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Mit dem Programm Historische Statten der Chemie wurdigt die Gesellschaft Deutscher Chemiker GDCh Leistungen von geschichtlichem Rang in der Chemie Dabei werden die Wirkungsstatten bekannter Wissenschaftler als Orte der Erinnerung im Rahmen eines feierlichen Aktes mit einer Gedenktafel ausgezeichnet Mit dem Programm soll erreicht werden das kulturelle Erbe und die historischen Wurzeln der Chemie in das offentliche Bewusstsein zu rucken Inhaltsverzeichnis 1 Liste der Historischen Statten 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseListe der Historischen Statten BearbeitenJahr Person und Ort Beschreibung Bild der Gedenktafel Bild der Statte1999 Hermann Staudinger in Freiburg Das Institut fur Makromolekulare Chemie der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Breisgau nbsp nbsp Institut fur Makromolekulare Chemie der Uni Freiburg Hermann Staudinger Haus48 0 8 N 7 50 44 O2002 Fritz Strassmann in Mainz Das Institut fur Kernchemie der Johannes Gutenberg Universitat Mainz nbsp nbsp Institut fur Kernchemie49 59 33 N 8 14 15 O2003 Justus von Liebig in Giessen Am 16 Mai 2003 wurde anlasslich des 200 Geburtstags von Justus Liebig sein ehemaliges Labor als Historische Statte der Chemie ausgezeichnet 1 Das heutige Liebig Museum in Giessen war ursprunglich ein Wachhaus einer Kaserne und wurde von und fur Liebig in seiner Zeit als Professor an der damaligen Ludwigsuniversitat 1824 1852 Schritt fur Schritt umgebaut Forschte im Alten Labor noch der Professor in einem dunklen Raum an einem offenen Kamin gab es zum Schluss von Liebigs Zeit geschlossene Abzuge und einen vergleichsweise modernen Horsaal in dem Experimente zur Ausbildung der Studierenden vorgefuhrt werden konnten Auf Bestreben von Robert Sommer wurde das grosstenteils im Originalzustand gebliebene Gebaude 1912 erworben und 1920 als Museum eroffnet In der Wurdigungsbroschure der GDCh wird besonders hervorgehoben wie beliebt und angesehen Liebig bei seinen Schulern war weil er sie personlich betreute und eine neue Lehrmethode anwendete indem er wahrend der Vorlesung durchgefuhrte Experimente erklarte und begrundete Liebig gilt daher auch als Studienreformer Neben vielen Deutschen studierten bei ihm 221 aus 11 anderen Landern Beruhmt geworden sind August Wilhelm von Hofmann Friedrich August Kekule Max von Pettenkofer Wilhelm Henneberg Carl Schmidt Lyon Playfair Ascanio Sobrero und Eben Norton Horsford nbsp nbsp Liebig Museum in Giessen vorne links die Gedenktafel 50 34 51 N 8 39 59 O2004 Clemens Winkler in Freiberg Am 20 und 21 Oktober 2004 wurde die Forschungsstatte und Wohnhaus von Clemens Alexander Winkler das alte Chemische Institut der damaligen koniglich sachsischen Bergakademie Freiberg heute Technischen Universitat Bergakademie Freiberg ausgezeichnet Dort wurden von Winkler bahnbrechende Arbeiten auf den Gebieten der anorganischen der analytischen und der technischen Chemie ausgefuhrt Dazu gehorte unter anderem die Entwicklung eines Verfahrens zur Rauchgasentschwefelung und die Entdeckung des Elementes Germanium nbsp nbsp Clemens Winkler Gedenkstatte TU Freiberg Brennhausgasse 550 55 5 N 13 20 27 O2005 Wilhelm Ostwald in Grossbothen Am 1 September 2005 wurden die Arbeiten von Wilhelm Ostwald auf dem Gebiet der Katalyse zum chemischen Gleichgewicht und uber Reaktionsgeschwindigkeiten am Landsitz Haus Energie in Grossbothen bei Leipzig ausgezeichnet nbsp nbsp Haus Energie im Wilhelm Ostwald Park in Grossbothen Sachsen51 11 31 N 12 44 36 O2006 Hans Meerwein in Marburg Am 15 September 2006 wurde Hans Meerwein posthum als Doyen der Marburger Chemie mit einer Bronzetafel im Eingangsbereich des ehemaligen Chemischen Instituts der Philipps Universitat Marburg an der Bahnhofstrasse 7 geehrt 2 Hans Meerwein fuhrte in diesem Institut grundlegende Arbeiten zur synthetischen und mechanistischen organischen Chemie durch Mit der Entdeckung der Carbenium Ionen konnte er dazu beitragen die Mechanismen mehrerer organisch chemischer Reaktionen zu klaren Daher tragen einige von ihm untersuchte Reaktionen heute seinen Namen siehe Wagner Meerwein Umlagerung Meerwein Ponndorf Verley Reduktion Das Gebaude des fruheren Chemischen Instituts der Philipps Universitat Marburg beherbergt heute das Chemikum 3 Das neue Chemische Institut auf dem Lahnberge Campus liegt an der nach dem Wissenschaftler benannten Hans Meerwein Strasse nbsp nbsp Ehemaliges Chemisches Institut der Philipps Universitat Marburg50 49 0 N 8 46 12 O2008 Karl Ziegler in Mulheim an der Ruhr Am 8 Mai 2008 wurden die Arbeiten von Karl Ziegler am Max Planck Institut fur Kohlenforschung in Mulheim an der Ruhr auf dem Gebiet der metallorganischen Chemie und Katalyse speziell seine Arbeiten zur Herstellung von Polyethylen bei Normaldruck und Raumtemperatur geehrt 4 nbsp nbsp Altbau des Max Planck Instituts fur Kohlenforschung51 25 0 N 6 53 7 O2009 Ernst Beckmann in Leipzig Am 15 Mai 2009 wurde das Alte Chemische Institut ehemals Laboratorium fur Angewandte Chemie an der Universitat Leipzig als Wirkungsstatte von Ernst Beckmann ausgezeichnet Neben den Arbeiten von Beckmann in physikalischer und organischer Chemie erinnert die Gedenktafel auch an Arbeiten anderer bedeutender Chemiker wie Wilhelm Ostwald Svante Arrhenius Walther Nernst Berthold Rassow Karl Friedrich Bonhoeffer sowie Leopold Wolf Die Enthullung der Tafel erfolgte im Rahmen des Jubilaums zum 600 jahrigen Bestehen der 1409 gegrundeten Universitat Leipzig nbsp Gedenktafel fur Ernst Beckmann und Wilhelm Ostwald nbsp Ehemaliges Laboratorium fur Angewandte Chemie51 19 56 N 12 23 13 O2010 Industrie und Filmmuseum Wolfen Die Filmfabrik Wolfen wurde 1909 von der Agfa gegrundet und 1925 von der IG Farben ubernommen Im Jahr 1936 wurde dort der erste Farbfilm ein Film mit drei Farbschichten der Agfacolor Neu hergestellt Der Farbfilm ist eine Entwicklung von Gustav Wilmanns und Wilhelm Schneider nbsp Bild gesucht Der Benutzer Flominator wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten 51 65658333 12 26258889 Motiv Abbildung der Gedenktafel Filmfabrik Wolfen Historische Statten der Chemie Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW nbsp Industrie und Filmmuseum51 39 24 N 12 15 45 O2011 Robert Wilhelm Bunsen in Heidelberg Am 12 Oktober 2011 wurde das ehemalige Chemie Laboratorium in der Akademiestrasse Plock 55 als Wirkungsstatte von Robert Wilhelm Bunsen ausgezeichnet Anlass war der 200 Geburtstag des Chemikers der als einer der Wegbereiter der physikalischen Chemie gilt Er entwickelte unter anderem zusammen mit Gustav Kirchhoff die Spektroskopie mit der die Entdeckung der Elemente Caesium und Rubidium gelang Das 1854 55 erbaute Gebaude war mit einer Heizung fliessendem Wasser Gas und elektrischem Strom ausgestattet und galt seiner Zeit als das modernste chemische Laboratorium in Europa Im Zeitraum von 1852 bis 1889 war Robert Bunsen Direktor des Chemischen Laboratoriums der Universitat Heidelberg Das bis Ende der 1950er Jahre als Teil des Chemischen Instituts genutzte Gebaude beherbergt heute das Institut fur Deutsch als Fremdsprachenphilologie 5 6 nbsp nbsp Altes Chemie Gebaude der Universitat Heidelberg49 24 34 N 8 41 53 O2012 Ehemalige Salicylsaurefabrik und spatere Chemische Fabrik Dr F von Heyden Radebeul Die ehemalige Salicylsaurefabrik und spatere Chemische Fabrik Dr F von Heyden Radebeul ist die fruhere Wirkungsstatte von Jacob Friedrich von Heyden Adolf Wilhelm Hermann Kolbe Rudolf Wilhelm Schmitt Bruno Richard Seifert Richard Gustav Muller Kolbe erkannte die fungiziden und antibakteriellen Wirkungen von Salicylsaure fur die er zwei Synthesewege fand den ersten durch Uberleiten von Kohlenstoffdioxid uber Phenol die zweite Methode eignete sich fur eine industrielle Fertigung Umsatz von erhitztem Natriumphenolat mit Kohlenstoffdioxid Von Heyden stellte es nach diesem Verfahren ab 1874 her Schmitt klarte zusammen mit seinem Schuler Seifert den Reaktionsmechanismus auf was dazu fuhrte dass daraufhin das Kohlenstoffdioxid unter Druck angewendet wurde um die Ausbeute zu erhohen Richard Seifert hat zudem die Rezeptur fur Odol entwickelt was dann von August Lingner hergestellt und erfolgreich vertrieben wurde Richard Muller gilt als deutscher Vater der Siliconchemie Er trat 1934 in das Unternehmen von Heyden ein und erhielt 1940 das erste Silicon aus seiner sogenannten direkten Synthese Durch Uberleiten von CH3Cl uber eine Kupfer Silicium Legierung bei Hitze bildet sich uberwiegend Dimethyldichlorsilan dessen Hydrolyseprodukte beim Kondensieren Polysiloxankunststoffe Silicone ergeben nbsp nbsp Meissner Strasse 35 der Auszeichnungsort 201251 5 49 N 13 41 35 O2013 Fresenius Wiesbaden Am 18 Juli 2013 wurde die Gedenktafel am ehemaligen Gebaude des Chemischen Laboratorium Fresenius in Wiesbaden enthullt Das Institut wurde im Jahr 1848 von Carl Remigius Fresenius gegrundet nbsp nbsp Kapellenstrasse 11 in Wiesbaden50 5 19 N 8 14 31 ORuhrchemie Oberhausen Am 24 September 2013 erfolgte die Enthullung einer weiteren Gedenktafel an der Ruhrchemie in Oberhausen wo Otto Roelen die Hydroformylierung Oxosynthese entdeckte 7 Genau 75 Jahre vor dem Termin der Enthullung liess Roelen sich das Verfahren patentieren nbsp nbsp Oxea Werk Ruhrchemie51 31 32 N 6 47 55 O2014 Friedrich August Kekule Bonn Am 9 Mai 2014 wurde die Gedenktafel zur Wurdigung der Arbeiten von Friedrich August Kekule am Alten Chemischen Institut der Universitat Bonn enthullt nbsp nbsp Kekule von Stradonitz Denkmal vor dem Alten Chemischen Institut50 43 34 N 7 5 30 O2015 Johannes Hartmann Marburg Am 10 Juli 2015 wurdigten die GDCh und die Fachbereiche Chemie und Pharmazie der Philipps Universitat Marburg das Wirken von Johannes Hartmann mit einer Bronzetafel am heutigen Institut fur Sportwissenschaft und Motologie der Universitat Marburg in der Barfusserstrasse 1 8 9 In seinem Laboratorium chymicum publicum vermittelte Hartmann seinen Studenten erstmals praktische chemische Kenntnisse nbsp nbsp ehemaliges Franziskanerkloster Marburg50 48 27 N 8 46 1 O2016 Johann Wolfgang Dobereiner Jena Im September 2016 enthullte die GDCh eine Tafel zu Ehren Johann Wolfgang Dobereiners am Hellfeldschen Haus in Jena 10 Dort in der Neugasse 23 war seit 1816 das Chemische Institut das zuvor ab 1811 im Jenaer Schloss war Der Jenaer Professor Dobereiner 1780 1849 war der Erfinder der Platin Katalyse und des Dobereiner Feuerzeugs nbsp nbsp Hellfeldsches Haus Jena Neugasse 23 50 55 29 N 11 35 3 O2017 August Wilhelm von Hofmann Berlin Im September 2017 wurde im Rahmen der Veranstaltung Wissenschaftsforum 2017 aus Anlass des 150 jahrigen Bestehens der Gesellschaft Deutscher Chemiker die Gedenktafel von deren Grundungsprasidenten August Wilhelm Hofmann 1818 1892 feierlich enthullt Sie befindet sich auf dem Platz vor dem Jacob und Wilhelm Grimm Zentrum der Humboldt Universitat Geschwister Scholl Str 1 3 10117 Berlin Der eigentliche Grundungsort das Diorama der Gebruder Gropius musste schon 1876 dem Bau der Stadtbahn weichen nbsp nbsp Grimm Zentrum in der Geschwister Scholl Strasse nahe dem fruheren Standort des Chemischen Instituts 52 31 14 N 13 23 31 O2018 Putzer Turm der Firma Merck als Industriedenkmal Darmstadt 11 Im Jahre 2018 feiert Merck sein 350 jahriges Bestehen Als dessen historische Gedenkstatte gilt der Putzer Turm benannt nach Prof Friedrich Putzer 1871 1922 einem Rektor Hochschullehrer Denkmalpfleger Stadtebauer und Architekten der TU Darmstadt Der Turm steht als Symbol fur die Verbindung zwischen Unternehmen und Offentlichkeit nbsp nbsp Putzer Turm der Firma Merck49 53 44 N 8 39 13 O2019 Altes chemisches Laboratorium der Georg August Universitat Gottingen 12 Das Fachwerkgebaude wurde 1783 errichtet und diente bis in die 2 Halfte des 19 Jahrhunderts als chemisches Laboratorium der Georg August Universitat Gottingen bis ins 20 Jahrhundert als Wohnsitz der Institutsdirektoren Es ist eines der altesten noch erhaltenen Universitatslaboratorien Deutschlands fur die Gottinger Universitat war es das erste Gebaude das speziell fur ein naturwissenschaftliches Fach errichtet wurde Erster Direktor war Johann Friedrich Gmelin seine Nachfolger Friedrich Stromeyer und Friedrich Wohler brachten das Laboratorium zu nationaler und internationaler Bedeutung nbsp nbsp Altes Chemisches Laboratorium Gottingen51 31 49 N 9 56 12 O2023 Konig Bau der Technischen Universitat Dresden 13 14 Der Konig Bau der Technischen Universitat Dresden wurde 1926 als Labor fur Farben und Textilchemie eingeweiht Das bereits seit 1893 existierende Labor unter Richard Mohlau und Hans Theodor Bucherer erlebte unter Chemiker Walter Konig der ihm bis 1954 vorstand seinen Aufstieg zum fuhrenden Labor fur synthetische Farbstoffe Im Jahr 1953 erhielt das Gebaude den Namen Konig Bau Es beheimatet die Historische Farbstoffsammlung mit uber 12 000 Proben technisch produzierter Farbstoffe und pigmente nbsp nbsp Konig Bau Dresden51 1 42 N 13 43 44 OLiteratur BearbeitenFur jede Wurdigung ist bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker eine Broschure erschienen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Historische Statten der Chemie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gesellschaft Deutscher Chemiker Programm Historische Statten der Chemie der GDChEinzelnachweise Bearbeiten GDCh Historische Statten der Chemie Justus von Liebig Giessen 16 Mai 2003 PDF 261 kB Philipps Universitat Marburg Altes Chemisches Institut als Historische Statte der Chemie ausgezeichnet Chemikum Marburg Die Geschichte des Gebaudes Bahnhofstrasse 7 abgerufen am 6 August 2012 Broschure Historical buildings of Chemistry Karl Ziegler PDF uber die Statte beim MPI fur Kohlenforschung Pharmazeutische Zeitung Historische Statte der Chemie Pressemitteilung Historische Statten der Chemie Wo Bunsen forschte lehrte und wohnte GDCh Otto Roelen und die Ruhrchemie 1 abgerufen am 20 November 2023 Pressemitteilung vom 15 Juli 2015 bei idw abgerufen am 21 Juli 2015 Einladungsflyer der Enthullung am 8 September 2016 abgerufen am 15 August 2016 Einladungsflyer der GDCh Einladungsflyer der GDCh Maren Mielck Konig Bau mit der historischen Farbstoffsammlung in Dresden wird Historische Statte der Chemie idw online de 12 September 2023 Aus den Gesellschaften GDCh Der Konig Bau in Dresden Ein Schatz der Chemiegeschichte wird gewurdigt in Chem Ing Techn 95 2023 1496 1497 doi 10 1002 cite 202371004 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Historische Statten der Chemie amp oldid 239302816