www.wikidata.de-de.nina.az
Die Heilig Grab Kirche auch Heilig Grab Kapelle ist ein ehemaliges Gotteshaus in der Altstadt der unterfrankischen Stadt Kitzingen Sie entstand im Zug der Kreuzzuge und wurde nach einer ersten Aufhebung 1529 im Jahr 1804 profaniert Heute ist die ehemalige Kapelle Teil eines Wohnhauses mit der Adresse Grabkirchgasse 4a Das Haus Grabkirchgasse 4a Mitte Das spitzbogige Fenster erinnert noch an die Vergangenheit als Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Zweimalige Profanierung 2 Beschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten In einer Zusammenstellung der Geschichte der Stadt Kitzingen aus dem Jahr 1804 berichtete der Geometer Nikolaus Anton Berwein als erstes uber die Quellen zur Heilig Grab Kapelle Sie soll von Tempelrittern zur Zeit der Kreuzzuge erbaut worden sein Berwein geht davon aus dass die Kapelle bereits vor 1300 fertiggestellt wurde Die Templer unterhielten in Kitzingen auch einen kleinen Konvent der als Rast und Pflegestation fur Jerusalempilger diente Der Ritterorden wurde 1307 aufgehoben und seine Besitzungen wurden zerstreut 1 Damit ging davon geht Berwein aus die Kapelle in die Aufsicht des Kitzinger Stadtpfarrers uber Sie wurde Teil der Johannespfarrei und in den folgenden Jahren von Kitzinger Burgern dotiert und mit Stiftungen gefordert Erstmals urkundlich erwahnt wird die Grabeskapelle 1380 als ein Kitzinger Ratsherr die Mittelmess Pfrunde hier innehatte Grosster Forderer der Kapelle wurde der Wurzburger Furstbischof Lorenz von Bibra Er erteilte am 23 Juli 1511 einen Ablass der dem Kirchenbau zugutekommen sollte Die Heilig Grab Kapelle kann auch mit den Beginen in Verbindung gebracht werden die seit 1489 in Kitzingen nachgewiesen werden konnen Eventuell sassen sie in dem der Kapelle benachbarten Haus in der Grabkirchgasse 4 und betreuten die Glaubigen die hier beteten Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tatigkeit lag in der Krankenpflege Die Heiliggrab Kapelle trat im 15 Jahrhundert auch als Zinsherrin auf Mehrere Hauser in der wurzburgischen Stadt Schwarzach waren der Kapelle zinspflichtig und sorgten damit fur den Unterhalt der Beginen 2 Zweimalige Profanierung Bearbeiten Die Kapelle verlor ihre seelsorgerische Funktion abrupt 1529 Damals war die Mehrheit der Kitzinger lutherisch Die Johanneskirche wurde zu einem Gotteshaus der neuen Konfession umgewandelt die ihr zugeordnete Kapelle wurde profaniert In den folgenden Jahren brachte man zunachst eine Fleischbank in den Raumlichkeiten unter spater war hier wohl ein Lagerraum fur Getreide und Mehl zu finden 100 Jahre spater kehrte wieder geistliches Leben in die Kapelle zuruck Mit dem Ruckkauf der Stadt Kitzingen durch den Wurzburger Furstbischof Philipp Adolf von Ehrenberg herrschten wieder Katholiken uber die Stadt Als einen der ersten Beschlusse erliess der Bischof 1629 den Befehl die Grabeskirche neu zu weihen So entstand ein Gotteshaus dessen Innenausstattung von Renaissance und Barock gepragt war Der Furstbischof begann ausserdem die Kapuziner in Kitzingen anzusiedeln Sie wurden bis zur Fertigstellung einer eigenen Kirche in der Grabkapelle untergebracht Die Kirche blieb noch mehrere Jahrhunderte lang Gebetsort fur die Kitzinger Bevolkerung 1804 erliess die neue bayerische Regierung in Wurzburg ein Dekret dass die Profanierung und Auflosung der Kirche zur Folge hatte Die Baulichkeiten wurden unter mehreren Kaufern aufgeteilt und veraussert Halfte A umfasste den Chor sowie einen Teil des Langhauses mit dem Turm der Teil B wird vom restlichen Langhaus eingenommen Die Ausstattung wurde nach Buchbrunn verkauft und schmuckt dort bis heute die beiden Gotteshauser 3 Im Jahr 1806 kam Teil A an Johann Georg Kleinfeller ab 1809 ist der Gastwirt des Baren Balthasar Kleinschrod der Eigentumer des Hauses Nachdem Kleinfeller in Teil B eine Scheune eingerichtet hatte gelangte es an Philipp Mathes Zangerlein Die Familie Zangerlein liess das Gebaude vollstandig umgestalten Bis 1864 waren beide Hausteile zu Wohnhausern umgebaut Als Baudenkmal ist heute nur noch der ehemalige Hausteil A eingeordnet der in der Grabkirchgasse 4a liegt Beschreibung BearbeitenDer Nachfolgebau der ehemaligen Grabkapelle wird vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet Untertagige Uberreste von Vorgangerbauten werden daruber hinaus als Bodendenkmal eingeordnet Im Kern hat sich noch der Bau des Spatmittelalters erhalten Im 16 Jahrhundert wurde das Haus uberformt Der Chor ist nicht mehr erhalten An die Vergangenheit als Kirchengebaude erinnert heute noch der Turmstumpf der uber das Haus hinausragt Das oberste Stockwerk dieses Turmstumpfes stammt aus dem 19 Jahrhundert Ausstattung BearbeitenJosef Rauscher geht davon aus dass die gesamte Ausstattung der Grabeskirche im 19 Jahrhundert in die beiden Kirchen von Buchbrunn geschafft wurde Vor allem die katholische Maria Himmelfahrtskirche aus dem 17 Jahrhundert enthalt viele Stucke aus der Grabeskapelle Zentral ist der Hauptaltar im Chor zu nennen der aus einem niedrigen Tabernakelaufbau und mehreren Engel bzw Puttenpaaren besteht An der Ruckwand hangt ein lebensgrosses Kruzifix das ebenfalls aus der Grabeskirche stammt Rauscher vermutet ausserdem dass auch die Seitenaltare mit den Jesuitenheiligen Ignatius von Loyola und Franz Xaver aus der Grabeskirche nach Buchbrunn gelangten Allerdings gehen die Geschichtsschreiber der Kirche selbst davon aus dass diese Stucke aus der Hauskapelle der Adelsfamilie zu Greiffenclau stammen Dagegen ist die Kanzel aus der Zeit um 1670 eindeutig aus der Grabeskirche nach Buchbrunn gebracht worden 4 Unklar ist wohin die beiden Glocken gelangt sind die noch am Anfang des 19 Jahrhunderts im Turm der Grabeskirche hingen Literatur BearbeitenJosef Rauscher Das Schicksal der Kirche Zum heiligen Grab in Kitzingen In Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1980 Im Bannkreis des Schwanbergs Kitzingen 1980 S 157 169 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grabkirchgasse 4a Kitzingen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Josef Rauscher Das Schicksal der Kirche Zum heiligen Grab in Kitzingen In Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1980 Im Bannkreis des Schwanbergs Kitzingen 1980 S 164 f Josef Rauscher Das Schicksal der Kirche Zum heiligen Grab in Kitzingen In Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1980 Im Bannkreis des Schwanbergs Kitzingen 1980 S 166 f Josef Rauscher Das Schicksal der Kirche Zum heiligen Grab in Kitzingen In Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1980 Im Bannkreis des Schwanbergs Kitzingen 1980 S 162 Josef Rauscher Das Schicksal der Kirche Zum heiligen Grab in Kitzingen In Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1980 Im Bannkreis des Schwanbergs Kitzingen 1980 S 168 f Kirchen und Kapellen in Kitzingen Kirchen Evangelische Kirche Hohenfeld Evangelische Stadtkirche Kitzingen Friedenskirche Kitzingen St Georg Hoheim St Johannes Kitzingen St Johannes Sickershausen Kreuzkapelle Etwashausen Evangelische Laurentiuskirche Repperndorf Katholische Laurentiuskirche Repperndorf St Margarete Hohenfeld Himmelfahrt Maria und St Franziskus Seraphikus Kitzingen Neuapostolische Kirche Kitzingen St Vinzenz Kitzingen Kapellen Kapelle im Caritas Seniorenzentrum St Elisabeth Kitzingen Kapelle der Klinik Kitzinger LandProfanierte und Abgegangene Kirchen Spitalkirche St Elisabeth Kitzingen Heilig Grab Kirche Kitzingen Nikolauskapelle im Siechenhaus St Michael Etwashausen 49 73862617 10 16225964 Koordinaten 49 44 19 1 N 10 9 44 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Grab Kirche Kitzingen amp oldid 223998965