www.wikidata.de-de.nina.az
Leopold Wolf 23 November 1896 in Niederlungwitz 6 November 1974 in Leipzig war ein deutscher Chemiker und Professor fur Anorganische Chemie an der Universitat Leipzig Leopold Wolf 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsgebiete 3 Veroffentlichungen und Patente 4 Ehrungen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeopold Wolf wurde im westsachsischen Niederlungwitz als Sohn des Farbermeisters Oswald Hugo Wolf geboren 1 Der Beruf seines Vaters hatte nachhaltigen Einfluss auf das Interesse des jungen Leopold Wolf an den Naturwissenschaften speziell der Chemie Es ist uberliefert dass Wolfs Schulerexperiment mit Diazoniumverbindungen Vorstufen fur Azofarbstoffe zu einer unerwarteten Detonation fuhrte Daraufhin riet ihm der Vater sich nicht der organischen Chemie zuzuwenden Als Schuler des Realgymnasiums in Glauchau legte Wolf 1915 die Reifeprufung ab Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte die unmittelbare Aufnahme eines Studiums Stattdessen war Wolf von 1915 bis 1918 als Unteroffizier in die Kampfhandlungen verwickelt Erst 1920 kehrte er nach franzosischer Kriegsgefangenschaft heim Im gleichen Jahr begann er sein Studium der Chemie an der Universitat Leipzig ging dann nach Munchen Vorlesungen bei Richard Willstatter Otto Honigschmidt Wilhelm Prandtl und Arnold Sommerfeld kehrte jedoch bald ins vertraute Leipzig Vorlesungen bei Carl Paal Max Le Blanc und Otto Heinrich Wiener zuruck Seine Doktorarbeit Themen Die Natur der Salpetersaure und Beitrage zur Esterverseifung fertigte er bis 1925 im Arbeitskreis von Arthur Hantzsch an der Universitat Leipzig an 1 Am 25 Juni 1925 wurde er zum Dr phil promoviert Wolf blieb als Assistent bei Arthur Hantzsch Offenbar bedingt durch die Emeritierung von Hantzsch im Jahre 1927 wechselte Wolf 1930 in die Abteilung fur Chemische Technologie Leiter Berthold Rassow des Leipziger Chemischen Laboratoriums Dort beschaftigte er sich mit angewandter Elektrochemie 1935 1936 ubernahm Wolf nebenamtlich vertretungsweise den Vorstand der Anorganischen Abteilung des Chemischen Laboratoriums der Staatlichen Hochschule Kothen Anhalt und hielt dort Vorlesungen zur anorganischen sowie Kolloid und Elektrochemie Die Habilitation erfolgte 1937 an der Universitat Leipzig mit Beitragen zur elektrolytischen Abscheidung von Chrom aus Chromsaurelosungen und Uber die Passivitat des Eisens Kobalts und Nickels Am 5 Februar 1938 wurde er zum Dozenten und im Januar 1945 zum a o Professor fur Chemie an der Universitat Leipzig ernannt Wolf stand der nationalsozialistischen Ideologie instinktiv ablehnend gegenuber 2 Die Kriegsverwustungen machten ein wissenschaftliches Arbeiten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunachst unmoglich Die amerikanische Militarregierung verschleppte Leopold Wolf im Juni 1945 gegen seinen Willen uber St Goarshausen Rheinland und Rettersheim in den Kreis Usingen Hessen Wolf konnte fliehen und kehrte am 2 Oktober 1945 nach Leipzig zuruck 2 Es oblag den wenigen zuruckgebliebenen Professoren darunter Wolf Lehre und Forschung an der Universitat Leipzig neu zu beleben Im Oktober 1946 wurde er Leiter des Chemischen Laboratoriums der Universitat Leipzig In Wurdigung seiner dabei erworbenen Verdienste wurde Wolf 1948 zum Professor mit vollem Lehrauftrag fur Chemische Technologie ernannt und mit der Grundung des Instituts fur Anorganische Chemie an der Universitat Leipzig wurde er zum Direktor dieses Instituts und am 1 Januar 1951 zum Ordentlichen Professor fur Anorganische Chemie berufen Er ubernahm zeitgleich die Leitung der Fachrichtung Chemie Die Emeritierung erfolgte 1961 25 akademische Schuler von Leopold Wolf wirkten als Professoren an verschiedenen Hochschul und Akademieeinrichtungen darunter Ehrenfried Butter Heinz Holzapfel Eberhard Hoyer Horst Hennig Gerhard Werner Karl Marx Universitat Leipzig Erhard Uhlemann Padagogische Hochschule Potsdam Eva Maria Kirmse Rudolf Hering Padagogische Hochschule Gustrow Egon Uhlig Ernst Gottfried Jager Friedrich Schiller Universitat Jena Gunter Schott Hans Berge Universitat Rostock Klaus Wetzel Akademie der Wissenschaften der DDR Hartmut Barnighausen Universitat Karlsruhe Kurt Dehnicke Philipps Universitat Marburg Lothar Beyer HTWK Leipzig Universitat Leipzig Hartmut Franz Universitat Witten Herdecke Hermann Scheler TH Dresden Klaus Wehner Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld Gottfried Kempe TH Leuna Merseburg Gunther Kretzschmann IHS Zittau Christof Troltzsch Universitat Greifswald Wolfgang Matzel Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR Leipzig Tang Min Yu Lanzhou University China In erster Ehe war Wolf mit Meta Wolf geb Heinke 1952 und seit 1956 in zweiter Ehe mit Charlotte Wolf geb Grunert verheiratet 2 Forschungsgebiete BearbeitenWolf kann als Vater der Seltenen Erd Forschung in Deutschland bezeichnet werden Er gilt als Begrunder der ersten industriellen Seltenen Erd Trennung mittels Ionenaustausch Chromatographie zumindest in Deutschland Sein akademischer Schuler Herfried Richter hat dann in den Stickstoffwerken Piesteritz die industrielle Seltenen Erd Trennung erfolgreich weiterentwickelt Angeregt durch die Forschungsresultate uber Seltene Erden widmete sich Wolf auch der Komplexchemie in Losungen und besonders den Komplexen von b Diketonen und ahnlichen Liganden Veroffentlichungen und Patente BearbeitenAus der Forschungstatigkeit von Leopold Wolf resultieren uber 50 Publikationen in Fachzeitschriften sowie 15 Patente Ein Schriftenverzeichnis haben Eberhard Hoyer und Horst Hennig zusammengestellt 1 Ehrungen BearbeitenPreis der Stadt Leipzig 1950 Mitglied des wissenschaftlichen Rates der DDR fur die Anwendung der Kernenergie fur friedliche Zwecke seit 1955 Nationalpreis der DDR 1957 Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin seit 1959 Ordentliches Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig seit 1960 Mitglied des Arbeitskreises Sauren Basen Salze des Forschungsrates der DDR seit 1960 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Seltene Erden seit 1960 Vaterlandischer Verdienstorden der DDR in Silber 1961 Ehrenmitglied der Chemischen Gesellschaft der DDR seit 1966 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Eberhard Hoyer Horst Hennig Leopold Wolf 23 11 1896 6 11 1974 in Jahrbuch 1973 1974 der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Akademie Verlag Berlin 1976 S 283 289 a b c Eberhard Hoyer Horst Hennig Leopold Wolf 1896 1974 in Verdiente Hochschullehrer der Karl Marx Universitat Leipzig 1983 Band 4 S 82 88 Herausgeber H Hennig A Uhlmann H Wussing Normdaten Person GND 138129754 lobid OGND AKS VIAF 170124353 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf LeopoldKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker Professor fur Anorganische ChemieGEBURTSDATUM 23 November 1896GEBURTSORT NiederlungwitzSTERBEDATUM 6 November 1974STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Wolf Chemiker amp oldid 231345728