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Feudenheim ist ein Stadtteil von Mannheim in der Metropolregion Rhein Neckar in Baden Wurttemberg und bildet daruber hinaus auch den Stadtbezirk Feudenheim FeudenheimStadt MannheimWappen von FeudenheimKoordinaten 49 29 N 8 32 O 49 486459 8 533416 Koordinaten 49 29 11 N 8 32 0 OFlache 6 07 km Einwohner 14 688 31 Dez 2017 1 Bevolkerungsdichte 2 420 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1910Postleitzahl 68259Vorwahl 0621Neckarschleuse aus Sicht vom FernmeldeturmWasserturm Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Geschichtliche Entwicklung 2 2 Das abgegangene Dorf Dornheim 2 3 Einwohnerentwicklung 2 4 Burgermeister 3 Politik Verwaltung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Veranstaltungen 4 3 Feudenheimer Fasnacht 4 4 Sport 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographie BearbeitenFeudenheim liegt im Osten Mannheims am Neckar Angrenzende Stadtteile sind Wallstadt Vogelstang Kafertal Neckarstadt Ost und Neuostheim Ostlich befindet sich Ilvesheim das zum Rhein Neckar Kreis gehort Feudenheim liegt an der Bertha Benz Memorial Route Geschichte BearbeitenSiehe auch Geschichte Mannheims Geschichtliche Entwicklung Bearbeiten Feudenheim wurde im Jahr 766 erstmals im Lorscher Codex als Vitenheim Heim des Vito erwahnt 2 Im 9 Jahrhundert gehorten die Kirche und zwei Hofe zum Kloster Weissenburg Um 940 hatte sich der Einflussbereich zum Hochstift Worms verlagert Vor 1200 gelangte Feudenheim an den Pfalzgrafen Konrad von Staufen 1476 lasst sich erstmals die Neckarfahre nachweisen 1615 verkurzte sich der Neckarbogen durch ein neues Flussbett durch die Au Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde Feudenheim 1621 und 1639 zweimal zerstort 1632 wurde das Gasthaus zum Ochsen gebaut Es ist heute das alteste Gasthaus in Mannheim Wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs wurden 1689 mehr als 70 Gebaude in Feudenheim zerstort Ein Jahrhunderthochwasser verwustete 1784 die tiefer gelegenen Gebiete Feudenheims Die Neckarmundung war zugefroren so dass das Wasser nicht abfliessen konnte Bis 1795 wurde der Flusslauf korrigiert und in sein heutiges Bett gebracht Mit Auflosung der Kurpfalz gelangte Feudenheim 1803 an das Grossherzogtum Baden 1813 wurde die Synagoge eroffnet die judische Gemeinde wuchs bis 1852 auf 120 Mitglieder 1863 wurde Feudenheim dem Bezirksamt Mannheim zugeordnet In den folgenden Jahren wuchs die Orientierung zur nahegelegenen Stadt Das industriefreie Feudenheim war ein beliebter Wohnort fur wohlhabende Mannheimer aber auch viele Arbeiter 1874 wurde die Chaussee nach Mannheim gebaut 1883 84 die erste Dampfstrassenbahn durch Martin Lutz amp Cie gebaut und eroffnet 1889 wurde die evangelische Johanneskirche geweiht 1905 verkaufte Feudenheim ein 40 ha grosses Gelande sudlich des Neckars an die Suddeutsche Disconto Gesellschaft zur Entwicklung eines Wohngebiets daraus entwickelte sich Neuostheim Ein Jahr spater war der Wasserturm fertiggestellt 1910 wurde Feudenheim zu Mannheim eingemeindet das 1914 die Strassenbahn elektrifizierte In den 1920ern wurden der Neckar kanalisiert und die Feudenheimer Schleuse errichtet Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurde die Feudenheimer Synagoge am 10 November zerstort Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden die letzten 14 noch verbliebenen judischen Feudenheimer im Rahmen der Wagner Burckel Aktion am 22 Oktober 1940 in das Camp de Gurs verschleppt 1941 wurde der Hochbunker errichtet mit einem Fassungsvermogen fur 7 000 Menschen war er einer der grossten im Deutschen Reich Den Krieg uberstand Feudenheim relativ unbeschadet so dass ein grosser Teil der Wohnhauser von der US Army in Beschlag genommen wurde Die amerikanischen Streitkrafte ubernahmen auch eine 1938 gebaute Pionierkaserne der Wehrmacht in Feudenheim die 1948 nach dem Gefreiten Dominic Spinelli benannt wurde und bis zum Abzug der US Truppen 2014 als eines der wichtigsten Nachschubdepots der US Army in Europa diente 1966 beging Feudenheim seine 1200 Jahr Feier 1972 wurde die Carlo Schmid Brucke uber den Neckar gebaut 1979 die Kulturhalle eroffnet 1986 wurden die Maulbeerinsel und das Worthel die durch den Bau des Seitenkanals entstanden waren und seitdem einen naturlichen Lebensraum fur eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren boten zum Naturschutzgebiet erhoben Erwahnenswert ist auch der in den letzten Jahren angelegte Burgerpark mit dem Naturdenkmal Bell Das abgegangene Dorf Dornheim Bearbeiten Im heutigen Stadtteil Feudenheim etwa im Bereich des Aubuckels lag das abgegangene ehemals von Feudenheim unabhangige Dorf Dornheim das ebenfalls ab 766 im 8 und 9 Jahrhundert mehrfach im Lorscher Codex erwahnt ist 3 4 Letztmals urkundlich erwahnt wurde es im Jahr 1287 als der Pfalzgraf bei Rhein Ludwig der Strenge der Verlobten seines Sohnes aus zweiter Ehe der lothringischen Prinzessin Elisabetha die Burg Rheinhausen mit den dazugehorigen Orten Dornheim und Mannheim als Morgengabe zukommen liess 5 Wann genau und warum Dornheim aufgegeben wurde ist nicht bekannt Es ist davon auszugehen dass es durch das grosse Neckarhochwasser um 1278 bei dem der Fluss sein Bett nordlich von Mannheim verlegte vernichtet wurde 6 Seine Gemarkung teilten sich die Dorfer Kafertal und Mannheim und lagen daruber jahrhundertelang im Streit 7 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1439 1451577 3001618 4001632 2501650 1401671 2601687 3421690 2501707 3601727 5141732 730 Jahr Einwohner1767 8651780 1 1041785 1 2021802 1 3101818 1 6881840 1 9801852 2 5131871 2 9431880 3 3451890 3 9261900 4 489 Jahr Einwohner1910 6 8541925 7 8671933 10 4541939 11 5011946 13 4641950 14 0531966 17 6281975 16 5132005 15 5082013 14 0612018 14 688Burgermeister Bearbeiten 1813 1840 Phil Jacob Sohn 1840 1858 H Ludwig Hill 1858 1875 Johann Bohrmann 1875 1881 Valtin Back 1881 1887 Johann Schaaff 1887 1905 Johann Bohrmann 1905 1910 Eduard RufPolitik Verwaltung BearbeitenNach der Hauptsatzung 8 der Stadt Mannheim hat jeder Stadtbezirk einen Bezirksbeirat dem 12 dort wohnende Burger angehoren die der Gemeinderat entsprechend dem Abstimmungsergebnis der Gemeinderatswahl bestellt Sie sind zu wichtigen Angelegenheiten die den Stadtbezirk betreffen zu horen und beraten die ortliche Verwaltung sowie Ausschusse des Gemeinderats Partei 2019 9 2014 10 2009 2004 1999 1994CDU 3 3 4 5 7 5GRUNE 3 2 2 2 1 2SPD 2 3 4 4 3 4Die Linke 1 1 0 0 0 0Mannheimer Liste 1 1 1 1 1 1FDP 1 1 1 0 0 0AfD 1 1 0 0 0 0Als einer der elf ausseren Stadtbezirke besitzt Feudenheim ein Gemeindesekretariat dem ortliche Verwaltungsaufgaben obliegen 8 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Gasthaus zum OchsenBauwerke Bearbeiten Das Gasthaus zum Ochsen ist das alteste Gasthaus Mannheims Es wurde 1632 von dem Centschoffen Gangolf Back erbaut und war damals die Feudenheimer Poststation Die katholische Kirche St Peter und Paul hat entsprechend ihrer Entstehungsgeschichte einen gotischen Turm ein barockes Langhaus und ein sachsisches Querhaus Die evangelische Johanneskirche wurde 1889 nach den Planen von Hermann Behaghel im neugotischen Stil erbaut Die ebenfalls evangelische Epiphaniaskirche stammt von 1965 Der Wasserturm Wahrzeichen Feudenheims wurde 1906 errichtet Ahnliche Turme aus der gleichen Zeit finden sich in den Nachbarorten Wallstadt und Strassenheim Die Schleuse Feudenheim im nuchtern sachlichen Stil wurde in den 1920ern erbaut Der Judische Friedhof Feudenheim wurde 1858 an der Scheffelstrasse angelegt und bis 1900 genutzt Heute sind noch 53 Grabsteine vorhanden Der Friedhof ist ein geschutztes Kulturdenkmal Im Bereich des Neckars liegt die Schleuse Feudenheim und das dazugehorige Wasserkraftwerk nbsp St Peter und Paul nbsp Johanneskirche nbsp Epiphaniaskirche nbsp Eingang des alten judischen Friedhofs in der ScheffelstrasseVeranstaltungen Bearbeiten Alljahrlich findet am dritten Oktoberwochenende die Feidemer Kerwe statt Hierbei wird die Hauptstrasse von Feudenheim grosstenteils zur Fussgangerzone und ladt mit Fahrgeschaften drei Strassenbuhnen und allerlei kulinarischen Kostlichkeiten zum Feiern ein Weiterhin findet jahrlich das Burgerfest und der Weihnachtsmarkt am Rathaus statt Feudenheimer Fasnacht Bearbeiten In Feudenheim sind drei Fasnachtsvereine ansassig Die Frauenfasnacht Feudenheim die Narrebloos Prinz Max und die Karnevals Gesellschaft Lallehaag Es finden jahrlich mehrere Prunksitzungen der Vereine statt Zudem gibt es am Sonntag vor Rosenmontag einen Gottesdienst in der katholischen Kirche St Peter und Paul Das Feudenheimer Highlight der Fasnacht ist der Umzug quer durch den Ort der jedes Jahr an Fasnachtsdienstag stattfindet Sport Bearbeiten Im nahe gelegenen Burgerpark steht eine Skateranlage Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDas Einkaufs und Dienstleistungsangebot in hauptsachlich familiar gepragten Geschaften deckt alle Bedarfsbereiche ab Freitags findet zudem am Rathaus ein Wochenmarkt statt Fur Kinder und Jugendliche gibt es im Stadtteil sieben Kindertagesstatten eine Grundschule eine Realschule und ein Gymnasium Personlichkeiten BearbeitenCarl Metz 1818 1877 Ingenieur und Unternehmer Martin Lutz 1833 1913 Ratsschreiber und Unternehmer Dampfstrassenbahnpionier und Ehrenburger Max Enderlin 1872 1940 Rektor an der Feudenheimschule 1915 1933 Adam Massinger 1888 1914 Astronom Manfred Spatz 1925 Ringer Alfred Rapp 1933 2011 Politiker CDU Stadtrat 1975 1994 davor Bezirksbeirat Umit Davala 1973 Fussballspieler und trainer spielte in seiner Jugend beim ASV Feudenheim Thomas Bischoff 1966 Oberburgermeisterkandidat und Schatzmeister des Kreisverbandes der Partei die Partei Mannheim 11 12 Literatur BearbeitenWilhelm Schaaff Heimatgeschichte Feudenheims Mannheim 1958 Burgergemeinschaft Hrsg 1200 Jahre Feudenheim 766 1966 Mannheim 1966 Gunther Lohr Feudenheimer Gemeindegeschichte Mannheim 1980 Geschichtswerkstatt Feudenheim Michael Caroli Feudenheim Illustrierte Geschichte eines Mannheimer Vorortes Mannheim 1991 ISBN 3 923003 53 6 Stephanie Hoffmann Die spathallstatt fruhlatenezeitliche Siedlung von Mannheim Feudenheim Grin Verlag Mai 2008 ISBN 3 638 93086 6 Rudolf Kreutzer Ortsfamilienbuch Feudenheim 1650 1900 Mannheim Waldkirch 2008 ISBN 978 3 927455 53 5 Badische Ortssippenbucher 133 Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Mannheim Einwohnerbestand 2017 in kleinraumiger Gliederung PDF 2 26 MB Statistische Daten Mannheim 1 2018 14 Mai 2019 S 5 ff abgerufen am 14 Mai 2019 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 2 Urkunde 516 18 November 776 Reg 93 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 180 abgerufen am 19 April 2015 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 2 Urkunde 536 28 Mai 766 Reg 53 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 191 abgerufen am 18 Februar 2016 Erwahnungen Dornheims im Lorscher Codex In Archivum Laureshamense digital Universitatsbibliothek Heidelberg abgerufen am 29 Januar 2016 J G Rieger Historisch topographisch statistische Beschreibung von Mannheim und seiner Umgebung 1824 S 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hansjorg Probst Neckarau Band 1 Von den Anfangen bis ins 18 Jahrhundert Sudwestdeutsche Verlagsanstalt Mannheim 1988 ISBN 3 87804 191 8 S 157 Digitalisat Chronik der Stadt Mannheim Meilensteine bis zum 13 Jahrhundert Stadt Mannheim abgerufen am 29 Januar 2016 a b Hauptsatzung der Stadt Mannheim PDF 234 kB VII Stadtbezirke und Bezirksbeirate 22 Stadt Mannheim 28 April 2009 S 10 abgerufen am 10 April 2018 SessionNet Stadt Mannheim Bezirksbeirat Feudenheim Abgerufen am 6 November 2019 SessionNet Stadt Mannheim Bezirksbeirat Feudenheim Abgerufen am 6 November 2019 OB Wahl 2023 Die PARTEI Mannheim Abgerufen am 23 Marz 2023 deutsch Jetzt sechs Bewerbungen fur Mannheimer Oberburgermeisterwahl 21 Marz 2023 abgerufen am 23 Marz 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mannheim Feudenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt Mannheim Stadtteilleben Feudenheim Abgerufen am 25 Oktober 2014 Stadt Mannheim Statistische Daten 2015 Feudenheim PDF 209 kB 31 Dezember 2014 abgerufen am 21 September 2014 Bilder und Geschichte von Feudenheim Naturschutzgebiet Unterer Neckar MaulbeerinselStadtteile von Mannheim Almenhof Casterfeld Feudenheim Franklin Friedrichsfeld Gartenstadt Herzogenried Hochstatt Innenstadt Jungbusch Kafertal Mitte Kafertal Sud Lindenhof Luzenberg Neckarau Neckarstadt Nordost Neckarstadt Ost Neckarstadt West Neuhermsheim Neuostheim Niederfeld Oststadt Pfingstberg Rheinau Mitte Rheinau Sud Sandhofen Sandhofen Nord Schwetzingerstadt Schonau Nord Schonau Sud Seckenheim Sonnenschein Speckweggebiet Vogelstang Waldhof Ost Waldhof West Wallstadt Wohlgelegen Normdaten Geografikum GND 4285539 1 lobid OGND AKS LCCN n93037414 VIAF 237829281 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feudenheim amp oldid 235121310