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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hornisse Begriffsklarung aufgefuhrt Die Hornisse Vespa crabro ist eine Art aus der Familie der Faltenwespen Vespidae HornisseHornisse Vespa crabro SystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie VespoideaFamilie Faltenwespen Vespidae Unterfamilie Echte Wespen Vespinae Gattung Hornissen Vespa Art HornisseWissenschaftlicher NameVespa crabroLinnaeus 1758Hornissenkonigin noch ohne Volk beim Grunden eines neuen Nestes mit ersten EiernSchlupfende Hornisse Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Farbungsvarianten 3 Verwechslungsmoglichkeiten 4 Verbreitung 5 Lebenszyklus und Lebensweise 6 Untermieter der Hornisse 7 Feinde 8 Hornisse und Mensch 8 1 Gefahr und Stiche 8 2 Artenschutz 8 3 Umgang mit fliegenden Hornissen 8 4 Umgang mit Hornissennestern 9 Verwendung 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseMerkmale nbsp Bestimmungsmerkmale Der Abstand der Ocellen von den Facettenaugen ist kleiner als zum Kopfhinterrand der Clypeus ist rein gelb gefarbt Die Hornisse ist die grosste in Mitteleuropa lebende Faltenwespe Die Korpergrosse der Konigin betragt von 23 bis zu 35 Millimeter die der Arbeiterinnen 18 bis 25 Millimeter und die der Drohnen 21 bis 28 Millimeter Als Hornissenart ist sie erkennbar an der Gestalt des Kopfes Bei Ansicht von oben ist der hintere Abschnitt des Kopfes hinter den Komplexaugen zu den Seiten hin stark erweitert dadurch sind die Ocellen weiter vom Kopfhinterrand entfernt als von den Komplexaugen ihr Abstand ist mehr als doppelt so gross Ein weiteres Merkmal zeigt sich in der Aderung der Vorderflugel Hier mundet die erste Ader die Radialschaltader Rs in die parallel zum Flugelrand verlaufende Langsader vereinigter Radius und Subcosta weit vor dem Pterostigma oder Flugelmal in diese ein Bei den anderen Gattungen mundet sie dicht benachbart weniger als zweimal die Lange des Flugelmals Meist ist die Hornisse aber bereits an der charakteristischen Farbung gut erkennbar Kopf und Rumpfabschnitt sind schwarz meist mit ausgedehnter roter oder braunroter Zeichnung der Rumpfabschnitt tragt keine gelben Zeichnungselemente Der erste Tergit des freien Hinterleibs ist nur bei dieser Art dreifarbig der vordere Abschnitt ist rot dahinter sitzt ein mehr oder weniger breiter dunkler Fleck der Endabschnitt ist gelb gefarbt Der restliche Hinterleib tragt wie bei vielen Wespenarten eine schwarze Zeichnung unterschiedlicher Form und Ausdehnung auf gelbem Grund Bei Ansicht des Kopfes von vorn ist der Kopfschild Clypeus rein gelb gefarbt die schwarze Zeichnung der meisten anderen sozialen Faltenwespen fehlt 1 2 3 Farbungsvarianten nbsp In ihrem grossen Verbreitungsgebiet besitzt die Hornisse einige Varianten der Farbung und Zeichnung Diese treten teilweise regional gehauft auf und sind von fruheren Taxonomen vielfach als Unterarten beschrieben worden Dies erscheint heute nicht mehr gerechtfertigt Inzwischen ist bekannt dass diese nicht nur durch breite Ubergange miteinander verbunden sind sondern teilweise sogar Individuen mit fur verschiedene Unterarten typischer Zeichnung im selben Nest vorkommen konnen Sie gelten heute uberwiegend als Varietaten ohne taxonomischen Wert Typisch fur Mitteleuropa sind Tiere mit zwei v formig angeordneten roten Langsstreifen oben auf dem mittleren Rumpfabschnitt und rot gefarbter Stirn als var germana bezeichnet Vor allem im nordlichen Europa uberwiegen Tiere mit rein schwarzem Mesonotum und verdunkelter bis schwarzer Stirn als var crabro bezeichnet 1 In England leben teilweise Hornissen mit uberwiegend gelb gefarbtem Kopf die var vexator 4 Vor allem aus Ostasien ist eine Reihe weiterer Farbvarietaten beschrieben worden 5 6 VerwechslungsmoglichkeitenDie Konigin der Mittleren Wespe Dolichovespula media kann fur eine Hornissenarbeiterin gehalten werden Sie ist unterscheidbar an der Farbung des Tergits der Ruckenplatte des ersten freien Hinterleibssegments das bei ihr ausschliesslich schwarz und gelb gezeichnet ist ohne rote oder rotbraune Anteile ausserdem tragt der Kopfschild in der Mitte eine schwarze Langszeichnung Die anderen Hornissenarten Europas der Gattung Vespa sind an der Zeichnung des Hinterleibs unterscheidbar Die in Sudeuropa verbreitete meist insgesamt heller gefarbte Orientalische Hornisse ist nur auf dem dritten und vierten Tergit des Hinterleibs gelb gezeichnet Die aus Ostasien neu eingeschleppte Asiatische Hornisse besitzt einen uberwiegend schwarzen Hinterleib mit einer breiten gelben Binde nur auf dem vierten Tergit ausserdem ist ihr Rumpfabschnitt schwarz immer ohne rote oder braune Anteile Aber auch ganz andere Insektenarten wie beispielsweise die Hornissenschwarmer einige Arten der Keulhornblattwespen oder die Hornissenschwebfliege haben im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte Ahnlichkeit mit Hornissen gewonnen Man deutet dies als Mimikry die solche mutmasslichen Nachahmer besser vor Fressfeinden schutzt VerbreitungDie Hornisse besiedelt ein Areal das im Vergleich zu anderen Arten der Gattung weiter nach Westen und weiter nach Norden reicht womit sie die einzige naturlicherweise in Nord und Mitteleuropa verbreitete Art der Gattung Vespa ist Insgesamt umfasst ihr Besiedlungsbereich grosse Teile der gemassigten temperaten Palaarktis vom Atlantik im Westen bis nach Sachalin Korea und Japan im Osten Im Suden erreicht sie die Mittelmeerregion fehlt hier aber lokal in den warmsten sudlichen Abschnitten Sie kommt in grossen Teilen Sudosteuropas so auf der Peloponnes gemeinsam sympatrisch mit der Orientalischen Hornisse vor 7 Aus Nordafrika Algerien gibt es nur eine alte zweifelhafte Angabe In Ostasien ist sie in China viel weiter nach Suden hin verbreitet In Mittelasien erreicht ihr Vorkommen den nordlichen Iran wo sie aber nur ganz im Norden in der Region direkt am Kaspischen Meer vorkommt 8 In Nordeuropa erreicht die Hornisse Sud Schweden bis zum Limes norrlandicus und den aussersten Suden von Norwegen und Finnland 9 wo ihre Bestande rucklaufig sind In Finnland sind ihre Vorkommen auf Vorstosse in besonders warmen Sommern beschrankt der letzte Nachweis stammt von 1973 10 In Deutschland galt die Art jahrzehntelang als selten und rucklaufig und wurde daher lange Zeit in den Roten Listen aufgefuhrt Die Bestande konzentrierten sich wie zum Beispiel in Ostdeutschland 11 in Ballungsraumen Die hoheren Lagen der Mittelgebirge wurden gemieden Etwa seit Ende der 1970er Jahre wird die Art in Deutschland wieder haufiger und ist nun fast flachendeckend verbreitet und lokal haufig 12 Die Grunde sowohl fur den fruheren Ruckgang wie auch fur die jetzige Bestandserholung sind nicht bekannt Nach 13 seien Klimaanderungen zuruckgehende Anwendung von Umweltgiften DDT und die nicht mehr erlaubte systematische Bekampfung als mogliche Ursachen zu vermuten nicht jedoch eine Anderung des Lebensraumes Die gleiche Quelle nennt die Art jedoch einen Kulturfolger Nach Nordamerika wurde die Hornisse als Neozoon vom Menschen etwa 1840 bis 1860 eingeschleppt Sie war dort lange Zeit die einzige Hornissenart die sogenannte bald faced hornet Dolichovespula maculata gehort in eine andere Gattung inzwischen wurden aber weitere Arten eingeschleppt Sie lebt hier im Osten des Kontinents westlich etwa bis zum Mississippi und Ohio Tal und erreicht im Norden Ontario und Quebec 14 Sie breitet sich weiter aus So wurde im Jahr 2005 der Suden Guatemalas erreicht 15 Lebenszyklus und Lebensweise nbsp Hornisse bei der Aufnahme von Baumsaft an der Rinde eines jungen Fliederzweigs nagendBei der Hornisse uberwintern ausschliesslich weibliche Geschlechtstiere die kunftigen Koniginnen Neben begatteten Koniginnen die im darauf folgenden Jahr ein neues Nest begrunden konnen uberwintert auch ein Teil unbegatteter Geschlechtstiere Diese konnen keine Nester grunden Uberwinterungsort sind meist Spalten oder selbst ausgenagte Hohlraume in totem Holz wenige Tiere uberwintern in unterirdischen Hohlraumen Hornissen uberwintern einzeln selten kommt es zu Ansammlungen weniger Tiere im selben Holzstuck Die Dauer der Uberwinterungsperiode erreicht je nach Lokalklima und Wetter sechs bis acht Monate nbsp Hornissen vor Nesteingang an einer naturlichen BaumhohleDie Aktivitat der jungen Koniginnen beginnt im fortgeschrittenen Fruhjahr in Mitteleuropa meist im April in England erst Mitte Mai Sie verlassen dann das Winterquartier und suchen einen Ort zur Nestgrundung Hornissen bevorzugen als Neststandorte regengeschutzte dunkle Hohlraume wie Baumhohlen Sie nehmen aber auch kunstliche Platze zum Beispiel Vogelnistkasten Dachboden oder Gerateschuppen an Oft nisten Hornissen mehrere Jahre in Folge in derselben Baumhohle dabei legen sie aber jedes Jahr ein neues Nest an alte Nester werden nicht wiederverwendet Die Konigin beginnt allein mit dem Nestbau indem sie aus zerkauten Holzfasern in einer nach unten hangenden Wabe Zellen formt die sie meist unmittelbar nach Fertigstellung mit einem Ei belegt Bevorzugt wird dabei weiches Totholz welches durch Braun oder Weissfaule leichter bearbeitbar geworden ist Das Nest ist dadurch oft rotbraun bis orange gezont Die Nestgrunderin schafft pro Tag durchschnittlich etwa 1 6 Zellen Bis zum Schlupf der ersten Arbeiterinnen belegt sie so etwa 40 Brutzellen Aus dem Ei schlupft nach ca 12 bis 18 Tagen eine Larve aus Diese durchlauft funf Larvenstadien und verpuppt sich anschliessend Die Entwicklungszeit vom Ablegen des Eis bis zum Ausfliegen der Arbeiterin betragt bei der Hornisse etwa 30 bis 50 Tage nbsp 3 Hornissen vor NesteingangDementsprechend sind die ersten Arbeiterinnen nicht vor Juni zu sehen Die Larven werden von der Konigin spater dann von den neu geschlupften Arbeiterinnen gefuttert Als Nahrung dient ausschliesslich tierisches Material im Normalfall erbeutete Insekten und andere Arthropoden Da sie gelegentlich auch Bienen jagen sind sie bei Imkern unbeliebt Fur die eigene Ernahrung nutzen Hornissen Imagines zuckerhaltige Safte und Flussigkeiten besonders gern Baumsafte an Rindenverletzungen die sie entsprechend kontinuierlich erweitern wie es insbesondere an etwa fingerdicken Zweigen von Eschen und Flieder beide sind Olbaumgewachse zu beobachten ist Nur sehr selten besuchen sie Bluten Allerdings patrouillieren sie oft uber gut besuchte Blutengruppen hinweg um dort Blutenbesucher zu erjagen fur die Versorgung der Brut Neben der Futterung der Larven und der Konigin futtern sich Arbeiterinnen auch gegenseitig und teilen so das Nahrungsangebot Trophallaxis Nach dem Schlupf der Arbeiterinnen fliegt die Konigin bald nicht mehr aus und beteiligt sich nicht mehr an der Versorgung der Brut Sie wird von den Arbeiterinnen miternahrt und beschrankt sich aufs Eierlegen Allerdings sind die Verluste in der Koniginnenphase sehr hoch so dass nur wenige Nester gross werden Die Arbeiterinnen legen bald unter der von der Konigin selbst begonnenen ersten Wabe neue immer horizontal ausgerichtete Wabenteller an die durch mehrere Stiele Tragsaulen oder bandformige Tragbrucken miteinander verbunden sind Das Nest kann im ausgewachsenen Stadium oft sechs solcher Wabenteller enthalten im Maximalfall wurden 15 gezahlt Es erreicht dann 60 Zentimeter Lange Das ganze Nest wird von einer isolierenden mehr oder weniger dicken Hulle umgeben die aus demselben Material wie die Zellen besteht Die Nesthulle besteht aus luftgefullten Taschen die Isolation wird durch die darin eingeschlossene unbewegte Luft bewirkt In Hornissennestern bleibt ungewohnlich fur Faltenwespen die Hulle allerdings in Europa nicht in Japan oft unvollstandig und nach unten hin geoffnet so dass die Waben teilweise offen liegen Zusatzlich zur Nesthulle verschliessen die Tiere manchmal teilweise den Hohlraum in dem das Nest liegt durch eine Schutzwand Steigt die Nesttemperatur dennoch zu stark an optimal sind 26 C kuhlen sie durch Luftzug Flugelschlag ausserdem tragen die Arbeiterinnen zur Kuhlung Wasser ein Ein Hornissennest erreicht bis Juli kaum 100 Zellen kann dann aber mit zahlreicheren Arbeiterinnen rasch auf etwa 600 Zellen im September anwachsen Zum Ende der Lebensdauer erreicht es die maximale Grosse mit durchschnittlich etwa 1400 England bis 1900 Zellen Japan Sehr grosse Nester gehen daruber hinaus im Maximalfall wurden in Deutschland bis 2800 in Japan bis mehr als 4500 Zellen gezahlt Durch die beschrankte Lebensdauer der Arbeiterinnen ist die Zahl der gleichzeitig im Nest lebenden Tiere aber weitaus geringer auch zum Hohepunkt ihrer Zahl im September sind es im Durchschnitt weniger als 200 Die Lebensdauer einer Arbeiterin ist dabei sehr begrenzt sie uberleben im Durchschnitt etwa 20 auch in gunstigen Fallen kaum jemals mehr als 40 Tage Hornissen konnen mit ihrem Volk umziehen wenn ihnen der Hohlraum in dem sich das Nest befindet beispielsweise ein Vogelnistkasten zu eng wird Man nennt diesen Vorgang Filialbildung Etwa ab August beginnt das Volk neben Arbeiterinnen auch neue Geschlechtstiere heranzuziehen Diese werden in grosseren Zellen gezogen wobei sich aber ein gewisser Prozentsatz der Weibchen auch der grosseren Zellen zu Arbeiterinnen entwickelt ein Teil der Mannchen in normal grossen Zellen Daher kann die Zahl der Geschlechtstiere nicht anhand der grossen Zellen abgezahlt werden Das Verhaltnis von Weibchen Jungkoniginnen zu Mannchen Drohnen betragt etwa ein zu zwei Drittel Ein erfolgreiches Volk produziert im Laufe seines Lebens etwa 200 Jungkoniginnen Die Jungkoniginnen werden noch im Herbst von den Drohnen begattet die anschliessend bis etwa Ende Oktober absterben Etwa um diese Zeit meist aber merklich fruher endet auch die Lebenszeit der alten Konigin und der letzten Arbeiterinnen und damit der Nester 16 17 18 19 Untermieter der Hornisse nbsp Vespa crabro germana beim Kneten einer BeuteDer Hornissenkafer Quedius dilatatus oder besser auch Hornissenkurzflugelkafer genannt lebt in allen Entwicklungsstadien in den Abfallen unter dem Hornissennest Er ernahrt sich von den Futterresten der Hornissen aber auch von toten Hornissen und Fliegenlarven Er ist also ein Kommensale bei Hornissen Auch ein anderer Kurzflugelkafer Quedius brevicornis lebt als Kommensale in Hornissennestern der bei Gelegenheit aber auch Brut frisst und damit zum Parasiten werden kann 20 Wahrend es in Europa keine Kuckuckswespen der Hornisse gibt ist eine Art aus Ostasien Vespa dybowskii zusatzlich zur unabhangigen Nestgrundung in der Lage in junge Hornissennester von Vespa crabro und Vespa simillima einzudringen deren Konigin zu verdrangen und die schlupfenden Arbeiterinnen dann fur sich und den eigenen Nachwuchs auszunutzen In einigen Regionen werden fast die Halfte der Nester von Vespa dybowskii ubernommen 19 Vespa dybowskii ist dabei nahe verwandt zu Vespa crabro moglicherweise ihre Schwesterart 21 FeindeAufgrund ihrer Grosse hat die Hornisse in der Insektenwelt keine direkten Feinde Dagegen konnen bei zu hoher Besiedlungsdichte konkurrierende Volker sich gegenseitig schadigen Auch Vogel gehoren zu den Feinden der Hornissen die aber das Volk selbst nicht direkt bedrohen sondern nur Einzeltiere erbeuten konnen 22 Gelingt es dagegen Spitzmausen in die Nester einzudringen kann dies je nach Volksstarke und Verteidigungsvermogen zur vollstandigen Zerstorung des Nestes fuhren 23 Auch die als Brutrauber aktiven Raupen der Hummelnestmotte konnen insbesondere bereits geschwachte Hornissenvolker irreversibel schadigen sodass das Volk zugrunde geht 24 Hornisse und MenschGefahr und Stiche nbsp Hornissen sind friedfertig und lassen sich futtern nbsp Hornissenstachel nbsp Hornisse mit gut sichtbaren OcellenDie Hornisse kann durchaus ein wehrhaftes Tier sein wenn es darum geht ihr Nest zu verteidigen Die Gefahrdung fur Menschen und deren Haustiere wird in aller Regel jedoch ubertrieben sie ist wesentlich geringer als es im Volksmund verbreitet wird Der Spruch 7 Stiche toten ein Pferd 3 Stiche einen Menschen stimmt inhaltlich nicht 25 Aufgrund der extremen Seltenheit von massiven Hornissenangriffen auf Menschen lasst sich eine realistische Zahl kaum angeben bei den weitaus gefahrlicheren Vespa orientalis und Vespa affinis werden Todesfalle bei Nicht Allergikern ab etwa 300 Stichen berichtet 26 Die abgegebene Giftdosis ist bei Faltenwespen bei einem Stich in Menschen und andere Sauger geringer als bei der Honigbiene da der Bienen Stechapparat aufgrund von Widerhaken in deren Haut verbleibt und selbsttatig weiterarbeitet Die genaue abgegebene Giftmenge bei Vespa crabro ist aber bisher noch nicht gemessen worden Die Giftwirkung wurde als LD50 bei Labormausen bei etwa 8 7 bis 10 9 Milligramm pro Kilogramm Korpergewicht bestimmt 27 dieser Wert liegt weitaus hoher d h eine grossere Menge ist erforderlich um Lebensgefahr bewirken zu konnen das Gift ist somit schwacher als derjenige der meisten anderen Hornissenarten und der Honigbiene Im Unterschied zum Gift anderer Wespen und Bienenarten ist jedoch im Hornissengift Acetylcholin enthalten welches eine schmerzverstarkende Wirkung entfaltet Auf der Schmerzskala des amerikanischen Entomologen Justin Orvel Schmidt Schmidt Sting Pain Index wird der Hornissenstich mit 2 0 und damit gleich dem Stich der gewohnlichen Wespen Vespa und der Honigbiene angegeben 28 Im Gegensatz zu Wespen die oft gezielt Menschen anfliegen und in ungunstigen Situationen auch unprovoziert stechen konnen sind Hornissenstiche selten sie treten beinahe ausschliesslich bei unvorsichtiger Annaherung an das Nest auf Weitaus gefahrlicher als die normale Stichwirkung ist aber gegebenenfalls eine allergische Reaktion Diese kann durch die Hornisse wie durch andere Wespenarten im Normalfall uber eine IgE Reaktion ausgelost werden Obwohl das Gift der verschiedenen Arten spezifisch verschieden ist wurden im Gift der Hornisse im Wesentlichen dieselben Allergene nachgewiesen wie im Wespengift wahrend Bienengift dazu recht unterschiedlich zusammengesetzt ist Es kommt bei Allergikern daher fast immer zu einer Kreuzreaktion das heisst Menschen die gegen Wespenstiche allergisch reagieren reagieren ebenso bei Hornissenstichen und umgekehrt wahrend Kreuzreaktionen bei Bienen Allergikern seltener sind 29 30 Neben der lebensbedrohlichen systemischen Anaphylaxie die auch bei nur einem Stich akut lebensgefahrlich ist kommt es in einigen Fallen zu einer verstarkten lokalen Reaktion die uber die ublichen Folgen rote Stichquaddel von bis zu 10 Zentimeter Durchmesser hinausgeht eine solche Schwellung kann dann einige Tage anhalten 30 Die Anzahl der Allergiker gegen Hornissengift in der Bevolkerung ist nicht bekannt Analog zu den anderen Arten wird als Faustformel von etwa einem Prozent der Kinder und drei Prozent der Erwachsenen ausgegangen Artenschutz Die Hornisse ist in Deutschland eine nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschutzte Art 31 In Osterreich ist sie hingegen nur in der Steiermark und in Oberosterreich geschutzt Umgang mit fliegenden Hornissen nbsp Hornissenei nbsp Hornissenkonigin bei der BrutpflegeJagende oder sammelnde Hornissen die sich nicht in der direkten Umgebung ihres Nestes befinden stechen nur wenn sie gequetscht werden Sonst versuchen sie zu fliehen Hornissen fressen nicht an Sussspeisen daher kommt man mit ihnen am Kaffeetisch nicht so leicht in Konflikt wie mit anderen Wespenarten Sie machen dort jedoch gelegentlich Jagd auf andere Insekten wie beispielsweise die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe die dort mit Fressen beschaftigt und so fur sie leichte Beute sind Die Hornissen storen anschliessend nicht sondern fliegen meist mit ihrer Beute an einen ruhigeren Ort zerlegen sie und bringen sie in ihr Nest Man kann sie daher als naturliche Feinde der am Kaffeetisch als lastig empfundenen Wespen und Fliegen tolerieren Umgang mit Hornissennestern source source source source source Hornissen Vespa crabro am NestHornissen verteidigen ihr Nest Der Verteidigungsradius schwankt je nach Volk in der Regel zwischen zwei und sechs Metern Werden die Tiere haufig gestort erweitert sich dieser Radius Innerhalb dieses Bereiches sollte man hektische Bewegungen und Erschutterungen wie Rasenmahen vermeiden Ausserdem werden Hornissen durch Anatmen oder Anpusten zum Stechen gereizt Hornissennester sind an der Unterseite offen Die Tiere lassen ihren Kot einfach aus dieser Offnung fallen Da ein grosses Volk etwa ein halbes Kilogramm Insekten pro Tag frisst kann der Kot unterhalb des Nestes Bauschaden verursachen Als Gegenmassnahme kann man ein grosses Gefass mit saugfahigem Material unterstellen Da Hornissen unter Artenschutz stehen durfen bewohnte Nester in der Bundesrepublik Deutschland und einigen Bundeslandern Osterreichs nicht vernichtet werden Soll ein Volk aber dennoch entfernt werden kann es meist von geschulten Personen umgesiedelt werden Dazu ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich Auskunft erteilt die Gemeinde oder Kreisverwaltung Durch Anbringen spezieller Nistkasten in siedlungsfernen Naturzonen wird in Deutschland versucht das jeweilige Gebiet durch Schaffung kunstlichen Nistraums fur Hornissen attraktiver oder uberhaupt besiedelbar zu machen Der bekannteste und vom Ergebnis her am besten besiedelte Nistkastentyp ist der so genannte Mundener Hornissenkasten VerwendungDie Larven und Puppen werden in China und Japan gegessen 32 LiteraturRolf Witt Wespen 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Vademecum Verlag Oldenburg 2009 ISBN 978 3 9813284 0 0 Heiko Bellmann Bienen Wespen Ameisen Hautflugler Mitteleuropas Franckh Kosmos Stuttgart 1995 ISBN 3 440 06932 X Robert Ripberger Claus Peter Hutter Berthold Faust Schutzt die Hornissen Das Standardwerk zum Schutz der Hornissen und anderer Wespen in Deutschland Osterreich und der Schweiz Weitbrecht Stuttgart Wien 1992 ISBN 3 522 30450 0 Jiri Zahradnik Bienen Wespen Ameisen Die Hautflugler Mitteleuropas Franckh Kosmos Stuttgart 1985 ISBN 3 440 05445 4 Weblinks nbsp Commons Hornisse Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Hornisse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Vielfaltige mehrsprachige Informationsseite zum aktiven Hornissenschutz Dokumentarfilm Wenn Hornissen umziehen mussen NaturNah NDR Fernsehen 14 Mai 2019 Einzelnachweise a b Heinrich Kemper Edith Doring Die sozialen Faltenwespen Mitteleuropas Parey Verlag Berlin und Hamburg 1967 Bestimmungstabelle auf Seite 18 Volker Mauss Reinhold Treiber Bestimmungsschlussel fur die Faltenwespen Hymenoptera Masarinae Polistinae Vespinae der Bundesrepublik Deutschland 2 Auflage Deutscher Jugendbund fur Naturbeobachtung DJN Hamburg 1995 ISBN 3 923376 17 0 Michael Archer Key to European Vespinae BWARS Members Handbook 2005 S 58 67 Vespa crabro vexator hornets in Great Britain Abgerufen am 18 Marz 2023 J Bequaert The color forms of the common hornet Vespa crabro Linnaeus In Konowia 10 1931 S 101 109 A A Birula Uber die russischen Wespen und ihre geographische Verbreitung Erster Beitrag In Archiv fur Naturgeschichte Abteilung A 90 1925 S 88 102 Werner Arens Die sozialen Faltenwespen der Peloponnes Hymenoptera Vespidae Vespinae Polistinae mit Beschreibung einer neuen Polistes Art und einem regionalen Polistes Bestimmungsschlussel In Linzer biologische Beitrage 43 Jahrgang Nr 1 Linz 2011 S 443 481 zobodat at PDF Ebrahim Ebrahimi James M Carpenter Distribution pattern of the hornets Vespa orientalis and V crabro in Iran Hymenoptera Vespidae In Zoology in the Middle East 56 2012 S 63 66 Stellan Erlandsson The distribution of the Hornet Vespa c crabro L in northwestern Europe In Entomologisk Tidskrift 109 1988 S 155 159 The hornet Vespa crabro L in Finland and its changing northern limit in northwestern Europe Abgerufen am 18 Marz 2023 Frank Koch Zur Bestandssituation der Hornisse Vespa crabro L in Ostdeutschland eine Retrospektive In Bembix 11 1998 S 23 26 vgl etwa fur Nordrhein Westfalen Horst Woydak Die Faltenwespen von Nordrhein Westfalen Hymenoptera Vespoidea Vespidae und Eumenidae Soziale Papier und Lehmwespen In Abhandlungen aus dem Westfalischen Museum fur Naturkunde 68 Nr 1 2006 S 1 133 http www senckenberg de files nwr tischendorf et el 2013 rl faltenwespen hessen pdf Stefan Tischendorf Karl Heinz Schmalz Hans Joachim Flugel Ulrich Frommer Wolfgang H O Dorow Franz Malec Rote Liste der Faltenwespen Hessens 1 Fassung Stand 6 Juni 2013 herausgegeben im Auftrag des Hessischen Ministeriums fur Umwelt Energie Landwirtschaft und Verbraucherschutz S 26 R D Akre A Greene J F MacDonald P J Landolt H G Davis Yellowjackets of America North of Mexico In U S Department of Agriculture Agriculture Handbook Nr 552 1980 S 102 ff Peter J Landolt Jose Monzon Sierra Thomas R Unruh Richard S Zack A new species of Vespula and first record of Vespa crabro L Hymenoptera Vespidae from Guatemala Central America In Zootaxa 2629 2010 S 61 68 Heinrich Kemper amp Edith Doring Die sozialen Faltenwespen Mitteleuropas Parey Verlag Berlin und Hamburg 1967 Michael Archer The life history and colonial characteristics of the hornet Vespa crabro L Hym Vespinae In Entomologist s Monthly Magazine 129 1993 S 151 163 Roger D Akre Social Wasps In H R Hermann Hrsg Social Insects Volume IV Academic Press New York 1982 a b M Matsuura S Yamane Biology of the Vespine Wasps Springer Verlag Berlin Heidelberg 1990 Originalausgabe Hokkaido University Press 1984 ISBN 3 540 51900 9 Jerzy Nadolski Factors restricting the abundance of wasp colonies of the European hornet Vespa crabro and the Saxon wasp Dolichovespula saxonica Hymenoptera Vespidae in an urban area in Poland In Entomologica Fennica 24 Nr 4 2013 S 204 215 Adrien Perrard Kurt M Pickett Claire Villemant Jun ichi Kojima James Carpenter Phylogeny of hornets a total evidence approach Hymenoptera Vespidae Vespinae Vespa In Journal of Hymenoptera Research 32 2013 S 1 15 doi 10 3897 JHR 32 4685 Hornisse Steckbrief Tierlexikon Abgerufen am 18 Marz 2023 Ubersicht Naturliche Feinde Abgerufen am 18 Marz 2023 Redaktionsassistenz werk21 Hornisse 1 Marz 2019 abgerufen am 18 Marz 2023 Hornisse Abgerufen am 18 Marz 2023 Richard S Vetter P Kirk Visscher Scott Camazine Mass Envenomations by Honey Bees and Wasps In Western Journal of Medicine 170 Nr 4 1999 S 223 227 Jerzy Nadolski Effects of the European hornet Vespa crabro Linnaeus 1761 crude venom on its own species In Journal of Venomous Animals and Toxins Including Tropical Diseases 19 2013 S 4 doi 10 1186 1678 9199 19 4 Justin O Schmidt Murray S Blum William L Overal Hemolytic activities of stinging insect venoms In Archives of Insect Biochemistry and Physiology 1 Nr 2 1983 S 155 160 doi 10 1002 arch 940010205 Mitja Kosnik Peter Korosec Mira Silar Ema Musie Renato Erzen Wasp venom is appropriate for immunotherapy of patients with allergic reaction to the European hornet sting In Croatian Medical Journal 43 Nr 1 2002 S 25 27 a b B M Bilo F Rueff H Mosbech F Bonifazi J N G Oude Elberink Diagnosis of Hymenoptera venom allergy EAACI position paper In Allergy 60 Nr 11 2005 S 1339 1349 doi 10 1111 j 1398 9995 2005 00963 x Verordnung zum Schutz wild lebender Tier und Pflanzenarten Gesetze im Internet Abgerufen am 23 Juni 2016 Jun Mitsuhashi Edible Insects of the World CRC Press 2017 ISBN 978 1 4987 5657 0 Normdaten Sachbegriff GND 4276914 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hornisse amp oldid 238042372