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Das Invalidenhaus Wien war eine Versorgungsanstalt fur Militarinvaliden in Wien Landstrasse Es wurde 1787 unter Kaiser Joseph II eroffnet und 1909 abgebrochen Das Invalidenhaus im Jahr 1792 J Ziegler und Laurenz Janscha Kupferstich und Radierung koloriert Der Kielmansegg sche Garten Kupferstich von Matthaus Merian aus Topographia Provinciarum Austriacarum 1679 Das Nepomucenispital in einem Stich von Salomon Kleiner 1733 Rechts die Landstrasser Hauptstrasse mit der Elisabethinenkirche im Hintergrund Johann Peter Krafft Siegesmeldung in der Schlacht bei Leipzig Ehemals Invalidenhaus Wien heute Heeresgeschichtliches Museum Geschichte BearbeitenIm 16 und 17 Jahrhundert befand sich um die Gegend der heutigen Invalidenstrasse und des Bahnhofs Wien Mitte eine adlige Sommerresidenz mit einer ausgedehnten Gartenanlage dem Kielmannsegg schen Garten Diese wurde im Zuge der Zweiten Turkenbelagerung 1683 vollkommen zerstort In der Folge wurde an seiner Stelle ein Sommerpalais des Grafen Paar errichtet Prinz Maximilian von Hannover erwarb das Anwesen im Jahr 1726 und verkaufte es bereits im Jahr darauf an den Erzbischof von Wien Kardinal Sigismund von Kollonitz Dieser plante hier ein Armenhaus einzurichten Bei der Aufbringung des Kaufpreises von 42 000 Gulden wurde er von Kaiser Karl VI und anderen vermogenden Wohltatern unterstutzt Nach einigen Um und Ausbauten wurde das Palais seiner neuen Bestimmung als Armenhaus ubergeben Der Kardinal fuhrte die Armen am 11 Marz 1727 in einer grossen Prozession von ihrer bisherigen Heimstatte im Munzwardeinhaus in Gumpendorf an das heute noch die Munzwardeingasse erinnert in das neue Versorgungshaus Im Inneren befand sich eine dem heiligen Nepomuk geweihte Kapelle weshalb das Armenhaus auch als Nepomucenispital bekannt war Im Zuge der Professionalisierung des Armen und Krankenwesens unter Kaiser Joseph II gegen Ende des 18 Jahrhunderts wurden mehrere Grosseinrichtungen geschaffen darunter das Allgemeine Krankenhaus mit dem Narrenturm Im Jahre 1783 beschloss Joseph II die Errichtung einer Versorgungsanstalt fur Militarinvaliden an der Stelle des Armenhauses Dieses wurde 1784 geschlossen die Armen wurden in das neu errichtete Burgerversorgungshaus in der Wahringer Strasse transferiert Das bisherige Armenhaus ein einstockiges Gebaude mit sieben Fensterachsen wurde durch den Baumeister Josef Gerl zu einem zweistockigen Monumentalbau erweitert dessen vielachsige Front bis zur heutigen Marxergasse reichte 1787 waren die Umbauten beendet und die Ubersiedlung der Militarinvaliden aus ihrer bisherigen Versorgungsanstalt in der Alservorstadt begann Das Invalidenhaus wurde streng militarisch gefuhrt Ab 1804 befand sich unmittelbar vor der Front des Hauses an der Stelle des heutigen Bahnhofs Wien Mitte der Hafen des Wiener Neustadter Kanals ab 1857 die Verbindungsbahn in Hochlage Nach den napoleonischen Kriegen wurde bei der Ausgestaltung besonderen Wert auf patriotische Motive gelegt Am 18 Oktober 1817 zum 4 Jahrestag der Volkerschlacht bei Leipzig wurde im grossen Saal im ersten Stock dem Ehrensaal ein Monumentalgemalde Siegesmeldung in der Schlacht bei Leipzig von Johann Peter Krafft angebracht spater gegenuber noch ein zweites Monumentalgemalde Kraffts der Sieg bei Aspern In diesem Saal wurden auch acht Marmorbusten osterreichischer Feldherren von Josef Klieber aufgestellt Raimondo Montecuccoli Ludwig Wilhelm von Baden Baden Guido von Starhemberg Eugen von Savoyen Ludwig Andreas von Khevenhuller Leopold von Daun Gideon Ernst von Laudon und Moritz von Lacy 1909 wurde das Invalidenhaus aufgelassen und wegen Baufalligkeit abgerissen Die Insassen wurden in das neue Kriegsinvalidenhaus siehe auch Invalidenhauskirche in die Fasangartengasse 101 nach Hietzing ubersiedelt Auch die Gemalde und Busten kamen dorthin Bei den Gemalden stellte sich allerdings heraus dass sie fur das neue Invalidenhaus zu gross waren Sie wurden durch kleinere Kopien ersetzt die monumentalen Originalgemalde wurden dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien zugewiesen wo sie heute einen Bestandteil der Dauerausstellung im Saal der Revolutionen bilden Nach dem Abbruch des Gebaudes wurde das Gelande parzelliert die Ditscheinergasse und die Grailichgasse wurden neu angelegt 1911 12 wurden es einheitlich mit funfgeschossigen grossburgerlichen reprasentativen Zinshausern verbaut Invalidenstrasse 1 bis 11 und Untere Viaduktgasse 6 bis 16 Diese Zinshauser in Formen der Wiener Werkstatte mit neoklassizistischen Anklangen sind ausgenommen die Hauser an der Ecke zur Landstrasser Hauptstrasse Invalidenstrasse 11 und Untere Viaduktgasse 16 weitgehend unverandert erhalten Literatur BearbeitenRichard Groner Wien wie es war Vollstandig neu bearbeitet und erweitert von Felix Czeike 5 Auflage Verlag Fritz Molden Wien Munchen 1965 DNB 451678931 S 248 249 Wien Museum Hrsg Schone Aussichten Die beruhmten Wien Bilder des Verlags Artaria Christian Brandstatter Verlag Wien 2007 ISBN 978 3 85033 098 5 S 122 123 Rudolf Zabrana Hrsg Die Landstrasse Eine Kulturgeschichte des 3 Wiener Gemeindebezirks Amalthea Wien 2012 ISBN 978 3 85002 771 7 S 49 Invalidenstrasse In Dehio Wien II bis IX und XX Bezirk Anton Schroll Wien 1993 ISBN 3 7031 0680 8 S 111 Wilhelm Kisch Die alten Strassen und Platze von Wiens Vorstadten und ihre historisch interessanten Hauser ein Beitrag zur Culturgeschichte Wiens mit Rucksicht auf vaterlandische Kunst Architektur Musik und Literatur Digitalisat bei der Wienbibliothek im Rathaus S 385 394Weblinks BearbeitenDas Nepomucenispital und das Invalidenhaus Bezirksmuseum Landstrasse archiviert vom Original am 6 Januar 2014 abgerufen am 3 Januar 2018 Palais Max von Hannover das Nepomucenispital und das Invalidenhaus Bezirksmuseum Landstrasse archiviert vom Original am 5 Dezember 2013 abgerufen am 5 Januar 2018 48 2064 16 3865 Koordinaten 48 12 23 N 16 23 11 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Invalidenhaus Wien amp oldid 216009131