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Halszkaraptor Halszkas Rauber ist eine Gattung theropoder Dinosaurier aus der Familie der Dromaeosauriden Sie lebte vor etwa 75 bis 71 Millionen Jahren wahrend der spaten Oberkreide Campanium und fruhes Maastrichtium in der heutigen Mongolei Die einzige bekannte Art ist Halszkaraptor escuilliei Sie wurde erstmals 2017 anhand eines einzelnen fast vollstandig erhaltenen fossilen Individuums der Holotypus wissenschaftlich beschrieben 1 HalszkaraptorSchadel des Holotypus von HalszkaraptorZeitliches AuftretenOberkreide75 bis 71 Mio JahreFundorteMongolei Djadochta Formation SystematikTheropodaManiraptoraDeinonychosauriaDromaeosauridaeHalszkaraptorinaeHalszkaraptorWissenschaftlicher NameHalszkaraptorCau et al 2017ArtHalszkaraptor escuillieiHalszkaraptor war ein kleiner und als Angehoriger der Halszkaraptorinae basaler ursprunglicher Dromaeosauride sowie der erste Dinosaurier ausserhalb der Spinosauriden fur den eine semiaquatische Lebensweise angenommen wird 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Forschungsgeschichte 3 Fundorte und Palaookologie 4 Systematik 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Grossenvergleich zwischen Halszkaraptor und MenschHalszkaraptor war ein kleiner Dromaeosauride etwa von der Grosse einer Gans mit den typischen Merkmalen seiner Familie Das Tier war leicht gebaut und hatte schlanke Beine an deren Fussen jeweils eine sichelformige Kralle sass wie sie auch fur andere Dromaeosaurier wie Velociraptor oder den namensgebenden Dromaeosaurus typisch ist Kopf Hals und Hande glichen indes eher jenen verschiedener Wasservogel namentlich vor allem Entenvogeln und Reihern denen er korperlich geahnelt haben konnte Die Hande Halszkaraptors waren dabei abgeflacht und konnten ahnlich wie bei Pinguinen fur die Fortbewegung im Wasser ideal gewesen sein Die ersten Untersuchungen im Dezember 2017 legen den Schluss nahe dass Halszkaraptor als bisher einziger Dinosaurier ausserhalb der Familie der Spinosauriden und der Vogel Aves eine semiaquatische Lebensweise aufwies 1 Ahnlich wie die Spinosauriden und Krokodile konnten auch beim Schadel von Halszkaraptor Indikatoren fur Nervenbahnen und Blutgefasse festgestellt werden die Rezeptoren im Bereich der vorderen Schnauze unterstutzten und dazu genutzt werden konnten Beute im Wasser effizienter aufzuspuren Der Korperbau mit den zuvor beschriebenen Handen und der lange Hals mit kleinem Schadel machten somit die Jagd im Wasser moglich wahrend das Tier durch seine ansonsten basale Konstruktionsweise gerade mit Blick auf seine Beine auch an Land Beutetieren nachstellen konnte 1 An Land konnte Halszkaraptor dabei Kopf und Hals nach hinten geneigt haben um so seine Korperbalance zu halten Dies ist auch von heutigen Wasservogeln bekannt und wird im Ubrigen auch fur Spinosaurus angenommen 1 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Holotypus MPC D 102 109Das Fossil des bisher einzig gefundenen Exemplars dem Holotypus mit der Kennung MPC D 102 109 stammte wohl aus Ukhaa Tolgod in der sudlichen Mongolei aus der Djadochta Formation Zunachst war der Holotypus illegal ausgefuhrt und an private Handler weiterverkauft worden bis dieser dann auf dem europaischen Fossilienmarkt auftauchte Erst 2015 konnten Forscher das Objekt dort erstehen und somit der palaontologischen Untersuchung zuganglich machen 1 Ein internationales Team von Forschern untersuchte das Fossil erstmals 2017 Hauptverantwortlicher war Andrea Cau vom Giovanni Capellini Geologischen Museum der Universitat Bologna Seine Mitarbeiter waren u a Pascal Godefroit vom Koniglichen Belgischen Institut fur Naturwissenschaften in Brussel Philip Currie von der Universitat Alberta sowie Paul Tafforeau von der European Synchrotron Radiation Facility Am letztgenannten Institut wurde das Exemplar mithilfe neuester computertomographischer Techniken abgescannt wodurch man Datenmengen von etwa 6 TB erschliessen konnte Auf diese Weise konnte das Skelett im Sandstein verbleiben und so intakt gehalten werden Die Forschungsergebnisse der Studie wurden erstmals im Dezember 2017 in der wissenschaftlichen Zeitschrift Nature veroffentlicht 1 Benannt wurde die Gattung nach der polnischen Palaontologin Halszka Osmolska die sich um die Erforschung mongolischer Dinosaurier verdient gemacht hatte Der Namenszusatz fur die Typus Art wurde zu Ehren des Fossilienhandlers Francois Escuillie vergeben der die Forscher um Andrea Cau auf das spater zum Holotypus avancierte Exemplar aufmerksam gemacht hatte 1 Fundorte und Palaookologie Bearbeiten nbsp Hypothetische Lebendrekonstruktion von Halszkaraptor nach dem Vorbild heutiger WasservogelDer Teil der heutigen Mongolei den Halszkaraptor bewohnte war in der spaten Kreide im Campanium und fruhen Maastrichtium eine uberwiegend trockene heisse Landschaft die vor allem von Savannen und Wustengebieten dominiert wurde Halszkaraptor bewohnte dabei die Flusse und Feuchtgebiete der Umgebung Er teilte sich den Lebensraum mit nahe verwandten Arten so vor allem mit Hulsanpes und Mahakala Seine Ernahrung beschrankte sich vermutlich nicht allein auf Fische und Krebstiere die ihm in den Gewassern zur Verfugung standen An Land jagte er wohl auch eine Vielzahl an Kleintieren darunter Insekten Saugetiere und Reptilien 1 Systematik BearbeitenBasierend auf der Entdeckung und ersten Beschreibung Halszkaraptors wurde eine neue Unterfamilie innerhalb der Dromaeosauridae eingefuhrt die Halszkaraptorinae Dabei gehen Forscher davon aus dass die Theropoden Hulsanpes und Mahakala die man ebenfalls in der Djadochta Formation der Mongolei gefunden hat in dieselbe Klade einzuordnen sind und gemeinsam als Schwestertaxon zu Halszkaraptor fungieren 1 Dromaeosauridae Halszkaraptorinae Halszkaraptor Mahakala Hulsanpes Unenlagiinae Shanag Zhenyuanlong Microraptoria Bambiraptor Tianyuraptor Eudromaeosauria Dromaeosaurinae VelociraptorinaeVorlage Klade Wartung StyleDie Halszkaraptorinae bilden dabei eine gesonderte Klade innerhalb der Dromaeosauridae deren Vertreter durch ihren eher urtumlichen basalen Korperbau im Vergleich zu dem der anderen Dromaeosaurier hervorstechen Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Cau A Beyrand V Voeten D Fernandez V Tafforeau P Stein K Barsbold R Tsogtbaatar K Currie P Godefroit P 6 Dezember 2017 Synchrotron scanning reveals amphibious ecomorphology in a new clade of bird like dinosaurs Nature doi 10 1038 nature24679Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Halszkaraptor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video mit bedeutenden palaontologischen Entdeckungen im Jahre 2017 Halszkaraptor inkludiert in englischer Sprache Video uber Halszkaraptor escuilliei in englischer Sprache Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halszkaraptor amp oldid 200630635