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Theodor Quentin 1 November 1851 in Preussisch Stargard 26 Marz 1905 in Neuenhof bei Eisenach 1 war ein deutscher Architekt der stilistisch als Vertreter der Neogotik gilt und sich besonders in Sachsen und Thuringen im Bereich des Sakralbaus einen Namen machte Marienkirche in Pirna Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Stil 4 Werk unvollstandig 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Grabstelle in PirnaQuentin studierte am Polytechnikum Hannover bei Conrad Wilhelm Hase und machte erste praktische Erfahrungen bei Dombaumeister Franz Josef Denzinger Bei Denzinger der mit dem Wiederaufbau des 1867 niedergebrannten Frankfurter Doms betraut war fand Quentin 1875 seine erste Anstellung Hier war er mit der Innengestaltung betraut Von 1882 bis 1887 wirkte Quentin in Leipzig und war Baufuhrer beim Neubau der Peterskirche nach Planen von August Hartel und Constantin Lipsius Nach Fertigstellung der Peterskirche grundete er in Leipzig ein eigenes Architekturburo Quentin bewarb sich fur den Auftrag zur Restaurierung der Pirnaer Marienkirche den er 1888 erhielt Er verlegte daraufhin seinen Wohnsitz nach Pirna Durch die geschickte kunstlerische Umgestaltung des Innenraums der Marienkirche qualifizierte sich Quentin fur weitere Kirchenbauauftrage die er in den folgenden Jahren vorrangig in Sachsen umsetzte Quentin schuf 14 Kirchenneubauten unter anderem die Jakobikirche in Freiberg 1890 1892 die St Martins Kirche in Weinbohla 1893 1895 die Johanneskirche in Meissen 1895 1898 die Kirche in Hornitz 1900 1901 und die St Matthias Kirche in Sondershausen 1904 1905 Ausserdem erneuerte er 43 Kirchen wozu noch zahlreiche Pfarrhauser Parentationshallen und dergleichen entstanden Quentin erwarb sich auch Verdienste als kunstlerischer Vertrauensmann der Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmaler im Konigreich Sachsen Theodor Quentin starb wahrend einer Dienstreise am 26 Marz 1905 in Neuenhof bei Eisenach an einem Schlaganfall Zu dieser Zeit war er mit dem Neubau der Lutherkirche in Rudolstadt betraut die 1906 fertiggestellt wurde Quentin wurde in Pirna beigesetzt Familie BearbeitenTheodor Quentin war in erster Ehe seit 1877 mit der Frankfurter Kaufmannstochter Elisabeth Juliane Sehner verheiratet Aus der Ehe gingen zwei Sohne und vier Tochter hervor Seine erste Frau starb 1888 in Leipzig In zweiter Ehe heiratete Quentin 1891 Antonie Margarete Lotzsch aus Goselitz bei Leisnig Aus dieser Ehe gingen nochmals ein Sohn und eine Tochter hervor Stil Bearbeiten nbsp St Matthiaskirche in Sondershausen nbsp St Martins Kirche in WeinbohlaEr vertrat die Neogotik jedoch hing Quentin nicht nur starr an uberlieferten Formen sondern entwickelte seinen eigenen Stil der zuletzt auch Einflusse des Jugendstils aufwies Andererseits verabscheute er Fabrikartiges und Schablonenhaftes wie es nach Meinung vieler Zeitgenossen um 1900 mit dem Beginn der Entwicklung zur Moderne drohte Der begabte Architekt hatte eine ausserordentliche Arbeitskraft die sich in seinen zahlreichen Werken widerspiegelt Er verstand es meisterhaft das geschichtlich Gegebene und Vorhandene mit dem Neuen in Einklang zu bringen Ein Talent Quentins war auch dass es ihm durch ernste Selbstbeschrankung und weise Sparsamkeit gelang mit zur Verfugung stehenden Mitteln auszukommen Werk unvollstandig Bearbeiten1874 1876 Wietzendorf Neubau Evangelisch lutherische Kirche St Jacobi 1882 1885 Leipzig Neubau der Peterskirche 1889 1890 Mauersberg Neubau der Evangelisch lutherischen Kirche 1889 1890 Pirna Neugestaltung des Innenraums der Marienkirche 1890 1892 Freiberg Neubau der Evangelisch lutherischen Kirche St Jakobi 1892 Reichstadt Dippoldiswalde durchgreifende Erneuerung des Inneren und Ausseren der Dorfkirche 1892 Zwenkau querschiffartiger Ausbau der Laurentiuskirche 1893 Klix Neubau der Evangelisch lutherischen Kirche 1893 Umbau der Kirche Guldengossa 1893 1894 Glaubitz Erweiterung und Restaurierung der Evangelisch lutherischen Kirche 1893 1895 Weinbohla Neubau der St Martins Kirche 1895 1898 Meissen Neubau der Evangelisch lutherischen Kirche St Johannes 1896 Albrechtshain Umbau der Evangelisch lutherischen Kirche St Petri in Albrechtshain 1896 1898 Otterwisch Umbau der Evangelisch lutherischen Kirche 2 1897 1898 Stolpen Restaurierung der Evangelisch lutherischen Stadtkirche 1899 1901 Rechenberg Bienenmuhle Neubau der Kirche Rechenberg Bienenmuhle 1899 1903 Stadtilm umfassende Sanierung der Stadtkirche St Marien 3 1900 1901 Hornitz Neubau der Evangelisch lutherischen Kirche 1900 1901 Neustadt in Sachsen Neubau der Evangelisch lutherischen Friedhofskirche 1902 Groditz Teilneubau ohne Turm der Kirche 1902 1903 Luisenthal Neubau der Herzog Alfred Gedachtniskirche 1902 1903 Ostrau Neubau der Evangelisch lutherischen Trinitatiskirche1903 1904 Porschdorf Neubau der Evangelisch lutherischen Kirche 1904 1905 Horschel bei Eisenach Neubau der Kirche Horschel 1904 1905 Sondershausen Stockhausen Neubau der St Matthias Kirche ab 1904 Rudolstadt Neubau der LutherkircheSchriften Zur Erinnerung an die Feier der Grundsteinlegung zur neuen St Jacobikirche in Freiberg i S am 11 Juni 1890 Pirna 1890 OCLC 698869369 Literatur BearbeitenStockhauser Kirchenberichte von 1905 Stadtarchiv Sondershausen Klaus Hensel Zum 150 Geburtstag von Theodor Quentin In Pirnaer Anzeiger Heft 9 2001 S 18 Hartmut Mai Kirchen in Sachsen Vom Klassizismus bis zum Jugendstil Koehler amp Amelang Berlin Leipzig 1992 ISBN 3 7338 0081 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor Quentin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien WerkverzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Quentin Theodor In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 27 Piermaria Ramsdell E A Seemann Leipzig 1933 S 512 Die Geistlichen der Ephorie Grimma Hrsg Die Ephorie Grimma Reihe Neue Sachsische Kirchengalerie herausgegeben von Georg Buchwald Band 1 Die Ephorie Grimma links der Mulde Arwed Strauch Leipzig 1911 Sp 543 Internetseite der Evangelischen Kirchengemeinde StadtilmNormdaten Person GND 1025242092 lobid OGND AKS VIAF 259209801 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quentin TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 1 November 1851GEBURTSORT Preussisch StargardSTERBEDATUM 26 Marz 1905STERBEORT Neuenhof bei Eisenach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Quentin amp oldid 235452011