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Der Hauptplatz in Sitzendorf an der Schmida ist von Gebauden umgeben die im Kern teilweise noch aus der Entstehungszeit des Platzes in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts stammen Der Hauptplatz Ansicht von NordenIm 13 Jahrhundert traten als Lehnsherren die im benachbarten Waldviertel ansassigen ursprunglich hochfreien Kuenringer auf In die Zeit ihrer Herrschaft fallt der Bau einer Wasserburg sowie die Anlage des rechteckigen Hauptplatzes von Sitzendorf als neues Zentrum sudlich der Kirche 1 Ob die Kuenringer selbst oder ihre adeligen Gefolgsleute die Sitzendorfer Anm 1 die Anlage des Platzes veranlasst haben ist nicht uberliefert Der weite planmassig angelegte Marktplatz heute Hauptplatz ist etwa 60 Meter breit und 170 Meter lang und von traufstandigen Gebauden in geschlossener Verbauung umgeben Er wird durch vier in den Ecken einmundenden Strassen erschlossen Die planmassige Anlage hat ein klares Grundrissschema mit nahezu einheitlicher Parzellierung ergeben Die einzelnen Parzellen sind langsrechteckig und grenzen mit einer der Schmalseiten an den Platz und mit der anderen an die ehemaligen Hintauswege heute Ziersdorfer Strasse und Am Berg die parallel zur Langsachse des Hauptplatzes verlaufen Die Doppelhakenhofe am Hauptplatz waren Ackerburgerhauser oder dienten Handels und Gewerbebetrieben als Standort Die platzseitigen Mittel oder Seitenflurhauser sind durchwegs zweigeschossig und hatten fruher reprasentativen Charakter Dahinter erstreckten sich Hofflugel und eine Querscheune mit Ausfahrt zum Hintausweg Breitere Hausanlagen entstanden durch Zusammenlegungen insbesondere ab dem 18 Jahrhundert Diese Disposition der Grundstucke mit den Hintauswegen erlaubte es die Ackerburgerhauser und Betriebe im Ortszentrum anzusiedeln wahrend sie sonst oft am Rand des Ortsgebietes standen damit die Ackerwagen und Fuhrwerke den sonstigen Verkehr nicht behinderten Die Verbauung im Bereich des Hauptplatzes entspricht seit der Anlage weitgehend der heutigen Besonders seit Anfang des 19 Jahrhunderts hat es kaum noch Veranderungen gegeben wie ein Vergleich des heutigen Katasterplanes mit dem Franziszeischen Kataster von 1823 zeigt Zwei Gebaude am Hauptplatz stehen unter Denkmalschutz die Jugendstilvilla Wieninger und das ehemalige Burgerspital Der Hauptplatz von Sitzendorf nach dem heutigen KatasterDer Hauptplatz von Sitzendorf im Franziszeischen Kataster von 1823Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung der einzelnen Gebaude 1 1 Nr 1 Neue Mittelschule ehemals Herrschaftssitz 1 1 1 Geschichte 1 1 2 Das heutige Gebaude 1 2 Nr 2 Wohnhaus ehemals Pfarrhof Wirtschaftsgebaude Schulhaus und Geschaftshaus 1 2 1 Geschichte 1 2 2 Das heutige Gebaude 1 3 Nr 3 Wohn und Geschaftshaus ehemals zum Teil Wirtschaftsgebaude 1 3 1 Geschichte 1 3 2 Das heutige Gebaude 1 4 Nr 4 Wohnhaus ehemals Priorat des Klosters Baumburg 1 4 1 Geschichte 1 4 2 Das heutige Gebaude 1 5 Nr 5 Wohnhaus ehemals Nebengebaude von Hauptplatz 4 spater Backerei 1 6 Nr 6 Wohnhaus 1 7 Nr 7 Wohnhaus 1 8 Nr 8 Wohnhaus 1 9 Nr 9 Wohnhaus ehemals Ackerburgerhaus 1 9 1 Geschichte 1 9 2 Das heutige Gebaude 1 10 Nr 10 Jugendstilvilla 1 11 Nr 11 Pfarrhof 1 12 Nr 12 Wohnhaus 1 13 Nr 13 Gotischer Profanbau ehemals Burgerspital Haus des liegenden Mannes 1 13 1 Geschichte 1 13 2 Baubeschreibung 1 14 Nr 14 Wohnhaus 1 15 Nr 15 Wohnhaus 1 16 Nr 16 Wohnhaus ehemals Ackerburgerhaus 1 17 Nr 17 Wohnhaus ehemals Geschaftshaus 1 18 Nr 18 Wohn und Geschaftshaus 1 19 Nr 19 Wohnhaus 1 20 Nr 20 Gemeindeamt 1 21 Nr 21 Wohn und Geschaftshaus 2 Anhang 2 1 Mariensaule 2 2 Kriegerdenkmal 2 3 Gebaude abseits des Hauptplatzes 2 3 1 Herrschaftskeller 2 3 2 Wohnhaus ehemals evangelischer Pfarrhof 3 Literatur 4 Anmerkungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung der einzelnen Gebaude BearbeitenDie Hausnummern beginnen an der Nordwestecke des Hauptplatzes und setzten sich im Uhrzeigersinn fort Nr 1 Neue Mittelschule ehemals Herrschaftssitz Bearbeiten Geschichte Bearbeiten Den nordwestlichen Abschluss des Hauptplatzes bildet ein machtiger freistehender Bau der seit dem Jahre 1876 als Schule genutzt wird Seine Geschichte reicht bis in das 13 Jahrhundert zuruck als an dieser Stelle eine Burg errichtet wurde die von einem 25 Meter breiten Wassergraben umgeben war Diese wurde im Jahre 1463 durch Kaiser Friedrich III erobert 2 und befand sich ab dem Jahre 1492 bis zu seinem Tod im Jahre 1504 im Besitz von Hanns von Wulfestorff Im Jahre 1745 wurde die Burg wegen Baufalligkeit abgetragen 3 Anm 2 und im Jahre 1765 mit einem Neubau eines Schlosses unter Einbeziehung erhalten gebliebener Teile der ehemaligen Zwingerbauten 4 begonnen von dem nur das westliche Drittel des geplanten Projektes zur Ausfuhrung gelangte 5 nbsp Das ehemalige SchlossBis zum Jahre 1876 wechselte das Schloss mehrmals die Besitzer und war vor diesem Zeitpunkt zuletzt im Besitz der Familie Dietrichstein Nach Inkrafttreten des Reichsvolksschulgesetzes im Jahre 1869 das wegen der Ausweitung der Unterrichtspflicht von sechs auf acht Jahre eine Steigerung der Schulerzahlen zur Folge hatte war das Schulhaus heute Hauptplatz 2 zu klein geworden und die Gemeinde kaufte das leer stehende Schloss um darin eine geraumige Volksschule einzurichten Die Adaptierung verzogerte sich sodass die Ubersiedlung der Schule erst im Jahre 1876 erfolgen konnte Im Jahre 1939 ergab sich mit der Installierung der Hauptschule neuerlich ein Platzproblem das erst in den Jahren 1954 bis 1957 durch den dreigeschossigen Erweiterungsbau im Osten beseitigt werden konnte Dieser Erweiterungsbau fuhrte zum Abbruch des Burgtores das sich an der Stelle des Zubaues befunden hatte Seit der Ubersiedlung der Volks und Sonderschule in ein neu errichtetes Schulgebaude im Jahre 1972 ist in dem Gebaude nur noch die Hauptschule untergebracht die im Jahre 2014 in Neue Mittelschule umbenannt wurde Das heutige Gebaude Bearbeiten Uber einem aus Bruchsteinen und Sandsteinquadern gefugten geboschten Mauerwerk des Kellergeschosses erhebt sich der dreigeschossige Bau dessen Bausubstanz zumindest teilweise aus dem spaten Mittelalter stammt Der westliche funfachsige Gebaudeteil mit den drei nach Suden vorspringenden Fensterachsen stellt die Bausubstanz des Schlosses aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts dar Nach Osten hin erstreckt sich der Erweiterungsbau aus der Mitte des 20 Jahrhunderts mit neun Fensterachsen und einem grossen Rechteckportal im Osten An der fensterlosen Sudfassade des Erweiterungsbaus ist eine Sonnenuhr umgeben von einer Fassadenmalerei mit bauerlichen Motiven Die Fassade ist durch Gesimsbander und Eckquaderung gegliedert die bei einer Fassadenneugestaltung im Jahre 1964 entstanden sind Die Baukorper werden durch Walmdacher abgeschlossen unter denen sich ein umlaufendes Traufgesims mit Zahnschnitt befindet Teile des Kellers und des Erdgeschosses mit Wandstarken von etwa 1 75 Metern werden durch eckige Stichkappen aus dem 17 Jahrhundert abgeschlossen Tonnen mit tief einschneidenden Kappen die noch aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts stammen durften finden sich im Sud und Westteil des Kellergeschosses 6 Ein mittelalterlicher Durchgang mit Tonnengewolbe wird von einem dieser Gewolbe teilweise verbaut Nr 2 Wohnhaus ehemals Pfarrhof Wirtschaftsgebaude Schulhaus und Geschaftshaus Bearbeiten Geschichte Bearbeiten Dieses Haus war ursprunglich durch einen dazwischen liegenden Gebaudeteil mit dem Haus Hauptplatz 3 verbunden und bildete mit diesem den ehemaligen Pfarrhof nbsp Hauptplatz 2In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts gelangte der Gebaudekomplex in den Besitz der Rogendorfer welche es zu Wirtschaftsgebauden ausbauten Nach Errichtung eines neuen Schuttkastens im Jahre 1788 der sich auf dem heutigen Areal des Lagerhauses nordostlich des Ortsgebietes befindet hatten die Wirtschaftsgebaude ihre Bedeutung als solche verloren und das Gebaude wurde ab dem Jahre 1795 als Schulhaus verwendet Ungefahr zu dieser Zeit erfolgte der Abbruch des zwischen Hauptplatz 2 und 3 liegenden Gebaudeteiles sodass die nordlich davon stehende Kirche einen direkten Zugang vom Hauptplatz aus erhielt Bis zum Jahre 1876 diente das Gebaude als Schule dann gelangte es in den Besitz eines Kaufmannes der es als Wohn und Geschaftshaus adaptierte Das heutige Gebaude Bearbeiten Das Erscheinungsbild des zweigeschossigen Gebaudes erhielt sein heutiges Aussehen durch verschiedene Umbauten die im 20 Jahrhundert vorgenommen wurden Das heutige funfachsige Zwerchhaus hat ein Satteldach das Zwerchdach ist als vorspringendes Walmdach ausgebildet an den Seiten werden die aus der Dachschrage des Satteldaches hervortretenden Mauerteile an beiden Seiten durch steile uber die Fassade hinausragende Pultdacher bedeckt Unter dem Dachvorsprung des Zwerchdaches befindet sich ein Balkon mit Schmiedeeisengitter Im Erdgeschoss ist sudseitig an der linken Seite der Fassade ein weit vorragender verglaster Vorbau mit Flachdach der etwa zwei Drittel der Gebaudebreite einnimmt und als Geschaftslokal gedient hat Auf der Westseite des Gebaudes sind im Kellergeschoss mittelalterliche Fensteroffnungen erhalten Nr 3 Wohn und Geschaftshaus ehemals zum Teil Wirtschaftsgebaude Bearbeiten Geschichte Bearbeiten Die Geschichte des Hauses deckt sich weitgehend mit jener des gegenuber liegenden Hauses Hauptplatz 2 siehe dort nbsp Hauptplatz 3Die neunachsige Hauptfassade des dreiflugeligen zweigeschossigen Gebaudekomplexes ist nach Westen ausgerichtet Der Baukorper im Bereich der linken drei Fensterachsen ist der alteste Teil des Gebaudes und war ursprunglich durch den Ende des 18 Jahrhunderts abgetragenen Gebaudeteil mit dem gegenuber liegenden Haus Hauptplatz 2 verbunden Die Roggendorfer verkauften es im Jahre 1790 an einen Kaufmann der es nach Suden hin um weitere sechs Fensterachsen erweiterte Das heutige Gebaude Bearbeiten Die westliche Front des Gebaudes wird durch einen schmalen dreiachsigen Mittelrisalit und eine Plattenstilfassade mit genutetem Erdgeschoss aus dem Ende des 18 Jahrhunderts gegliedert Das Gebaude hat Rechteckfenster mit schmalen Verdachungen im Obergeschoss im Bereich des Risalits Ein Walmdach setzt uber einem weit vorkragenden profilierten Traufgesims an Rechts und links des rechteckigen Mittelportals sind Geschaftslokale Das sudliche Geschaft hat ein Kastenportal aus der Zeit um das Jahr 1900 Nach Osten schliessen an der Sudseite Wohn und Wirtschaftsgebaude und an der Nordseite der eigentliche zu Wohnzwecken adaptierte Kernbau an der im Erdgeschoss mit einer Stichkappentonne aus der Zeit um 1575 1580 uberwolbt ist In den neueren Gebaudeteilen sind Flachdecken An der ausseren Hofmauer sind Kopfskulpturen eingemauert Nr 4 Wohnhaus ehemals Priorat des Klosters Baumburg Bearbeiten Geschichte Bearbeiten Dieses Haus durfte das alteste Gebaude des Marktes Sitzendorf sein 7 Zwischen dem Jahre 1241 und dem Inkrafttreten des Reichsdeputationshauptschlusses im Jahre 1803 hatte das Kloster Baumburg mit Unterbrechungen in der Reformationszeit das Patronatsrecht in Sitzendorf inne Das Haus Hauptplatz 4 war damals Priorat des Klosters Baumburg nbsp Hauptplatz 4Das heutige Gebaude Bearbeiten Das funfachsige zweigeschossige Gebaude ist von den Restaurierungen im ersten Jahrzehnt des 21 Jahrhunderts gepragt Die Fassade ist durch eine Eckquaderung faschengerahmte Rechteckfenster mit Sohlbanken und profilierte Fensterverdachungen aus dem 17 Jahrhundert im Obergeschoss sowie ein in der mittleren Achse liegendes Rechteckportal gegliedert Oberhalb dieses Portals befindet sich ein Steinrelief Presentatio Christi aus dem Jahre 2003 von Oskar Hofinger Das Gebaude hat ein Schopfwalmdach mit verbrettertem Giebel In einer Nische der sudlich angrenzenden Tormauer steht als Leihgabe der Gemeinde eine Statue des heiligen Johannes Nepomuk aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Im Norden schliesst ein Wirtschaftstrakt Hofflugel rechtwinkelig an das Hauptgebaude an Dieser und eine ruckwartige Scheune wurden in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts beziehungsweise am Anfang des 19 Jahrhunderts errichtet Ein Kreuzgratgewolbe im nordlich des Mittelflurs gelegenen Teil des Erdgeschosses und ein Tonnengewolbe im ruckwartigen Teil des Hauses sind ebenso wie das aufgehende Mauerwerk aus sorgfaltig gearbeiteten Sandsteinquadern gebaut was fur eine Entstehung im 13 Jahrhundert spricht 7 Die sudlich des Mittelflurs gelegenen Raume im Erdgeschoss haben flache barocke Putzschnittdecken die nach der Ruckgabe an das Kloster Baumburg im Zuge der Rekatholisierung nach der Reformation um das Jahr 1640 entstanden sind Vom Mittelflur fuhrt eine Treppe ins Obergeschoss das ebenfalls mehrere teilweise durch spatere Abmauerungen unterteilte Putzschnittdecken aufweist Eine dieser Decken ist mit einem IHS mit Kreuz darunter befindlichem Herz und drei Nageln verziert Sie ist mit MS 1723 bezeichnet 8 Anm 3 Nr 5 Wohnhaus ehemals Nebengebaude von Hauptplatz 4 spater Backerei Bearbeiten nbsp Hauptplatz 5Die hakenformige Parzelle gehorte ursprunglich zu jener von Hauptplatz 4 Die gleiche Katasternummer sowie die Verbindung der beiden Parzellen ist im Franziszeischen Kataster zu erkennen Spater durfte das Gebaude eine Einheit mit Hauptplatz 6 und 7 gebildet habe weil es im Erdgeschoss dieser Hauser vermauerte Durchgange gibt Hier stand ursprunglich ein machtiger zweigeschossiger Bau 7 Es ist nicht bekannt wann und warum dieser durch das heutige Gebaude ersetzt wurde Seit dem Ende des 19 Jahrhunderts befand sich hier eine Backerei mit Geschaftsladen an der Hauptplatzfront und Backstube sowie weitere Raume wie etwa ein Schlafraum fur den Gesellen in den Hoftrakten Nach der Schliessung der Backerei wurde das Gebaude als Wohnhaus genutzt und Anfang des 21 Jahrhunderts komplett aus und umgebaut Nr 6 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 6Der schmale dreiachsige zweigeschossige Bau der im Ort als Passhaus bezeichnet wird geht im Kern auf das 16 Jahrhundert zuruck und durfte fruher eine Einheit mit Hauptplatz 5 siehe dort und 7 gebildet haben Die glatte Fassade mit Rechteckfenstern und Segmentbogenportal an der rechten Gebaudeseite ist schlicht gegliedert Das Portal und die Fenster haben profilierte Rahmungen aus Stein jene im Obergeschoss ausserdem gekehlte Sohlbanke und Verdachungen aus Sandstein Im Bogenscheitel des Portals befindet sich eine Kartusche mit der Hausnummer Uber einem gekehlten Traufgesims setzt ein Satteldach an Der Flur im Erdgeschoss wird durch eine Stichkappe abgeschlossen Die Raume an der linken Seite des Flurs haben Balkendecken An der rechten Seite des Flurs fuhrt eine Treppe ins Obergeschoss welches barocke Balkendecken mit einfachem Kerbschnittdekor aus dem 18 Jahrhundert hat Im ausgebauten Dachboden befindet sich ein Atelier Nr 7 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 7Der zweigeschossige Bau mit linksseitlich gelegenem Durchfahrtsportal und Satteldach hat seinen Ursprung im 16 Jahrhundert und bildete mit Hauptplatz 5 siehe dort und 6 eine Einheit Das Gebaude wurde komplett entkernt nur die Grund und Umfassungsmauern blieben erhalten sind aber teilweise baulich stark verandert Die Fassade ist erneuert und im Erdgeschoss als Putznutung ausgefuhrt Das breite Rechteckportal und zwei vierflugelige Fenster gliedern die Fassade des Erdgeschosses Putzbander und Putzrahmen bilden mit den funf schmalen Fenstern und einem abschliessenden gekehlten Traufgesims die Gliederung des Obergeschosses Nr 8 Wohnhaus Bearbeiten Die Fassade des machtigen funfachsigen Gebaudes welches mindestens auf das 16 Jahrhundert zuruckgeht 9 wurde Ende des 20 Jahrhunderts erneuert Bei den Appliken auf der Fassade handelt es sich um Nachbildungen nbsp Hauptplatz 8Fensterumrahmungen und Sohlbanke aus Sandstein gliedern die Fassade welche durch ein gekehltes Traufgesims und dem darauf ruhenden Satteldach abgeschlossen wird Auf dem Keilstein des barocken korbbogigen mittig gelegenen Steingewandeportals befindet sich ein Hauszeichen in einer Kartusche Die Durchfahrt und einige Raume im Erdgeschoss sind mit Stichkappentonnen aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts uberwolbt Eine altere Stichkappentonne die vermutlich aus dem fruhen 16 Jahrhundert stammt befindet sich in einem sudlich an die Durchfahrt grenzenden Raum 9 Das Obergeschoss des Haupthauses das man uber eine Treppe im ruckwartigen Teil des Hauses erreicht wird von einem Kreuzgratgewolbe aus dem 16 Jahrhundert und von barocken Putzschnittdecken des 17 und 18 Jahrhunderts abgeschlossen Hofseitig schliessen an den Hauptbau zwei Wirtschaftsgebaude an Das sudliche mit Steingewandefenstern barocker Balkendecke und Speicherboden durfte in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts erbaut worden sein 9 Der nordliche eingeschossige Trakt wird durch einen Lichtgang erschlossen und stammt zumindest aus dem fruhen 19 Jahrhundert Nr 9 Wohnhaus ehemals Ackerburgerhaus Bearbeiten Geschichte Bearbeiten nbsp Hauptplatz 9 Fassade vor Anbringung der WarmedammungDer hakenformige Gebaudekomplex mit sudlichem Hoftrakt ist in seiner Struktur als mittelalterliches Ackerburgerhaus aus der Mitte des 16 Jahrhunderts grossteils erhalten Grossere Erneuerungen wurden in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts vorgenommen Der Hoftrakt reichte zumindest bis zum ersten Viertel des 19 Jahrhunderts bis weit nach hinten an die Scheune am Hintausweg wie der Franziszeischer Kataster aus dem Jahre 1823 zeigt Im Jahre 1983 kam es zu einer volligen Erneuerung der Fassade Wann der ruckwartige Teil des Hoftraktes abgetragen und auf die heutige Grosse gekurzt wurde ist nicht bekannt Eine im Jahre 2013 vorgenommene Warmedammung mit neuen Verbundglasfenstern hat das Aussehen der Fassade kaum verandert Das heutige Gebaude Bearbeiten Die Fassade des zweigeschossigen Gebaudes ist durch gruppierte Fenster mit gekehlten Sohlbanken und geraden Verdachungen sowie einem barocken Traufgesims gegliedert Diese Gebaudebestandteile stammten anders als beim Nachbarhaus 8 aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Die seitlich gelegene von einer Stichkappe abgeschlossene Durchfahrt in den Hof wird durch ein Rundbogenportal Umbau 1983 vorher typische eckige Toreinfahrt mit Kampfer und Keilstein erschlossen Die Gewolbe in den Innenraumen stammen aus dem 16 und 17 Jahrhundert oder fruher 10 Nr 10 Jugendstilvilla Bearbeiten Bis zum Jahre 1910 befand sich an dieser Stelle ein hakenformiges Ackerburgerhaus in dem sich zuletzt eine Fleischerei befunden hatte die um das Jahr 1900 geschlossen wurde Im Jahre 1910 wurde das alte Gebaude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt der im Jahre 1912 zur Fertigstellung gelangte Das Kellergeschoss der eingeschossigen nach Planen eines Luzerner Architekten gebauten Villa gleicht das abfallende Gelande aus Die Fassade ist durch einen Risalit an der Sudseite und ein Turmchen an der Nordecke charakterisiert nbsp JugendstilvillaDer Risalit hat im Kellergeschoss das zweiflugeliges Rechteckportal einer Garage die im Jahre 1925 eingebaut wurde Dieses wird von Pilastern flankiert die bis zum Erdgeschoss reichen Uber dem Garagentor sind zwei Terrakottareliefs mit dazwischen liegendem Rautendekor angebracht die aus der Wiener Werkstatte stammen Im Erdgeschoss ist ein mehrflugeliges Loggiafenster mit abgerundeten Ecken das knapp uber die gesamte Breite des Risalits reicht Daruber ist die Fassade mit Girlanden und abstrahierten Blumen dekoriert Der Risalit wird von einem Schweifgiebel abgeschlossen der einen Dachraum mit zweiflugeligem Fenster deckt Im Giebeldreieck ist die Jahreszahl 1912 angebracht in dem der Neubau der Villa fertiggestellt war Der Aufgang zum Rundbogenportal in der Mitte des Haupttraktes wird von zwei niedrigen quadratischen reliefierten Saulen mit dachartig abgeschragten Deckplatten flankiert An der linken Seite des Portals befinden sich je zwei Rechteckfenster im Keller und im Erdgeschoss An der rechten Seite ist ein rechteckiges Kellerfenster und ein breites mehrflugeliges Rundbogenfenster im Erdgeschoss Unter einem reliefierten Traufgesims ist ein Rautendekor angebracht Der Gebaudetrakt wird von einem Walmdach abgeschlossen das anschliessende Turmchen hat ein Satteldach Die letzte grosse Restaurierung des Gebaudes erfolgte im Jahre 1975 Das Gebaude steht gemass Bescheid des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz Listeneintrag Nr 11 Pfarrhof Bearbeiten nbsp Der PfarrhofDer alte Pfarrhof aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts Anm 4 11 stand ungefahr an der gleichen Stelle wie heute allerdings etwas nach Sudosten zuruck versetzt und war mit Holzschindeln gedeckt 12 Im Jahre 1903 wurden zwei Hauser an der Sudostecke des Hauptplatzes angekauft und an ihrer Stelle mit dem Bau eines neuen Pfarrhofes begonnen der im Jahre 1907 vollendet war Der wuchtig wirkende zweigeschossige Bau ist uber einem hohen Sockelgeschoss errichtet Die dem Hauptplatz zugekehrte sechsachsige Nordfront ist mit einer Putzfassade versehen die durch Lisenen und eine Eckquaderung gegliedert ist Die Fenster haben Sohlbanke und uber dem hohen Rechteckportal befindet sich eine schmale gerade Verdachung Die Fassade an der Westseite hat zwei seitliche Fenster an der Sudecke und ist durch Banderung gegliedert Das Gebaude wird von einem Walmdach uber einem umlaufenden gekehlten Traufgesims abgeschlossen Gartenseitig sind Reste eines abgerissenen Mesnerhauses sowie der Wirtschaftsgebaude und der Stallungen Der Zugang zum Pfarrkeller befindet sich im gegenuber liegenden Stadel Im Suden grenzt an den Pfarrhof der niedrige ebenerdige Pfarrsaal an Nr 12 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 12Im heutigen langgestreckten ebenerdigen Zweifamilienhaus mit hoch gezogenem Kellergeschoss befand sich bis gegen Ende des 17 Jahrhunderts eine Synagoge 13 Im 20 Jahrhundert kam es zu einer umfassenden Modernisierung des Gebaudes das bis zum Jahre 1969 eine schlichte Fassade und Fenster mit profilierten Sohlbanken und geraden Verdachungen hatte Die Fassade beider Gebaudeteile ist durch schlichte Putzrahmen der Rechteckportale und Fenster gegliedert Der linke Teil hat drei Fensterachsen mit dreiflugeligen Fenstern Uber dem Portal befindet sich eine kleine Figurennische Der rechte Teil des Gebaudes hat funf Fensterachsen mit zweiflugeligen Fenstern Das Fenster links vom Eingangsportal wurde vermauert seine Lage ist nur am noch vorhandenen Putzrahmen zu erkennen Ein Satteldach deckt beide Gebaudeteile Auf der rechten Gebaudeseite verlauft unterhalb des Dachansatzes ein gekehltes Traufgesims Nr 13 Gotischer Profanbau ehemals Burgerspital Haus des liegenden Mannes Bearbeiten Bei diesem Gebaude handelt es sich um einen der wenigen in Osterreich erhalten gebliebenen gotischen Profanbauten Geschichte Bearbeiten Das Gebaude wurde im ersten Viertel des 15 Jahrhunderts erbaut 13 Anm 5 und diente zumindest von 1450 als es erstmals als solches erwahnt wurde bis 1615 als Kranken und Waisenhaus nbsp ehemaliges BurgerspitalAnfang des 17 Jahrhunderts war das abseits gelegene Schulhaus zu klein geworden und die Besitzerin des gotischen Hauses Katharina Freifrau von der Goltz tauschte dieses im Jahre 1615 gegen das alte Schulhaus Anm 6 Nach Einfuhrung der sechs Jahre dauernden Unterrichtspflicht durch Maria Theresia im Jahre 1774 war auch dieses Schulhaus zu klein geworden und die Schule ubersiedelte im Jahre 1795 in das adaptierte Haus Hauptplatz 2 Von diesem Zeitpunkt an diente das Haus Hauptplatz 13 zunachst als Rathaus dann als Gemischtwarenhandlung stand einige Jahre leer bis es Anfang des 21 Jahrhunderts von neuen Besitzern erworben und revitalisiert wurde Baubeschreibung Bearbeiten Bereits im 16 Jahrhundert kam es zu mehrfachen baulichen Veranderungen des dreiachsigen zweigeschossigen Baues der auf einem gegenuber der heutigen Strasse abgesenkten Niveau steht Tatsachlich kam es zu dieser Situation dadurch dass zur Zeit als es noch keine befestigten Strassen und Kanale gab bei Unwettern grosse Mengen angeschwemmten Materials hier abgelagert wurden Dadurch erhohte sich das Strassenniveau kontinuierlich und liegt heute hoher ist als zu Beginn des 15 Jahrhunderts Dominierender Gebaudebestandteil ist ein machtiger einachsiger Erker auf gedrungenem Stutzpfeiler aus der Bauzeit In diesem Erker der durch ein Kreuzgratgewolbe abgeschlossen wird befand sich zur Zeit als das Gebaude als Kranken und Waisenhaus genutzt wurde die Kapelle Der Stutzpfeiler hat einen abgetreppten gewulsteten Kampfer mit Kopfkonsole und reliefiertem Weinlaubfries Der Erkerkorb ist durch spitzbogige Blendarkaden mit Masswerknasen gegliedert In den Masswerknasen befinden sich Rosetten und Tierdarstellungen Das Fenster stammt aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts Es hat ein reliefiertes Gewande samt Sohlbank und reliefierter gerader Verdachung nbsp Relief einer liegenden FigurLinks neben dem Erker befindet sich im Erdgeschoss heute Keller ein vermauertes profiliertes Rundbogenportal aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts An der anderen Seite des Erkers erschiesst ein Rechteckportal aus dem Ende des 16 Jahrhunderts einen zweischiffigen zweijochigen Einstutzenraum mit Kreuzgratgewolbe Dieses Gewolbe ruht auf einem machtigen gedrungenen Mittelpfeiler und auf Wandpfeilern Das Obergeschoss heute Erdgeschoss wird durch ein rechts gelegenes Rechteckportal mit vorgelagerter Steintreppe erschlossen Zwischen diesem Portal und dem Erker befinden sich Reste eines gotischen Fenstergewandes und Reste von spatgotischen Dreipassblendarkaden mit floralem Fries Die Fenster zu beiden Seiten des Erkers mit Sohlbank und reliefierter gerader Verdachung sind aus dem spaten 16 Jahrhundert Links an der Fassade ist ein seitlicher Strebepfeiler Daruber befindet sich das Relief einer liegenden Figur der das Haus seine Bezeichnung Haus des liegenden Mannes in der Bevolkerung verdankt und die im Zusammenhang mit der einstigen Verwendung des Gebaudes als Spital stehen durfte Uber die gesamte Front des Gebaudes verlauft ein Kaffgesims mit Rosettenfries Das Haus wird von einem Satteldach abgeschlossen Im Garten befinden sich Reste eines Armenhauses dessen grosster Teil auf dem Areal des Nachbargrundstuckes situiert war Das Gebaude steht gemass Bescheid des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz Listeneintrag Nr 14 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 14An der Sudwestecke des Hauptplatzes erhebt sich der vierachsige hohe Bau mit spathistoristischer Putzfassade aus dem Jahr 1914 Da sich die Gewolbe des Hauses Hauptplatz 13 im Keller dieses Gebaudes fortsetzen durfte es zumindest eine Zeit lang mit dem Nachbarhaus eine Einheit gebildet haben Der Vorgangerbau ein Kleinhaus stammte aus dem 16 17 Jahrhundert und hat vom Ende des 17 bis zum Ende des 18 Jahrhunderts als Rathaus und Richterhaus gedient Spatestens ab dem Jahre 1792 ist die Liegenschaft in Privatbesitz 14 Die Fassade uber einem hohen Sockelgeschoss ist im Erdgeschoss durch Banderung und im Obergeschoss durch Pilaster gegliedert Das Erdgeschoss ist gegen das Obergeschoss durch ein weit vorkragendes Kordongesims abgegrenzt Alle Fenster sind mit Sohlbanken versehen Auf einem profilierten vorkragenden Traufgesims liegt ein Walmdach mit einer Gaube in Turmchenform Nr 15 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 15Uber einem das Terrain ausgleichenden Kellergeschoss erhebt sich das eingeschossige Eckhaus mit abgeschragter Ecke Es hat auf der dem Hauptplatz zugekehrten ostlichen Front zwei Fensterachsen mit doppelflugeligen Rechteckfenstern Die Sudfront hat funf Fensterachsen mit Rechteckfenstern wovon die ostlichen vier mit einflugeligen und die westliche Achse mit einem doppelflugeligen Fenster versehen ist Den Zugang bildet ein Rechteckportal an der Sudseite ostlich des doppelflugeligen Fensters Die historistische Fassade aus dem letzten Drittel des 19 Jahrhunderts war ursprunglich reich gestaltet und wurde anlasslich der letzten Modernisierungen stark reduziert Die glatt verputzte Fassade ist durch zwei verschiedene Fassadenfarben und Putzrahmen der Fenster und des Portals gegliedert Uber einem profilierten Traufgesims setzt das flache abgewalmte Dach an Nr 16 Wohnhaus ehemals Ackerburgerhaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 16Im Keller des Gebaudes sind Reste eines Renaissanceportals mit volutenformigem Schlussstein erhalten wie sie im letzten Drittel des 16 Jahrhunderts ublich waren Im Kern stammt das heutige Wohnhaus zumindest aus dieser Zeit 14 und der ganze Gebaudekomplex entspricht sowohl in der Anlage als auch in der Funktion noch den mittelalterlichen Gegebenheiten An der dem Hauptplatz zugekehrten Schmalseite des Grundstuckes steht das Wohnhaus gefolgt von den hofseitig angeordneten Wirtschaftsgebauden Die Scheune am ehemaligen Hintausweg der heutigen Ziersdorferstrasse wurde durch eine fur landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzte Halle ersetzt Das Haus in seiner heutigen Form wurde im Jahre 1884 unter Einbeziehung von Resten des Vorgangerbaues errichtet Anm 7 Das vierachsige zweigeschossige Gebaude hat eine historistische Putzfassade mit Quaderung im Erdgeschoss aus der Bauzeit Linksseitig befindet sich ein Portal durch welches eine flach gedeckte Durchfahrt erschlossen wird Ein breites Fassadengesims trennt Erdgeschoss und Obergeschossfassade Uber dem Gesims ist ein Putzstreifen mit abstrahiertem Blumendekor Das Portal und die Fenster haben profilierte Putzrahmungen die Fenster im Obergeschoss haben eine uber die gesamte Fassadenbreite laufende Sohlbank und sind mit flachen Verdachungen auf Volutenkonsolen versehen Zwischen den Rahmungen und den Verdachungen befinden sich Girlandendekors Uber dem breiten profilierten Traufgesims setzt ein abgewalmtes Satteldach an In der Durchfahrt sind Reste von ornamentalen und figuralen Ausmalungen in drei Schichten erhalten Die alteste Schicht tragt eine figurale Grisaillemalerei aus dem zweiten Viertel des 19 Jahrhunderts daruber eine gemalte Quaderung die von einer Schablonenmalerei uberdeckt wird die vermutlich aus dem Jahre 1884 stammt 14 Nr 17 Wohnhaus ehemals Geschaftshaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 17Im Gegensatz zu den Gebauden Hauptplatz 14 bis 16 stammt dieses Haus ahnlich wie Hauptplatz 13 aus einer Zeit als das Niveau des sudlichen Hauptplatzbereiches noch nicht durch angeschwemmtes Material nach Unwettern auf das heutige Niveau erhoht war Das niedrige Untergeschoss und das tief liegende Eingangsportal lassen auf das ursprungliche Strassenniveau schliessen Der zweigeschossige Hauptbau der ehemaligen Hofanlage geht im Kern auf das 17 Jahrhundert zuruck und erhielt sein heutiges Aussehen mit der kraftigen Ubergiebelung im Mittelbereich in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Bau eine glatte Fassade mit Steingewandefenstern und ein vorgelagertes kastenformiges Geschaftsportal aus dem spaten 19 Jahrhundert 15 Im Inneren des Gebaudes ist ein Grossteil der bis in das 17 Jahrhundert zuruckreichenden historischen Bausubstanz erhalten geblieben Der seitlich gelegene Flur wird durch Kreuzgratgewolbe mit eckigen Stichkappen aus dem 17 Jahrhundert abgeschlossen und im Obergeschoss sind in zwei Raumen Putzschnittdecken erhalten Nr 18 Wohn und Geschaftshaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 18Uber dieses Gebaude liegen keine gesicherten Informationen vor Sicher ist dass der Vorgangerbau komplett abgerissen und durch den bestehenden Bau ersetzt wurde Ob Teile des ursprunglichen Fundamentes beim Neubau verwendet wurden kann nicht festgestellt werden Die glatte dreiachsige Fassade mit linksseitigem segmentbogigem Durchfahrtsportal und rechtsseitigem Geschaftsportal ist durch putzgerahmte Fenster mit Sohlbanken schlicht gegliedert Uber einem profilierten weit vorkragenden Traufgesims schliesst ein Satteldach an Im Obergeschoss sind Wohnraume Die Betriebsraume sind in hofseitigen Gebaudetrakten untergebracht Nr 19 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 19Der zweigeschossige Bau mit Putzfassade vom Anfang des 20 Jahrhunderts geht im Kern auf das 16 Jahrhundert zuruck Bis zur Neugestaltung der Fassade hatte das Gebaude gerahmte Fenster mit Sohlbanken Der Bau hat sechs Fensterachsen mit einem Rechteckportal in der sechsten rechten Achse Das Erdgeschoss liegt teilweise unter dem Strassenniveau und hat zwei Fenster Putzrahmen um das Portal und die Fenster sowie Putzstreifen im Obergeschoss gliedern die Fassade Das Satteldach mit drei Walmgauben erhebt sich uber einem gekehlten Traufgesims Im Inneren des Gebaudes verbergen sich die Teile der erhaltenen mittelalterlichen Bausubstanz In einem Raum des Erdgeschosses befindet sich ein spatgotisch fruhneuzeitliches Zellengewolbe Anm 8 mit einer floralen Seccomalerei Anm 9 aus der Mitte des 16 Jahrhunderts 15 Nr 20 Gemeindeamt Bearbeiten nbsp Hauptplatz 20 nach dem Umbau 2016Das heutige Grundstuck entstand im Jahre 1924 durch Zusammenlegung zweier ehemaliger Parzellen In den Jahren 1925 bis 1928 wurde darauf das heutige Gebaude errichtet nachdem die Vorgangerbauten abgerissen waren Die Gemeinde kaufte im Jahre 1978 die Liegenschaft und das Gebaude dient seither als Gemeindeamt 16 Uber die Vorgangerbauten ist nichts uberliefert Der eingeschossige breit gelagerte Bau hat zwolf Fensterachsen und einen zwerchformigen Mittelteil in welchem sich das Rechteckportal befindet das den Zugang bildet Putzrahmen und einfacher Putzdekor gliedern die schlichte Fassade Ein abgewalmtes Satteldach setzt uber einem gekehlten Traufgesims an 2016 erfolgte eine Komplettsanierung des Gebaudes unter Berucksichtigung der erforderlichen Barrierefreiheit wodurch sich das Aussehen im Zugangsbereich veranderte Nr 21 Wohn und Geschaftshaus Bearbeiten nbsp Hauptplatz 21Das zweigeschossige Gebaude wurde im Jahre 1931 anstelle eines Vorgangerbaues aus dem fruhen 19 Jahrhundert aus Anlass des funfzigjahrigen Bestandsjubilaums der im Jahre 1880 gegrundeten Raiffeisenkasse des Ortes errichtet Zwei Gedenktafeln im Inneren geben daruber Aufschluss Das im Jahre 1996 renovierte Gebaude mit abgeschragten Ecken und seichtem ubergiebeltem Mittelrisalit hat eine Putzfassade mit Putzfeldern und gerahmten Fenstern Uber einem gekehlten Traufgesims setzt ein Walmdach an Anhang Bearbeiten nbsp MariensauleDer Anhang behandelt sonstige Bauwerke die sich auf dem Hauptplatz befinden und zwei Gebaude die sich zwar abseits des Hauptplatzes befinden mit Gebauden des Hauptplatzes jedoch direkt oder indirekt in Verbindung stehen Mariensaule Bearbeiten Laut Inschrift auf dem Sockel wurde die Saule mit einer Statue der Maria Immaculata im Jahre 1867 durch den damaligen Burgermeister Franz Neumeyer errichtet Anm 10 Eine weitere Inschrift berichtet uber eine Renovierung im Jahre 1877 durch Michael Wimmer Die letzte Renovierung fand im Jahre 1989 statt 17 Kriegerdenkmal Bearbeiten nbsp Hauptplatz Sitzendorf KriegerdenkmalAn der Stelle an der sich das Kriegerdenkmal befindet entsprang eine Quelle neben der sich eine Statue des Johannes Nepomuk befand Der Verlauf des entsprungenen Gewassers und der Standort der Statue ist im Franziszeischen Kataster von 1823 noch zu erkennen Im Jahre 1919 wurde der Beschluss gefasst an dieser Stelle ein Kriegerdenkmal zu errichten Dieser Beschluss gelangte im Jahre 1922 zur Umsetzung nachdem die Statue des Johannes Nepomuk an den westlichen Ortsrand versetzt worden war 18 Die von Pfeilern unterteilte geschwungene Schauwand wird von einer Aufsatzgruppe Verwundeter Kamerad bekront Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Denkmal adaptiert Zwischen den Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege sind Reliefs mit Szenen vom Beginn und Ende des Krieges Abschied und Gedenken der Toten angebracht Anm 11 Gebaude abseits des Hauptplatzes Bearbeiten Herrschaftskeller Bearbeiten nbsp Portal des herrschaftlichen PresshausesDas herrschaftliche Presshaus wurde im letzten Viertel des 16 Jahrhunderts ostlich im Anschluss an die damals noch miteinander verbundenen Gebaude Hauptplatz 2 und 3 von den Roggendorfern erbaut An der siebenachsigen schmucklosen Strassenfront befindet sich in der Mitte ein Durchfahrtsportal mit rundbogigem Steingewande und volutenformigem Schlussstein aus der Bauzeit Die kassettierten Steine des Gewandes sind mit Lutherrosen verziert ein Hinweis auf die Glaubensrichtung des Bauherrn Der zweigeschossige Rechteckbau wird von einem Walmdach gedeckt Das Gebaude ist in Privatbesitz und wird im Obergeschoss seit dem Anfang des 21 Jahrhunderts auch zu Wohnzwecken genutzt Das Gebaude steht gemass Bescheid des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz Listeneintrag Im Osten anschliessend befindet sich der gleichzeitig angelegte Weinkeller der heute zwischen zwei Eigentumern geteilt ist Die ausgedehnte Kelleranlage schliessen weit gespannte Tonnen mit einschneidenden spitzen Stichkappen und Kreuzgratgewolbe im Bereich einer dreijochigen zweischiffigen Halle ab Die Gewolbe sind aus Ziegeln geformt Wohnhaus ehemals evangelischer Pfarrhof Bearbeiten Die siebenachsige Zwerchhofanlage steht am Beginn des Patergrabens ostlich neben dem katholischen Pfarrhof An der Fassade der Strassenfront ist eine im Jahre 1986 aus dem Hof des Hauses ubertragene Inschriftentafel Anm 12 mit dem Wappen des Bauherrn aus dem Jahre 1562 sowie ein Wappenrelief aus dem letzten Drittel des 16 Jahrhunderts angebracht nbsp Ehemaliger evang PfarrhofDie Geschichte dieses Hauses ist eng mit der Pfarrgeschichte des Ortes verbunden Im Jahre 1553 wurde Haimeran Hueber auch Haimram Huber aus Baumburg als Pfarrer in Sitzendorf installiert er konvertierte jedoch 1562 zum Protestantismus heiratete und baute mit Geldern aus dem Kirchenvermogen dieses Haus An der Ostseite des Gebaudes befindet sich ein auf getreppten Konsolen ruhender Flacherker aus der Bauzeit Stichkappentonnen mit tief einschneidenden spitzen Kappen bilden den Abschluss des Kellers unter dem strassenseitigen Wohntrakt Im Obergeschoss dieses Traktes ist eine Holzbalkendecke mit floralen Motiven aus der Bauzeit erhalten Hinter dem Wohnhaus schliessen Wirtschaftstrakte an Unter einem dieser Wirtschaftsgebaude befindet sich ein Weinkeller der von einer leicht spitzbogigen Tonne abgeschlossen wird Den Abschluss der Hofanlage bilden ein Stadl aus der Zeit um das Jahr 1900 und eine im Jahre 1979 erbaute Halle 1 Das Gebaude steht gemass Bescheid des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz Listeneintrag Literatur Bearbeiten Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich nordlich der Donau bearbeitet von Evelyn Benesch Bernd Euler Rolle u a Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 S 1095 1096 Markt Sitzendorf Ein Beitrag zur Ortsgeschichte von Leo Maria Trapp Kooperator Mit kirchl Druckgenehmigung Eggenburger Buchdruckerei 1919 Handschriftliche Ortschronik von Ferdinand Mayer Burgermeister im Archiv des Gemeindeamtes Band 1 aus dem Jahre 1964 Ruckblick bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Band 2 aus dem Jahre 1964 1923 bis 1963 Band 3 aus dem Jahre 1980 1964 bis 1980 Heimatbuch der Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida Daheim in Sitzendorf ISBN 3 200 00577 7 herausgegeben von Mag Peter Aichinger Rosenberger 2006 im Auftrag der Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida Die Schmida eine Region stellt sich vor von Friedrich Damkohler und Josef Stefan 1 Auflage ISBN 978 3 200 02028 3 S 79ff Baumburg an der Alz herausgegeben von Walter Brugger Anton Landersdorfer und Christian Soika im Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 1710 9 Onlineausgabe von Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens von Franz Xaver Schweickhardt Band VI Wien 1835Anmerkungen Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung der Sitzendorfer erfolgte laut Heimatbuch der Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida um 1246 1248 Die alteste Darstellung der Burg stammt aus Vischers Topografie aus dem Jahre 1672 Eine weitere Darstellung befindet sich auf einem Olgemalde welches im Heimatmuseum Alte Hofmuhle in Hollabrunn aufbewahrt wird Das Monogramm MS steht fur Michael Schmidt Chorherr in Baumburg und Prior in Sitzendorf spater Pfarrer in Sieghartskirchen wo er auch begraben ist Der Bau durfte anlasslich der Ruckgabe der Pfarre an das Kloster Baumburg erfolgt sein Im Dehio ist auf Seite 1095 das Jahr 1520 als Baujahr angegeben Laut Schulchronik enthalt die Urkunde die Bestimmung dass zusatzlich zur Schulstube auch eine Wohnung fur den Schulmeister eingerichtet werden solle Eine hofseitig angebrachte Steintafel tragt die Inschrift J G 1884 Der Bauherr war Josef Greiliger ein Vorfahre der heutigen Besitzer Diese Reprasentationsarchitektur ist in Osterreich selten man findet sie etwa im Schloss Breiteneich oder auf der Greinburg Beispiele fur diese Dekorationsmalerei die vorwiegend im burgerlichen und adeligen Bereich angewendet wurde sind selten erhalten geblieben und in Osterreich etwa auf der Schallaburg oder im Rathaus von Loosdorf zu finden Eine andere Inschrift lautet O Maria ohne Makel der Sunde Empfangen bite fier uns arme Sinden die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen Die Inschrift lautet In Treue fest und darunter Den Helden der beiden Weltkriege 1914 1918 1939 1945 Die Inschrift lautet JH HAIMRAN HUEBER DERZEITH PFARRER ZU SIZNDORF UND ELISABETH MEIN EHLICHE HAUSFRAU HABEN DZ HAUS BAUN LASN VON UNSRM HAB UND GUET 1562 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hauptplatz Sitzendorf an der Schmida Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 631 Gedenktafel im Besitz der Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida Dehio S 1095 Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 638 Schweickhardt S 175 Onlineausgabe Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 639 a b c Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 641 Baumburg an der Alz S 481 a b c Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 642 Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 643 siehe Pfarrgeschichte Konsistorialakten Sitzendorf a b Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 644 a b c Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 646 a b Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 647 Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 648 Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 658 Heimatbuch Daheim in Sitzendorf S 657 65848 598423 15 942471 Koordinaten 48 35 54 3 N 15 56 32 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptplatz Sitzendorf an der Schmida amp oldid 225135563