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Die Kirche Klix obersorbisch Kluksanska cyrkej ist das Kirchengebaude im Ortsteil Klix der Gemeinde Grossdubrau im Landkreis Bautzen in der sachsischen Oberlausitz Es gehort der Kirchengemeinde Klix im Kirchenbezirk Bautzen Kamenz der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Die Kirche steht als Gebaude von bau und ortsgeschichtlicher Bedeutung unter Denkmalschutz Kirche Klix von Sudosten 2009 Ansicht von Osten mit zweigeschossigem Logenanbau 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Geschichte 2 Ausstattung 3 Kirchengemeinde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur und Geschichte BearbeitenDie Kirche in Klix wurde im Jahr 1893 nach Planen des Architekten Theodor Quentin unter Einbeziehung des Turms der im Jahr 1702 erbauten Vorgangerkirche im neuromanischen Stil errichtet Die Haube wurde 1834 verandert Die ersten Glocken wurden 1877 gegossen und aus der Vorgangerkirche ubernommen die beiden grosseren Glocken mussten im Ersten Weltkrieg zu Gunsten der Waffenproduktion abgegeben werden und wurden eingeschmolzen 1921 erhielt die Kirche ein neues Gelaut die im Zweiten Weltkrieg ebenfalls beschlagnahmt wurden Die drei neuen Eisenhartgussglocken wurden 1955 eingeweiht 1 Zwischen 1983 und 1985 wurde der Kirchbau umfassend saniert 2019 mussten die Glocken wegen Beschadigungen stillgelegt werden nach einer Reparatur wurden sie zu Pfingsten 2020 wieder in Betrieb genommen Das Kirchengebaude ist ein massiver Putzbau mit einem eingezogenen gerade geschlossenen Altarraum An der Nordseite befindet sich ein zweigeschossiger Logenanbau an der sudostlichen Ecke des Kirchenschiffs ein oktogonaler Treppenturm mit leicht zuruckgesetztem Obergeschoss und geschweifter Haube Das Kirchenschiff ist mit einem Satteldach uberzogen das Dach uber dem Altarraum ist an der Ostseite abgewalmt Die Fenster am Kirchenschiff und am Altarraum sind rundbogig der Logenanbau hat rechteckige Fenster Die Fenster des Kirchenschiffs sind leicht zuruckgesetzt unter diesen befinden sich jeweils kleinere Rechteckfenster Die Fassade ist mit Eckquaderungen gegliedert Der quadratische Westturm hat ein achteckiges Glockengeschoss mit Schalloffnungen und ein rechteckiges Eingangsportal an der Nordseite Er ist mit einer Zwiebelhaube mit Laterne und Spitzhelm bekront 2 Der Saal hat im Inneren eine Holzdecke die in der Mitte erhoht und in grosse mit Ranken verzierte Felder unterteilt ist An drei Seiten steht eine eingeschossige Holzempore Den Durchgang zum Altarraum bildet ein weit gespannter Korbbogen dessen Laibung bemalt ist Der Altarraum besitzt eine Korbbogentonne mit muldenformigem Schluss im Osten die mit Blumenmotiven bemalt ist Ausstattung Bearbeiten nbsp Kanzelaltar 2009 Die Ausstattung wurde aus dem Vorgangerbau ubernommen Der teilweise vergoldete Altar aus Sandstein wurde in seiner heutigen Form im Jahr 1702 zusammengesetzt die meisten Teile stammen aus dem 16 Jahrhundert In der Predella befindet sich ein Gemalde des Abendmahls in der Haupttafel Darstellungen der Kreuzigung der Auferstehung und des Jungsten Gerichts als Relief Die Reliefs wurden wohl 1580 in der Art des Christoph Walther II geschaffen und sollen aus der Sophienkirche in Dresden stammen 3 An den Seiten befinden sich kannelierte Pilaster und daneben Konsolen mit Figuren von Petrus und Paulus Abgeschlossen wird der Altar durch zwei Giebelansatze und einem dazwischen stehenden Posaunenengel nbsp Kanzel 2009 nbsp Eule Orgel 2009 Die farbige Holzkanzel hat einen polygonalen mit Putten und Lambrequins verzierten Korb und einen von zwei Saulen getragenen Schalldeckel Dieser ist mit reich geschnitzten Akanthusranken und einer Figur Johannes des Taufers bekront Das marmoriert gefasste Taufbecken aus Holz mit weit vorschwingender Kuppa ist auf das Jahr 1688 datiert Die Orgel wurde 1894 von Hermann Eule Orgelbau in Bautzen gebaut Der Prospekt ist in Neurenaissance Formen gehalten das Instrument hat 23 Register auf zwei Manualen und dem Pedal 4 In der Kirche befindet sich ein farbig gefasstes Holzepitaph fur den 1576 verstorbenen Franz von Nostitz mit einer Darstellung der Kreuzigung aus der Schule des Lucas Cranach 5 sowie des Stifters und dessen Familie Das aufwendig gestaltete Epitaph wird von auf Konsolen getragenen kannelierten Saulen gerahmt auf dem Gesims befindet sich eine Kartusche mit dem Nostitzschen Wappen Das Epitaph wurde zwischen 1989 und 1994 restauriert Ausserdem steht in der Kirche ein Sandsteinepitaph fur Johanna Eleonora von Nostitz 1678 mit dem Relief einer knienden Frau und zwei Kindern vor einem Kruzifix Weitere Sandsteinepitaphe befinden sich in der Kirche fur Kaspar Christoph von Nostitz 1709 und dessen Frau Ursula Margareta 1707 sowie fur Christoph Friedrich von Gersdorff 1725 Letzteres wird dem Bildhauer Johann Christian Kirchner zugeschrieben und zeigt zwei Adler mit dem Wappen der Familie von Gersdorff sowie eine von mit Wappen geschmuckten Pilastern umgebene Schrifttafel 2 Kirchengemeinde BearbeitenKlix gehorte um 1500 zum Archidiakonat Oberlausitz die Reformation wurde im weiteren Verlauf des 16 Jahrhunderts eingefuhrt Neben Klix gehoren noch die Dorfer Brehmen Commerau Geisslitz Gobeln Halbendorf Spree Jetscheba Kauppa Lieske Neudorf Spree Salga Sarchen Sdier Spreewiese ehemals Leichnam und Zschillichau zur Kirchengemeinde Bis 1716 war Klix eine Filialkirche der Kirche Uhyst Spree Seit 1840 gehort auch die Ausbausiedlung Ruhethal zur Kirchengemeinde Klix 6 Die Kirchengemeinde Klix ist mit der Kirchengemeinde Milkel zu einem Pfarramt zusammengeschlossen Seit 2022 gehort sie zusammen mit Konigswartha Neschwitz Milkel Luppa und Quatitz zum Kirchspiel Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Bis Mitte des 20 Jahrhunderts war Klix eine uberwiegend sorbischsprachige Kirchengemeinde Der Volkskundler Arnost Muka ermittelte im Jahr 1884 fur die Kirchengemeinde eine Einwohnerzahl von 2502 davon waren 2362 Sorben und 140 Deutsche von denen wiederum 77 die sorbische Sprache beherrschten Der sorbischsprachige Bevolkerungsanteil lag somit bei 97 5 Prozent Zu dieser Zeit fanden an jedem Sonn und Feiertag Gottesdienste in sorbischer und in deutscher Sprache statt Der Konfirmandenunterricht war fur die sorbischen Kinder auf Sorbisch und fur die deutschen Kinder auf Deutsch 7 1951 und 1971 fand jeweils der Sorbische Evangelische Kirchentag in Klix statt 8 Der letzte sorbische Pfarrer Pawol Wirth siedelte 1976 nach Westdeutschland uber anschliessend wurde noch bis 1987 ab und zu auf Sorbisch gepredigt wofur Pfarrer aus umliegenden Gemeinden zum Einsatz kamen Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Teil 31 Amtshauptmannschaft Bautzen I Teil C C Meinhold Dresden 1908 S 118 128 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Band 1 Regierungsbezirk Dresden Bearbeitet von Barbara Bechter Wiebke Fastenrath und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 489ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Klix Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchengemeinde Klix auf der Seite des Kirchenbezirks Bautzen KamenzEinzelnachweise Bearbeiten Neue Kirchenglocken fur Klix Sachsische Zeitung 1 Juni 2020 abgerufen am 9 Oktober 2021 a b Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Band 1 Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 489ff Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Teil 31 Amtshauptmannschaft Bautzen I Teil C C Meinhold Dresden 1908 S 119 Klix Deutschland Sachsen Evangelisch Lutherische Kirche In orgbase nl abgerufen am 9 Oktober 2021 Olaf Bastian Henriette Joseph Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Lohsa Klitten Grossdubrau und Baruth Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2005 S 100 Klix im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen abgerufen am 9 Oktober 2021 Arnost Muka Statistik der Lausitzer Sorben Deutsch von Robert Lorenz Domowina Verlag Bautzen 2019 ISBN 978 3 7420 2587 6 S 297f und S 384 Die Kirchentage Sorbischer Evangelischer Verein abgerufen am 9 Oktober 2021 51 263525 14 524558333333 Koordinaten 51 15 48 7 N 14 31 28 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Klix amp oldid 238528568