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Die Iburg ist die Ruine einer Hohenburg im Eggegebirge bei Bad Driburg im nordrhein westfalischen Kreis Hoxter Sie hat ihre Anfange in den Sachsenkriegen IburgMauerreste mit BergfriedMauerreste mit BergfriedStaat DeutschlandOrt Bad DriburgEntstehungszeit vor 799Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 51 44 N 9 0 O 51 730083333333 9 0038611111111 381 2 Koordinaten 51 43 48 3 N 9 0 13 9 OHohenlage 381 2 m u NHNIburg Nordrhein Westfalen Blick vom Bad Driburger Kurpark zum Berg Iburg Iberg mit Kaiser Karls Turm und Sachsenklause Bergfried 2011 nach RestaurierungsarbeitenFriedrich Georg Weitsch Die Iburg 1793Die ganzjahrig frei begehbare Burganlage ist zusammen mit dem dortigen Aussichtsturm Kaiser Karls Turm und dem Ausflugslokal Sachsenklause beliebtes Ausflugsziel Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Verkehr und Wandern 5 Literarische Erwahnung 6 Sonstiges 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Ruine liegt im Mittelteil des Eggegebirges innerhalb des Naturparks Teutoburger Wald Eggegebirge auf dem Berg Iburg Iberg 381 2 m u NHN 1 der als bewaldeter und schmaler Bergsporn ins ostlich angrenzende Tal von Bad Driburg ragt 2 Deren Innenstadt befindet sich rund 1 1 km Luftlinie nordostlich der Burg und etwa 1 4 km westsudwestlich liegt mit der Hausheide 441 4 m eine der hochsten Erhebungen des Eggegebirges Nordostlich der Iburg steht nahe einer 365 2 m hohen Stelle der 1904 eingeweihte Kaiser Karls Turm von dem nach Osten eine weite Aussicht uber Bad Driburg und Umgebung moglich ist Unmittelbar daneben steht das 1925 eroffnete Ausflugslokal Sachsenklause 3 Geschichte BearbeitenDie Iburg geht zuruck auf eine sachsische Fliehburg aus dem 8 Jahrhundert Lokale Legenden wollen sie auch als Standort der Irminsul sehen Neue Forschungen beziehen die Erwahnung des castrum Juberg in den Frankischen Reichsannalen fur das Jahr 753 auf die Iburg bei Bad Driburg nicht auf Bad Iburg bei Osnabruck 4 Die archaologischen Forschungen der Jahre 2000 2003 fanden im westlichen Sachsenwall zwei Mauern aus Kalkstein die der sachsischen und folgenden frankischen Burgzeit zugeordnet werden Nach aussen war der Wall mit machtigen in den anstehenden Fels eingetieften Palisaden abgestutzt Karl der Grosse liess nach der Eroberung in der ehemals sachsischen Anlage eine Petrus Kirche errichten die ab 1231 Archidiakonatskirche war Er schenkte die Burg 799 der Paderborner Kirche Ab 1134 beherbergte sie kurzzeitig ein Benediktinerinnen Kloster bevor 1189 der Paderborner Bischof Bernhard II hier eine 180 mal 50 Meter grosse steinerne Ritterburg errichten liess Im 15 Jahrhundert verlor die Burg ihre Bedeutung und wurde schliesslich 1444 durch Herzog Otto von Braunschweig zerstort und danach nicht wieder aufgebaut Nach dem Aussterben der Herren von Driburg erbte die Stadt Driburg die Burg und angrenzende Walder Im Jahre 1900 wurden die Iburgruinen freigelegt und erstmals archaologisch untersucht Seitdem wurden mehrmals Forschungsgrabungen und Erhaltungsmassnahmen durchgefuhrt Schautafeln erlautern die Befunde und die Geschichte Anlage BearbeitenDie Wallburg aus dem 8 9 Jahrhundert umfasst ungefahr 4 ha Flache bei einer Grosse von ca 300 max 150 m Ihre Sudflanke ist durch einen sehr steil abfallenden Berghang geschutzt Im Westen setzt an der schmalsten Stelle des Sporns der Hauptwall mit streckenweise erhaltenem Aussengraben an Dieser lasst sich 60 m nach Nordwesten und dann 70 m nach Nordosten verfolgen bis er vom Aushub des hochmittelalterlichen Burggrabens verschuttet ist Im weiteren Verlauf ist die Umwehrung nur noch als Terrassenkante zu erkennen Im Westen war ein zweiter schwacher ausgepragter Wall mit einem vorgelagerten 2 50 m breiten Sohlgraben vorhanden Auf den Hauptwall ist moglicherweise im 10 Jahrhundert eine vermortelte Kalksteinmauer in Zweischalentechnik von 1 20 m Starke gesetzt worden Auf der Ostseite fuhrte ein Kammertor in den Innenbereich Ein rundes Steinfundament auf dem Hauptwall konnte auf einen Turm hindeuten Die hochmittelalterliche Burg besass eine Grosse von ca 160 60 m Sie war von einem bis zu 20 m breiten und 8 m tiefen Graben und einer 2 m breiten Ringmauer umgeben Den Zugang bildete ein Torhaus mit Erdbrucke im Norden Direkt westlich daneben stand ein viereckiger Turm an den sich zwei Gebaude anschlossen Unmittelbar vor der westlichen Burgmauer steht die kegelstumpfformige Ruine eines Bergfriedsvon 13 m Aussendurchmesser Seine Erscheinungsbild wird heute vom ehemaligen Fullmauerwerk gepragt die fruhere Sandsteinschale ist abgetragen worden Auf der Sudseite der Burg sind drei weitere Gebaudegrundrisse darunter ein Palas und eine Kirche erfasst worden Bei den Ausgrabungen wurden unter diesen Gebauden und der Ringmauer Reste einer alteren Phase dokumentiert Verkehr und Wandern BearbeitenAuf dem Osthang des Berges Iburg Iberg etwa 80 m unterhalb seines Gipfels verlauft im Abschnitt zwischen Herste Bad Driburg und Buke in einer langgezogenen Kurve die Bundesstrasse 64 Von dem am Westrand der Kernstadt gelegenen Parkplatz ca 255 m 1 am Iburgstadion fuhrt ein 1 15 km langer Weg die B 64 tunnelnd bergauf zum Berggipfel Der Wanderweg Eggeweg der Teil von Hermannshohenweg und Europaischem Fernwanderweg E1 ist und insbesondere auf dem Egge Hauptkamm verlauft fuhrt etwa 600 m westlich am Berggipfel vorbei Literarische Erwahnung BearbeitenDie Iburg ist einer der Schauplatze in dem Epos Dreizehnlinden von Friedrich Wilhelm Weber Eine Hinweistafel auf der Iburg zitiert diesen Abschnitt des Gedichtes 5 Rings der Walder tiefes Schweigen Aus des Tales Nebelhulle Hob die Iburg ihren Scheitel In die sternenklare Stille Alter Hain aus dessen Wipfeln Sonst die Irminsaule ragte Die zum Schmerz und Schreck der Sachsen Konig Karl zu brennen wagte Gotterstatte jetzt umwuchert Von Gestrupp und wilden Ranken Und als Wohnort dunkler Machte Scheu gemieden von den Franken Lieblich war die Nacht die kurze Vor dem Tag der Sonnenwende Auf der Iburg stumpfem Kegel Flackerten die Opferbrande Auf der Iburg stumpfem Kegel Hatten sich zum Balderfeste Fromm geschart die Heidenleute Gaugenossen fremde Gaste Unter Eichen auf dem Rasen Stand der Opferstein der graue Neben ihm mit blut gem Messer Eine riesenhafte Fraue Swanahild die greise Drude Ihres Priesteramts zu walten Erzgegurtet weisses Linnen Floss um sie in reichen Falten Karl Leineweber dichtete uber die Iburg Wie kann man dich so verkleiden Waldumkranzt mit grunen Weiden Hier am Fuss der alten Iburg Mein geliebtes teures Driburg 6 Sonstiges BearbeitenDie Iburg ist als Symbol Namensgeber fur verschiedene Driburger Institutionen Dazu zahlt beispielsweise das Iburg Stadion in dem der TuS Bad Driburg seine Heimspiele absolviert sowie die Schule unter der Iburg Literatur BearbeitenAnna Balint Burgen Schlosser und historische Adelssitze im Kreis Hoxter Kreis Hoxter Hoxter 2002 ISBN 3 00 009356 7 S 108 110 Waldemar Becker Die Iburg bei Bad Driburg Aus der Heimatkunde der Stadt Bad Driburg Schriftenreihe des Heimatvereins Bad Driburg Band 30 Bad Driburg 2004 Werner Best Heinrich Ruthing Die Iburg bei Bad Driburg Kreis Hoxter Fruhe Burgen in Westfalen Band 26 Altertumskommission fur Westfalen Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster 2006 ISSN 0939 4745 Digitalisat Anton Doms Wallburgen im Paderborner und Corveyer Land Heimatkundliche Schriftenreihe Band 20 Paderborn 1989 S 24 26 Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Hoxter Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 37 Schoningh Munster 1914 S 83 86 Leopold Lunnemann Die Iburg In Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen Hrsg Der Burgwart Heft 9 1901 S 81 84 doi 10 11588 diglit 31729 41 Leopold Lunnemann Iburg und Driburg Eine Geschichte der Burg und Stadt nebst Bericht uber die jungsten Ausgrabungen 2 Auflage Paderborn 1907 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Iburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten a b Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Waldemar Becker Die Iburg bei Bad Driburg Schriftenreihe des Heimatvereins Bad Driburg Nr 30 Bad Driburg 2004 S 4 Anna Balint Burgen Schlosser und historische Adelssitze im Kreis Hoxter Kreis Hoxter Hoxter 2002 ISBN 3 00 009356 7 S 108 109 Wilhelm Kohl Westfalische Geschichte Bd 1 Dusseldorf 1983 S 280 V Am Opfersteine In Friedrich Wilhelm Weber Dreizehnlinden Kapitel 6 auf projekt gutenberg org Karl Leinweber Bunt ausgewahlte Gedichte Barenreiter Kassel 1978 S 17 Burgen und Schlosser im Kreis Hoxter Bad Driburg Burg Dringenberg Iburg Schloss Reelsen Schloss HeerseBeverungen Burg Beverungen Burg Herstelle Schloss Amelunxen Schloss Wehrden Schloss WurgassenBorgentreich Rittergut Borgholz Burg Buhne Herrenhaus NatzungenBrakel Gut Abbenburg Bokerhof Schloss Gehrden Schloss Hinnenburg Schloss Rheder Herrenhaus Rustenhof Rittergut SiddessenHoxter Corvey 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