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Die judischen Elementarschulen waren im 19 Jahrhundert die Konfessionsschulen der judischen Gemeinden in Baden Diese Elementarschulen wurden mit der Einfuhrung der Simultanschulen 1876 aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Liste der judischen Elementarschulen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit dem badischen Judenedikt von 1809 wurde den judischen Gemeinden in Baden gestattet eigene Schulen zu errichten sofern sie die Kosten dafur ubernahmen Unter dieser Bedingung entstanden in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts rund 60 judische Elementarschulen Der Oberrat der Israeliten Badens der sich sehr um die Bildung und neue Berufsausrichtung der badischen Juden bemuhte gab 1824 mit Genehmigung des Grossherzogs Regelungen fur das judische Elementarschulwesen heraus Der ab 1825 gultige Lehrplan sah folgende Facher vor Deutsches und hebraisches Lesen Schreiben Rechnen Religionsgrundlagen biblische Geschichte Deutsch Hebraisch Geographie Geschichte Naturlehre Zeichnen und Gesang Ausser im Religionsunterricht wurden die offiziellen Lehrbucher der christlichen Schulen ubernommen Judische Studenten konnten ab 1825 als Externe am Lehrerseminar Karlsruhe zugelassen werden und somit wurde die Lehrerausbildung auch der judischen Lehrer verbessert Die Schulpflicht erstreckte sich in Baden seit 1832 vom 6 bis nach Vollendung des 13 Lebensjahres fur Madchen und bis Vollendung des 14 Lebensjahres fur Jungen Die landesherrliche Verordnung von 1834 uber die Einrichtung der Elementarschulen bestimmte jetzt als Oberschulbehorde fur die judischen Schulen den Oberrat der Israeliten Badens Jede judische Gemeinde die eine eigene Schule besass musste einen Schulvorstand einsetzen Dieser bestand aus dem Ortsschulinspektor dem Burgermeister und den Mitgliedern des Synagogenrates Die Lehrer wohnten den Sitzungen nur beratend und ohne Stimme bei Das 1835 erlassene erste badische Volksschulgesetz regelte die Stellung der Schulen und Lehrer innerhalb der Gemeinden die Zahl der Lehrer und ihr Einkommen Ebenso fuhrte es Schulfonds zur Finanzierung der Elementarschulen ein die hauptsachlich von den jeweiligen judischen Gemeinden getragen werden mussten Nach einer Blutezeit bis etwa 1860 verlor das judische Schulwesen infolge von Landflucht und Auswanderung allmahlich an Bedeutung zumal das assimilierte Judentum die allgemeinen offentlichen Schulen in den grosseren Stadten bevorzugte 1868 existierten in Baden nur noch 47 judische Elementarschulen mit 1983 Schulern und 50 Lehrern Deshalb sollte das Elementarunterrichtsgesetz von 1868 es den politischen Gemeinden ermoglichen die am Ort bestehenden Bekenntnisschulen in eine Gemeinschaftsschule zu verschmelzen Die Stadt Mannheim machte 1870 als erste Gemeinde davon Gebrauch Trotzdem gab es 1876 noch 28 judische Elementarschulen und 109 Religionsschulen die von 3945 judischen Kindern besucht wurden 1876 wurden in Baden die Konfessionsschulen auch die christlichen von Simultanschulen abgelost Der gesamte Unterricht ausgenommen die Religionsstunden wurde gemeinsam erteilt Liste der judischen Elementarschulen BearbeitenAltdorf Schmieheimer Strasse nbsp 48 266652 7 813582 1835 bis 1876 bis in die 1920er Jahre als Religionsschule 1 Berwangen bis 1876 Billigheim 1835 bis 1876 Breisach am Rhein 1835 bis 1876 Bretten 1835 bis 1876 Bruchsal bis 1876 Buchen 1834 bis 1876 Buhl 1827 bis 1876 Diersburg 1830 bis 1876 Eichstetten bis 1876 Eichtersheim 1837 bis 1876 Emmendingen 1830 bis 1876 Eppingen 1825 bis 1868 Feudenheim 1841 bis 1876 Flehingen bis 1876 Gailingen am Hochrhein 1815 bis 1876 Gemmingen bis 1876 Hainstadt 1820 bis 1869 Heidelsheim 1838 bis 1876 Hemsbach bis 1872 Hochhausen Hockenheim 1820er bis 1843 Hoffenheim 1841 bis 1876 Ilvesheim 1835 bis 1870 Impfingen bis 1876 Karlsruhe 1816 bis 1876 Kippenheim 1835 bis 1876 Kirchen bis 1876 Konigheim bis 1876 Kulsheim bis 1876 Kuppenheim Ladenburg bis 1868 Leutershausen 1858 bis 1876 Lichtenau nach 1808 bis 1876 Lorrach Malsch bei Wiesloch Malsch bei Karlsruhe bis 1876 Mannheim 1821 bis 1870 Menzingen bis 1876 Merchingen bis 1876 Michelfeld bis 1876 Mosbach 1830 bis 1876 Mullheim 1828 bis 1876 Munzesheim bis 1876 Neckarbischofsheim bis 1876 Neidenstein bis 1876 Nonnenweier 1833 bis 1876 Pforzheim 1832 bis 1876 Randegg 1815 bis 1876 Reilingen bis 1876 Rust 1833 bis 1876 Schluchtern 1852 bis 1868 Schmieheim 1828 bis 1876 Sennfeld bis 1876 Sulzburg 1795 bis 1876 Tauberbischofsheim ab 1830er Tiengen 1827 bis 1876 Untereubigheim bis 1876 Untergrombach bis 1876 Walldorf bei Heidelberg 1830 bis 1876 Wangen 1830er bis 1876 Literatur BearbeitenNaphtali Epstein Die Rechtsverhaltnisse der offentlichen israelitischen Schulen im Grossherzogthum Baden Dargestellt in einer Sammlung der darauf bezuglichen Gesetze und Verordnungen Mit einem Anhange Bielefeld Carlsruhe 1843 Berthold Rosenthal Heimatgeschichte der badischen Juden seit ihrem geschichtlichen Auftreten bis zur Gegenwart Konkordia Buhl 1927 Reprint Bissinger Magstadt bei Stuttgart 1981 ISBN 3 7644 0092 7 Mordechai Eliav Judische Erziehung in Deutschland im Zeitalter der Aufklarung und Emanzipation Waxmann Munster u a 2001 ISBN 3 89325 894 9 Judische Bildungsgeschichte in Deutschland 2 Zugleich Jerusalem Univ verand Diss 1958 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 1 Aach Gross Bieberau Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08077 2 Online Ausgabe nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Elementarschule Baden amp oldid 237331327