8 Rohrflote 8 Quintadena 8 Octava 4 Spitzflote 4 Quinta 3 Super Octava 2 Mixtur III 1 1 3 Cymbeln II 1 II Oberwerk CD c3Gedackt 8 Principal 4 Rohrflote 4 Nassat 3 Octava 2 Terzia 1 3 5 Sifflet 1 Cymbeln II 2 3 Pedal CD c1Subbass 16 Posaunenbass 16 Trompetenbass 8 Koppeln II I I P TremulantLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 273 274 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakobikirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Jakobi Christophorus in FreibergEinzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 273 Frank Harald Gress Die Orgeln Gottfried Silbermanns Veroffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde Band 177 3 Auflage Sandstein Dresden 2007 ISBN 978 3 930382 50 7 S 45 Artikel der Freien Presse zur Restaurierung 4 Juni 2018 Abgerufen am 6 November 2019 Orgel in Freiberg Jakobikirche abgerufen am 14 Januar 2018 50 917389 13 350538 Koordinaten 50 55 2 6 N 13 21 1 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakobikirche Freiberg amp oldid 218632643