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Vespa simillima japanisch Kiiro suzumebachi 1 ist eine Hornissenart mit Verbreitung in Japan Korea und dem angrenzenden Ostasien Sie gehort in Japan zu den haufigsten Hornissenarten Die Art wurde vereinzelt in Nordamerika und auf die Insel Taiwan eingeschleppt ist dort aber nicht heimisch geworden Vespa simillimaVespa simillima helle Farbmorphe subsp xanthoptera SystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie VespoideaFamilie Faltenwespen Vespidae Unterfamilie Echte Wespen Vespinae Gattung Hornissen Vespa Art Vespa simillimaWissenschaftlicher NameVespa simillimaSmith 1868UnterartenVespa simillima simillima Smith 1868 Vespa simillima xanthoptera Cameron 1903 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Phylogenie und Taxonomie 4 Lebensweise 5 Beziehungen zum Menschen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Vespa simillima dunkle Farbmorphe subsp simillima Vespa simillima 2 ist in der Grundfarbung mehr oder weniger dunkelbraun mit einer gelben bis orangegelben Zeichnung unterschiedlicher Ausdehnung Am Kopf ist die Umgebung der Ocelli und der Antennenbasen immer dunkel der Scheitel Vertex hinten immer mit einem gelben bis orangegelben Band sonst meist ausgedehnt gelb 2 3 der Clypeus immer rein gelb ohne dunkle Zeichnung Am Rumpfabschnitt ist das Pronotum und Mesonotum entweder ganz dunkel oder ausgedehnt gelb gezeichnet zwei gelbe Flecken auf dem Propodeum konnen ebenfalls vorhanden sein Charakteristisch sind je ein orangegelber Flecken jeweils auf dem Mesepisternum unterhalb der Flugelbasis 2 3 Die Schienen und Fussglieder der Beine und die Vorderhalfte der Schenkel der Vorderbeine sind gelb Am freien Hinterleib Gaster sind ein apikales Band auf den Tergiten eins bis funf immer gelb auf dem ersten nur schmal auf dem zweiten immer mehr oder weniger breit gelbe Bander ebenso apikal auf dem zweiten bis funften Sterniten Das sechste Segment ist ganz gelb gefarbt 2 Bei sehr hell gefarbten Tieren konnen die Tergite bis hin zum ganzen Gaster insgesamt fast vollstandig gelb gefarbt sein 4 2 Dunkle und hell gefarbte Populationen der Art werden oft als zwei nur durch die Farbung unterschiedene Unterarten eine dunkle Form Vespa simillima subsp simillima und eine helle Form Vespa simillima subsp xanthoptera aufgefasst 2 Dabei sind die dunkler gefarbten Tiere mehr im Norden des Verbreitungsgebiets in Japan auf nur Hokkaidō die heller gefarbten im Suden des Verbreitungsgebiets verbreitet In Korea kommen beide Formen vor 4 Vermutlich handelt es sich dabei nur um Farbmorphen ohne taxonomischen Wert 3 1 In Ubergangszonen so im Norden von Honshu kommen auch Ubergangsformen zwischen beiden Farbmorphen vor Zur genauen Bestimmung und Unterscheidung von ahnlichen Arten sind weitere Merkmale heranzuziehen Wichtig ist etwa die Gestalt des Kopfschilds Clypeus Dessen Vorderrand besitzt keinen Mittelzahn seine Punktierung ist relativ gross so dass der Abstand der Punkte in der Mitte etwa gleich zum Punktdurchmesser ist 3 4 die Punktierung ist gleichmassig ohne sparlicher punktierte Bereiche 5 Verbreitung BearbeitenDie Art ist verbreiten in fast ganz Japan von Hokkaidō im Norden sudlich bis Yakushima 5 in Korea und der Region Primorje der Insel Sachalin und den sudlichen Kurilen im Russischen Fernen Osten 3 Sie gehort gemeinsam mit der Europaischen Hornisse Vespa crabro zu den am weitesten nordlich verbreiteten Arten der Gattung 6 Vorkommen auch in China sind fruher bestritten worden 2 inzwischen wird sie fur Liaoning im Nordosten des Landes angegeben 5 In Japan ist die Art moglicherweise durch die hier neu eingeschleppte und inzwischen weiter verbreitete Vespa velutina im Bestand bedroht 7 Es kommt hier haufig zu Fehlpaarungen immer zwischen Mannchen von Vespa velutina und Weibchen von Vespa simillima wodurch die Fortpflanzungsrate der heimischen Art moglicherweise stark zuruckgeht In einer Insektensammlung aus British Columbia Kanada fand sich eine Hornissenkonigin die nach Nachbestimmung dieser Art zugeordnet wurde Sie wurde also offensichtlich nach Nordamerika eingeschleppt Hinweise auf eine Fortpflanzung oder gar dauerhafte Etablierung gibt es aber keine 8 Phylogenie und Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1868 von dem britischen Entomologen Frederick Smith nach einem Einzeltier einer Arbeiterin aus Hakodate Hokkaidō Japan erstbeschrieben Smith vermutete irrtumlich es konnte sich um die Arbeiterin der von ihm beschriebenen Vespa japonica heute ein Synonym von Vespa analis handeln 1 Zu den Synonymen gehort Vespa mongolica Andre 1884 beschrieben aus Russland und Vespa micado Cameron 1903 beschrieben aus Japan Vespa xanthoptera Cameron 1903 wird heute meist ebenfalls nur noch als Synonym angesehen wenn keine Unterarten mehr anerkannt werden 5 Typuslokalitat fur diese ist vermutlich Tōkamachi Prafektur Niigata Honshu Japan 1 Vespa simillima gehort nach einer Untersuchung von Michael Archer 3 bestatigt in einem 2013 von Perrard et al auf der Basis morphologischer und DNA Sequenz Untersuchungen vorgeschlagenen Kladogramm zur Artengruppe von Vespa bicolor 9 3 Diese wurde in genetischen Analysen anhand des Vergleichs der DNA Sequenz homologer Gene als monophyletisch bestatigt 10 nbsp Zwei von Bienen durch eine Hitzekugel getotete Hornissen der Unterart Vespa simillima xanthopteraLebensweise BearbeitenIn Hokkaidō erscheinen die uberwinterten Jungkoniginnen der Art Anfang bis Mitte Mai aus ihrem Winterquartier weiter sudlich auch schon Mitte bis Ende April 6 Ende Mai bis Anfang Juni im Norden beginnen sie zunachst allein mit dem Bau eines Nests das zunachst nur aus einem kleinen Stiel zwei oder drei Brutzellen mit je einem gelegten Ei von kunftigen Arbeiterinnen und dem Ansatz einer Nesthulle besteht Das von ihr allein betreute Nest besteht spater zunachst aus etwas mehr als 30 Zellen in einem Wabenteller mit einer vollstandigen Hulle es hat dann etwa 7 Zentimeter Durchmesser Die Konigin bebrutet die Zellen quasi indem sie auf deren Oberseite um den Stiel gekrummt ruht und dadurch die Temperatur erhoht Nicht selten kommt es zu Ubernahmeversuchen anderer Jungkoniginnen dieser Art an fremden Nestern die die Erbauerin totet oder verdrangt und das Nest fur sich selbst ubernimmt 2 Eine seltene Hornissenart Vespa dybowskii ist spezialisierter Brutparasit von Vespa simillima und auch der Europaischen Hornisse Vespa crabro in deren ostasiatischen Teilareal Vespa dybowskii Koniginnen legen keine Eier fur Arbeiterinnen mehr sondern nutzen immer die fremde Art deren geschlupfte Arbeiterinnen dann ihre Brut aufziehen 5 Ist das Nest erfolgreich schlupfen die ersten Arbeiterinnen etwa Ende Juni Gelegentlich kommt es in dieser Phase wie auch bei anderen Hornissenarten zu einer Verlagerung des gesamten Nests an einen neuen Standort Filialbildung wenn sich der ursprungliche Platz als zu klein erweist Etwa zehn Tage nach dem Ausschlupfen der ersten Arbeiterinnen hort die Konigin auf selbst auszufliegen und legt nur noch Eier das Nest wird nun von den Arbeiterinnen versorgt Ende August ist ein Nest meist auf zwei bis acht Wabenteller mit in untersuchten Fallen 499 bis 2424 Brutzellen angewachsen Nun beginnen die ersten neuen Geschlechtstiere zu schlupfen zuerst Mannchen wenig spater Weibchen Die alte Konigin uberlebt in der Regel bis gegen Mitte September Die jungen Geschlechtstiere fliegen dann aus dem Nest aus 2 Unter den ostasiatischen Hornissenarten ist Vespa simillima damit mit einer Brutperiode bis zu sieben Monaten ein der am langsten entwickelnden Arten 6 Die Paarung erfolgt wohl ausserhalb des Nests Nach einer Paarung sucht das begattete Weibchen Jungkonigin ein Uberwinterungsquartier meist eine selbst genagte Hohlung von etwa 4 bis 6 Zentimeter Durchmesser in feuchtem morschem Holz seltener im Erdboden Selten uberwintern mehrere Jungkoniginnen gemeinsam 6 Mannchen und die verbleibenden Arbeiterinnen sterben bis etwa Ende Oktober vollstandig ab 2 Die Art gehort damit in Japan zu den spat fliegenden Arten nur Nester von Vespa mandarinia bestehen noch langer Die Nester der Art werden meist in Hohlraumen angelegt seltener gibt es auch frei hangende zwischen Zweigen von Baumen Ein je nach Region unterschiedlicher Anteil der Nester sind unterirdisch in Erdhohlen Oberirdische Hohlraume in Baumhohlen aber oft auch an oder in Gebauden konnen in ein bis funf Meter Hohe uber dem Boden frei hangende Nester aber bis in 10 ausnahmsweise bis in uber 70 Meter Hohe liegen Die Art ist damit in Bezug auf Nistgelegenheiten plastisch im Verhalten 2 6 Reife Nester sind kugel bis tropfenformig mit etwa 20 bis 40 Zentimeter Durchmesser mit einer relativ bruchigen braungelben Hulle wie die Waben selbst aus abgenagten Holzfasern von etwa zwei bis drei Zentimeter Dicke die die flaxhen Waben meist vollstandig einhullt aber in engen Hohlraumen seltener auch teilweise fehlen kann Die 5 bis 15 Wabenteller liegen horizontal und sind uber kleine Stielchen miteinander verbunden Die Imagines der Art besuchen gelegentlich Bluten Eine wichtige Quelle fur Kohlenhydrate ist der Saftfluss an verletzten Baumen etwa durch im Holz bohrende Kafer der aber von Vespa simillima eher weniger als von anderen Hornissenarten genutzt wird Ausserdem besuchen sie reife bis uberreife Fruchte Nutzung von Honigtau spielt keine Rolle Zur Ernahrung der Larven jagen sie wie typisch fur Wespen Insekten und andere kleine Arthropoden die sie meist in raschem Zickzackflug wahrend diese am Boden oder auf Pflanzen sitzen durch Biss mit den Mandibeln erbeuten Bei Vespa simillima waren etwa 60 Prozent der Beute Zweiflugler Fliegen und Mucken Auch agile und wehrhafte Insekten wie Honigbienen gehoren zum Beutespektrum daneben Heuschrecken Zikaden Schmetterlinge und ihre Raupen und viele andere Selbst wird die eher kleine Hornisse oft zur Beute der grosseren und kraftigeren Vespa mandarinia 6 Beziehungen zum Menschen BearbeitenDa die Art in Japan haufig in direkter Umgebung des Menschen in Hohlraumen in Wanden oder unter Dachern nistet kommt es nicht selten zu Stichen beim Menschen 2 Problematisch ist ihr Auftreten vor allem fur Imker weil Vespa simillima als Bienenjager Volker stark schwachen kann Die Ostliche Honigbiene kann sich allerdings mit einer Hitzekugel gegen Angriffe verteidigen 11 Die Larven und Puppen werden in Japan gegessen 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vespa simillima Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Jun ichi Kojima 1997 Taxonomic notes on the social wasps in the Kanto Plain central Japan Insecta Hymenoptera Vespidae Natural History Bulletin of the Ibaraki University 1 17 44 a b c d e f g h i j k l Shuniichi Makino Seiki Yamanr Teruhiko Ban Iwao Kuou 1981 The Japanese hornet Vespa simillima Smith an important nuisance pest in urban areas Hymenoptera Vespidae Japanese Journal of Sanitary Zoology 32 203 213 a b c d e f g Michael Archer 1996 Taxonomy distribution and nesting biology of the Vespa bicolor group Hym Vespinae Entomologist s Monthly Magazine 130 149 158 a b c Jeong Kyu Kim Munbo Choi Tae Young Moon 2006 Occurrence of Vespa velutina Lepeletier from Korea and a revised key for Korean Vespa species Hymenoptera Vespidae Entomological Research 36 112 115 a b c d e Allan H Smith Pardo James M Carpenter Lynn Kimsey 2020 The Diversity of Hornets in the Genus Vespa Hymenoptera Vespidae Vespinae Their Importance and Interceptions in the United States Insect Systematics and Diversity 4 3 1 27 doi 10 1093 isd ixaa006 a b c d e f Makoto Matsuura Seiki Yamane Biology of the Vespine Wasps Springer Verlag Berlin Heidelberg 1990 Originalausgabe Hokkaido University Press 1984 ISBN 3 540 51900 9 Kazuhisa Yamasaki Ryoichi Takahashi Reona Harada Yuya Matsuo Masao Nakamura Jun ichi Takahashi 2019 Reproductive interference by alien hornet Vespa velutina threatens the native populations of Vespa simillima in Japan The Science of Nature 106 15 doi 10 1007 s00114 019 1609 x Robert A Cannings 1989 An Asian hornet Vespa simillima xanthoptera Hymenoptera Vespidae in North 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