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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Oberrat der Israeliten Badens wurde durch das grossherzogliche Juden Edikt vom 13 Januar 1809 als Landesverband der judischen Bewohner geschaffen und nach 1945 wieder errichtet Der Grossherzog Karl Friedrich von Baden anerkannte die Juden seines Landes als Glaubensgemeinschaft und stellte sie mit den christlichen Konfessionen in religiosen Dingen gleich aber nicht hinsichtlich der staatsburgerlichen Rechte 1 Hierin folgte das Edikt dem franzosischen Vorbild dem Baden durch seine Mitgliedschaft im Rheinbund und die Ubernahme des Code civil besonders verbunden war Inhaltsverzeichnis 1 Oberrat nach dem Edikt vom 13 Januar 1809 1 1 Zusammensetzung 1 2 Aufgaben 1 3 Ausschuss 2 Geschichte 3 Verordnungsblatt 4 Neue Satzung von 1923 5 Zeit des Nationalsozialismus 6 Wiederaufbau nach 1945 7 Siehe auch 8 Literatur 9 EinzelnachweiseOberrat nach dem Edikt vom 13 Januar 1809 BearbeitenZusammensetzung Bearbeiten In Anlehnung an die Organisation der christlichen Kirchen wird die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden in Ortssynagogen Provinzsynagogen und Oberrat hierarchisch gegliedert Samtliche Orts und Provinzsynagogen unterstehen dem judischen Oberrat Dieser besteht aus einem Obervorsteher der Rabbiner sein kann aber nicht muss aus zwei Landesrabbinern wobei der eine immer aus der Provinz sein muss wo der Oberrat seinen Sitz hat Weiter aus zwei angestellten Oberraten und aus drei Oberraten deren jeder Landesaltester einer Provinz sein muss und dem Oberratsschreiber Die erstmalige Ernennung aller Mitglieder des Oberrats erfolgt durch den Landesherrn den Grossherzog von Baden Aufgaben Bearbeiten Zuordnung der Ortssynagogen zu den jeweiligen Provinzsynagogen Uberprufung des Schuldenstandes der einzelnen judischen Gemeinden Festlegung der jahrlichen Umlagezahlungen der einzelnen Gemeinden Anordnungen zur Verbesserung des Religionsunterrichts Prufungskriterien fur die anzustellenden Religionslehrer Erstellung eines Studienplans fur die zukunftigen Religionslehrer Vorschlag fur eine zukunftige Eidesformel Verbesserung der Kirchenzucht Erstattung von Gutachten fur den Landesherrn und die RegierungsstellenAusschuss Bearbeiten Der Ausschuss besteht aus dem Obervorsteher dem am Amtssitz wohnenden Landrabbiner den zwei standigen Oberraten und dem Oberratsschreiber Aufgaben des Ausschusses sind Vorbereitung der Sitzungen des gesamten Oberrats Vollziehung der durch die landesherrliche Zustimmung gultig gewordenen Beschlusse des Oberrats Kontrolle dass die Kirchenverfassung eingehalten wird Kontrolle dass die judischen Gemeinden die burgerlichen Gesetze einhalten Kontrolle dass die ortlichen Rabbiner sich vor dem Vollzug der Beschneidung der Beerdigung oder Trauung eine burgerliche Beurkundung vorlegen lassen Die kirchliche Zulassung der durch die weltliche Behorde anerkannten Ehetrennungen Die Mitteilung an den Landesherrn uber laufende PlanungenOhne vorherige Staatsgenehmigung kann der Oberrat weder Neues einfuhren noch Altes abschaffen Geschichte BearbeitenZum ersten Obervorsteher ernannte der Grossherzog den Hoffaktor Elkan Reutlinger in Karlsruhe In einem feierlichen Akt ubergab ein Kommissar der badischen Regierung am 30 Mai 1809 in der Karlsruher Synagoge vor der Gemeinde seine Bestallung Die grossherzogliche Verordnung vom 4 Mai 1812 setzte dem Oberrat und seinem Ausschuss einen Ministerialkommissar vor der bei allen Beratungen anwesend sein musste und dem alle Beschlusse zur Einsicht und Mitunterschrift vorgelegt werden mussten Als erster Regierungskommissar beim Oberrat wurde 1812 Regierungsrat von Mutzig ernannt Der Regierungskommissar wurde mit Einfuhrung der badischen Republik 1919 abgeschafft Von 1814 bis zu seinem Tod 1852 arbeitete Naphtali Epstein als Oberratsschreiber beim Oberrat und setzte sich unermudlich fur die Emanzipation der badischen Juden ein 1894 wurde eine Israelitische Synode geschaffen die das Recht hatte die Besteuerung der Israelitischen Religionsgemeinschaft festzulegen den Haushalt und den Steuersatz zu bestimmen Gleichzeitig sollte sie Vorschlage zur Liturgie machen Der Oberrat musste den Beschlussen zustimmen damit sie gultig wurden Die Israelitische Synode wahlte einen Synodalausschuss der mit dem Oberratsausschuss die Geschafte der Religionsgemeinschaft fuhrte Beide zusammen entschieden uber die Errichtung oder Auflosung von Gemeinden Verordnungsblatt BearbeitenAb 1884 gab der Oberrat das Verordnungsblatt des Grossherzoglichen Oberrats der Israeliten Badens heraus das ab der Nr 7 im Jahr 1918 bis 1922 Verordnungsblatt des Badischen Oberrats der Israeliten hiess und dann in Verordnungsblatt des Oberrats der Israeliten Badens umbenannt wurde Am 19 Marz 1937 wurde das Erscheinen eingestellt Vor 1884 waren die Verfugungen des Oberrats in den jeweiligen Amtsblattern der Ministerien und Kreisregierungen erschienen Das Verordnungsblatt erschien immer bei der Druckerei Malsch amp Vogel in Karlsruhe Neue Satzung von 1923 BearbeitenNach der Weimarer Verfassung und der badischen Landesverfassung konnten viele Teile der alten Satzung nicht mehr angewandt werden Jetzt war der Oberrat den christlichen Landeskirchen gleichgestellt und die judische Religionsgemeinschaft autonom Wesentliche Anderungen der neuen Satzung waren das Frauenstimmrecht fur die Synode und bei der ersten Wahl nach der Satzungsanderung wurde eine Frau und 34 Manner zu Synodalmitgliedern gewahlt Die grossten judischen Gemeinden Badens erhielten in der Synode nun mehr Abgeordnete Mannheim 8 Karlsruhe 4 Freiburg 2 und Konstanz 2 Die Synode wahlte direkt den Oberrat fur sechs Jahre und dessen Zusammensetzung musste die religiosen Richtungen in der Synode reprasentieren Liberale stellten die Mehrheit Konservative und Orthodoxe teilten sich den Rest Der Oberrat konnte nicht mehr lebensfahige Kleingemeinden vor allem auf dem Land auflosen Weiterhin waren die Oberratsmitglieder wie schon seit dem 19 Jahrhundert angesehene Kaufleute Rechtsanwalte oder Professoren Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenIm Marz 1938 wurden dem Oberrat und den judischen Gemeinden von den nationalsozialistischen Machthabern die Rechte als Korperschaft des offentlichen Rechts entzogen Zudem wurde der Oberrat der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland als Bezirksstelle Baden Pfalz unterstellt Nachdem in der Wagner Burckel Aktion am 22 Oktober 1940 die meisten badischen Juden nach Camp de Gurs deportiert wurden war ein judisches Gemeindeleben nicht mehr vorhanden Archive Ritualgegenstande und Wertsachen wurden beschlagnahmt Wiederaufbau nach 1945 BearbeitenBis 1953 gab es zwei Oberrate einen Landesverband in der amerikanischen und einen in der franzosischen Besatzungszone Nicht nur diese beiden Oberrate sondern auch die Jewish Restitution Successor Organization JRSO versuchten die Ruckerstattung von beschlagnahmtem oder verkauftem Gemeindevermogen zu erlangen 1955 gab es in ganz Baden 454 Mitglieder im Landesverband der wieder erstandenen Gemeinden Mannheim Karlsruhe Heidelberg Baden Baden und Freiburg Die Zahl der Gemeindemitglieder stieg bis 2008 auf 5000 und es wurden weitere Gemeinden in Konstanz Pforzheim Emmendingen Lorrach und Rottweil gegrundet Siehe auch BearbeitenIsraelitische Religionsgemeinschaft BadenLiteratur BearbeitenBerthold Rosenthal Heimatgeschichte der badischen Juden seit ihrem geschichtlichen Auftreten bis zur Gegenwart Buhl 1927 Reprint Magstadt bei Stuttgart 1981 ISBN 3 7644 0092 7 S 342 Juden in Baden 1809 1984 175 Jahre Oberrat der Israeliten Badens Karlsruhe 1984 nicht ausgewertet Uri R Kaufmann Der Oberrat der Israeliten Badens In Judisches Leben in Baden 1809 bis 2009 200 Jahre Oberrat der Israeliten Badens Ostfildern 2009 ISBN 978 3 7995 0827 8 S 145 157 Zusammenstellung noch in Geltung befindlicher alterer Gesetze Verordnungen und allgemeiner Vorschriften welche auf die israelitische Religionsgemeinschaft im Grossherzogtum Baden Bezug haben Karlsruhe 1885 Haupt Register zum Verordnungsblatt des grossherzoglichen Oberrats der Israeliten von 1884 bis 1908 Karlsruhe 1909 Einzelnachweise Bearbeiten Beobachtungen zum Edikt von 1809 zur Gleichstellung der Juden Badens LEO BW In www leo bw de Abgerufen am 28 Mai 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberrat der Israeliten Badens amp oldid 228932633