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Heinrich Seemann um 1259 war in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Mitglied des Domkapitels zu Regensburg Am 20 April 1255 stiftete er das Kloster Seemannshausen in der Nahe des Markts Gangkofen in Niederbayern Inhaltsverzeichnis 1 Heinrich Seemann als Regensburger Domherr 2 Die Adelsfamilie Seemann von Mangern 3 Die Seemann als Grunder und Forderer des Klosters Seemannshausen 4 Literatur 5 AnmerkungenHeinrich Seemann als Regensburger Domherr BearbeitenHeinrich Seemann ist erstmals im Jahr 1221 als Regensburger Domherr urkundlich fassbar spatere Nennungen erfolgen 1224 1229 und 1232 Ab Mai 1237 erscheint er als Archidiakon und am 20 September 1250 wird er in einer Urkunde als Domkustos genannt Als Nachfolger Heinrichs von Lerchenfeld wurde Heinrich Seemann Domdekan und urkundete als solcher erstmals am 1 Februar 1252 Letztmals erscheint er am 18 November 1256 als Aussteller einer Urkunde fur das gesamte Regensburger Domkapitel Bald danach muss Heinrich Seemann verstorben sein denn schon fur den 2 3 Januar 1259 60 wird sein Jahrtag im Urbar des Kollegiatstifts St Johann in Regensburg verzeichnet Wenig mehr als diese durren Datenreihen seiner Tatigkeit am Regensburger Dom findet man zur Person Heinrich Seemanns Sein Eintritt ins Domkapitel vor 1221 gerade zur Amtszeit des Bischofs Konrad IV 1204 1226 aus dem Geschlecht der niederbayerischen Grafen von Frontenhausen Teisbach mag auf eine Verbindung mit dieser Adelsfamilie hindeuten deren Herrschaftsschwerpunkt wenige Kilometer ostlich des Stammsitzes der Seemann lag Heinrich Seemann scheint recht wohlhabend gewesen zu sein So stiftete er als Domherr mehrere gut dotierte Jahrtage die auch einen Einblick in seine Familienverhaltnisse gewahren 1229 ubertrug er zusammen mit seinen Brudern Friedrich Seemann und Wernher Seemann einen Weingarten zu Waibling Kirchdorf Waibling Markt Pilsting Landkreis Dingolfing Landau auf Karte hier 48 709036 12 627898 dem Regensburger Spital St Johann ultra pontem jenseits der Steinernen Brucke dem spateren Katharinenspital in Stadtamhof fur einen Jahrtag fur seine Eltern Konrad Seemann und Reilindis Seemann Im Jahr 1244 dotierte er ein Seelengedachtnis im Regensburger Damenstift Obermunster mit einer Hube in Traubling Pfarrdorf Obertraubling Landkreis Regensburg Dem Oberpfalzer Kloster Kastl half er 1245 mehrfach mit Geldzahlungen aus und erhielt dafur zum Pfand eine Leibrente aus Weinbergen des Klosters zu Kager Ortsteil Kager Stadt Regensburg auf Karte hier 49 0307637075 12 037196159444 und das sogenannte Kastlerhaus in der Regensburger Bruckstrasse 1 Letzteres ubergab Seemann 1255 dem Kollegiatstift St Johann gegen Votivmessen und einen Jahrtag fur sich und seinen Vater Konrad Die Adelsfamilie Seemann von Mangern Bearbeiten nbsp Burgstall Mangern mit Wassergraben ostlich des Markts Gerzen Topographische Karte von Bayern 1835 nbsp Wappen der Seemaner nach Joh Siebmacher 1605Ihren Namen fuhrt die adelige Familie der Seemann von Mangern in ihrer eigenen Hausgeschichte auf die ansonsten unbelegte Abstammung aus dem Gebiet Zeeland in den Niederlanden zuruck Von dort sei sie nach einer Uberschwemmungskatastrophe im Jahr 1175 in der mehrere Dorfer Burgen und 275 Hektar Land verwustet worden waren nach Bayern ausgewandert wo um 1220 ein Hans Seemann den neuen Stammsitz Mangern erbaut haben soll Weit fruher erscheint um 1170 75 ein Chunradus Seman als Zeuge einer Schenkung des Grafen Heinrich III von Lechsgemund in den Rechtsaufzeichnungen der Grafen von Falkenstein dem Codex Falkensteinensis aus dem Kloster Weyarn Auch in fruhen Adelsbeschreibungen erscheint dieser Konrad als altester Spitzenahn Stammvater Stammsitz der Seemann in Bayern war der Burgstall Mangern auf Karte hier 48 50773427 12 432339191389 an der Vils heute ein Ortsteil des Markts Gerzen Weniger die Uberflutung in Seeland als wohl Gefolgschaft fur die bayerischen Herzoge wird die Seemann nach Mangern gebracht haben Dort scheinen sie in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts ein herzogliches Furtlehen zur Sicherung von Strasse und Ubergang uber die Vils eingenommen zu haben was dann die Grundlage ihrer Niedergerichtsherrschaft war Wie lange der Stammsitz Mangern in der Hand der Seemann blieb ist nicht eindeutig Schon von der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts an ist eine Neuorientierung der Familie festzustellen weiter ins niederbayerische Hugelland und an die untere Isar ostlich von Dingolfing um die Hofmarken von Gottfrieding Landkreis Dingolfing Landau und Hofdorf Gemeinde Mengkofen Landkreis Dingolfing Landau auf Karte hier 48 709479 12 406675 Am Anfang des 16 Jahrhunderts stirbt die bayerische Linie der Seemann aus Auch die Hofmark Mangern ist seit dem Verkauf des Stammsitzes im Jahr 1477 durch Daniel Seemann Pfarrer zu Waldzell Bezirk Ried im Innkreis Oberosterreich nicht mehr im Besitz der Familie Um 1597 kommt Mangern zusammen mit der ungleich bedeutenderen benachbarten Hofmark Gerzen an die Freiherrn von Vieregg die dort bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts sitzen Im Jahr 1833 geht dann Mangern im umfangreichen Hofmarkenkonglomerat auf das sich der Staatsminister Maximilian von Montgelas hier aufkaufte Die Seemann als Grunder und Forderer des Klosters Seemannshausen Bearbeiten nbsp Kloster Seemannshausen Bayerischen Landtafeln von Philipp Apian 1563 nbsp Kloster Seemannshausen Stich von Michael Wening 1710 Der Geschichte des Klosters Seemannshausen in der Nahe des Markts Gangkofen in Niederbayern stehen die Seemann als Grunder und Forderer voran Erstmals in Kontakt mit dem Ort der spateren Niederlassung trat die Familie mit der Einheirat der Schwester des Klostergrunders Siguna Seemann in den benachbarten Landadel Sie ehelichte im zweiten Viertel des 13 Jahrhunderts Otto Polnkofer Sein Stammsitz Polnkofen das spatere Seemannshausen befand sich wenige Kilometer sudostlich des Sitzes der Seemann in Mangern und war Lehen der in diesem Raum beguterten Grafen von Leonsberg in Karte hier 48 6960310775 12 583310008056 Markt Pilsting Landkreis Dingolfing Landau Mit dem Tod Ottos muss der Bruder Sigunas Heinrich Seemann die Vormundschaft uber seinen Neffen Sighard den unmundigen Sohn Sigunas mit Otto Polnkofer ubernommen haben Schon zu dieser Zeit muss eine Klostergrundung auf dem Stammsitz Polnkofen geplant worden sein moglicherweise auch schon von den Polnkofern Aber war es nun die mit der Vormundschaft verbundene Verfugungsgewalt uber den Sitz Polnkofen oder ein formlicher Kauf der Guter wie es im Fundationsbrief erscheint quam ab ipsa sorore et a filio eius libere absolvi jedenfalls nutzte Heinrich Seemann die Liegenschaften fur die Grundung eines Wilhelmitenklosters im April 1255 in dem er um 1259 seine letzte Ruhestatte fand Auch nach der Errichtung des Klosters und dessen Umwandlung zu einem Konvent der Augustiner Eremiten im Jahr 1263 haben die Mitglieder der Familie Seemann die Stiftung ihres Vorfahren immer wieder unterstutzt Aber erst knapp hundert Jahre nach der Grundung erscheint wieder ein Seemann in den Urkunden Am 30 November 1349 stifteten Peter Seemann seine Frau Adelheid und ihre Sohne Dietrich Seemann und Hans Seemann einen Jahrtag im Konvent Peter Seemann zu Mangern war zu dieser Zeit Pflegrichter zu Rosenheim 1340 63 wurde spater Pflegrichter zu Marquartstein 1360 78 und erscheint in Urkunden von 1378 bis 1380 als Hofmeister Herzog Friedrichs von Bayern Landshut 1375 93 und seiner Frau Anna von Neuffen Am 23 April 1400 stifteten ein Hans Seemann zu Mangern und seine Frau Anna einen Jahrtag Besonders wichtig fur den Konvent Seemannshausen muss im 15 Jahrhundert die Unterstutzung durch Stephan Seemann gewesen sein Im Seemannshausener Kopialbuch ist diese Stiftung unter dem 19 April 1437 eingeschrieben Stephan Seemann zu Mangern zur Zeit Pflegrichter zu Cham seine Frau Anna und der Sohn Christoph Seemann stiften unter Prior Georg Kastl ein Seelgerat aus einer taglichen Messe auf dem Magdalenenaltar und einen aufwandigen Jahrtag mit acht Priestern am Festtag der heiligen Maria Magdalena Siegler waren neben dem Stifter seine Bruder Georg Seemann auf Mangern und Wilhelm Seemann Jagermeister Herzog Heinrichs XVI 1393 1469 von Bayern Landshut Der Stifter und alter fundator zweiter Grunder Seemannshausens Stephan Seemann wurde wenig spater 1443 in der Kirche bestattet Letzter Seemann der im Seemannshausener Konventsarchiv erscheint ist Daniel Seeman Pfarrer zu Waldzell Bezirk Ried im Innkreis Oberosterreich Sein Amtsnachfolger Georg Appinger und die Zechpropste der dortigen Liebfrauenkirche bestatigten im Jahr 1511 der Familie Seemann bzw dem Verweser des Closters Seemannshausen an ihrer Statt dass nach dem Tod des Daniel dessen Vetter Konrad Seemann fur ihn zwei Jahrtage in der Pfarrkirche gestiftet hatte Sollten diese in Waldzell verabsaumt werden sollten sie an den Konvent Seemannshausen ubertragen werden Literatur BearbeitenMartin Weindl Ein Stadtorden auf dem Land Der Augustiner Eremiten Konvent Seemannshausen im spaten Mittelalter und in der fruhen Neuzeit Dissertation Universitat Regensburg 2007 S 41 46 Volltext Martin Weindl Kloster Seemannshausen Ein Stadtorden auf dem Land Der Augustiner Eremiten Konvent Seemannshausen im spaten Mittelalter und in der fruhen Neuzeit Beitrage zur Geschichte des Bistums Regensburg Beiband 18 Regensburg 2008 S 24 28 Hanns von Walther Heinrich Seemann von Mangern Ein Beitrag zu seinem Lebensbild aus der Regensburger Perspektive in Familienblatt der Manger 7 Nr 1 2 1934 S 1 6 Matthaus Zimmermann OSA Seemann in Monumenta boica in Familienblatt der Manger 4 Nr 4 5 1931 S 43 Friedrich von Manger Das Geschlecht der Manger Seemann zu Mangern Seemann von Mangern zu Seemannshausen und ihre Klostergrundung Seemannshausen in Familienblatt der Manger 2 Nr 1 2 1929 S 5 9 2 Nr 3 4 1929 S 4 10 Bartholomaus Manger Familienblatt der Manger hg v Familienverband der Manger Regensburg 1928 1938 Anmerkungen Bearbeiten Online Stadtplan Regensburg Memento des Originals vom 5 April 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot stadtplan regensburg de Denkmals Steckbrief Regensburg Bruckstrasse 4PersonendatenNAME Seemann HeinrichKURZBESCHREIBUNG Domherr von Regensburg Stifter des Klosters SeemannshausenGEBURTSDATUM vor 1221STERBEDATUM um 1259STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Seemann Domherr amp oldid 237253966