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Der Gemeine Hirschsprung Corrigiola litoralis auch Gewohnlicher Hirschsprung oder Ufer Hirschsprung genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Corrigiola innerhalb der Familie der Nelkengewachse Caryophyllaceae HirschsprungHirschsprung Corrigiola litoralis SystematikKerneudikotyledonenOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Nelkengewachse Caryophyllaceae Unterfamilie ParonychioideaeGattung CorrigiolaArt HirschsprungWissenschaftlicher NameCorrigiola litoralisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomenzahl 2 Okologie 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Taxonomie 5 Trivialnamen 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Nahaufnahme der Blutenstande und Bluten nbsp An der Sprossbasis der kriechenden Pflanze stehen mitunter aufrechte linealische Blatter Vegetative Merkmale Bearbeiten Der Gewohnliche Hirschsprung wachst als kahle einjahrige krautige Pflanze die am Grund reich verzweigt ist Die niederliegenden Stangel erreichen Langen von meist 7 bis 25 selten bis zu 50 Zentimetern Die Wuchsform ahnelt oft flachen dem Boden aufliegenden Polstern Die Pflanze wirkt insgesamt blau bis graugrun die wechselstandig angeordneten Laubblatter haben einen linealischen bis schmal lanzettlichen spateligen Umriss An ihrer Basis befinden sich sehr kleine Nebenblatter Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht in Mitteleuropa von Juli bis September oder Oktober Die Bluten stehen in dichten seitenachsel oder endstandigen Knaueln zusammen Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die hautrandigen Kelchblatter sind bei einer Lange von 1 bis 1 5 Millimeter eiformig Die weisslichen Kronblatter sind kurzer als die Kelchblatter Jede Blute enthalt funf Staubblatter und drei Griffel Die Frucht ist 1 bis 1 5 Millimeter lang Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 16 18 32 1 oder 54 2 Okologie BearbeitenDer Gewohnliche Hirschsprung ist ein Therophyt Meist findet man die Bluten kugelig geschlossen vor beim Gemeinen Hirschsprung liegt Selbstbestaubung vor Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenBeim Gemeinen Hirschsprung handelt sich um eine subatlantisches bis submediterranes Florenelement das seinen Arealschwerpunkt in Westeuropa und im westlichen bis zentralen Mitteleuropa hat Im Norden kommt sie bis nach Mittelschweden und Sudwestfinnland vor im Mittelmeerraum ist sie in Kustengebieten zu finden In Amerika sowie Sudafrika ist der Gemeine Hirschsprung ein Neophyt Als einzige davon kommt der Gemeine Hirschsprung auch in Mitteleuropa vor Der Gewohnliche Hirschsprung tritt vom Tiefland bis in mittlere Gebirgslage auf im Schwarzwald etwa bis in Hohenlagen von 820 Metern in den Alpen fehlt sie Der Gewohnliche Hirschsprung besiedelt feuchte Sandstandorte an Flussufern und in anderen offenen wechselnassen Pionierfluren Der Gemeine Hirschsprung ist in grossen Flusstalern beispielsweise an der mittleren Elbe eine Stromtalpflanze die am Ufer entlang der Wechselwasserzone vorkommt ebenso an manchen Stauteichen und Talsperren Daruber hinaus findet man sie als Sandpflanze Psammophyt auch auf krumenfeuchten Ackern unbefestigten Wegen und ahnlichen offenen Rohbodenstandorten auch Truppenubungsplatze Bahnanlagen Industriegelande Sie benotigt vegetationsarme trockene bis wechselnasse mitunter zeitweilig uberschwemmte massig nahrstoffreiche und eher basen und kalkarme Sand Kies oder Schotterboden Hirschsprung ist nach den okologischen Zeigerwerten von Ellenberg eine Lichtpflanze massig warmeliebend ozeanisch verbreitet sowie ein Feuchte und Massigsaurezeiger Pflanzensoziologisch handelt es sich beim Gemeinen Hirschsprung um die namensgebende Charakterart der sehr seltenen Hirschsprung Gesellschaft Chenopodio polyspermi Corrigioletum littoralis Malcuit 1929 Hulbusch amp R Tx in R Tx 1979 die zu den Zwergbinsen Gesellschaften uberleitet Weiterhin tritt der Gemeine Hirschsprung auch in anderen Gesellschaften der Flussmelden Fluren Verband Chenopodion rubri auf Der Gewohnliche Hirschsprung ist eine konkurrenzschwache Pflanze mit spezifischen okologischen Anspruchen In verschiedenen Landern und Regionen wird ein Ruckgang der Art beobachtet daher steht sie beispielsweise auf der Roten Liste Deutschlands als gefahrdet Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Corrigiola litoralis erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 1 S 271 Trivialnamen BearbeitenFur den Hirschsprung bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Lingenkraut Braunes Knotengras Strandling und Uferlingenkraut 3 Quellen BearbeitenHirschsprung Pflanze FloraWeb deLiteratur Bearbeiten Heinz Ellenberg Zeigerwerte der Gefasspflanzen Mitteleuropas Scripta Geobotanica IX 2 Aufl Erich Goltze KG Gottingen 1979 Eckhard Garve Atlas der gefahrdeten Farn und Blutenpflanzen in Niedersachsen und Bremen Naturschutz Landschaftspflege Niedersachsen 30 Hannover 1994 ISBN 3 922321 68 2 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 6 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1990 ISBN 3 8001 3454 3 Richard Pott Die Pflanzengesellschaften Deutschlands UTB Ulmer Stuttgart 1992 ISBN 3 8252 8067 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hirschsprung Corrigiola litoralis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt bei Steckbriefe zu den Gefasspflanzen Bayerns des Botanischen Informationsknoten Bayern Datenblatt bei InfoFlora dem Internetportal des nationalen Daten und Informationszentrums zur Schweizer Flora Verbreitungskarte fur Deutschland In Floraweb Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 389 Corrigiola litoralis bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 114 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirschsprung Pflanze amp oldid 227092895