www.wikidata.de-de.nina.az
Die Hummelnestmotte auch Hummel Wachsmotte oder Hummelmotte Aphomia sociella ist ein Klein Schmetterling aus der Familie der Zunsler Pyralidae Unterfamilie Wachsmotten Galleriinae HummelnestmotteHummelnestmotte Aphomia sociella WeibchenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Zunsler Pyralidae Unterfamilie Wachsmotten Galleriinae Gattung AphomiaArt HummelnestmotteWissenschaftlicher NameAphomia sociella Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Synonyme 3 Flug und Raupenzeiten 4 Lebensweise 5 Okologische Bedeutung 6 Einfluss auf Hummelforderung 7 Bilder 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksMerkmale BearbeitenMit einer Flugelspannweite von 18 bis 44 Millimetern ist das erwachsene Tier relativ gross fur einen Kleinschmetterling Die Imagines sind grau braunlich gefarbt Mannchen und Weibchen sind von unterschiedlicher Gestalt Das Mannchen ist etwas farbenfroher gezeichnet neben Grautonen auch grune und violette Farbtone an den Flugelenden Das Weibchen ist grau braun mit je einem charakteristischen dunklen Fleck auf der Mitte der Vorderflugel Zudem hat es die typische Zunslernase die dem Mannchen fehlt 1 2 Die Raupen sind hellgrau gelblich mit roter Kopfkapsel und braunem Nackenschild Synonyme BearbeitenAphomia colonella Linnaeus 1758 Aphomia eritrella Della Beffa 1941 3 Aphomia pedemontella Della Beffa 1941 3 Flug und Raupenzeiten BearbeitenDie Falter fliegen von Mitte Ende Marz bis September Sie sind nachtaktiv und werden gelegentlich am Licht beobachtet Die Raupen leben von August bis April Sie uberwintern im Kokon und verpuppen sich im Fruhjahr Lebensweise BearbeitenDie Imagines sind nachtaktiv und konnen Hummel und Wespennester durch ihren Geruchssinn aufspuren Die Eiablage erfolgt im unmittelbaren Nestbereich 4 Die jungen Raupen schlupfen bereits nach wenigen Tagen Die Raupen der Hummelnestmotte ernahren sich pantophag und leben vor allem in Hummel oder Wespennestern Die Art zahlt zwar zur Unterfamilie Galleriinae Wachsmotten sie benotigt aber im Gegensatz zu den beiden zu ihr verwandten Arten Grosse Wachsmotte Galleria mellonella und Kleine Wachsmotte Achroia grisella kein Wachs fur die Entwicklung Die Raupen der Hummelnestmotte ernahren sich in den Nestern sowohl von Abfallen aber auch zu einem grossen Teil rauberisch von der Brut Die Raupen leben dabei gesellig und uberziehen ihre Fressbereiche mit einem dichten Gespinst das Schutz vor den Hummeln bzw Wespen gewahrt Dieses Gespinst wird kontinuierlich weiter ausgebaut so dass immer grossere Bereiche des Nestes abgetrennt und von den Raupen der Hummelnestmotte ubernommen werden Die isolierte Brut wird gefressen Die erwachsenen Raupen verpuppen sich gesellig innerhalb oder in der Nahe des Wirtsnestes Die einzelnen Kokons liegen dicht aneinander und sind miteinander versponnen Okologische Bedeutung BearbeitenWespen und Hummelnester konnen durch die Raupen innerhalb weniger Wochen zerstort werden Der Schmetterling selbst gehort zum Nahrungsspektrum seiner eigenen Wirte Wespen Hornissen sowie zu dem von vielen Vogeln Fledermausen und anderen Insektenjagern Im Okosystem saubern die Hummelnestmotten den Nistplatz der Hummeln damit er im Fruhjahr von sogenannten Ruckkehrerinnen wiederbesiedelt werden kann Die Motten bevorzugen vor allem hoch uber dem Boden angelegte Hummelnester die haufig von Baumhummeln besiedelt sind In der Regel erzeugen Baumhummeln ihre Jungkoniginnen vor allen anderen Hummelarten Das Zerstorungswerk der Mottenlarven schadet der Nestentwicklung kaum weil Hummelnestmotten erst bei Nachttemperaturen von etwa 11 C auftauchen und Eier legen Baumhummelkoniginnen sind sehr gute Ruckkehrerinnen so dass sie im nachsten Jahr am gleichen Platz ihres Geburtsnestes eine wabenfreie Nistmoglichkeit vorfinden Hummelnester auf oder in Wiesen finden die Hummelnestmotten eher selten Die dort nistenden Hummelarten brauchen in der Regel langer um Jungkoniginnen zu erzeugen Die Nestentwicklung und Reproduktionsfahigkeit dieser Hummelarten wurde von Wachsmotten empfindlich gestort Das Recycling dieser Waben ubernehmen andere Tiere Einfluss auf Hummelforderung BearbeitenDas Angebot an die Hummelpopulationen sich in speziellen oberirdischen Hummelnistkasten anzusiedeln die als Ersatz fur Baumhohlen Mausenester oder verfilzte Grasbuschel fungieren ermoglicht es den Motten die Hummelnester leichter zu finden als naturlich angelegte Hummelnester weil die Kasten in der Regel innerhalb von Stadten in der Nahe von Hausern und sonstigen Bauwerken aufgestellt sind Die Nisthilfen werden unter anderem von vornehmlich unterirdisch oder oberflachennah nistenden Hummelarten besiedelt bei denen die Eier von einem oder zwei Mottenweibchen das Nest zu fruh zerstoren wurden was dem Gedanken der Hummelforderung entgegen lauft Die Betreuung von Hummelnisthilfen erfordert ein regelmassiges Monitoring des Befalls durch die Hummelnestmotten bis hin zum entfernen der Mottenlarven aus gefahrdeten Nestern oder vorausschauend die Anwendung baulicher Massnahmen z B Wachsmottenklappe zur Reduktion der Anzahl eindringender Mottenlarven Bilder Bearbeiten nbsp Weibchen mit ausgepragten Labialpalpen nbsp Weibchen Seitenansicht nbsp Weibchen mit gespannten Flugeln nbsp Mannchen nbsp Mannchen mit gespannten Flugeln nbsp Kokons der Hummelnestmotte nbsp Raupe im Kokon nbsp Hummelnest mit WachsmottenbefallEinzelnachweise Bearbeiten Fotos von Weibchen und Mannchen aufgenommen in Deutschland weitere Fotos der Geschlechter aufgenommen in Danemark und Belgien a b Fauna Europaea Web Service Fauna Europaea version 2017 06 online https fauna eu org cdm dataportal taxon 68f5e158 90dd 48cf af14 6aad5efd42bc Zugriff am 16 Januar 2018 Armin Krenz Berichte In arminkrenz de Armin Krenz 12 Juni 2006 archiviert vom Original am 13 Juni 2013 abgerufen am 17 April 2020 Bilder der Eiablage Literatur BearbeitenFrantisek Slamka Die Zunslerfalter Pyraloidea Mitteleuropas Bestimmen Verbreitung Fluggebiet Lebensweise der Raupen 2 teilweise uberarbeitete Aufl Bratislava 1997 ISBN 80 967540 2 5 Friedrich Schremmer Wespen und Hornissen Westarp Wissenschaften 2004 ISBN 3 894 32486 4 Thomas Kaltenbach Peter Victor Kuppers Kleinschmetterlinge Verlag J Neudamm Neudamm Melsungen 1987 ISBN 3 7888 0510 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hummelnestmotte Aphomia sociella Album mit Bildern Videos und Audiodateien Brutrauber der Hornissen Die Hummelnestmotte Aphomia sociella www lepiforum de Taxonomie und Fotos www insektenbox de Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch Markku Savela Lepidoptera and some other life forms englisch Ian Kimber Guide to the moths of Great Britain and Ireland englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hummelnestmotte amp oldid 237160282